Vorgehen Heizungsoptimierung Vitodens 200 im 120 Jahre alten Haus

Diskutiere Vorgehen Heizungsoptimierung Vitodens 200 im 120 Jahre alten Haus im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich bin zunehmend ratlos über die weitere Einstellung der Heizungsanlage und vor allem über die Empfehlungen des Heizungsbauers...

ciba

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Hallo zusammen,

ich bin zunehmend ratlos über die weitere Einstellung der Heizungsanlage und vor allem über die Empfehlungen des Heizungsbauers, dessen Firma sich seit über 20 Jahren um die Heizung im Haus kümmert. Von der Heizungseinstellung hatte ich bislang leider wenig Ahnung, was ich dank des tollen Forums langsam aufholen kann.

Altbau 120 Jahre alt, mit ungedämmten Außenwänden 40-45cm, unter Denkmalschutz in Oberbayern.
- 30 Plattenheizkörper klassisch unter Fenstern, 20-40 Jahre alt, Fenster bei Innensanierung 1986 erneuert (überwiegend Kastenfenster mit 2fach-Verglasung innen), sonst viel Optimierungsbedarf mit laufender Sanierungsplanung: Kellerdecke im feuchten und unbeheizten Keller unvollständig mit Styropor gedämmt, Speicher ohne Dämmung, unbeheiztes Treppenhaus mit uralten Außentüren, Türen zu Wohneinheiten ungedämmt.
- 320qm Wohnfläche mit 3m Raumhöhe auf 3 Wohneinheiten verteilt, 10 Personen (5 Erwachsende, 5 Kinder, alles Familie)
- Totalschaden im Nov'22 der alten Vitodens 200 von 2001 (8,7-35kw). Bei Minusgraden Notfalleinbau neue Vitodens 200 2,5 – 32 kw (innerhalb von 36h fertig installiert, was ich dem HB hoch anrechne! Berechnungen zur Heizungsauslegung sind aufgrund der Eile nicht erfolgt.)

Durchschnittsverbrauch alte Vitodens 200 über letzte 5 Jahre: 57.000kwh/Jahr.
Verbrauch neue Vitodens 200 in 11,5 Monaten: 49.000kwh, davon 8200 kwh für Warmwasser bei 10 Personen (2 Badewannen und 5 Kinder..) mit WW Speicher auf 50 C°, 2600 Brennerstarts bei 4250 Betriebsstunden.
Einstellung bisher (ab Werk?):
Neigung 1,4, Niveau 0, Soll- (und gewünschte) RT 21 Grad, also bei +10 AT 40C° VLT und bei 0 AT 53C° VLT; Nachtabsenkung 22:00 - 5:30 auf 17C.

Im letzten Winter sind wir damit ganz gut gefahren, während es jetzt in der Übergangszeit mit viel Wind im kühlsten Geschoss EG und in einer Wohnküche im 2. OG etwas frisch war. In der Wohnküche im 2. OG liegt das an einem großen Heizkörper (der einzige neuere von 2015), der in der Übergangszeit auch auf Thermostatstufe 5 kalt bzw. lauwarm bleibt, während die anderen Heizkörper im 2. OG auf Stufe 3/3⅓ lauwarm bzw. warm sind und die gewünschte RT erreichen. Ein hydraulischer Abgleich ist nach mehrfachen Anfragen seit Einbau der neuen Vitodens nicht erfolgt und konnte wie ich jetzt erfahren habe auch nie erfolgen, da laut HB dafür alle Ventile der 30 Heizkörper erneuert werden müssen. In der ersten jährlichen Wartung jetzt wurde die Problematik erneut angesprochen und der Heizkörper im 2. OG ohne Hinweis für Defekt kontrolliert.
Ich hätte für die Übergangszeit statt Neigung 1,4 und Niveau 0 zum Beispiel 1,3/3 (AT bei +10 dann 42 statt 40C°) versucht – wäre das eine sinnvolle Änderung?
Eine Einstellung nach Forumsempfehlungen ist ohne einen Abgleich mit der irgendwie fehlregulierten Heizung in der Wohnküche vermutlich nicht möglich.

Ein Mitarbeiter des HB hat in meiner Abwesenheit bei der Wartung jetzt folgende Einstellung vorgenommen, was die Probleme beheben und den hydraulischen Abgleich erübrigen solle:
Neigung 1,6, Niveau 6, Soll-Raumtemperatur 22 Grad.
Damit wurde der Heizkörper in der Wohnküche natürlich wärmer…aber die Heizung will ich nicht mehr unbedingt von Mitarbeitern des HB eingestellt bekommen. Nach der Einstellung frage ich mich auch, ob der HB die weitere Heizungseinstellung mit hydraulischen Abgleich überhaupt machen soll, nachdem er seit 11,5 Monaten keine Zeit hatte, oder ob ich jemand anderen dafür suchen soll? Oder macht ein externer Abgleich überhaupt keinen Sinn?
 
cephalopod

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Oder macht ein externer Abgleich überhaupt keinen Sinn?
Selber machen:

1. Alle HK-Thermostatköpfe demontieren und die Voreinstellungen der Ventilunterteile voll auf
2. Heizkurve senken, bis der kälteste Raum gerade noch warm genug wird
3. Die Voreinstellung (alternativ Absperrblock unten am HK) der zu warmen Räume schrittweise drosseln, bis die Temperatur dort auch passt
4. Ggf. Heizkurve noch etwas senken
5. Thermostatköpfe wieder montieren und auf Wunschtemperatur einstellen.


