Warmwasser mit PV-Überschuss/Heizstab oder Wärmepumpe?

[Tom291766]

Hallo Miteinander

Bei mir steht die Installation einer PV Anlage an.
Meine Heizung besteht aus einer Wärmepumpe, welche aktuell das Haus heizt und auch Warmwasser aufbereitet.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich nach der Installation der PV Anlage dies immer noch gleich machen soll, oder ob mit PV-Überschuss und Heizstab das Warmwasser aufbereitet werden soll?

Pro "PV-Überschuss mit Heizstab in Warmwasser umwandeln":
- Wärmepumpe wird nicht mehr gebraucht fürs Warmwasser aufbereiten und daher wird die Lebensdauer der Wärmepumpe länger - Was denkt ihr, ist dieser Gedanke korrekt? Wenn ja, lässt sich das beziffern, z.B. Wärmepumpe lebt 20 statt 15 Jahre?

Contra "PV-Überschuss mit Heizstab in Warmwasser umwandeln":
- Warmwasser Aufbereitung mit Wärmepumpe ist effizienter (=braucht weniger Strom). Ich könnte also mehr Strom einspeisen, wenn ich die Warmwasser Aufbereitung mit der Wärmepumpe mache.

Um herauszufinden, was finanziell interessanter ist, sind wohl Stromkosten und Einspeisevergütung relevant.
Für mich in der Schweiz sind die Werte wie folgt:
Stromkosten: Fr. 0.34 / kWh
Einspeisevergütung: Fr. 0.17 / kWh

Was denkt ihr, was macht mehr Sinn?
A) PV Überschuss mit Heizstab in Warmwasser umwandeln oder
B) Warmwasser weiterhin mit Wärmepumpe machen und mehr PV Strom einspeisen

Gibt es allenfalls eine Art "Faustregel", mit welcher man diese Frage beantworten kann?

Vielen Dank für euren Input,
Tom

 

[Seppionfire]

Servus,

gefühlt reicht doch ein normales WW-Nutzungsverhalten aus um im Sommer ausreichend Sonne zu verwerten.

Heißt WW-Ladung ab morgens 10 Uhr bis abends 17Uhr - wenn in der Zeit Sonne scheint wird das Wasser über PV/ WP mit 1:3 erwärmt - WP 2KWel.

Wenn abends um 17Uhr der Speicher voll ( 50°C) ist reicht der doch im Sommer bis morgens um 10.00?

Kannst ja mal ne Excel bemühen:

Heizstabkosten z.B. Aton ( 50w bis 3KW modulierend) von der TA 900,- (plus Einbau wenn benötigt) : 33 = 2800KW/H Strom - mit 2800Kw/h Strom macht die WP ca. 9000kw/h , vielleicht 9500Kw/h:

Meine bescheidene Bilanz - seit 08/2019 für WW 2E2K 2,2 Mw/h Strom - 300l Specher.

VG

 

[Austro-Diesel]

Im Sommer gibt es genug PV-Energie um das Warmwasser "primitiv" mittels Heizstab in ausreichender Menge zu produzieren. Das Thema Effizienz (also Unterstützung der Wärmegewinnung mittels Wärmepumpe) wird in der Übergangszeit schlagend, wenn die Solarerträge kleiner werden und die Überschüsse dahinschmelzen.

Deine Einspeisevergütung ist auch recht hoch. Mit einer Wärmepumpe wird der Strombedarf auf ein Drittel bis vielleicht sogar auf ein Viertel reduziert. Die Gesamtbetriebsstundenzahl der Wärmepumpe wird durch den zusätzlichen Warmwasserbetrieb wohl kaum großartig ausufern.

Ich würde die Wärmepumpe laufen lassen und das Geld nehmen.

Unsere dezidierte Brauchwasserwärmepumpe verbraucht 45 bis 60 kWh pro Monat für einen 2- bis 4-Personen-Haushalt, je nach Anzahl der Personen und Außentemperatur. Nehmen wir an sie hat einen COP von 3,5, dann verschlänge eine einfache E-Heizpatrone statt 50 gleich 175 kWh, das sind 125 kWh die man nicht um 0,17 Franken einspeisen könnte, also 250 Franken jedes Jahr.

 

[Tom291766]

@Seppionfire @Austro-Diesel

Vielen Dank für euer schnelles Feedback.

Ja, bei der aktuellen Einspeisevergütung von Fr. 0.17 / kWh macht es wohl Sinn, das Geld zu nehmen und WW effizient über die WP bereit zu stellen.
Sollte sich die Einspeisevergütung drastisch reduzieren, könnte ich das Thema in der Zukunft wieder anschauen.