Raus aus Gas - Rein in WP + ST

Diskutiere Raus aus Gas - Rein in WP + ST im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; 12 m2 Solarthermie verhindern ca. 6 PV-Module à 415 Wp, also 2,5 kWp, das sind ca. 2.500 bis 2.750 kWh/a, bei einem Einspeisetarif von 0,25 €/kWh...
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12 m2 Solarthermie verhindern ca. 6 PV-Module à 415 Wp, also 2,5 kWp, das sind ca. 2.500 bis 2.750 kWh/a, bei einem Einspeisetarif von 0,25 €/kWh sind das jährlich 625 bis 687 €. Wenn du darauf verzichten willst ... nur zu!

Du bist Steirer? Schon mal eine Holzvergaser- oder Pelletheizung überlegt?

Wir hatten mit der Gas-Therme über die letzten Jahre im Schnitt auch exakt 21.500 kWh/a (inkl. Warmwasser) und heizen nun mit einem Pellet-Heizwertkessel, stehen bei aktuell 1.700 kg inkl. Warmwasser in der Heizsaison. Sollen es heuer mit diesem milden Winter noch 3.000 kg werden, dann hätten wir unser Haus um 3 t x 360 €/t = 1.080 € geheizt. Das geht sich mit einer Wärmepumpe nicht aus. 15.000 kWh x 0,40 €/kWh / 3,5 JAZ = 1715 €.
 
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Förderung ist das Eine, dafür haust du dann ein neues Gerät, welches noch nichtmal abgezahlt ist, weg, und machst damit den Anschaffungspreis der Therme an Verlust. Am Ende ist Hybrid effizienter und umweltfreundlicher als WP alleine, und dazu noch redundant. Auch ist eine WP vermutlich auch nicht viel billiger, und frisst zumindest die gesamte Förderung auf, womit dann noch der Verlust durch Entfernen der (nicht abgezahlten) Gastherme bleibt. Die Therma hat schließlich noch nichtmal ihre eigenen Einbaukosten an Gasersparnis rausgeholt. Dagegen wäre es vermutlich kaum teurer, eine kleine WP einzubauen, und die Therme drinzulassen. Auch die WW-WP könntest du dir damit sparen. Aber da ist immer noch die Frage, welche Therme das überhaupt ist.
 

tom89

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12 m2 Solarthermie verhindern ca. 6 PV-Module à 415 Wp, also 2,5 kWp, das sind ca. 2.500 bis 2.750 kWh/a, bei einem Einspeisetarif von 0,25 €/kWh sind das jährlich 625 bis 687 €. Wenn du darauf verzichten willst ... nur zu!

Du bist Steirer? Schon mal eine Holzvergaser- oder Pelletheizung überlegt?

Wir hatten mit der Gas-Therme über die letzten Jahre im Schnitt auch exakt 21.500 kWh/a und heizen nun mit einem Pellet-Heizwertkessel, stehen bei aktuell 1.700 kg. Sollen es heuer mit diesem milden Winter noch 3.000 kg werden, dann hätten wir unser Haus um 3 t x 360 €/t = 1.080 € geheizt. Das geht sich mit einer Wärmepumpe nicht aus. 15.000 kWh x 0,40 €/kWh / 3,5 JAZ = 1715 €.
Du hast vorhin die 10 kWP Anlage angesprochen, das würde somit 48m2 PV ergeben. Also genau die Fläche von meinem Steildach, bzw würd ich die PV auf Steil und Flach aufteilen. Somit würde ich die 12m2 auch für ST unterbringen?
Wenn ich es genau nehme müsst ich bei deiner Rechnung dann aber die WW Aufbereitung als Eigenbedarf wieder abziehen. Also wird aus den 625-686€ jährlich auch weniger. Wenn ich grob schätz 3000kWh für Warmwasser im Jahr macht das mit Strompreis 0,32€ 960€

ja komm aus der Stmk :)
Pellet hab ich mir auch überlegt, aber geht leider platztechnisch nicht, da ich keinen Heizraum hab oder auch keinen Platz für einen Silo
 

tom89

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Förderung ist das Eine, dafür haust du dann ein neues Gerät, welches noch nichtmal abgezahlt ist, weg, und machst damit den Anschaffungspreis der Therme an Verlust. Am Ende ist Hybrid effizienter und umweltfreundlicher als WP alleine, und dazu noch redundant. Auch ist eine WP vermutlich auch nicht viel billiger, und frisst zumindest die gesamte Förderung auf, womit dann noch der Verlust durch Entfernen der (nicht abgezahlten) Gastherme bleibt. Die Therma hat schließlich noch nichtmal ihre eigenen Einbaukosten an Gasersparnis rausgeholt. Dagegen wäre es vermutlich kaum teurer, eine kleine WP einzubauen, und die Therme drinzulassen. Auch die WW-WP könntest du dir damit sparen. Aber da ist immer noch die Frage, welche Therme das überhaupt ist.
Kann ich dir morgen sagen, was für eine Therme verbaut ist. Kann ich leider grad nicht sagen
 
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Hybrid heißt halt auch doppelte Wartungskosten. Grundsätzlich aber eine tolle Sache – wenn das Zusammenspiel der Komponenten gut läuft. Ohne Hybrid auch kein Rauchfangkehrer!

