Welche Heizung fürs Gebäude wählen?

Diskutiere Welche Heizung fürs Gebäude wählen? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Ja, die üblichen PENNER halt...Pflicht wars "schon immer" - für die die meinen da ne eigne Meinung zu haben- und seit 2010-oder-so PFLICHT das zu...
Dr Schorni

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Ja, die üblichen PENNER halt...Pflicht wars "schon immer" - für die die meinen da ne eigne Meinung zu haben- und seit 2010-oder-so PFLICHT das zu bemängeln. Soviel mal wieder zum Thema "Umweltschutz, Energieeinsparung usw".
 

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Das sollte aber doch auch jedem Eigentümer selbst klar sein, daß man da etwas tun und sparen kann. Vielen ist es wohl einfach egal oder sie beheizen damit einfach ihren Keller.
 
cephalopod

cephalopod

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Klar, schön den Staub umherwiebeln...
Außerdem fühlt es sich deutlich unangenehmer an, durch den Luftzug.....
:kopfnuss:
Kann ich definitiv nicht bestätigen.
Ich bin zufrieden und mein Wohnzimmer wird deutlich schneller warm bei niedrigerer Vorlauftemperatur.



Und gegen Staub in der Wohnung kann man vorgehen:
 
Patze-T3

Patze-T3

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Natüüüüüürlich......
Rede es dir nur ein.

Instandhaltung und Reinigung solltest besser bei dir in bestimmten Regionen ansetzen..
 

Berthold47

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Hallo zusammen.
Nach einigen Monaten melde ich mich mal wieder zurück.
Bisher ist folgendes geschehen:

I: Einschätzungen Energieberater:

a) Hausbesuch eines Energieberaters (Architekt), der auf den ersten Blick eine Erdwärmepumpe empfahl, vielleicht noch einen Gaskessel dazu um die Spitzen abzufangen. Er wollte eine raumweise Heizlastberechnung machen, wozu es aber nicht mehr kam, weil der Mitarbeiter der dafür zuständig war, langfristig krankheitsbedingt ausfiel und der Energieberater signalisierte, dass er deshalb das Projekt nicht weiter begleiten könne.

b) Telefontermin mit anderem Energieberater (Dipl. Ingenieur): Dieser sprach sich gegen Erdwärme aus, vor dem Hintergrund, dass diese sehr teuer wäre und Gas doch weiterhin effizient sei und mit einer modernen Brennwerttechnik eine Ersparnis von 20-30 Prozent möglich sei, auch durch die moderne Wärmerückgewinnung.

II:Einschätzungen Heizungsbauer:

a) Der erste Heizungsbauer empfahl eine Gasheizung + 8 m² Solarthermieanlage für um die 30.000. Für Wärmepumpen war er nicht zu haben (die bietet er aber auch gar nicht an) und sagte „wo einmal Gas war muss Gas bleiben“.

b) Der zweite Heizungsbauer (bietet Gasheizungen und über eine Kooperation mit einem Bohrunternehmen auch Erdwärme an) empfahl eine Erdwärmepumpe, wenn „Geld keine Rolle spielt“. „Wenn Geld eine Rolle spielt, dann Gasheizung.“ Er empfahl keine Solarthermie, da er die selber habe und sie sich nicht lohne. Bei Erdwärme müsse 2 mal 90 m gebohrt werden und alle Heizkörper seiner Meinung nach ausgetauscht werden. Die Erdwärmepumpe solle 55.000 Euro circa Kosten vor Abzug der Förderung von 40 Prozent. Da Geld schon eine Rolle spielt hat er mir ein Angebot über eine Bosch 15 kw Gasheizung mit Junkers WW-Speicher (18500 Euro) und alternativ über eine Bosch Gasheizung mit Bosch CS 5001 DW 260 C BWWP (ca 19800 Euro) dagelassen.

