Hinnerk
Experte
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Bisher spielte das dauerhafte und nur Heizen mit Holz bei uns eine eher untergeordnete Rolle. Die war aus umweltpolitischer und ökologischer Sicht noch vertretbar obwohl nicht erst seit zwei Jahren Holz zu einem immer knapperen und teuren Gut wird. Schon lange reicht das Abfallholz aus Schneid-und Sägeresten der Holz verarbeitenden Industrie für die Pelletherstellung nicht mehr aus. Aus diesem Grund wird dem zu verarbeitenden Holz immer häufiger Holz und Kronengehölz welches früher aus ökologischen Gründen im Wald verblieb beigemischt. Darunter leidet die Qualtät und der Brennwert der Pellets. Viel schlimmer aber sind die Auswirkungen auf das Ökosystem Wald.
Hohe Nachfrage nach Holzresten schwächt den Wald
und Pellets ist ein Milliardengeschäft. Da ist der Industrie jedes Mittel und jede Lüge recht um den Kunden in spe um den Finger zu wickeln.
Ich weiß es fäiit schwer feststellen zu müssen dass man eine falsche und teure Entscheidung getroffen hat. Aber jeder Mensch macht Fehler. Ich habe vor Putins Krieg den Fehler gemacht noch in eine neue Gasheizung zu investieren (Februar 2021). Aber ich sehe den Fehler ein. Dafür habe ich jetzt Zeit, die weitere Entwicklung der Wärmepumpen zu beobachten um dann in zwei oder drei Jahren zuzuschlagen.
Quelle: Pelletheizung: Schlecht für Wald und KlimaKritiker der Holzenergie verweisen auch darauf, dass Holz eine geringere Energiedichte als fossile Energieträger hat. Das bedeutet: Um die gleiche Menge Energie zu erzeugen, müssen große Mengen an Holz verbrannt werden. Die Effizienz hänge zwar sehr von den technischen Voraussetzungen und den konkreten Bedingungen ab, erläutert Lucht, "aber grob kann man abschätzen, dass pro gewonnene Energieeinheit die Holzverbrennung etwa eineinhalb Mal so viel CO2 produziert wie Kohleverbrennung, doppelt so viel CO2 produziert wie Ölverbrennung und dreimal so viel CO2 produziert wie Gasverbrennung."
Quelle: Pelletheizung: Schlecht für Wald und KlimaDie Verbände der Energieholz- und Pellet-Branche argumentieren, dass in Deutschland derzeit mehr Wald nachwächst als Holz geerntet wird. Entsprechend würde mehr CO2 gebunden als durch energetische Holznutzung frei werde. Doch laut einer Studie der gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Centre, JRC) könne dies nur für sehr bestimmte und kleine Anteile von in der EU gewonnenen Holzsortimenten sichergestellt werden.
Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) veröffentlichte im Februar 2022 Satellitendaten, die zeigen, dass die Baumverluste in Deutschland erheblich größer sind als angenommen. Durch Trockenheit, Gewitterstürme und Parasiten sind die Wälder bereits erheblich geschwächt.
Hohe Nachfrage nach Holzresten schwächt den Wald
Quelle: Folgen des Pellet-Booms: "Der Waldboden blutet aus"SPIEGEL ONLINE: Sie kritisieren auch, dass Bäume mittlerweile vollständig genutzt werden, von der Wurzel bis zur Krone. Das erscheint doch sinnvoll.
Wohlleben: In der Baumkrone ist die Hälfte der Mineralien eines Baumes gespeichert. Früher hat man die Kronen im Wald verrotten lassen, die Mineralien wurden dem Boden so zurückgegeben. Nun aber blutet der Waldboden aus, und das rächt sich in den nächsten Baumgenerationen.
Wer hier immer noch auf die „saubere“ Pelletheizung setzt sollte sich nicht nur oder besser gar nicht auf die irreführende Werbung der Pelletindustrie verlassen. Das wäre Selbstbetrug. Das Geschäft mit BrennholzHeizen mit Holz erinnert an die Situation wie wir sie vor 200 Jahren hatten. Das Resultat damals war: Der Wald verschwand. Nur durch den Siegeszug von Kohle und Öl hat er sich erholt. Wenn heute 80 Millionen Menschen statt wie vor 200 Jahren 20 Millionen wieder auf Holz setzen - und aufgrund des gestiegenen Lebensstandards auch noch den fünf- bis zehnfachen Heizbedarf im Vergleich zu früher haben - muss jedem klar sein: Das kann einfach nicht funktionieren!
SPIEGEL ONLINE: Aber Pellets sind klimafreundlich.
Wohlleben: Sie irren. Holzpellets sind nicht CO2-neutral.
SPIEGEL ONLINE: Wieso? Beim Verfeuern des Holzes wird doch nur soviel CO2 frei, wie gebunden wurde.
Wohlleben: Auf den einzelnen Baum bezogen, stimmt das. Aber Wälder insgesamt sind CO2-Senken. Tote Bäume verrotten nicht vollständig, sondern reichern über Jahrhunderte den Boden mit Kohlenstoff an. So sind ja auch unsere fossilen Energieträger entstanden. Werden sie verbrannt, fällt dieser Speichereffekt weg.
SPIEGEL ONLINE: Aber von der CO2-Bilanz sind Pellets immer noch besser als Kohle, Öl und Gas.
Wohlleben: Das sind sie. Aber was viele nicht wissen: Die Späne, aus denen die Pellets hergestellt werden, werden in Blockheizkraftwerken getrocknet. Und die werden zum guten Teil mit importiertem Palmöl betrieben, für das Regenwälder auf Borneo abgeholzt werden. Zudem entsteht bei der Verbrennung Feinstaub. Moderne Pellet-Heizungen sind zwar deutlich besser als herkömmliche Kamine. Aber es entsteht mehr Feinstaub als bei Gas-Heizungen.
Quelle: Folgen des Pellet-Booms: "Der Waldboden blutet aus"
und Pellets ist ein Milliardengeschäft. Da ist der Industrie jedes Mittel und jede Lüge recht um den Kunden in spe um den Finger zu wickeln.
Ich weiß es fäiit schwer feststellen zu müssen dass man eine falsche und teure Entscheidung getroffen hat. Aber jeder Mensch macht Fehler. Ich habe vor Putins Krieg den Fehler gemacht noch in eine neue Gasheizung zu investieren (Februar 2021). Aber ich sehe den Fehler ein. Dafür habe ich jetzt Zeit, die weitere Entwicklung der Wärmepumpen zu beobachten um dann in zwei oder drei Jahren zuzuschlagen.
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