Austro-Diesel
Experte
Threadstarter
Nachdem ich hier schon einiges Lesenswertes gefunden habe und ich kein dezidiert österreichisches Forum für meine Anliegen aufstöbern konnte habe ich mich nun hier registriert und hoffe auf etwas Unterstützung dabei, Ordnung in meine Gedanken zu bringen und vielleicht auch ergänzende Sichtweisen aufgezeigt zu bekommen.
Bis Ende des Jahres 2022 gibt es hier in Niederösterreich eine mit 10.500 Euro pro Anlage gedeckelte Förderung für den Ausstieg aus Öl und Gas. Für Photovoltaik bekommt man 250 Euro pro installiertem kWp. Ob diese Förderungen verlängert werden ist nicht klar, aber denkbar.
Bestandaufnahme:
Unser L-förmiges Eigenheim ist juristisch ein Reihenhaus, auch wenn es wie eine gekoppelte Doppelhaushälfte aussieht. Mit 145 m2 und Baujahr 1998 ist es im Kern gut gebaut (Dichtbetonkeller, Durisol-Mauersteine, Eternitschindeldach) und aus heutiger Sicht energetisch mittelprächtig isoliert (8 cm Vollwärmeschutz, 24 cm Dachisolierung, durchschnittliche zweifachverglaste Kunststofffenster und Dachflächenfenster). Die Grundfläche beträgt 80 m2, das Dach ist ein Walmdach mit 3 Firstwänden und 42° Dachneigung, das Dachgeschoß ist ausgebaut (ohne zugänglichen Spitzboden), der Keller 2,28 m hoch und ohne Außenabgang, mit Holz-Wendeltreppe vom Wohn-Esszimmer hinunter.
Der 240 m2 kleine Garten umschließt das Haus an drei Seiten und ist dadurch verwinkelt und auch nirgendwo breiter als 5 Meter, Terrasse, Gartenhaus und ein kleiner Stahlblechpool reduzieren die Nettofläche. Eine Zufahrtmöglichkeit auch für LKW besteht grundsätzlich.
Aktuell arbeitet ein einfacher, aber verlässlicher Vaillant Thermoblock Klassik mit 20 kW Nennleistung und 120-l-Brauchwasserspeicher im Keller an einem Kamin mit Innendurchmesser von gemessenen 14 cm. Der hat zwar auch ein Ablassventil, dürfte aber nicht kondensatfest sein.
Die Wärmeabgabe erfolgt ausschließlich über einfache Panelheizkörper. Bei Null Grad Außentemperatur liegt die Vorlauftemperatur um 45°, die Rücklauftemperatur bei gut 35°. Bei harten Minusgraden geht es in Richtung 60° C Vorlauftemperatur.
Im relativ großen Wohn-Esszimmer gibt es seit gut 10 Jahren einen Kamin mit viel zu großem (10 kW) Spartherm-Kamineinsatz, natürlich mit eigenem Schornstein. Der bietet eine gute Show, ist aber etwas schwer zu bändigen ... nur bei Minusgraden "leicht zu führen", sonst fallen rasch die Fliegen von den Wänden ...
Das Haus steht im Süden von Wien in einer klimatisch etwas begünstigten Lage. Die Winter sind eher durchschnittlich, zumeist pendelt die Temperatur um die Null Grad, Schnee gibt es wenig. Temperaturen unter –5° C gibt es grob zwei bis drei Wochen lang, wir hatten aber auch schon eine ganze Woche lang Morgentemperaturen von –15° C, tagsüber wenig mehr.
Der Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre zeigt 4.800 kWh Strom und 21.500 kWh Gas. Bis vor Kurzem lebten wir zu viert im Haus, die Tendenz ist stark fallend, die beiden Töchter sind flügge. Das heißt es ist wahrscheinlich mit einer kleinen Reduktion im Energieverbrauch zu rechnen.