c) Der dritte Heizungsbauer (Spezialist für Erdwärmepumpen, der auch selber bohrt) empfahl (nicht ganz überraschend) eine Erdwärmepumpe. Gas sei nicht die Zukunft und er habe mit den örtlichen Stadtwerken schon über Möglichkeiten gesprochen, bei Gasknappheit im Winter, Häuser von der Gasversorgung abzutrennen, aber er wolle keine Panik schüren. Eine Erdwärmepumpe müsse bei unserem Verbrauch (die Gebäudehülle hat er sich nicht wirklich angesehen, nur den Verbrauch) circa 12 kw haben. Auf die 12 kw kam er , indem er 24.000 kwh (seiner Ansicht nach wäre das mit einem modernen System der realistische Verbrauch) /2000 Volllaststunden teilte. Dann müsse 2 mal 140 m gebohrt werden und 4-5 Heizkörper vergrößert werden, sowie der alte Unterbodenkonvektor durch einen Unterbodenkonvektor mit Lüftern getauscht werden. Mit der Kombination müsse der Heizstab der Wärmepumpe nie angehen, sodass man mit einem Stromverbrauch von circa 4800 kwh Strom hinkommen würde (eigentlich müssten es doch 6.000 sein, bei einer JAZ von 4 oder nicht?). Zusätzlich sei eine PV mit Speicher sinnvoll, um den Strombedarf zu senken. Bei unserer Süddachseite schätzte er nach Augenmaß, dass 14 kwp draufpassen könnten. Alles zusammen (PV+Speicher+Erdwärmepumpe+ Austausch Heizkörper+Montage) solle über 80.000 Euro kosten, wobei 40 Prozent Förderung für die Erwärmepumpe noch runtergehen würden. Genaues Angebot ist aber bisher noch nicht gekommen.

Was würdet ihr empfehlen?
 

Gerhard4

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Hallo Berthold47,

mit Deinen 28.000 kWh pro Jahr und den 115 m² beheizter Fläche ergibt sich ein Verbrauch von 243,5 kWh/( m² a). Das ist Kategorie G bei den Energieausweisen, also ein sehr hoher Wärmeverlust.
Du hast auch geschrieben, dass die VL-Temperatur bei 63° liegt. Nach einer Empfehlung von Bosch Thermotechnik, soll bei Bestandsgebäuden die maximale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen höchstens 50°C sein.

Link:

Demnach sind Wärmepumpen für Dein Haus nicht geeignet. Nur mit einer Hochtemperaturwärmepumpe wäre es noch möglich. Ob es allerdings noch wirtschaftlich ist (Stromverbrauch), ist der kritische Punkt.

Du bräuchtest großflächige Heizkörper (Wand- oder Flächenheizung, Fußbodenheizung) um den Wärmeaustausch zu verbessern. Weitere Massnahmen in dieser Richtung sind Heizkörper mit eingebauten Ventilatoren oder Heizkörper aus Aluminium statt aus Stahl.
Desweiteren bräuchtest Du eine Dämmung der Außenhülle des Gebäudes und optimal gedämmte Fenster und Türen.
Nimmt man alles zusammen, entstehen für Wärmepumpe, Austausch von Heizkörpern und Dämmmaßnahmen erhebliche Kosten.

Meines Erachtens wäre es in Deinem Fall sinnvoller bei einer fossilen Heizung zu bleiben und diese eventuell durch eine Solarthermie für Warmwasser und Heizungswasser zu ergänzen, wenn niedrige Investitionskosten für Dich eine hohe Priorität haben.

Je nach Bundesland muss bei der Erneuerung einer Gas- oder Ölheizung auch 15% erneuerbare Energie mit eingebunden werden (gilt für BaWü, Schleswig-Holstein, Hamburg), was man mit einer entsprechend großen Kollektorfläche auch erfüllen kann.
Mit 0,07 Quadratmeter Kollektorfläche pro Quadratmeter Wohnfläche kann man die Pflicht vollständig erfüllen.

