xearo1337
Threadstarter
Guten Tag zusammen,
ich bin neu hier, zumindest offiziell. Ich habe schon eine Weile "still" mitgelesen und habe mich dann entschieden, mich aktiv anzumelden und an den Diskussionen aktiv teilzunehmen.
Ich habe Verständnisfragen, in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann oder mir nutzbare Ratschläge mitgeben kann.
Wir sind am 01.06.20 in unser Neubau - Doppelhaushälfte mit 122 qm2 Wohn(Nutz)-Fläche eingezogen. Das Haus hat komplett Keramikfliesen, da wir 2x Hunde haben und daher für uns Fliesen die sinnvollste Option sind. Wir haben eine KERMI zentrale Wohnraumlüftung laufen, die mit Wärmerückgewinnung arbeitet.
Das Haus wurde, typisch Norddeutsch, als Spitzdachhaus gebaut. Der Wandaufbau ist ebenfalls klassisch:
(von außen nach innen)
- Rotbunt Klinkerstein (Vollziegel) (Dicke 11,5 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 0,12 m2K/W)
- ruhende Luftschicht (Dicke 6 cm)
- Porenbeton-Plansteine (Dicke 24 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 2,67 m2K/W)
- Gipsputz ohne Zuschlag (Dicke 1 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 0,01 m2K/W)
- Vliestapete mit Wandanstrich
Das ganze Haus wurde mit einem Jahres-Primärbedarf von 39,30 kWh/m2 berechnet.
Transmissionswärmeverlust: 0,34 W/(m2K)
Fenster von Roto sind mit 3-fach Verglasung auf aktuellstem Stand.
Gemäß Energieausweis Einstufung liegen wir somit bei "A", also 34,3 kWh/(m2a)
Als Gas-Brennwerttherme mit Solar haben Sie uns die "Vaillant Aurocompact VSC S/D 146/4-5 150" mit 5 m2 Solar auf dem Dach verbaut.
Die Anlage wird über einen Außentemperaturfühler gesteuert.
Unsere Sanitärfirma ist zwar gut um Sanitärgeräte zu installieren, aber leider nicht ausreichend Kompetent um diese Anlage Energieeffizient und sinnvoll einzustellen.
Der angeblich sehr erfahrene Monteur meinte, dass man unseren (Roth) Heizkreisverteiler beim hydraulischen Abgleich an der Durchflussanzeige am Vorlauf einstellt.
Das ist aber nachweislich totaler Quatsch, denn bei unserem System dient die Durchflussanzeige lediglich zur Absperrung/Öffnung der jeweiligen Kreise.
Die Durchflussmenge wird am Rücklauf eingestellt. Dazu muss man die Stellmotoren der Raumthermostate abmachen und mit einem Entlüftungsschlüssel entsprechend drehen bis der gewünschte Wert an der Durchflussanzeige angezeigt wird. Deshalb habe ich also im Anschluss an den angeblich super ausgeführten hydraulischen Abgleich nochmals einen "echten" mit den vorhandenen berechneten Werte durchgeführt und plötzlich läuft die Fußbodenheizung optimal
Der Monteur wollte mir das vehement nicht glauben und meint nach wie vor, das dass nicht richtig sei. (obwohl das sogar in dem Handbuch steht!)
Das ist nur eines von ganz ganz vielen Beispielen von "Fachkräften", die wir während der 8 monatigen Bauphase "erleben" mussten. Wir hatten in allen Gewerke nur solche Leute.
Also bitte die Kommentare sparen "das sollte dein Fachhandwerker einstellen und nicht du". Ich glaub da draußen niemanden mehr, Made in Germany......
Das waren jetzt einmal die Eckdaten. Meine Fragen sind die folgenden:
1.
Die Heizungsteillast ist auf 14 KW eingestellt gewesen. Ich bin grade dabei, zu testen, welchen modulierbaren Bereich ich eigentlich benötige. Aktuell bin ich bei 3 - 8 KW. Wie sieht die Erfahrung aus ? Liege ich richtig, dass meine Anlage niemals 14 KW benötigt in der Praxis und ich berechtigt runterstellen kann ?
2.
Aktuell wird über den Vorlauf geregelt. Nicht über den Rücklauf. Mir ist bewusst, dass der Rücklauf "eher" das Feedback der Raumluft wiedergibt als der Vorlauf, zumindest wenn keine Raumthermostate genutzt werden.