Der Stromverbrauch fürs Warmwasser wird von unserem Austria Email EHT-270 Revolution mit ca. 55 kWh/Monat angezeigt. 55 kWh x 7 Monate/a x 0,40 €/kWh = 154 €/a fürs Warmwasser bei ca. 4 Personen bei gekauftem Strom. Bei vorhandener PV-Anlage kannst du mit 55 x 7 x 0,25 = 96 € kalkulieren.

Hat das Dach nur eine Seite? Du schriebst wieter oben Südost ... also gibt es wahrscheinlich auch eine Nordwest-Seite? Das bringt auch nicht so wenig, mehr als du wahrscheinlich denkst. Hier kannst du dir Ergebnisse mit realen Einstrahlungswerten und deiner Dachfläche (Größe, Winkel, Orientierung) ausrechnen lassen:


Auf die Schnelle sagt mir dieser Rechner bei 10 kWp nach Nordwest bei 45° Dachneigung in der Gegend um Graz:

Bildschirmfoto 2023-01-22 um 21.19.44.png


6.070 kWh/a Ertrag "von der unmöglichen Seite"!

Und eine ebensogroß bestückte Südost-Seite bringt 10.870 kWh/a.

Bildschirmfoto 2023-01-22 um 21.22.47.png


Macht 16.940 kWh/a ... mindestens 600 kWh Ertrag im Dezember ... alter Schwede, das ist doch was! Davon verbrauchst du mit der Wärmepumpe und dem normalen Haushalt mindestens 6.000 kWh ... also Einspeisung unter den magischen 12.500 kWh und damit steuerfrei. Macht bei 11.000 kWh/a 2.750 € Ertrag durch Einspeisung einerseits zuzüglich ca. 1.800 € Einsparung durch nicht gekauften Strom andererseits. Also 4.550 €/a Einnahmen ... das müsste in rund 10 Jahren erwirtschaftet sein.

Zu prüfen wäre, welche Einspeiseleistung der steirische Netzbetreiber an deinem Standort bewilligt -- an guten Tagen haust du damit ja an die 15 kW ins Netz, das geht nicht zwingend an jedem Standort.

Platz ist bei Pellets ein mehr oder weniger großes Thema, unser Keller ist im Nutzwert spürbar geschrumpft.

Mit etwas Kreativität geht's meist irgendwie ... unser Kessel (ETA ePE 13) ist sehr kompakt, wie ein Gefrierschrank, der dringend empfohlene Pufferspeicher nochmal soviel. Das Pelletlager kann ja fast überall sein, auch außerhalb des Gebäudes, die Saugschläuche dürfen bis zu 20 m lang sein.
 
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tom89

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Hybrid heißt halt auch doppelte Wartungskosten. Grundsätzlich aber eine tolle Sache – wenn das Zusammenspiel der Komponenten gut läuft. Ohne Hybrid auch kein Rauchfangkehrer!

Der Stromverbrauch fürs Warmwasser wird von unserem Austria Email EHT-270 Revolution mit ca. 55 kWh/Monat angezeigt. 55 kWh x 7 Monate/a x 0,40 €/kWh = 154 €/a fürs Warmwasser bei ca. 4 Personen bei gekauftem Strom. Bei vorhandener PV-Anlage kannst du mit 55 x 7 x 0,25 = 96 € kalkulieren.

Hat das Dach nur eine Seite? Du schriebst wieter oben Südost ... also gibt es wahrscheinlich auch eine Nordwest-Seite? Das bringt auch nicht so wenig, mehr als du wahrscheinlich denkst. Hier kannst du dir Ergebnisse mit realen Einstrahlungswerten und deiner Dachfläche (Größe, Winkel, Orientierung) ausrechnen lassen:


Auf die Schnelle sagt mir dieser Rechner bei 10 kWp nach Nordwest bei 45° Dachneigung in der Gegend um Graz:

Anhang anzeigen 34890

6.070 kWh/a Ertrag "von der unmöglichen Seite"!

Und eine ebensogroß bestückte Südost-Seite bringt 10.870 kWh/a.

Anhang anzeigen 34891

Macht 16.940 kWh/a ... mindestens 600 kWh Ertrag im Dezember ... alter Schwede, das ist doch was! Davon verbrauchst du mit der Wärmepumpe und dem normalen Haushalt mindestens 6.000 kWh ... also Einspeisung unter den magischen 12.500 kWh und damit steuerfrei. Macht bei 11.000 kWh/a 2.750 € Ertrag durch Einspeisung einerseits zuzüglich ca. 1.800 € Einsparung durch nicht gekauften Strom andererseits. Also 4.550 €/a Einnahmen ... das müsste in rund 10 Jahren erwirtschaftet sein.

Zu prüfen wäre, welche Einspeiseleistung der steirische Netzbetreiber an deinem Standort bewilligt -- an guten Tagen haust du damit ja an die 15 kW ins Netz, das geht nicht zwingend an jedem Standort.

Platz ist bei Pellets ein mehr oder weniger großes Thema, unser Keller ist im Nutzwert spürbar geschrumpft.

Mit etwas Kreativität geht's meist irgendwie ... unser Kessel (ETA ePE 13) ist sehr kompakt, wie ein Gefrierschrank, der dringend empfohlene Pufferspeicher nochmal soviel. Das Pelletlager kann ja fast überall sein, auch außerhalb des Gebäudes, die Saugschläuche dürfen bis zu 20 m lang sein.