Ziel:
Ziel ist die Erneuerung der inzwischen fast 25 Jahre alten Gastherme durch eine zeitgemäße, alltagstaugliche und förderungswürdige Anlage. Eine gewisse Unabhängigkeit von laufenden Energieversorgungen (Gas, Strom) hat Attraktionspotenzial, auch der Umweltgedanke spielt eine Rolle. Auch ist es mir ein Dorn im Auge, dass wir seit Jahrzehnten unser gutes Geld in immer weiter steigenden Mengen in Länder mit zweifelhafter Menschenrechtslage schicken und für die Reduktion der klimaschädlichen Gase gibt es inzwischen gangbare Wege.
Analyse:
Die Recherche ergab, dass offenbar nur Wärmepumpen und Pelletheizungen jenen Komfort bieten, den wir von der Gasheizung gewohnt sind.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat es bei uns mangels Fußbodenheizung relativ schwer, gute Leistungszahlen zu zeigen. Das Geräusch des Außengerätes sehe ich je nach Modell und Leistungsstufe als bedingt problematisch, wir leben hier alle schon relativ "dicht an dicht". Das Einbringen eines größeren Pufferspeichers ist über die Kellertreppe schwierig, ich hab mal einen 200-l-Warmwasserspeicher da hinunter abgetragen, viel mehr geht nicht ...
Ich schätze, dass ich mit Wärmepumpe bei einer Heizungs-Stromrechnung von grob einem Drittel der jetzigen Gas-Kilowattstunden liegen würde, was 7.000 kWh zu (aktuell noch großzügig angesetzten) 0,25 Euro = 1.750 Euro ergäbe.
Eine Pelletheizung mit Vorratsspeicher hat Charme im Sinne der Autarkie. Ich beobachte das Einschaltverhalten und die Modulation unserer Gastherme seit längerem, ich schätze der durchschnittliche Wärmebedarf des Hauses liegt bei knapp über Null Grad bei knapp 5 kW, bei mittleren einstelligen Minusgraden um die 10 kW, bei –15° läuft der 20-kW-Brenner durchgehend auf eher großer Flamme. Da wäre ich mit einem Heizkessel mit ca. 15 kW vermutlich ganz gut beraten. Ein mehr oder weniger kleiner bis mittelgroßer Pufferspeicher sollte wohl für den Betrieb in der Übergangszeit wohl auch unbedingt her.
Bei 21.500 kWh Jahresenergiebedarf plus 20% Reserve komme ich bei einem Brennwertkessel mit ähnlichem Wirkungsgrad einer Brennwert-Gastherme dann auf 5,5 Tonnen Pellets, was ca. 8 m3 Volumen entspricht. Bei 4,5 Tonnen tatsächlichem Verbrauch errechnen sich bei einem aktuellen (gehobenen) Durchschnittspreis von 300 Euro/Tonne Heizkosten von 1.350 Euro pro Saison.
Eine hybride Energiebeschaffung, wie zB von Windhager mit dem System "BioWIN2 Hybrid" angeboten, klingt gut. So ein Konzept kann vielleicht eine gute Sache sein. Man nutzt in de Übergangszeit und zur Warmwassererzeugung im Sommer die Wärmepumpe ausschließlich unter besten Leistungsparametern und heizt die kalten Wochen mit einer stark reduzierten Pelletmenge, welche weniger Stauraum fordern. Platz für die Wärmepumpe fände sich noch im kleinen Garten.
Überschlagsmäßig ergeben sich geringfügig geringere Gesamtenergiekosten, wenn die Wärmepumpe nur mit höherer Leistungszahl (geschätzt über 4,0 statt unter 3,5) laufen kann und der Bivalenzpunkt eher bei Null Grad als bei mittleren Minusgraden liegt. Dazu kommt, dass bei diesen Temperaturen auch die Leistung einer angedachten Photovoltaik-Anlage eher bereitsteht als im allertiefsten Winter.