Jedoch denke ich, dass bei meinen verbauten dig. Wandthermostaten, sofern Heizbedarf angefordert wird, die Vorlaufregelung schneller stattfindet und das auch sinnvoller ist. Denn wenn das Thermostat ermittelt, dass die gewünschte Raumlufttemp. erreicht ist, schaltet dieser Kreis ja eh ab. Wenn Bedarf ist, wird eben nachgeheizt. Deshalb ist hier keine Rücklaufsteuerung angebracht. Sehe ich das im groben richtig ?
3.
Bei aktuellen 4-9° Grad Außentemperatur ist die Einstellung der Heizkurve natürlich etwas schwierig. Aber aktuell hab ich die Anlage bei "0,5". Mit der eingestellten "Wunschtemp." komme ich bei 9° Grad-Außentemp. auf eine Soll-Vorlauftemp. von 35 °C, bei 5° Grad-Außentemp. auf eine Soll-Vorlauftemp. von 39 °C.
Die Fußbodenheizung ist weder zu heiß, noch kühlt der Rücklauf zu schnell aus (Spreizung konstant 7K). Scheinbar eine ganz akzeptable Heizkurveneinstellung, oder ?
4.
Als Nutzer einer Fußbodenheizung will man ja eigtl. dauerhaft eine angenehme Wärme von unten an den Füßen verspüren, ohne dabei die Räume zu überheizen.
Nun ist es ja so, das meine Gebäudehülle extrem "dicht" ist. Wenn ich, als Beispiel, um 18 Uhr 24 °C in den Räumen habe, habe ich am Morgen darauf um 8 Uhr 8Fenster natürlich alle geschlossen) noch 23 °C, trotz dauerhaft laufender Wohnraumlüftung. Jedoch haben die Raumthermostate in fast allen Räumen die Heizungsanforderung ausgeschaltet, da die Wunschtemp. im Raum ja erreicht worden ist. Demnach ist es im Raum angenehm warm, aber der Fußboden wirkt "ausgekühlt".
Wie kann man seine Anlage dahingehend einstellen, dass man möglichst lange und gleichmäßig in den Räumen einen "warmen" Fußboden hat ?
(Teillast weiter runter ? Wunschtemp.-Einstellung an der Therme weiter runter ?)
Ich würde mich auf eine rege und zielführende Diskussion bzw. um Antworten eurerseits freuen und verbleibe mit Grüßen aus dem hohen Norden,
Marcel
ich bin neu hier, zumindest offiziell. Ich habe schon eine Weile "still" mitgelesen und habe mich dann entschieden, mich aktiv anzumelden und an den Diskussionen aktiv teilzunehmen.
Ich habe Verständnisfragen, in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann oder mir nutzbare Ratschläge mitgeben kann.
Wir sind am 01.06.20 in unser Neubau - Doppelhaushälfte mit 122 qm2 Wohn(Nutz)-Fläche eingezogen. Das Haus hat komplett Keramikfliesen, da wir 2x Hunde haben und daher für uns Fliesen die sinnvollste Option sind. Wir haben eine KERMI zentrale Wohnraumlüftung laufen, die mit Wärmerückgewinnung arbeitet.
Das Haus wurde, typisch Norddeutsch, als Spitzdachhaus gebaut. Der Wandaufbau ist ebenfalls klassisch:
(von außen nach innen)
- Rotbunt Klinkerstein (Vollziegel) (Dicke 11,5 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 0,12 m2K/W)
- ruhende Luftschicht (Dicke 6 cm)
- Porenbeton-Plansteine (Dicke 24 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 2,67 m2K/W)
- Gipsputz ohne Zuschlag (Dicke 1 cm, Wärmedurchlasswiderstand: 0,01 m2K/W)
- Vliestapete mit Wandanstrich
Das ganze Haus wurde mit einem Jahres-Primärbedarf von 39,30 kWh/m2 berechnet.
Transmissionswärmeverlust: 0,34 W/(m2K)
Fenster von Roto sind mit 3-fach Verglasung auf aktuellstem Stand.
Gemäß Energieausweis Einstufung liegen wir somit bei "A", also 34,3 kWh/(m2a)
Als Gas-Brennwerttherme mit Solar haben Sie uns die "Vaillant Aurocompact VSC S/D 146/4-5 150" mit 5 m2 Solar auf dem Dach verbaut.
Die Anlage wird über einen Außentemperaturfühler gesteuert.
Unsere Sanitärfirma ist zwar gut um Sanitärgeräte zu installieren, aber leider nicht ausreichend Kompetent um diese Anlage Energieeffizient und sinnvoll einzustellen.