Wow, danke! Die Seite hab ich noch nicht gekannt!
Weiters hätt ich auch nicht gedacht, dass sich die NW Seite rentiert!
Bin übrigens in Graz Umgebung daheim, also gut geraten mit deinem Beispiel für Graz ;)
Das mit dem Einspeisen ist so eine Sache, das wollte ich vorhin schon erwähnen.
Aus meinem Bekanntenkreis und auch den Medien hab ich scho mehrmals gehört, dass an den verschiedensten Standorten PV Anlagen nicht genehmigt wurden, aber im Umkreis von 200m wurden dann doch 2 genehmigt. Klingt für mich wie ein richtiges Glücksspiel....
Das muss ich vorab jedenfalls klären
Aber deine Rechnung macht das ganze schon sehr schmackhaft und wenn das wirklich alles so super ist in Realität bin ich ganz bei dir und verzichte gern auf ST und setzte voll auf PV, die ich dann je nach Budgetrahmen stückweise erweitere


Was mir gerade noch eingefallen ist wegen deinem Vergleich zur Pelletheizung: Die Anlage ist halt in der Anschaffung auch ein Stück teurer als eine WP. Somit muss ich die jährliche Belastung auch zur Gesamtinvestition gegenüberstellen. Habe vor 2 Jahren ein Angebot für eine Pelletsheizung bekommen, da waren wir bei ca 25.000, aktuelle Preise weiß ich leider nicht, jedoch würd mir eine WP auf ca 15.000 kommen.
Somit rentiert sich die Pellet erst etliche Jahre später. Noch dazu würd ich mir auch die 250€ pro Jahr für den Rauchfangkehrer ersparen
 
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Unsere bewusste Entscheidung zur Pelletheizung beruhte auf vier Dingen: Lärm für die nahen Nachbarn und damit einen Präzedenzfall zu vermeiden ("doppelhausartige" Reihenhäuser) und ein gewisses "Prepper-Tum light", die Freude am "gehorteten Energievorrat" im eigenen Keller, das Fehlen der Fußbodenheizung, die Unmöglichkeit der Verbesserung der Gebäudeisolierung im Alleingang (weil Gemeinschaftseigentum).

Dazu kommt nun in der Praxis: funktioniert wirklich 1A und erweist sich als wirtschaftlich nicht falsch. Die beschränkte PV-Fläche auf unserem verwinkelten Dach hätte uns zu umfangreichen Stromkäufen gezwungen, ohne Fußbodenheizung wäre die JAZ der Wärmpepumpe schlechter ausgefallen und dann hätten wir gleich bei Erdgas bleiben können und einfach gar nichts investieren.

Eine Wärmepumpe lohnt sich wirtschaftlich dann, wenn die kWh Strom nicht mehr als dreimal soviel wie die kWh anderer Energieträger kostet, bei 3,5-Mal wird's ein Nullsummenspiel. Strom kostet aktuell und wohl auch auf längere Sicht 0,40 €/kWh, Pellets zB 0,07 bis 0,10 €/kWh. Nach meiner kurzen Recherche scheint Erdgas in der Steiermark aktuell bei knapp 0,20 €/kWh zu liegen? Bei 21.000 kWh macht dann der Unterschied zur Wärmepumpe bei einer JAZ von 3,5 ungefähr 1.800 €/a aus ... ist nicht so wenig, aber auch nichts wo man sofort handeln müsste.

Man gewinnt mit der Wärmepumpe auch keine Unabhängigkeit, im Gegenteil. Denn der sich abzeichnende zunehmende Strombedarf der Gesellschaft durch die nun vielfach verbauten Wärmepumpen und E-Fahrzeuge wird die Netzbetreiber und Stromproduzenten vor schwierige Herausforderungen stellen, der sich als nötig abzeichnende kräftige Ausbau wird auch von den Nutzern zu bezahlen sein. Wird hier verschleppt sind Netzinstabilitäten nicht ganz ausgeschlossen.

Die Haltbarkeit einer gut gemachten Pelletheizung schätze ich auf 20 Jahre mit guter Reparierbarkeit, das traue ich kaum einer Wärmepumpe zu.

Ich bin überzeugt, dass sich in der nächsten Dekade einiges entlang der neuen Energiekosten-Standards neu sortieren wird. Thermische Sanierung und erneuerbare Energien werden an Bedeutung weiter gewinnen, Europa wird sich noch lange Zeit an die Abhängigkeitsprobleme von fremden Mächten erinnern ... egal ob nun Russen, Chinesen oder Araber. Das ist so ganz nebenbei auch sehr gut für die Welt und vielleicht der positivste Aspekt aus der ganzen Covid19-und-Ukraine-Geschichte.

Daher halte ich jede Investition in verringerten Energiebedarf und Nachhaltigkeit für schlauer als Aktien oder sonst irgendetwas. – Ob ich Recht behalten werde? :unsure:


Bei genauerer Überlegung deiner Situation würde ich persönlich als erstes in die PV-Anlage und den Feststoffofen investieren.