Auf jeden Fall bekommt man damit Redundanz bei einem Gebrechen bei Wärmepumpe oder Pelletkessel und – je nach Pelletsvorrat – auch eine gewisse Autarkie. Ein zu kleiner Gewebetank erscheint mir wegen der Anlieferkosten unsinnig, wird er zu groß egalisiert sich der Platzgewinn. Befüllt man den optionalen "XL"-Pelletspeicher des Pelleltkessels mit Sackware muss man mit 15 Säcken à 15 kg pro Komplettbefüllung rechnen ... diese Menge in den Keller runterzutragen könnte man auch bald mal bereuen, irgendwo trocken lagern müssen sie ja auch. Interessanterweise ist die Sackware auf Palette momentan günstiger als lose Pellets!?
Eine "kleine" hybride Lösung wäre der Einsatz eines Warmwasserspeichers mit Wärmepumpe, um den Sommerbetrieb des Pelletskessels einzusparen. Hier stellt sich wieder die Frage nach der sinnvollen Luftverrohrung derselben.
Ein Brennwert-Pelletkessel erscheint mir eher nur ohne hybrid arbeitende Wärmepumpe sinnvoll, denn nur in der Übergangszeit werden die Rücklauftemperaturen so sein, dass sich die Rauchfangsanierung (so überhaupt möglich!) und aufwändige Abwasserinstallation (Schmutzwasserhebewerk, Ableitung quer durch den ganzen Keller) lohnt. Dafür kann man das Pelletslager um 10% kleiner anlegen und spart auch 10% der Kosten.
Bei der Recherche zu den Pelletkessel-Herstellern bin ich auf unterschiedliche Brenner- und Rostkonzepte gestoßen. Windhager hat einen stählernen Brenntopf mit Fallschachtförderung und gegenläufig öffnendem Rost, andere verwenden eine Quereinschub auf einen Gliederrost und schamottiertem Brennraum, ÖkoFEN zeigt sogar schon einen Brenner mit Abgasrückführung, was offenbar den Feinstaubanteil massiv reduziert. Andere brauchen dazu elektrostatische Feinfilter, die wieder einer Pflege bedürfen. Ebenso scheinen mir manche Brennwert-Wärmetauscher recht "drangeflickt", andere sind direkt in den Hauptkessel integriert. Was hier der "Goldstandard" ist hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Grundsätzlich funktionieren dürften alle, man liest ja kaum von Katasstrophen, die Kessel sind alle schon länger am Markt und offenbar gut gereift.
Mindestens genauso wichtig erscheinen mir aber auch die verlässliche Verfügbarkeit von Ersatzteilen des jeweiligen Anbieters über die Nutzungsdauer von mindestens 15 bis eher 25 Jahren des Kessels, der Aufwand bei Wartung und Reparatur durch entsprechende Zugänglichkeit und bewährte Konstruktion, sowie Betriebssicherheit im Alltag mit wechselnden Pelletqualitäten und der reale Wirkungsgrad im Regelbetrieb.
Eine Photovoltaik-Anlage ist trotz unseres verwinkelten Daches möglicherweise machbar, jedoch durch die 3 Teilflächen nach Ost, Süd und West vermutlich mechanisch wie elektrisch relativ aufwändig. Auch könnte es aufgrund des Alters des Eternit-Schindeldaches sinnvoll sein, damit noch zuzuwarten bis eine Sanierung fällig ist, erste Alterungsspuren sind deutlich zu sehen.
Einen PV-Batteriespeicher möchte ich zwar einplanen, aber noch nicht umsetzen. Die Technik erscheint mir noch zu unausgereift und unwirtschaftlich. Andererseits könnte so ein Teil den Traum der Autarkie zumindest im Ansatz ermöglichen.
Fazit:
Es muss das alles ja nicht sofort umgesetzt werden und Versorgungssicherheit kann man nicht direkt in Geld messen. Und nicht zuletzt funktionieren komplexe Systeme oft nicht ganz so, wie ausgedacht ... jedenfalls will ich mir keine sinnvolle Option verbauen, weil eine Kleinigkeit übersehen wurde.