Der angeblich sehr erfahrene Monteur meinte, dass man unseren (Roth) Heizkreisverteiler beim hydraulischen Abgleich an der Durchflussanzeige am Vorlauf einstellt.
Das ist aber nachweislich totaler Quatsch, denn bei unserem System dient die Durchflussanzeige lediglich zur Absperrung/Öffnung der jeweiligen Kreise.
Die Durchflussmenge wird am Rücklauf eingestellt. Dazu muss man die Stellmotoren der Raumthermostate abmachen und mit einem Entlüftungsschlüssel entsprechend drehen bis der gewünschte Wert an der Durchflussanzeige angezeigt wird. Deshalb habe ich also im Anschluss an den angeblich super ausgeführten hydraulischen Abgleich nochmals einen "echten" mit den vorhandenen berechneten Werte durchgeführt und plötzlich läuft die Fußbodenheizung optimal
Der Monteur wollte mir das vehement nicht glauben und meint nach wie vor, das dass nicht richtig sei. (obwohl das sogar in dem Handbuch steht!)
Das ist nur eines von ganz ganz vielen Beispielen von "Fachkräften", die wir während der 8 monatigen Bauphase "erleben" mussten. Wir hatten in allen Gewerke nur solche Leute.
Also bitte die Kommentare sparen "das sollte dein Fachhandwerker einstellen und nicht du". Ich glaub da draußen niemanden mehr, Made in Germany......
Das waren jetzt einmal die Eckdaten. Meine Fragen sind die folgenden:
1.
Die Heizungsteillast ist auf 14 KW eingestellt gewesen. Ich bin grade dabei, zu testen, welchen modulierbaren Bereich ich eigentlich benötige. Aktuell bin ich bei 3 - 8 KW. Wie sieht die Erfahrung aus ? Liege ich richtig, dass meine Anlage niemals 14 KW benötigt in der Praxis und ich berechtigt runterstellen kann ?
2.
Aktuell wird über den Vorlauf geregelt. Nicht über den Rücklauf. Mir ist bewusst, dass der Rücklauf "eher" das Feedback der Raumluft wiedergibt als der Vorlauf, zumindest wenn keine Raumthermostate genutzt werden.
Jedoch denke ich, dass bei meinen verbauten dig. Wandthermostaten, sofern Heizbedarf angefordert wird, die Vorlaufregelung schneller stattfindet und das auch sinnvoller ist. Denn wenn das Thermostat ermittelt, dass die gewünschte Raumlufttemp. erreicht ist, schaltet dieser Kreis ja eh ab. Wenn Bedarf ist, wird eben nachgeheizt. Deshalb ist hier keine Rücklaufsteuerung angebracht. Sehe ich das im groben richtig ?
3.
Bei aktuellen 4-9° Grad Außentemperatur ist die Einstellung der Heizkurve natürlich etwas schwierig. Aber aktuell hab ich die Anlage bei "0,5". Mit der eingestellten "Wunschtemp." komme ich bei 9° Grad-Außentemp. auf eine Soll-Vorlauftemp. von 35 °C, bei 5° Grad-Außentemp. auf eine Soll-Vorlauftemp. von 39 °C.
Die Fußbodenheizung ist weder zu heiß, noch kühlt der Rücklauf zu schnell aus (Spreizung konstant 7K). Scheinbar eine ganz akzeptable Heizkurveneinstellung, oder ?
4.
Als Nutzer einer Fußbodenheizung will man ja eigtl. dauerhaft eine angenehme Wärme von unten an den Füßen verspüren, ohne dabei die Räume zu überheizen.
Nun ist es ja so, das meine Gebäudehülle extrem "dicht" ist. Wenn ich, als Beispiel, um 18 Uhr 24 °C in den Räumen habe, habe ich am Morgen darauf um 8 Uhr 8Fenster natürlich alle geschlossen) noch 23 °C, trotz dauerhaft laufender Wohnraumlüftung. Jedoch haben die Raumthermostate in fast allen Räumen die Heizungsanforderung ausgeschaltet, da die Wunschtemp. im Raum ja erreicht worden ist. Demnach ist es im Raum angenehm warm, aber der Fußboden wirkt "ausgekühlt".
Wie kann man seine Anlage dahingehend einstellen, dass man möglichst lange und gleichmäßig in den Räumen einen "warmen" Fußboden hat ?
(Teillast weiter runter ? Wunschtemp.-Einstellung an der Therme weiter runter ?)
Ich würde mich auf eine rege und zielführende Diskussion bzw. um Antworten eurerseits freuen und verbleibe mit Grüßen aus dem hohen Norden,
Marcel