Warum? Du hast eine gut funktionierende, sehr junge und vermutlich gar nicht schlechte Heizung. Die Gaspreise werden sich ein klein wenig erholen, auch der Strom kommt nicht gratis aus der Steckdose. Der Feststoffofen ist ein Wunsch und als Backup immer sinnvoll. Obendrein wird wohl dein Budget vielleicht nicht für den absoluten Rundumschlag ausreichen.

Sollte das momentane Budget für einen wasserführenden Feststoffofen ausreichen wäre der Einbau eines Pufferspeichers, der für Wärmepumpe wie für jede andere Feststoffheizung auch kein Fehler ist, zu überlegen. So kannst du sofort den Gasverbrauch ein wenig senken.

Bis das mal geschafft und das Haus fertig thermisch saniert ist, wird man auch in Punkt Gaskosten klarer sehen, deine wirtschaftliche Situation sich vielleicht auch klarer zeigen und der tatsächliche Wärmebedarf des fertigen Gesamtobjekts wird einschätzbarer.


Selber komme ich aus dem ländlichen Bereich und bin Techniker, daher habe ich mit den paar Verrichtungen, die mit einer Pelletheizung einhergehen, kein Problem. Hätte ich ein anderens Haus mit größerem Grundstück im alleinigen Eigenbesitz wäre mein Plan eine Holzvergaser-/Pellets-Kombination. Scheitholz macht etwas Arbeit, ist aber unschlagbar günstig, Pellets funktionieren nach meiner Erfahrung so komfortabel wie eine Gasheizung. War bei uns aber nicht realisierbar.

Und ja, das Projekt war unter dem Strich auch für mich überraschend viel teurer als ursprünglich gedacht und in den Medien kolportiert. Wir haben auch nirgendwo gespart, überall das Beste und reichlich davon. Dafür läuft die Heizung seit September, ebenso sparsam wie auch absolut fein – während andere noch planen und Angebote mit ewig langen Lieferzeiten wälzen. Ich staune immer wieder, welche Probleme zum Thema Pelletheizung hier diskutiert werden ...

Selbiges mit der PV-Anlage. Sicher hätte man das alles im Prinzip etwas günstiger kaufen können und einfacher ausführen. Aber wir haben die PV schon am Dach, andere erzählen stolz über ihre guten Angebote mit Realisierungstermin "vielleicht Ende 2023" ...
 
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tom89

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Ich seh das genauso wie du sagst: Vorerst mal bei Gas bleiben und wenn wir mit dem groben Umbau fertig sind, dann weiß ich auch wo wir von dem Verbrauch her liegen, jedoch wollt ich halt mir mal alle Optionen durchüberlegen, da ich jetzt noch sehr vieles vorrichten kann, was ein neues Heizungssystem anbelangt, damit erspar ich mir in x Jahren dann mal wieder einen gröberen Umbau.

Wir haben voriges Jahr schon mal bewusst etliche Lehrverrohrungen in den Garten mit eingegraben, damit wir uns die Option für eine WP offen halten können, da war noch keine Ukraine Krise am Schirm. Jedoch ist dann halt im November erstens die Kündigung des Gasliefevertrages ins Haus geflattert zusammen mit einem neuen Vertrag, wo eben besagte 420€ pro Monat auf dem Tisch lagen. Da rattert es dann halt mal im Kopf... Mitten in einer Sanierung, wo Baustoffe durch Corona schon sehr teuer geworden sind, dann noch mal durch die Ukraine Krise....
Aber wir werden vermutlich mal noch 1 Jahr in den sauren Apfel beißen und die nächste Heizsaison abwarten, was dann tatsächlich anfällt!
Weiters bin ich auch gespannt wie es mit den Gaspreisen weitergeht! Momentan halt stark gesunken, jedoch wie du richtig gesagt hast: China wird sicher bald durchstarten, dann wird's am LNG Markt wieder rund gehen.

Jedoch muss ich auch sagen, der Pelletpreis ist auch dermaßen gestiegen! Du musst mit 350€/t ein seeeehr gutes Angebot bekommen haben, Freunde von mir haben da mit 450-500€/t zugeschlagen (das ganze aber "steuersparend" direkt bei der Holzmafia in der Oberstmk)
JEDER wollte voriges Jahr sein Stück vom Kuchen abbekommen, egal welcher Energieträger.
Festmeter Scheitholz um 200€ aufwärts! Da schmeißt es mir die Sicherung wenn ich solche Preise lese!
Das hat mir auch gezeigt, dass egal welche Heizung du hast, du bist immer abhängig, somit sehe ich deinen Vergleich zw Pellet und WP etwas entspannter. Unterm Strich werden sich alle Energieträger immer zueinander anpassen.
Einzig wenn du Waldbesitzer bist, dann ein paar Bäume jedes Jahr zu Hackgut gemacht und einen entsprechenden Ofen gegönnt: das wäre für mich "Unabhängigkeit".

Dein Argument, dass man eine Pelletheizung 20 Jahre hat und gegebenenfalls selbst reparieren kann, da hast du bestimmt recht. Was ich nur von meinem Umfeld so mitbekomme, hat keiner so richtig Freude mit seiner Pelletheizung, da Störungen öfter auftreten und Servicekosten dann höher waren, als im Vorfeld bekannt war. Jedoch sind die Anlagen auch schon ein paar Jahre im Einsatz und sicher nicht auf dem gleichen technischen Stand wie heute! Da hat sich bestimmt viel getan.

