Häufiger Wechsel zwischen Sommer- und Winterbetrieb unschädlich?

Diskutiere Häufiger Wechsel zwischen Sommer- und Winterbetrieb unschädlich? im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Richtig, so sollte es sein. Daher auch zwei Pumpen oder eine und ein Dreiwegeventil.
cephalopod

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Richtig, so sollte es sein.

Daher auch zwei Pumpen oder eine und ein Dreiwegeventil.
 

marwinho

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Danke!

Wir sind halt Wenigduscher. Ich bin mir sicher, wir bekommen den 160 Liter Speicher nicht annähernd in 24 Stunden umgeschlagen :p Bei uns duscht teilweise 2 Tage keiner zuhause...
Aus Legionellensicht schwer, der Spagat zwischen Reduzierung von Z-Pumpe+WW-Aufbereitungsintervallen und Hygiene 😬

Letztlich ist es dann ja eine Abwägung:
Wenig duschen, dafür länger/öfter WW aufbereiten und zirkulieren lassen vs. mehr duschen/verbrauchen, dafür WW-Aufbereitung und Zirkulation nur, wenn man es benötigt.

Wsl. schwer messbar bzw. abschätzbar...
 
cephalopod

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Dass die Zirkulation nur 1x am Tag den Inhalt der Rohrleitungen austauschen muss, ist aber völlig unstrittig und muss auch nicht abgewogen werden.
Das dauert nur diese 3-5 Minuten.
Öfter und länger ist teurer Luxus.
Da sind sich hier ausnahmsweise alle einig.

Bei der WW Temperatur gibt es tatsächlich zwei Lager:
Die pragmatischen Sparbrötchen und die korrekten Hypochonder 😂
 

marwinho

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Dass die Zirkulation nur 1x am Tag den Inhalt der Rohrleitungen austauschen muss, ist aber völlig unstrittig und muss auch nicht abgewogen werden.
Das dauert nur diese 3-5 Minuten.
Öfter und länger ist teurer Luxus.
Da sind sich hier ausnahmsweise alle einig.
OK. So ganz kann ich es mir nicht herleiten. Aber ist ja auch nicht schlimm...

Ich glaube, man kann das ganze Thema runterbrechen. Wenn man genug Wasserumschlag hat, ist man absolut sicher und dann braucht es streng genommen auch keine Zirkulation, da ja genug Wasser durch- und abgeleitet wird. Da muss halt dann bloß der Zirkulationsleitungsstrang ab und zu kurz bewegt werden, dass in diesem Seitenstrang nichts dauerhaft steht. Ich glaube, das sind auch die 3 Minuten, die du meinst.

Das ganze WW-System aber den Tag über (nach dem Morgen bis zum nächsten Morgen) mit niedrigen bzw. für Legionellenvermehrung günstigen Temperaturen zu betreiben UND den WW-Speicher nur alle 2 oder 3 Tage komplett umzuschlagen ist dann evtl. schon wieder keine so gute Idee. Und ich befinde mich mit meiner Familie in letzterer Situation, befürchte ich. Auf gut Deutsch: ich muss da nochmal in mich gehen und weiß aktuell ehrlich gesagt nicht, wie ich es mache.

Evtl. kann es auch eine Lösung sein, das WW morgens 1x hoch zu heizen, dabei kurz Z-Pumpe laufen lassen, dass das frische erwärmte, heiße Wasser mal durchs gesamte System läuft - dann WW aus - und Abends dann nochmal hochheizen lassen. dann würde er nicht mehr den ganzen Tag sinnlos durcherhitzen, ich hätte aber wsl. keinen allzu großen vor allem längeren Abfall der Temp. in "gefährliche" Regionen....

Unangenehmes und nerviges Thema leider...
 
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cephalopod

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Da wird von den Medien und einigen Forumsteilnehmern hier viel Panik verbreitet.
Ich war auf einem Lehrgang zu dem Thema und dem Ausbilder war nicht ein einziger Fall in Deutschland bekannt, bei dem es jemals in (bzw. wegen) einem ständig bewohntem EFH zu einer Legionellose gekommen ist.