Das die guten Fragen:
Was habe ich übersehen?
Welche Hersteller und Produkte sind in diesem Kontext zu empfehlen und warum?
Wie würdet Ihr das ganze Unterfangen anlegen?
Bis Ende des Jahres 2022 gibt es hier in Niederösterreich eine mit 10.500 Euro pro Anlage gedeckelte Förderung für den Ausstieg aus Öl und Gas. Für Photovoltaik bekommt man 250 Euro pro installiertem kWp. Ob diese Förderungen verlängert werden ist nicht klar, aber denkbar.
Bestandaufnahme:
Unser L-förmiges Eigenheim ist juristisch ein Reihenhaus, auch wenn es wie eine gekoppelte Doppelhaushälfte aussieht. Mit 145 m2 und Baujahr 1998 ist es im Kern gut gebaut (Dichtbetonkeller, Durisol-Mauersteine, Eternitschindeldach) und aus heutiger Sicht energetisch mittelprächtig isoliert (8 cm Vollwärmeschutz, 24 cm Dachisolierung, durchschnittliche zweifachverglaste Kunststofffenster und Dachflächenfenster). Die Grundfläche beträgt 80 m2, das Dach ist ein Walmdach mit 3 Firstwänden und 42° Dachneigung, das Dachgeschoß ist ausgebaut (ohne zugänglichen Spitzboden), der Keller 2,28 m hoch und ohne Außenabgang, mit Holz-Wendeltreppe vom Wohn-Esszimmer hinunter.
Der 240 m2 kleine Garten umschließt das Haus an drei Seiten und ist dadurch verwinkelt und auch nirgendwo breiter als 5 Meter, Terrasse, Gartenhaus und ein kleiner Stahlblechpool reduzieren die Nettofläche. Eine Zufahrtmöglichkeit auch für LKW besteht grundsätzlich.
Aktuell arbeitet ein einfacher, aber verlässlicher Vaillant Thermoblock Klassik mit 20 kW Nennleistung und 120-l-Brauchwasserspeicher im Keller an einem Kamin mit Innendurchmesser von gemessenen 14 cm. Der hat zwar auch ein Ablassventil, dürfte aber nicht kondensatfest sein.
Die Wärmeabgabe erfolgt ausschließlich über einfache Panelheizkörper. Bei Null Grad Außentemperatur liegt die Vorlauftemperatur um 45°, die Rücklauftemperatur bei gut 35°. Bei harten Minusgraden geht es in Richtung 60° C Vorlauftemperatur.
Im relativ großen Wohn-Esszimmer gibt es seit gut 10 Jahren einen Kamin mit viel zu großem (10 kW) Spartherm-Kamineinsatz, natürlich mit eigenem Schornstein. Der bietet eine gute Show, ist aber etwas schwer zu bändigen ... nur bei Minusgraden "leicht zu führen", sonst fallen rasch die Fliegen von den Wänden ...
Das Haus steht im Süden von Wien in einer klimatisch etwas begünstigten Lage. Die Winter sind eher durchschnittlich, zumeist pendelt die Temperatur um die Null Grad, Schnee gibt es wenig. Temperaturen unter –5° C gibt es grob zwei bis drei Wochen lang, wir hatten aber auch schon eine ganze Woche lang Morgentemperaturen von –15° C, tagsüber wenig mehr.
Der Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre zeigt 4.800 kWh Strom und 21.500 kWh Gas. Bis vor Kurzem lebten wir zu viert im Haus, die Tendenz ist stark fallend, die beiden Töchter sind flügge. Das heißt es ist wahrscheinlich mit einer kleinen Reduktion im Energieverbrauch zu rechnen.