Ich teile auch deine Einstellung: statt Aktien das Altbau Eigenheim energetisch sanieren, Verbräuche senken und Geld sparen auf lange Sicht!


Bezgl PV:

Je länger ich über deine Argumente nachdenke, desto eher tendiere ich auf eine reine PV Lösung! Du bist der Erste, der mir das gut erklärt hat, sowohl technisch als auch wirtschaftlich (großes DANKE an dieser Stelle)
Bis dato hab ich keine Erklärungen bekommen, egal ob Energieberater/Installateur/Vertreter etc.
Darum hab ich mich immer gewundert, woher diese allgemein negative Einstellung zu ST kommt, da sie ja im Grunde genommen sehr gut integrierbar und regelbar ist und auch Geld spart bzw extrem gefördert wird!

Ich werde die kommenden Wochen bestimmt nutzen um mir mal Komplett-Angebote einzuholen für PV mit 10kWP, WP in Kombi mit WP-Boiler, Pellet, Feststoffofen und halt Pufferspeicher

Punkte die auch abklären muss, OB eine PV überhaupt bei uns genehmigt wird, wie gesagt ist ja voll die Lotterie
und welche Leistung ich einspeisen darf.
 
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Danke für das Lob, tut gut! Und ja, ich hab mich ab Februar 2022 ziemlich in das Thema reingestürzt, ausgehend von einem Zeitungsartikel bezüglich Pelletheizung ... da war die unselige Ukraine-Geschichte ganz frisch. Aber mit etwas Interesse und Leidensbereitschaft kriegt man das schon auf die Reihe, wenn an nicht ganz "am Schlauch steht".

Das gewählte Modell hat sich als glücklicher Griff erwiesen -- mehr Zufall als eigene Leistung. Von Ökofen "Compact" kommend bin ich eigentlich bei Hargassner "nano" hängengeblieben, der Installateur hat mich dann auf den äußerlich ähnlichen ETA "ePE" gebracht. Den gibt es als Brennwertkessel "ePE BW" schon einige Jahre, die von mir mangels Fußbodenheizung und Ablauf gewählte günstigere und in der Wartung einfachere Heizwert-Version gibt es erst seit 2022.


Zur PV-Anlage hab ich weniger recherchiert und nach zwei Dutzend Absagen eigentlich schon für 2022 aufgegeben, bis ich auf Empfehlung genau ein Angebot erhielt ... da hab ich gleich zugeschlagen. Nun ist da einiges nicht ganz so nach meinem Geschmack, aber es ist okay, nur unnötig teuer und noch immer nicht ganz fertiggestellt.

Erst heute hat der Baumeister meine Heizraum-Brandschutztür abgenommen und nebenbei gefragt: "Haben Sie eine Bauanzeige wegen des Kesseltauschs gemacht?" Dabei hat er den Einreichplan für das Pelletlager gemacht, die Tragfähigkeit des Kellerbodens für die Pellets befundet und mir dann die Brandschutztür aufgeschwatzt, wieso kommt er da nicht schon damals auf die Idee mich darauf anzusprechen? Gut, nur eine Formsache, aber ein Witz.

Und so ist es in allen Dingen rund um diese Sanierung. Tatsächlich ist es ja so, dass viele Dinge ineinandergreifen und es gibt keine Stelle, kein Formular wo steht: "Du hast Gasheizung ohne Heizraum, du willst eine Pelletheizung, du bist aus NÖ, dann ist das Folgende zu erledigen ..."

Bauanzeige zur Widmungsänderung des Lagerraums und Bauanzeige Heizungstausch bei der Gemeinde, Eignungsbefund des Kamins durch den Rauchfangkehrer, evtl. Zuluftbefund durch den Rauchfangkehrer, Energieberatungsprotokoll vom Land NÖ, elektrischer Anschluss durch konzessionierten Elektriker und im gleich Zug Aktualisierung der elektrischen Absicherung, Installation des Kessels durch konzessionierten Installateur, Inbetriebnahme durch den Kesselhersteller, Einreichung für Förderung bei der Kommunalkredit und beim Land NÖ etc. usw. usf. -- das alles war in Summe schon eine lange und steile Lernkurve!

Für die Pellets hatte ich im Mai drei Angebote mit ähnlichem Preis, 360 bis 375 €/t. Bin auch gespannt, wie das weitergeht. Sicher wird da momentan gut Geld verdient. Ich rechne mit 400 €/t im Mai/Juni 2023.

Ich hätte ja jede Menge Palettenweichholz zur Verfügung. Aber das Kleinmachen ist mühsam, auf Dauer auch nicht ganz ungefährlich und nicht jeder Kessel kommt mit den Nägeln im Holz zurecht. Die fehlende Kelleraußentreppe macht das bei mir zum Glück sowieso unmöglich. Aber das Zeug wäre gratis ...
 
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Eine Sache noch wegen der Einspeisung. Je nach örtlichen Gegebenheiten (Trafostation, Netz, "PV-Mitbewerb") bekommt man u.U. ja nur eine kleinere Einspeiseleistung bewilligt. Das ist aber nicht zwingend ein K.O.-Kriterium, auch wenn es die Rendite schmälert.

