Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher bei geringem Warmwasserverbrauch?

Diskutiere Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher bei geringem Warmwasserverbrauch? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, echt jetzt mein Heizungsfachmann hat gesagt muss sein. Na dann werde ich das Ganze mal abstellen.

Solarmusic

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Hallo, echt jetzt mein Heizungsfachmann hat gesagt muss sein. Na dann werde ich das Ganze mal abstellen.
 

Fergel

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Ich schon wieder, wenn der Warmwasserspeicher Heizung sozusagen still steht wegen DH Betrieb könnten sich im Speicher Heizung die bösen Legionellen bilden . Dann müsste der Speicher Heizung ab und zu auf 60 oder mehr Grad aufgeheizt werden vielleicht auch sozusagen durchgespült werden., ob das ganze System dann wirtschaftlich arbeitet muss mann ausrechnen. Mein Speicher Heizung wird ein mal pro Woche auf 65 Grad erhitzt wegen Legionellenschutz.
Ja, klar, aber könnte man den Speicher nicht leer laufen lassen??? Also ohne Wasser stehen lassen? Ich weiß nicht ob das anschlusstechnisch so einfach geht.
 

SuperFoxy

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Hallo zusammen,



wir haben eine DHH gekauft und dürfen diese kernsanieren. Einzig die Brennwerttherme wollen wir maximal lange weiterbetreiben. Für die Warmwasserbereitung möchte ich zwei Varianten gegenüberstellen:



1. Vollektronische DLE

2. BWWP



Ein Warmwasserspeicher ist keiner vorhanden, da bisher auch mit DLE gearbeitet wurde. Jetzt habe ich recherchiert und gerechnet. Die Idee dahinter ist die Wärmemenge zu normieren:

Q = m * c *dT

Bei einem Temperaturdelta von 25°K komme ich bei 40l auf eine Energiemenge von 1,2 kWh (entspricht ja etwa einmal ausgiebig duschen). Bei täglichem Duschen ergibt sich im Jahr also 424,5 khW.

Ein Durchlauferhitzer hat einen Wirkungsgrad von 97%, wenn man Anlaufverluste mit einrechnet. Damit verbraucht der DEL 437,6 kWh/a. Hier wird vielfach der Fehler gemacht zu unterstellen, dass der DLE immer mit Nennleistung läuft, weshalb die meisten Berechnungen online für die Tonne sind.

Aus der Erfahrung unsere Mietwohnung mit DLE: 2 Erwachsene, die täglich duschen. Wir hatten letztes Jahr einen Gesamtstromverbrauch von 2.500 kWh. Also voll im inkl. WW. Und wir haben einen älteren und daher nicht elektronisch geregelten DEL. Stiebel Eltron gibt im Produktdatenblatt auch einen jährl. Stromverbrauch von 476 kWh an.

Jetzt die BWWP: die Verluste (Speicher, Zirkulation etc.) sorgen laut meiner Online-Recherche zu einem Wirkungsgrad von etwa 50%. Zugegebenermaßen findet man hier kaum Angaben. Habe SHK-Ausbildungunterlagen durchgeguckt, um was zu finden.

Q ist weiterhin 424,5 kWh. Somit ist der Wärmeenergieverbrauch der BWWP = 424,5/50% = 849 kWh. Bei einer JAZ von 2,6 ergibt sich also 849/2,6 = 326,5 kWh (= Stromverbrauch).

Also bei Q= 424.5 kWh/a:

DEL = 437,6 kWh/a (Strom)

BWWP = 326,5 kWh/a (Strom)

Einsparung Strom BWWP = 111 kWh/a (Strom)

Das ist also das normierte Delta. Wenn ich jetzt von einem 4-Personen-Haushalt ausgehe und jede Person täglich 40l mit 25°K dT verbraucht, ergibt sich also eine Einsparung von 444 kWh. Bei 0,4 €/kWh also 178 €.

Warum haben DEL dann einen derart wirtschaftlich-schlechten Ruf? Nach 15 Jahren und einer jährlichen Strompreiserhöhung von 2%, spart die BWWP 3.071 €.