Weitere Optionen zur Erfüllung der 15%-Klausel findest Du unter folgendem Link:


Mit einer Pelletheizung (gilt als erneuerbare Energie) erfüllst Du die 15%-Forderung problemlos. Aber Pelletheizungen sind deutlich teurer als Gas- oder Ölheizungen. Außerdem brauchst Du einen Lagerraum für die Pellets. Außerdem ist der Wartungsaufwand gegenüber Gas deutlich höher.

Letztendlich kommt es darauf an, was für Dich höchste Priorität hat:

Wenn Du die Investitionskosten minimieren willst oder mußt, kaufst Du eine Gasbrennwertheizung. Wenn in deinem Bundesland die 15%-Klausel für erneuerbare Energie erfüllt werden muss, wäre eine Solarthermie mit entsprechender Kollektorfläche eine Möglichkeit., diese Klausel zu erfüllen.
Mit der Solarthermie für Brauchwasser und Heizung ergeben sich auch Energie-Einsparungen.

Wenn es Dich stört, dass man keinen Vorrat des Brennstoffs hat, kannst Du auch eine Heizung mit Flüssiggas und separatem Gastank im Garten kaufen.
Auch eine Ölbrennwertheizung macht Dich unabhängig. Du brauchst allerdings Platz für ca. zwei bis drei 1000-Liter Tanks. Nicht überall sind neue Ölheizungen erlaubt. In hochwassergefährdeten Gebieten dürfen keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden.

Wenn Du die Priorität auf einen hohen Anteil erneuerbarer Energie legst, was gleichzeitig auch zukunftssicherer ist, wäre ein Kessel für Holz
(Pellets, Hackschmitzel, Scheitholz) geeignet, aber der Aufwand mit der Befüllung des Kessels und Wartung (Reinigung von Verbrennungsrückständen) ist hoch . Wenn Du es besonders komfortabel willst, ist das aber nichts für Dich. Wenn Du keinen Lagerraum hast scheidet das auch weitgehend aus, es sein denn, Du willst jeden Tag einen Sack Pellets in den Pellettank füllen (Kessel mit Handbefüllung).

Ich selbst habe in unserem Haus (Bj 1955, 105 m² beheizte Fläche) eine alte Ölheizung mit Konstanttemperaturkessel durch eine Ölbrennwertheizung ersetzt. Die 15%-Klausel für EE gilt in unserem Bundesland Rheinland-Pfalz nicht. Wir sind auch nicht in einem hochwassergefährdeten Gebiet.

Eine neue Ölbrennwertheizung kostet ca. 14 TEUR bis 20 TEUR (incl. Kaminsanierung mit Kunststoffrohr und Incl. stehendem 160 Ltr Warmwasserspeicher, Angebote vom Mai 2022, Raum Karlsruhe/Südpfalz); Tankanlage kommt in Deinem Fall noch dazu.

Gruß Gerhard4
 
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cephalopod

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Die beheizte Fläche führt zu einem Gasverbrauch von aktuell 28.000 kw/h Gas.
Ist denn herauszubekommen, wie viel davon für die WW-Bereitung benötigt wird?
Es sind hier schon Nutzer aufgetaucht, die mit 60 °C WW-Temperatur und 24/7 WW-Bereitung und -Zirkulation, über 7.000 kWh nur dafür verheizt haben.
Und damit sieht das Ganze natürlich ganz anders aus...
 

Berthold47

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@Gerhard4 in meinem Bundesland (NRW) ist die 15 % Klausel noch nicht eingeführt, daher wäre eine reine Gasbrennwerttherme natürlich eine Option und wenn es mit der Wärmepumpe so schwierig ist, vielleicht sogar die Bessere. Das mit der Vorlauftemperatur von 63 Grad stimmt, wobei ich die Heizkennlinie noch nicht angepasst habe. Dies probiere ich gerade, aber es ist noch zu warm draußen, um wirklich Erkentniss darüber zu erlangen, ob das Haus auch an sehr kalten Tagen mit 45 Grad Vorlauf ausreichend warm werden würde.

