Absenktemperatur hat das Haus warm gehalten aber warum?

[Polo_Polo]

Hallo zusammen,

ich hoffe meine ganzen Angaben und die Vorgeschichte sind nicht zu unübersichtlich folgende Konstellation:

150m2 Wohnfläche im Reihenhaus, saniert 2017 vom Voreigentümer, welcher Standard keine Angaben vom Voreigentümer.
Im Keller steht ein "Vaillant VKO 179_5 R2_Öl_Brenner" mit einer VRC410 Einheit eingebaut.
Anleitungen =>
.manualslib.de/manual/160960/Vaillant-Vko-Unit-179-5.html?page=8#manual
vaillant.be/telechargements/documents/mode-emploi/mode-demploi-et-notice-dinstallation-vrc-410s-318907.pdf
Heizkörper sind in fast allen Räumen die beheizt werden, solche wie im Bild abgebildet oder die klassischen an der Wand montierten. Keine Fuß- oder Wandheizung. Im Wohnzimmer 32qm sind von den größeren Heizkörper 2 vorhanden. Keine Ahnung ob das relevant ist.
Ach ja, die Heizkörper sind alle maximal geöffnet


Im Zeitraum Oktober bis Anfang Januar 2021-2022 war die Heizkurve auf 1.2 eingestellt aber die VRC410 habe ich zum Testen permanent auf Nachtabsenkung laufen lassen, die war auf 15 Grad eingestellt. Trotzdem waren die Zimmer alle bei 21-23 Grad warm. Ich sprach den Heizungsmonteur im Januar auf dieses "Phänomen" an. Ganz verstanden habe ich ihn nicht wirklich, denn er riet mir die Heizkurve eher auf 1.5(wegen der Öl Heizung usw. obwohl er das Gebäude und die Dämmung überhaupt nicht kennt ) zu stellen und ein Zeitfenster zu programmieren, dass der tagsüber aufheizt und im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr in die Nachtabsenkung geht. Ebenfalls die Solltemperatur auf 21 Grad im VRC410 eingestellt(die Mitte in der Anzeige beim Temperaturwähler). Nach dieser Einstellung sprang die Anlage im Monat Januar alle 6-8 Minuten an und lief 2 Minuten. Das war im Vergleich zum Monat Dezember(ähnliche Temps) ungefähr das doppelte an Schaltzeiten. Im Februar habe ich dann die Heizkurve auf 1 reduziert und die Solltemperatur wieder reduziert, ich schätze zwischen 15-17 Grad. Trotzdem war der wärmste Raum bei 21-23 Grad. Und andere Räume waren auch warm genug, da leider nicht nachgemessen.

Jetzt habe ich für den Monat April angefangen, die Heizkurve auf 0.7 zu senken und die Solltemperatur auf 21 Grad zu setzen, aber selbst heute bei Außentemperaturen zwischen 8 und 10 Grad, springt er alle 10 Minuten an und heizt für zwei Minuten auf. Wenn ich mir Neigung für 0.7/0.8 in der Heizkurve anschaue, scheint die Erhitzung ab Temperatur ca. 32/33 Grad bei 8 bis 10 Grad Außentemperatur korrekt zu sein. Was mir aber immer wieder auffällt, die Vorlauftemperatur wird von 32/33 auf rund 40/41 Grad erhitzt, fällt aber nach der Erhitzung anschließend, wenn die Zirk-Pumpe arbeitet rasant ab. Also man kann im Sekundentakt sehen, wie sie von 41 Grad auf ca. 36Grad abfällt. Dort stehen geblieben braucht es dann ca. 10Minuten bis die Temp dann auf 32 Grad wieder abfällt und die Heizung anspringt, ist das normal? Ebenfalls ist mir aufgefallen, dass ich im Zeitraum Oktober bis April wieder rund 0,3 Bar verloren habe und ein Heizkörper(Dachgeschoss), eigentlich jedes Jahr derselbe, wieder Luft inne hatte und ich nach der Entlüftung wieder Heizwasser nachfüllen musste. Das hatte ich im letzten Winter auch. Ist das ein Indiz das Heizwasser irgendwo entweicht und ins Mauerwerk fließt, bisher habe ich keine sichtbaren Schäden vernommen.

Zusammengefasst:
Wieso konnte ich im Zeitraum Oktober bis Anfang Januar komplett mit der Nachtabsenkung arbeiten und die Räume waren alle bei mindestens 20-21 Grad und nicht auf der Nachtabsenktemperatur von 15 Grad.
Wieso verhält sich meine Heizung "merkwürdig" in meinen Augen, wenn die Solltemperatur auf 21 Gard gestellt ist plus programmierte Zeitfenster für Tag&Nacht im Vergleich?
Und warum rät mir der Heizungsbauer mit einer hohen Heizkurve zu arbeiten ohne irgendetwas vom Gebäude zu kennen?

Vielen Dank im Voraus!

 

[cephalopod]

Diese Temperatur die du erwähnst ist bei Außentemperaturregelung nur ein fiktiver Rechenwert zum Einstellen der Parallelverschiebung der Heizkurve und nicht real gemessen.

Heizkurve einstellen und bares Geld sparen (dein-heizungsbauer.de)

Der Druckverlust deutet auf ein defektes MAG hin.
Das Wasser verschwindet nicht in der Wand, sondern durch das Sicherheitsventil.

PS:
Wenn du sparen willst, vergiss die Nachtabsenkung, versuch mal die Heizung Nacht ganz abzuschalten.

 

[Dr Schorni]

WIE kann DAS sein, dass seit 2015 BrenwertPFLICHT ist aber noch ein rückständiger billiger Heizwertkessel eingebaut wurde??