Mit einer potenteren Batterie (ab 10 kWh) und gezielten "Shaping" kann man mit der richtigen Wechselrichtertechnik ausschließlich die sehr hohe Mittagsspitze in die Batterie umleiten (aus der dann die Nachtstunden versorgt werden) und so die evtl. beschränkte Einspeisekapazität zu einem hohen Prozentsatz nutzen.

Ich bin durch das Thema nicht ganz durch, aber die gängigen Wechselrichter dürften alle zuerst in die Batterie einlagern und erst wenn diese voll ist geht's ins Netz. Damit ist die Batterie idR vor Mittag geladen und dann kommt ja erst die große PV-Energiewelle. Das ist ja (außer bei ausgesprochen schlechtem Wetter) absoluter Unfug, denn am Vormittag und späten Nachmittag ist die Leistung für die Einspeisung selten zu hoch ... daher muss zu Mittag geladen werden! Welche Wechselrichter-Hersteller das "Shaping" unterstützt ich allerdings (noch) nicht beantworten. Mein Fronius Gen24 kann's jedenfalls nicht. Vielleicht aber Victron? Das scheinen sowieso die universellsten Geräte zu sein ...

Das ganze Thema "erneuerbare Energien" ist recht spannend. Weil es schwierig ist, auch finanzierbar und sinnvoll bleiben muss, und die Natur wie die Geopolitik uns ja auch schon zeigt wie dringend das Thema unter den Nägeln brennt.
 
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tom89

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Wem sagst du es... die ganzen Bewilligungen, Bauverhandlungen, Auflagen etc.Ich kann es nicht mehr hören!!!
Wir haben von Anfang an seit wir uns den Zubau in den Kopf gesetzt haben zb von der Gemeinde mehr Steine in den Weg gelegt, als Hilfe bekommen.
Sei es wegen Einreichplan, dann musste auf einmal ein Bestandsplan vorgelegt werden, dann ein neues Vermessungsprotokoll, dann hat dem "netten" Bausachverständigen der Gemeinde das Layout/die Formatierung der Versickerungsberechnung nicht gepasst, hier ein Maß nicht angeben, da eine Pflasterung nicht ersichtlich.
Wir waren echt schon verzweifelt, das ganze hat uns über ein halbes Jahr gekostet.
Am Ende des Tages hat sich rausgestellt, dass der Bausachverständige ein persönliches Problem mit unserem Planer/Baumeister hatte!!! DANKE für nichts...

Leider haben wir damals bei unserer Bauverhandlung nicht so weit gedacht, dass wir uns eine PV und WP gleich mitgenehmigen lassen. Viel mehr Theater hätte das nicht gegeben. Somit müssen wir, wenn wir wirklich unsere Gasheizung auf das Abstellgleis stellen, wieder eine coole Bauverhandlung machen ( Bauanzeige geht wegen einer tollen Nachbarin nicht)
Am liebsten würden wir auf die Genehmigung pfeifen und einfach WP und PV installiert (wo kein Kläger da kein Richter :) )

Es ist leider in Österreich wirklich so, dass du ein Bittsteller bei allen Ämtern bist, gerade auf Gemeindeebene. Damit hab ich echt ein grobes Problem
Gerade als Jungfamilie werden einem Steine in den Weg gelegt weil sich die Gemeinden nicht mit Privaten herumärgern wollen, sondern am liebsten nur Genossenschaften oder Großunternehmen bedienen, die dann wieder einen Acker mit ihren Billigsthäusern zubetonieren
 
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Eine dachparallele PV-Anlage (also ohne Aufständerung) ist meines Wissens nicht bewilligungspflichtig! Das geht recht unkompliziert.

Wärmepumpe möglicherweise schon, problematisch ist dabei die manchmal schwammige Formulierung was die zulässige Lärmbeeinträchtigung der Nachbarn betrifft. In NÖ ist das nicht in Zahlen, sondern als Text formuliert ("Lebensqualität nicht nennenswert schmälern" oder so ...), da kann man prächtig diskutieren. In Wien gibt's klare dB-Angaben, die kann man messen, damit ist kein ewiger Streit möglich. -- Generell ist das Thema Geräusche bei potenteren Anlagen nicht zu unterschätzen, wird nur zu gerne schöngeredet!

Wenn du die Möglichkeit eines Erdkollektors hast auch darüber mal nachdenken. Die JAZ ist doch deutlich besser.
 

tom89

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Das wären schon mal gute Nachrichten bezgl PV, das wusste ich nicht!

Ja bei WP müssen wir eine Genehmigung holen, da spielen bei uns auch die dB eine Rolle.
Hab ich schon mit der Lärmkarte nachgeschaut, sollte sich normal ausgehen, weil an der vorgesehen Ecke kein Nachbar ist. Jedoch sicher wieder eine lustige und spannende Unterhaltung mit der Gemeinde.
Darum haben wir eben daran gedacht zumindest was WP angeht keine Genehmigung einzuholen.
2 Häuser in unserer Nachbarschaft haben schon eine WP, der dritte sollte seine eigentlich schon im Herbst bekommen.
Jedoch geb ich dir Recht, 1 zumindest hört man davon definitiv (Luftlinie 30m, aber "schon" 7 Jahre alt und somit auch nicht mehr state of the art )

Flächenkollektor geht bei uns nicht, da wir zu viel umgraben müssten
Tiefenborhung geht auch nicht, erstens zu schottrig, zweitens angeblich auch von der Gemeinde nicht erlaubt, drittens auch nicht gerade billig (bräuchten vermutlich 2 Bohrungen a la ca 10.000€)


Darf ich fragen was du für deine 10kWP grob ausgegeben hast?? Welchen Ertrag hast du in den Wintermonaten bis jetzt?
 