Wir haben unser Wasser seit einem halben Jahr ständig in der "Todeszone" und konnten von der Ersparnis an Gas gerade für eine Woche in Urlaub fahren. :cool:
 

KarlZei

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Auf gut Deutsch: ich muss da nochmal in mich gehen und weiß aktuell ehrlich gesagt nicht, wie ich es mache.
Mal ein Zitat von einem, der dazu eine Untersuchung durchgeführt hat (Prof. Dr. Werner Mathys, damals Institut für Hygiene am Universitätsklinikum Münster):
Alle Argumente für einen hygienisch sicheren Betrieb werden von den Betreibern völlig ignoriert, wenn diese Betriebsführung die Kosten erhöht.
Manche brauchen, um das nervige Bild zu nutzen, dringend einen Lottogewinn. Drei bis vier Richtige könnten da durchaus ein Gamechanger sein ;-)
Stichpunkte aus der Untersuchung, die ziemlich gut mit anderen korreliert:
- 452 EFH, 12% legionellenbefallen mit teilweise sehr hohen Konzentrationen,
- vornehmlich Systeme mit Speicher + Zirkulation,
- ausschlaggebender Faktor: WW-/Speichertemperatur. Übersetzung: "Wasser mit einer konstanten Temperatur unter 46°C wurde am häufigsten besiedelt und enthielt die höchsten Konzentrationen an Legionellen.", Grund: "maximales Wachstum bei Temperaturen zwischen 30 und 46°C".

Ich war auf einem Lehrgang zu dem Thema und dem Ausbilder war nicht ein einziger Fall in Deutschland bekannt, bei dem es jemals in (bzw. wegen) einem ständig bewohntem EFH zu einer Legionellose gekommen ist.
Seit wann ist eine eintägige Schulung zur Hygiene in Verdunstungskühlanlagen mit vermutlich einer Unterrichtseinheit zu Grundlagen der Mikrobiologie (inkl. Legionellen) ein Lehrgang zum Thema Legionellen in Trinkwasseranlagen in EFH?
Und überhaupt, ich habe eine Bekannte, deren Freundin einen Legionellosefall in der Familie hatte, der auf Duschen daheim zurückgeführt wurde. Aber das ist Dir ja eh fremd. Schließlich behauptest Du ja, wenn ich mich richtig erinnere, dass man sich beim Duschen nichts einfangen kann (zu wenig Aerosole), und dass Du schon einiges an Aerosolen/Legionellen eingeatmet hast, ohne eine Lungenentzündung zu bekommen.

Unangenehmes und nerviges Thema leider...
Definitiv und es wird sicher nicht besser. Ein wesentliches Problem dabei ist halt, dass die Dunkelziffer bei Legionellose sehr hoch ist und auch der Zusammenhang mit der TW-Installation in EFH/ZFH wohl nur selten erkannt wird, weil es keine regelmäßige Beprobung gibt.
 

marwinho

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Danke für Eure zwei Meinungen! Letztlich ist es wsl. eine individuelle Entscheidung. Die Fakten liegen ja weitestgehend auf dem Tisch. Die Studie, die cephalopod in #36 verlinkt hat, fand ich z. B. sehr hilfreich. Der Wasserumschlag spielt vermutlich die entscheidende Rolle dabei...

Wir haben halt das Problem, dass wir unseren 160 Liter Speicher nie in 24 h leer bekommen, oft auch nicht in 48h...

Ich gehe jetzt ab heute deshalb erstmal so vor...
1) Morgens einmal den WW-Speicher durcherhitzen (geht auf kanpp 55 Grad laut Thermometer) - Zirkulation an.
2) WW-Aufbereitung (und Z) danach ausschalten und gucken, wie lange der Speicher die Temp. über 40-45 Grad hält
3) Wenn Speicher unter 40-45 Grad fällt, wieder WW aufbereiten lassen und kurz zirkulieren.
4) Über Nacht bleibt WW dann komplett aus.

Ich hoffe, dass ich das so auf 2 WW-Aufbereitungsintervalle in 24h reduzieren kann, einmal morgens um 6 Uhr und einmal am frühen Abend um 17 Uhr.