Ich sprach den Heizungsmonteur im Januar auf dieses "Phänomen" an. Ganz verstanden habe ich ihn nicht wirklich, denn er riet mir die Heizkurve eher auf 1.5(wegen der Öl Heizung usw. obwohl er das Gebäude und die Dämmung überhaupt nicht kennt ) zu stellen und ein Zeitfenster zu programmieren, dass der tagsüber aufheizt

Wohl derselbe VOLLIDIOT der diesen Kessel ausgeschrieben hat, der Mann hat KEINE Ahnung von was er spricht!
Wenn eine Anlage selbst im "Nachtbetrieb" das Haus vollwertig versorgt IST die Heizkurve ZU HOCH - und ein hydraulischer Abgleich fehlt AUCH. Daher wie schon gesagt: Nachts abschalten ud Heizkurve runter RUNTER RUNTER!

 

[Polo_Polo]

Danke für die Antworten.

Die Öl-Heizung wurde 2011 installiert. Also mein Heizungsmonteur ist wahrscheinlich nicht derjenige der die Heizung 2011 installiert hat. Aber wie du bereits sagst, fand ich seine Aussage als Laie schon merkwürdig, wollte aber keine Diskussion anfangen wenn ich selbst wenig Ahnung habe.
Was meinst du im Übrigen mit rückständiger Heizwertkessel? Das ist doch eine Niedertemperaturheizung also die sollte doch mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Ich bin nicht sicher ob ich die Nachtabsenkung komplett ausschalten kann. Laut Anleitung des VRC410 gibt es drei Modi: Nachtabsenkung, Tagesmodus und Programmgesteuert. Meine läuft auf Programmgesteuert 7 Tage von 6-22 Uhr. Da ich die Heizung aber auch Nachts höre, denn WW-Aufbereitung ist nur zwischen 9-11 & 18-21 Uhr, kann es nur die Nachtabsenkung sein.

 

[cephalopod]

Was meinst du im Übrigen mit rückständiger Heizwertkessel? Das ist doch eine Niedertemperaturheizung also die sollte doch mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Verbraucht aber bis zu 20% mehr als damals schon existierende Brennwertgeräte.
Bei identischen Vorlauftemperaturen.

 

[Andreas1956]

Verbraucht aber bis zu 20% mehr als damals schon existierende Brennwertgeräte.

Geh weiter! ^^

Es geht also nicht um 20%, sondern maximal um 9% Differenz. Kommt dann noch eine Abgasklappe ins Spiel, oder der super-duper-Brennwertkessel ist nicht optimal eingestellt, so wie bei 2/3 der in Deutschland installieren Brennwertgeräte, hat man so gut wie überhaupt keinen Verbrauchsvorteil, muß aber pingeliger und öfter warten, hat mehr Stromverbrauch, mehr Defekte und mehr Investitionsaufwand. Kann man so machen, ich habe mich allerdings dagegen entschieden.

 

[Dr Schorni]

150m2 Wohnfläche im Reihenhaus, saniert 2017 vom Voreigentümer, welcher Standard keine Angaben vom Voreigentümer.

aaah, MEIN FEHLER!! Ich hielt auch 2017 für das Jahr des KESSEL-Einbaues!! Na ja, 2011 waren Öl-Brennwertkessel zumindest noch nicht Pflicht, aber durchaus schon gut vertreten.

Das ist doch eine Niedertemperaturheizung also die sollte doch mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Ja, die ANLAGE (Heizkörper etc) läuft auf NT-Betrieb WENN die Heizkurve entsprechend niedrig steht - der NT-Kessel kann das auch ab.
ABER ohne hydraulichen Abgleich wird das in dieser Wasserbewegungsanlage immer chaotisch ablaufen, mal ist DER Heizkörper überversorgt, mal der andere unterversorgt, heute passt die Heizkurve, paar Wochen später wieder nicht...
Dann der Kessel überdimensioniert (Heizlast um die 10kW) und er läuft nur kurz und ist "fertig". Wieviel kW hat der Kessel denn? Da muss man die Brennerleistung aufs minimalste runternehmen, kleinste Öldüse und einstellen - hoffentlich ist der Schornstein saniert?!
Ist halt ein klassischer Gußkessel= wenig Wasserinhalt= kurze Laufzeiten. So wie es aussieht kann man in der Regelung die Brennerstarts und -stunden auslesen, DAS wäre natürlich interessant. Ebenso wie die eingesetzte Öldüse und der eingestellte Öldruck aus dem Wartungsprotokoll und natürlich die Abgaswerte vom Schornsteinfeger!

 

[elo22]

Wenn du sparen willst, vergiss die Nachtabsenkung, versuch mal die Heizung Nacht ganz abzuschalten.

Kann ich nicht nachvollziehen, Hütte kühlt aus und muss morgens mit mehr Energie wieder aufgeheizt werden.

Lutz

 

[cephalopod]

Kann ich nicht nachvollziehen, Hütte kühlt aus und muss morgens mit mehr Energie wieder aufgeheizt werden.

Kommt auf die Isolierung deiner Hütte ein.
Wenn diese gut ist, kostet es weniger Brennstoff die Bude morgens aufzuheizen, als die ganze Nacht eine überhöhte Temperatur zu halten.

Dazu kommt noch, dass die HK-Thermostate Nachts voll aufreißen, um ihre voreingestellte Temperatur zu halten und daher der Brenner trotzt abgesenkter Temperatur ständig nachfeuern muss.

Bei mir rechnet es sich. Ich habe mit 1-2 Stunde heizen die Verluste von 8 Stunden Nachtabschaltung wieder aufgeholt.
Und bei einem RMH, das an zwei von 4 Seitenwänden schon mal keine Wärme verliert, vermutlich auch.
In einer Wohnung im MFH sowieso.