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Unser Dach ist besonders "bescheiden". Eternit Rhombus, da ist nix mit aushängen und Befestigungshaken montieren, da wird durch das Eternit gebohrt und dann durch das Unterdach und dann hofft man auf einen Sparren zu kommen und alles dicht ist. Die Schindeln sind 25 Jahre alt, könnten brechen, so die allgemeine Sorge.

Dazu ist es ein kleines T-förmiges Walmdach mit Schornstein und Racuhfangkehrer-Außentreppe, zwei Dachflächenfenstern und zwei Sanitärentlüftern. Total zerklüftet und mit ca. 45° auch richtig steil. Das einzig Gute daran sind die Schneehaken, die den Arbeitern da oben das Leben erleichtert haben.

Deswegen haben alle zwanzig oder mehr angefragten Betriebe schon nach den ersten Fotos ohne Besichtigung abgesagt. Einer kam immerhin vorbei und meinte nur "des Doch is' oasch", trank meinen teuren Espresso aus und ging wieder. Damit hab ich dann eigentlich aufgegeben.

Bis mir ein Unternehmen von einem meiner langjährigen Kunden empfohlen wurde, das freie Kapazitäten hätte. Dachdecker, Schwarzdecker und Elektriker in einem -- alle Gewerke beisammen! Ein Mitarbeiter kam dann auch tatsächlich kurzfristig, meinte das geht schon irgendwie, ist halt schwierig, aber die Elektrik im Haus sei mehr als fraglich. "Da muss der Chef ran, der ist Elektriker." Der kam dann auch bald und wir fanden "eine kreative Lösung" um den untauglichen Sicherungskasten im Haus unangetastet zu lassen: der Zähler ist ja außerhalb des Hauses und die Auftrennung erfolgt gleich nach dem Eintritt des Erdkabels im Keller, damit bleibt der nicht mehr den aktuellen Vorschriften genügende Sicherungskasten unberührt.

Eine erkennbare Planungsphase gab es dann nicht. Kein Dachbelegungsplan, kein elektrischer Plan, ein Wechselrichter mit 2 Strings für drei Dachflächen, keine Ertragsprognose. Wie das gehen soll? "Das machen wir dann schon, die Nachteile sind klein, parallelschalten." Dann kam ich auf die Idee mit der Nordseite, drängte auf einen zweiten Wechselrichter ... keine Reaktion.

Schließlich arbeiten die Handwerker am Dach, nachgedacht wird mit der laufenden Bohrmaschine in der Hand. Die Leute plagen sich wirklich mit den Realitäten, das ist zu bemerken. Entsprechend schief stehen manche dieser 25 bis 30 cm langen Stockschrauben aus dem Dach ... grässlich. Ich finde ein paar Zettel mit Modulen und unserem Dach, das passt aber wirklich nicht mit der Realität zusammen. Angeboten sind 24 Module, abgeladen werden 29, dann noch welche geholt, jetzt sind 35 am Dach -- also in Summe theoretische 14,5 kWp, die tatsächliche Leistung sollte einer durchschnittlich gut ausgerichteten 10-kWp-Anlage entsprechen. Die Ausrichtung der Module zueinander und Kabelführung sind ästhetisch stark verbesserungsfähig, da liegen wir noch ziemlich im Clinch.

Ebenso die Wechselrichter, zuerst falsch montiert, die Enwitec-Notstrom-Umschaltbox nicht berücksichtigt etc. Die Batterie angeblich bis in den Sommer nicht lieferbar, ich hab sie dann in Luxemburg günstiger bestellt und eine Woche später schon hier gehabt. Angeschlossen ist sie inzwischen, aber noch nicht in Betrieb genommen. Der Chef kam zur Besichtigund und die Art und Weise der Begutachtung verleitete mich zur Frage: "Haben Sie diese Batterie schon mal gesehen?" und er drauf: "Nein. Ich mag diese Hochvoltbatterien nicht." Aber er hat mir doch genau diese angeboten? ... im weiteren Gespräch entpuppt sich, dass er erst seit Jahresanfang 2022 Solartechnik installiert ...

Ein "Frischg'fangter" also. Hat ja alles seine Vor- und Nachteile.

Nachteil: Er kennt sich halt noch nicht so richtig aus.

Vorteil: Er hat nicht sofort abgelehnt, so wie alle sofort taten, die schon länger im Geschäft sind -- weil er sich eben nicht auskennt. ;) Ich weiß bis heute nicht ob ich mich nun darüber freuen soll oder nicht. Auf jeden Fall sieht er gut 10% der Gesamtsumme erst, wenn alles passt. Das taugt ihm nun nicht gerade ... aber er tut mir nicht leid, Lehrgeld muss man aus der eigenen Kasse bezahlen.

Egal. Es ist alles zumindest irgendwie oben, es funktioniert, es liefert Strom.