Jetzt muss man die Investitionen gegenüberstellen:

DEL:

2 Komfort-DEL inkl. Einbau: 2*650 €

1 DEL Küche inkl. Einbau: 450 €

DEL-Gesamt: 1.750 €

BWWP:

Angebot Stiebel Eltron WWK221 inkl. Einbau: 3.500 €

Zusätzliche Warmwasserleitungen zu den Zapfstellen: 500 €

BWWP-Gesamt: 4.000 €

Ersparnis: 2.250 €



Somit stellt sich die Frage: warum soll ich heute 2.250 € mehr ausgeben, um in 15 Jahren 3.071 € an Strom zu sparen? Wenn ich die 2.250 € 15 Jahre mit 5% in ETFs stecke, mache ich 2.428 € Gewinn. Auch Opportunitätskosten sind ein Thema.



Dazu die Fragen:

Ist JAZ 2,6 realistisch?

Sind 50% Wirkungsgrad BWWP realistisch?

Ist die Lebensdauer der DEL nicht höher?

Steigt der Strompreis mit 2% p.a.?

Muss die BWWP das Wasser auch bei Abwesenheit (ca. Urlaub) warmhalten, während die DEL ausbleiben?



Richtig komplex wird es, wenn man noch die Faktor PV mit reinnimmt. Eine BWWP kann das Warmwasser über SmartGrid bei PV-Erzeugung erzeugen. Das geht 2/3 des Jahres sicher gut auf. Die restliche Zeit also Fremdbezug. Bei den angenommenen 326 kWh/a der BWWP bleiben also 109 kWh.

Der Durchlauferhitzer (auch wenn er eine Nennleistung von 21 kW hat) braucht 14 kW für 40l, 25°K bei 8l/min Durchlauf und 5 min Duschzeit. Eine 10 kWp-Anlage mit entsprechender globaler Wärmestrahlung von 1000, kann also im Optimum 70% vom Duschen abdecken. Da parallel noch Grundverbrauch im Haus, sagen wir 50%. Die 50% klappen jetzt auch theoretisch 2/3 des Jahres, aber man duscht nicht immer, wenn die Sonne scheint. Das klappt eher bei ¼ des Duschens. 50% * 2/3 * 40% = ca. 15%.

DEL-Strom WW mit PV: 437 *0,85 = 371 kWh

BWWP-Strom WW mit PV: 109 kWh

Ersparnis BWWP mit PV = 262 kWh. Bei 0,4 €/kWh*4 = 420 € (wiederum bei einem 4-Personen-Haushalt).

Nach 15 Jahren und 2% Strompreissteigerung = 7.263 €

Dafür eine PV anschaffen rechnet sich wohl auch nur bedingt. Wenn eh vorhanden bzw. geplant sieht es wieder anders aus.



Alles korrekt?
 

helmut m.

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Grundprinzip: Je einfacher umso besser!
Die BWWP, die 25 Jahre ohne Wartung und ohne Reparatur läuft, habe ich noch nicht gesehen.
Servicetechniker für WP muss man auch suchen, meistens findet man keinen "echten" und nach 10 Jahren Ersatzteile ....
Die Wartezeit bei WW-Erzeugung im Keller ist lästig, der DLE liefert sofort warmes Wassser und immer dort, wo es benötigt wird.
Es gibt die Möglichkeit, 100% "grünen" Strom einzukaufen, das ist dann (fast) nicht schlechter als eigene PV-Anlage.
Und "graue" Energie steckt auch reichlich in einer WP.
"Rechnen" werden sich erneuerbare Energien nicht immer, sinnvoll sind sie vor allem im Neubau und bei einer echten Komplettsanierung.
Allerdings, wer weiß schon, was die kWh Strom in 5-10 Jahren kosten wird? Was ist, wenn sie dank Ausbau von Wind und Groß-PV doch "billiger" wird?
Eine PV am Dach macht Sinn für den Haushaltsstrom, das E-Auto und natürlich - wenn richtig gebaut - als Notversorgung.

Man kann es mit dem Griechen Aristoteles halten (sofern er es war), der antwortete auf die Frage eines Freundes, ob er heiraten solle:
"Heirate oder heirate nicht! Was immer du tust, du wirst es bereuen!".
In 25 Jahren werden wir alle wissen, was gut und was besser gewesen wäre.
Letztlich bleibt der Bauherr mit der Entscheidung immer allein.
In diesem Sinn: Wünsch dir eine gute un dnachhaltige Entscheidung!
 