Ich bin was das Thema Legionellen betrifft auch in gewisser Weise gebrandmarkt. Bevor wir jetzt umgezogen sind, haben wir in einem MFH (64 Parteien) gewohnt und dort wurde der kritischste Wert 10.000 KBE überschritten, weshalb vom Gesundheitsamt ein absolutes Duschverbot für das komplette Hochhaus ausgesprochen wurde. Festhalten: für über ein halbes Jahr. Die haben das ganz schwer behoben bekommen. Unser damals 1-Jähriger hatte,
kurz bevor die Warnung vom Gesundheitsamt kam, eine Lungenentzüdung, die wir uns zum damaligen Zeitpunkt schon nicht erklären konnten. Warme Jahreszeit, keiner krank usw... dem ging es da richtig schlecht. Es wurde natürlich nichts hinsichtlich Legionellose untersucht oder diagnostiziert. Zu dem Zeitpunkt wussten wir von der Lage im Haus noch nichts. Es war aber in diesem Objekt auch so, dass das Leitungswasser immer schon so modrig roch, (wir haben dort 7 Jahre gewohnt; Leitungen waren noch Original aus 1968; merhere Wohnungen dauerhaft unbewohnt - was laut Aussage Hausmeister wohl auch die Hauptursache war + dass der Kessel unten wohl etwas zu kalt war). Und wenn man kalt Wasser wollte, kam erstmal eine Minute lauwarm aus dem Hahn, bevor es kalt war.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Ja, aber auch da zeigt sich: die Ursachen für Legionellen liegen NICHT ALLEIN in der WW-Temperatur! Es sind die vielen Stagnationsstellen!
 

KarlZei

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Eben, deswegen ist das alleinige Abheben auf Speichertemperatur und Speicherumwälzung falsch. Und das gilt insbesondere dann, wenn eine Zirkulation verbaut ist.
 

marwinho

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Ich habe in den letzten Tagen den Modus wie in Beitrag #47 beschrieben als gut empfunden.
Der WW-Speicher hat über den Tag verteilt schätzungsweise an rund 8 Stunden die "gefährlichen" 40-42 Grad (v. a. halt nachts), ansonsten liegt die Speichertemperatur darüber (ca. 12 Stunden zwischen 44 und 50 Grad und 4 Stunden um 55 Grad).
Die Leitungen (ich lasse 6 x 30 Minuten gleichmäßig über die 24 h verteilt zirkulieren) sind natürlich schneller ausgekühlt, hier habe ich mit Sicherheit längere Zeit am Tag Negativbedingungen was Legionellen betrifft. Ich hoffe und denke aber, dass das u. A. angesichts des geringen Leitungsvolumens vertretbar ist.

Meinen WW-Gasverbrauch konnte ich so von anfänglichen 2,2 m3 auf rund 1,2 - 1,4 m3 pro 24h senken. Das wären aufs Jahr gesehen rund 3.000 kwh Einsparung ohne Komfortverlust.

Ich werde die WW-Aufbereitung nun mal so weiter betreiben und in den nächsten Wochen das Wasser von einem Labor untersuchen lassen. Je nach Befund dann anpassen oder belassen und in jedem Fall Anfang 2023 nachbeproben. Da führt kein Weg daran vorbei. Anders kann man den eigenen Trinkwasser-Betrieb m. E. nicht absichern. Alles Andere ist maximal ein Annähern bzw. arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten. Ich werde das Ergebnis der Untersuchung + nochmal meine konkreten Rahmenbedingungen (WW-Aufbereitungs und Z-Intervalle...) dann hier im Beitrag und im Startpost aktualisieren. Dann hat die Nachwelt zumindest mal einen konkreten Anwendungsfall mit Laborabsicherung und vielleicht kann der Ein oder Andere daraus etwas für den Betrieb der eigenen WW-Aufbereitung ableiten.
 
cephalopod

cephalopod

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Wir haben halt das Problem, dass wir unseren 160 Liter Speicher nie in 24 h leer bekommen, oft auch nicht in 48h...
Wie wäre es damit:

 
Thema:

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