Ziel:
Ziel ist die Erneuerung der inzwischen fast 25 Jahre alten Gastherme durch eine zeitgemäße, alltagstaugliche und förderungswürdige Anlage. Eine gewisse Unabhängigkeit von laufenden Energieversorgungen (Gas, Strom) hat Attraktionspotenzial, auch der Umweltgedanke spielt eine Rolle. Auch ist es mir ein Dorn im Auge, dass wir seit Jahrzehnten unser gutes Geld in immer weiter steigenden Mengen in Länder mit zweifelhafter Menschenrechtslage schicken und für die Reduktion der klimaschädlichen Gase gibt es inzwischen gangbare Wege.
Analyse:
Die Recherche ergab, dass offenbar nur Wärmepumpen und Pelletheizungen jenen Komfort bieten, den wir von der Gasheizung gewohnt sind.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat es bei uns mangels Fußbodenheizung relativ schwer, gute Leistungszahlen zu zeigen. Das Geräusch des Außengerätes sehe ich je nach Modell und Leistungsstufe als bedingt problematisch, wir leben hier alle schon relativ "dicht an dicht". Das Einbringen eines größeren Pufferspeichers ist über die Kellertreppe schwierig, ich hab mal einen 200-l-Warmwasserspeicher da hinunter abgetragen, viel mehr geht nicht ...
Ich schätze, dass ich mit Wärmepumpe bei einer Heizungs-Stromrechnung von grob einem Drittel der jetzigen Gas-Kilowattstunden liegen würde, was 7.000 kWh zu (aktuell noch großzügig angesetzten) 0,25 Euro = 1.750 Euro ergäbe.
Eine Pelletheizung mit Vorratsspeicher hat Charme im Sinne der Autarkie. Ich beobachte das Einschaltverhalten und die Modulation unserer Gastherme seit längerem, ich schätze der durchschnittliche Wärmebedarf des Hauses liegt bei knapp über Null Grad bei knapp 5 kW, bei mittleren einstelligen Minusgraden um die 10 kW, bei –15° läuft der 20-kW-Brenner durchgehend auf eher großer Flamme. Da wäre ich mit einem Heizkessel mit ca. 15 kW vermutlich ganz gut beraten. Ein mehr oder weniger kleiner bis mittelgroßer Pufferspeicher sollte wohl für den Betrieb in der Übergangszeit wohl auch unbedingt her.
Bei 21.500 kWh Jahresenergiebedarf plus 20% Reserve komme ich bei einem Brennwertkessel mit ähnlichem Wirkungsgrad einer Brennwert-Gastherme dann auf 5,5 Tonnen Pellets, was ca. 8 m3 Volumen entspricht. Bei 4,5 Tonnen tatsächlichem Verbrauch errechnen sich bei einem aktuellen (gehobenen) Durchschnittspreis von 300 Euro/Tonne Heizkosten von 1.350 Euro pro Saison.
Eine hybride Energiebeschaffung, wie zB von Windhager mit dem System "BioWIN2 Hybrid" angeboten, klingt gut. So ein Konzept kann vielleicht eine gute Sache sein. Man nutzt in de Übergangszeit und zur Warmwassererzeugung im Sommer die Wärmepumpe ausschließlich unter besten Leistungsparametern und heizt die kalten Wochen mit einer stark reduzierten Pelletmenge, welche weniger Stauraum fordern. Platz für die Wärmepumpe fände sich noch im kleinen Garten.
Überschlagsmäßig ergeben sich geringfügig geringere Gesamtenergiekosten, wenn die Wärmepumpe nur mit höherer Leistungszahl (geschätzt über 4,0 statt unter 3,5) laufen kann und der Bivalenzpunkt eher bei Null Grad als bei mittleren Minusgraden liegt. Dazu kommt, dass bei diesen Temperaturen auch die Leistung einer angedachten Photovoltaik-Anlage eher bereitsteht als im allertiefsten Winter.