Fergel

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Ja, interessante Rechnung auf jeden Fall. Ich war jetzt zu faul alles versuchen nachzuvollziehen, aber sie hat bestimmt viel berücksichtigt. Ich habe lange überlegt was ich machen soll. Ist gerade eine komische Zeit für Heizungserneuerungen. Vor 10 Jahre war alles klarer ;-) Bei uns ersetzt die Versicherung die alte Heizung, die durch Wasserschaden beschädigt wurde. Wir hatten auch einen DLE im Keller, der dann immer den Nachteil hatte, dass 10 - 15l Wasser fließen mussten bis warmes Wasser kam. Die Versicherung ersetzt jetzt eine komplette Anlage incl. WW Bereitung. Das wollte ich auf jeden Fall gerne nutzen. Bei geringem Verbrauch ist der DLE bestimmt günstiger. Ich bin jetzt ohne Heizung durch den Winter gekommen (Ofen und Infrarotpanels bei Bedarf) und habe für WW einen Mini DLE direkt an die Dusche angeschlossen. Das reicht mir und ist mit Sicherheit die günstigste Variante. Ein DLE direkt am Verbraucher ist bei sparsamem Verbrauch immer die günstigste Variante glaube ich. Früher als noch alle zu Hause waren (5 Personen) wäre das sicher nicht gegangen. Bei der Kompaktanlage, die jetzt installiert wird, kann ich Zirkulationsleitung und WW Bereitung programmieren und auch ganz ausstellen, wenn ich im Sommer nur mit meiner Minimallösung duschen will. In ein paar Minuten ist der Schichtspeicher der Anlage aber auch am Start. Man kann sie auch erweitern wenn man will um eine BWW oder einen Solarspeicher. Ich glaube im Moment hält mir das alle Möglichkeiten offen und ich habe die Möglichkeit der Heizungserneuerung ganz gut genutzt. Habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr drüber nachzudenken, auch wenn es ganz interessant sein kann. Sparsamkeit ist am günstigsten und zukunftssicher.

Zu Deiner Frage: Wenn Du nicht alles erneuern willst und wenig investieren möchtest bleib beim DLE. Gefühlt brauchst Du lange bis sich die BWW (ich hatte das auch überlegt) amortisiert hat. Deine Rechnung bestätigt das glaube ich auch.

Das Zitat (gefällt mir gut) wird übrigens Sokrates zugeschrieben. Ganz interessant aber auch die Kierkegaard Interpretationen auf der Seite ;-)

 
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SuperFoxy

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Danke für Eure Rückmeldungen! Ich denke ich werde auf DLE setzen, aber direkt WW-Leitungen mit verlegen lassen. So kann ich später recht einfach umsatteln ohne in den Bädern größere Arbeiten zu haben.

Wie läuft das denn, wenn in ein paar Jahren die Therme hinüber ist und ich auf eine WP setze. Kann ich die (ggf. mit Speicher) den DLE-vorschalten und somit dT reduzieren? Kann/muss ich da jetzt schon etwas technisch vorsehen?

Schönen Sonntag!
 

Fergel

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Genau den Gedanken hatte ich auch. Quasi eine Kombination von DLE und Speicher. Meine Installateure, die ich gefragt habe, meinten das macht keinen Sinn oder das geht nicht. Ich habe aber nicht weiter gefragt warum nicht. Ich denke schon, dass das gehen müsste hat aber vielleicht ein paar Nachteile. Geringere Durchflussgeschwindigkeit im DLE vielleicht oder so. Ich behalte meinen DLE erstmal im Keller und beobachte das ganze. Wenn sich meine Wohnsituation ändert und der WW Bedarf steigt, denke ich nochmal weiter ;-)
 

Tom&Cherry

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Danke für Eure Rückmeldungen! Ich denke ich werde auf DLE setzen, aber direkt WW-Leitungen mit verlegen lassen. So kann ich später recht einfach umsatteln ohne in den Bädern größere Arbeiten zu haben.

Wie läuft das denn, wenn in ein paar Jahren die Therme hinüber ist und ich auf eine WP setze. Kann ich die (ggf. mit Speicher) den DLE-vorschalten und somit dT reduzieren? Kann/muss ich da jetzt schon etwas technisch vorsehen?

Schönen Sonntag!
Wenn du eine Gasheizung hast dann mache damit doch WW. Das andere wird nicht billiger.
 

SuperFoxy

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Aber ich habe aktuell keinen WW-Speicher. Den müsste ich also auch nachrüsten und der würde etwa 1.200 € kosten. Der passt dann aber nicht zu einer WP, auf die ich ja vermutlich irgendwann umsatteln werde. Für den WP-geeigneten Speicher lege ich dann 1.600€ hin. Also auf absehbare Zeit 2.800 € nur für WW-Speicher.
Oder kann ich WW über die Therme mitbereiten lassen und gar keinen Speicher verwenden?
 
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