....davon 8200 kwh für Warmwasser bei 10 Personen (2 Badewannen und 5 Kinder..) mit WW Speicher auf 50 C°, 2600 Brennerstarts bei 4250 Betriebsstunden.
Kann man ggf. auch optimieren

 

ciba

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3 Gründe haben mich bislang davon abgehalten, einen Abgleich nach der o.g. Anleitung selber zu machen:
1. Der Heizkörper in der Wohnküche im 2. OG
Während alle anderen Heizkörper bei Thermostatkopf (Danfoss) auf 3/3⅓ die gewünschte RT erreichen, bleibt es in der Wohnküche selbst auf Stufe 5 und (laut HB) aufgedrehtem Ventilunterteil unter 20C°. Der Heizkörper ist merklich kühler im Vergleich zu den anderen, wobei der Effekt auf den Raum bei geringerer AT bzw. höherer VLT geringer ist. Mit der Einstellung vom HB auf Neigung 1,6 und Niveau 6 wurde der Heizkörper natürlich warm, während alle anderen entweder heiß oder kalt nach Abwürgen durch die Thermostate waren. Der HB meinte, dass der Heizkörper grundsätzlich in Ordnung ist.
Woran kann diese Fehlregulierung sonst liegen und ist dann ein Abgleich bei irgendwie gestörten Fluss (Zufluss? Durchfluss?) möglich?
2. Drei Wohnparteien auf 3 Geschossen - nachdem aber alles innerhalb der Familie ist, wäre ein Zugang mit Anpassung der Voreinstellung im ganzen Haus möglich.
3. Der HB meinte, dass ein Abgleich aktuell technisch nicht möglich ist und nur durchgeführt werden kann, wenn alle "Ventile" (teilweise 40 Jahre alt) erneuert werden. Ich war bei der Heizungswartung neulich selber nicht anwesend, aber meint der HB mit "Ventil" den Thermostatkopf oder auch die Ventilunterteile? Sind 40 Jahre Ventilunterteile auch selber regulierbar? (Ich kenne mich da einfach nicht aus)
 
tricotrac

tricotrac

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Regulierbar ist jedes Thermostatventil, nur nicht voreinstellbar. Das Ventil ist vom Hersteller IMI Heimeier und der Tausch des Ventileinsatz ist mittels Montagegerät möglich.
 

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1. Der Heizkörper in der Wohnküche im 2. OG
... bleibt es in der Wohnküche selbst auf Stufe 5 und (laut HB) aufgedrehtem Ventilunterteil unter 20C°. Der Heizkörper ist merklich kühler ...
Mit der Einstellung vom HB auf Neigung 1,6 und Niveau 6 wurde der Heizkörper natürlich warm, während alle anderen entweder heiß oder kalt nach Abwürgen durch die Thermostate waren.
Der HK der Wohnküche ist im obersten Geschoss? Und damit evtl. ganz am Ende der "Nahrungskette" im Sinne von Druckversorgung. Der Volumenstrom verteilt sich sozusagen auf die anderen HK, die dichter und niedriger (EG, 1.OG) zum Wärmeerzeuger liegen. Evtl. ist sogar die Umwälzpumpe schon an ihrem Fördermaximum angelangt (ca. 1600l/h, bleiben theoretisch max. 53l/h bzw. nur 0,9l/min pro HK; das ist evtl schon knapp für vermutlich große HK im Altbau).
Die Anlage ist nicht hydraulisch abgeglichen, da ja gar keine voreinstellbaren Ventilunterteile vorhanden sind.
Probeweise alle Ventile zudrehen und nur den Wohnküchen-HK aufdrehen. Wenn das jetzt dort richtig heiß wird (zuerst der HK und dann der Raum ;-) ), dann ist der HK, die Verrohrung dorthin und der Förderdruck im System im Prinzip i.O.

Glücklicherweise -das haben schon "Installer" und "tricotrac" geschrieben, können die vorhandenen Ventileinsätze durch einstellbare ersetzt werden - wahrscheinlich sogar im laufenden Betrieb- denn da gibt es einen raffinierten Montageaufsatz, der während des Wechsels des Einsatzes für Dichtigkeit sorgt. Bei so viel HK lohnt sich vielleicht sogar das Selbermachen?

Anschließend einen -wenn auch erst'mal groben- hydraulischen Abgleich auf Grundlage der HK-Daten vornehmen; dann wäre vermutlich für die nächsten Monate erst einmal ein gleichmäßiges Heizen für die Großfamilie möglich. Wenn dann Zeit ist (selten in so einer Großfamilie), kann dann der Feinabgleich per thermischem Abgleich bei Gelegenheit folgen. Das dauert halt Tage bis Monate (bis Jahre) je nach Pefektionsziel, es muss kalt genug draußen sein, die Fremdwärmegewinne (solar, viel Besuch, Weihnachtsbäckerei usw.) müssen überschaubar und/oder einigermaßen konstant sein usw.

Die Einstellung der Heizkurve (Fußpunkt 6, Steigung 1,6) bezeichne ich als katastrophal; vermutlich ist die Brennwertnutzung praktisch zum Erliegen gebracht worden, die Wärmeverluste sind maximiert und der Volumenstrom im Vitodens maximal schwankend. Durch das häufige Schließen der Thermostatventile in den meisten der anderen Räume, denen jetzt zu viel Heizleistung durch die hohen Heizwassertemperaturen geliefert wird, verändert sich die Hydraulik zugunsten des Wohnküchen-HK im 2.OG und dort kommt nun auch genug Wärme an. So darf das im Interesse der Gasrechnung aber auf keinen Fall lange bleiben.
 
Thema:

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