Auf jeden Fall bekommt man damit Redundanz bei einem Gebrechen bei Wärmepumpe oder Pelletkessel und – je nach Pelletsvorrat – auch eine gewisse Autarkie. Ein zu kleiner Gewebetank erscheint mir wegen der Anlieferkosten unsinnig, wird er zu groß egalisiert sich der Platzgewinn. Befüllt man den optionalen "XL"-Pelletspeicher des Pelleltkessels mit Sackware muss man mit 15 Säcken à 15 kg pro Komplettbefüllung rechnen ... diese Menge in den Keller runterzutragen könnte man auch bald mal bereuen, irgendwo trocken lagern müssen sie ja auch. Interessanterweise ist die Sackware auf Palette momentan günstiger als lose Pellets!?
Eine "kleine" hybride Lösung wäre der Einsatz eines Warmwasserspeichers mit Wärmepumpe, um den Sommerbetrieb des Pelletskessels einzusparen. Hier stellt sich wieder die Frage nach der sinnvollen Luftverrohrung derselben.
Ein Brennwert-Pelletkessel erscheint mir eher nur ohne hybrid arbeitende Wärmepumpe sinnvoll, denn nur in der Übergangszeit werden die Rücklauftemperaturen so sein, dass sich die Rauchfangsanierung (so überhaupt möglich!) und aufwändige Abwasserinstallation (Schmutzwasserhebewerk, Ableitung quer durch den ganzen Keller) lohnt. Dafür kann man das Pelletslager um 10% kleiner anlegen und spart auch 10% der Kosten.
Bei der Recherche zu den Pelletkessel-Herstellern bin ich auf unterschiedliche Brenner- und Rostkonzepte gestoßen. Windhager hat einen stählernen Brenntopf mit Fallschachtförderung und gegenläufig öffnendem Rost, andere verwenden eine Quereinschub auf einen Gliederrost und schamottiertem Brennraum, ÖkoFEN zeigt sogar schon einen Brenner mit Abgasrückführung, was offenbar den Feinstaubanteil massiv reduziert. Andere brauchen dazu elektrostatische Feinfilter, die wieder einer Pflege bedürfen. Ebenso scheinen mir manche Brennwert-Wärmetauscher recht "drangeflickt", andere sind direkt in den Hauptkessel integriert. Was hier der "Goldstandard" ist hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Grundsätzlich funktionieren dürften alle, man liest ja kaum von Katasstrophen, die Kessel sind alle schon länger am Markt und offenbar gut gereift.
Mindestens genauso wichtig erscheinen mir aber auch die verlässliche Verfügbarkeit von Ersatzteilen des jeweiligen Anbieters über die Nutzungsdauer von mindestens 15 bis eher 25 Jahren des Kessels, der Aufwand bei Wartung und Reparatur durch entsprechende Zugänglichkeit und bewährte Konstruktion, sowie Betriebssicherheit im Alltag mit wechselnden Pelletqualitäten und der reale Wirkungsgrad im Regelbetrieb.
Eine Photovoltaik-Anlage ist trotz unseres verwinkelten Daches möglicherweise machbar, jedoch durch die 3 Teilflächen nach Ost, Süd und West vermutlich mechanisch wie elektrisch relativ aufwändig. Auch könnte es aufgrund des Alters des Eternit-Schindeldaches sinnvoll sein, damit noch zuzuwarten bis eine Sanierung fällig ist, erste Alterungsspuren sind deutlich zu sehen.
Einen PV-Batteriespeicher möchte ich zwar einplanen, aber noch nicht umsetzen. Die Technik erscheint mir noch zu unausgereift und unwirtschaftlich. Andererseits könnte so ein Teil den Traum der Autarkie zumindest im Ansatz ermöglichen.
Fazit:
Es muss das alles ja nicht sofort umgesetzt werden und Versorgungssicherheit kann man nicht direkt in Geld messen. Und nicht zuletzt funktionieren komplexe Systeme oft nicht ganz so, wie ausgedacht ... jedenfalls will ich mir keine sinnvolle Option verbauen, weil eine Kleinigkeit übersehen wurde.
Das die guten Fragen:
Was habe ich übersehen?
Welche Hersteller und Produkte sind in diesem Kontext zu empfehlen und warum?
Wie würdet Ihr das ganze Unterfangen anlegen?
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