@cephalopod Also im Sommer hatte ich ja die Heizung aus und somit nur Gas für Warmwasser verbraucht und habe mir das immer notiert, wie viel m3 pro Tag hinzukamen. Das waren über den gesamten Sommer hinweg im Durchschnitt 2,5 m3 /Tag. Als es so gegen Mitte September ging (wo es zwar kühler wurde, aber die Heizung noch immer aus war) waren es im Durchschnitt sogar 3 m3/ Tag.

@corsa Du meinst aber mit den 10-12 T die günstigere wandhängende Variante oder? Mein Angebot ist über ein bodenstehendes Gerät.
 
cephalopod

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Das waren über den gesamten Sommer hinweg im Durchschnitt 2,5 m3 /Tag. Als es so gegen Mitte September ging (wo es zwar kühler wurde, aber die Heizung noch immer aus war) waren es im Durchschnitt sogar 3 m3/ Tag.
Ernsthaft?
Das wären zwischen 9.000 und 11.000 kWh im Jahr nur für Warmwasser?!?!?!
Neuer Forumsrekord :oops:

- aktuell genutzt von 2 Personen,
Hauahaua, da ist einiges im Argen beim Warmwasser!!!

Mal als Vergleich: durch diverse Optimierungen sind wir zu viert inzwischen bei 2000 kWh gelandet.
 
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corsa

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@Gerhard4 in meinem Bundesland (NRW) ist die 15 % Klausel noch nicht eingeführt, daher wäre eine reine Gasbrennwerttherme natürlich eine Option und wenn es mit der Wärmepumpe so schwierig ist, vielleicht sogar die Bessere. Das mit der Vorlauftemperatur von 63 Grad stimmt, wobei ich die Heizkennlinie noch nicht angepasst habe. Dies probiere ich gerade, aber es ist noch zu warm draußen, um wirklich Erkentniss darüber zu erlangen, ob das Haus auch an sehr kalten Tagen mit 45 Grad Vorlauf ausreichend warm werden würd

@corsa Du meinst aber mit den 10-12 T die günstigere wandhängende Variante oder? Mein Angebot ist über ein bodenstehendes Gerät.
Stimmt 👍
 

Berthold47

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@cephalopod Ja leider ist es tatsächlich so hoch aktuell, obwohl wir 2 Personen sind. Im April 2022 wurde die defekte Steuerung durch ne (halbwegs)funktionierende gebrauchte getauscht, aber ich meine, dass das seitdem auf so hohem Niveau ist. Vor dem Tausch habe ich es nicht tageweise aufgeschrieben, aber da war es meiner Meinung nach unauffällig, aber trotzdem waren wir beim Jahresende 2021 auf 28.000 kwh. Ich habe mal nachgeschaut, z.b. vom 15. August 21 bis 31 Oktober 21 (vor Steuerungstausch), haben wir 302 m3 insgesamt verbraucht, dabei aber den ganzen Oktober schon geheizt, weil es letztes Jahr kälter war. Wenn das da schon auf jetzigem Niveau gewesen wäre mit dem Warmwasser, wären über 200 m3 von den 302 m3 für Warmwasser gewesen und "nur" ca 100 m3 fürs heizen im ganzen Oktober. Das kann ich mir nicht vorstellen, auch vom Verhältnis zu anderen Monaten.
 
cephalopod

cephalopod

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Dann müsstest du euer Warmwasser 24/7 auf 60 Grad (oder noch mehr) halten und die Zirkulation rund um die Uhr laufen!
Andere hier im Forum verbrauchen zu zweit gerade mal 1500 kWh.
Der Unterschied zu euch wären bei 20 ct/kWh fast 2000€ vermutlich durch einige simple Einstellungen und eine Zeitschaltuhr.

 
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