Und es war richtig teuer: Wir halten bei 31.800 Euro zzgl. Batterie 8.800 Euro und es fehlt noch die Enwitec-Umschaltbox (nicht lieferbar) und auch noch die Rechnung für die Montage und Material Smartmeter und Anschluss der Batterie. Das geht also in Summe in Richtung 44.000 Euro.

Ob das mit der Förderung in Höhe von 285 € pro kWp und die 200 € pro kWh Batterie jemals was wird (in Summe max. 6.000 €) ... er macht auch die Abwicklung ... wie steht es darum? Ungeklärt! Das österreichische PV-Förderwesen ist ja auch wirklich ein schlechter Witz. Rechne lieber mit nichts und erfreue dich an zufälligen ergatterten Zuschüssen.


Ich sag jetzt mal: Mit einem normalen Betonstein-Dach und mit ein bisserl entspannterem Einkauf ohne Zeitdruck geht das spürbar günstiger, ich denke 25% kann man da rausholen. Wenn Geld knapp ist lieber für 2024 planen und hart einkaufen. Eigenleistung wo möglich, Teile selber besorgen, alles hinterfragen. Unbedingt von Anfang an darauf schriftlich bestehen, dass du die Wechselrichter-Passwörter alle erhältst!

Und als allererstes einen Einspeiseantrag beim Netzbetreiber stellen und sehen was überhaupt möglich ist. Danach planen und die Förderung eher nicht einkalkulieren.


Zu den Erträgen bei uns.

Eigentlich gar nicht so übel. Die große Nordseite rettet uns gerade an eher schwachen, trüben Tagen das Ergebnis. Wäre schade drum gewesen! Und das steile Dach zeigt noch einen Vorteil: Das bisschen Schnee, das es bei uns gibt, das rutscht schnell ab. Erstaunlich: Auf der Nordseite wird der Schnee oft durch den Wind verblasen, auf der Südseite bleibt er liegen ... verkehrte Welt.

Bei einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 10 kWh (Spitzen bis 27 kWh mit 6x Waschmaschine + 6x Wäschetrockner, schwache Tage mit 6 kWh) kämen wir im rechnerischen Mittel (!) erstaunlich vollständig über die Runden. Hier die Diagramme der Fronius-Software, grün ist die kleine Ost- und die große Nordseite, blau die kleine Süd- und die unwesentlich größere Westseite.

Tagesdurchschnitt November 2022: 11,6 kWh

Bildschirmfoto 2023-01-23 um 20.16.28.png


Tagesdurchschnitt Dezember 2022: 8,5 kWh

Bildschirmfoto 2023-01-23 um 20.16.40.png


Tagesdurchschnitt Jänner 2023: 9,0 kWh

Bildschirmfoto 2023-01-23 um 20.16.50.png


Das Dumme ist nur, die schlechten Tage kommen immer geblockt, immer gleich 2, 3 oder 4 hintereinander. So eine große Batterie (> 30 kWh) will man sich dann doch nicht mehr leisten ... man braucht dann auch schon einen eigenen Batterieraum etc.

Du siehst: Mit einer 50% potenteren Anlage, so wie es bei dir wahrscheinlich möglich wäre, ginge sich der normale Tagesbedarf praktisch immer sicher aus ... zum Heizen bleibt da in den dunkelsten Wintermonaten trotzdem noch immer nichts Nennenswertes übrig. Mitte November bis MItte Februar sind einfach die miesesten Monate. Besonders Schneelagen leiden dann.

Der Rest des Jahres ist voraussichtlich eine wahre Freude, aber da habe ich eben noch keine eigenen Werte. An die 75 kWh pro Tag sollten im Hochsommer möglich sein. Und bedenke: die Nordseite bringt an trüben Tagen wertvolle Erträge auf kleinem Niveau, legt dann im Sommer bei hohem Sonnenstand nochmal richtig los.

Der technische Vorteil deines großen und einfachen Daches wäre wahrscheinlich, dass die beiden Strings (SO und NW mit zB je 22–26 Modulen) die ideale Länge/Spannung von über 600 V erreichen. Bei mir liegt durch die kleinen Flächen alles um die 200 V, das kostet wieder 1% Wirkungsgrad (also eh ein akademisch interessanter Nachteil). Mit zwei Dachflächen klappt das auch mit einem Wechselrichter, das spart wieder einige Tausender. Die Batterie ist aktuell auch kein Thema, aber der Wechselrichter sollte damit umgehen können -- wieder 9.000 Euro gespart.


So richtig wirtschaftlich ist das angesichts der hohen Kosten in unserem Fall allerdings nicht. Warum mache ich das?

Ich will es mal als "Hobby" bezeichnen. Selber bin ich nun runde 55 Jahre alt und werde mit der Solaranlage hoffentlich gemeinsam und gesund 80. Geld kann man aktuell nicht sinnvoll risikofrei anlegen, die Lebensversicherungen und Wohnbauanleihen reiften alle gemeinsam ab, das Geld muss ja wohin, habe immer gut verdient. Also fiel die Wahl auf die Pelletheizung und die PV-Anlage als "Formen von Betongold". Auch wenn sich das vielleicht nicht oder kaum verzinst ... besser als die Inflation auszusitzen, dachte ich. Und wenn die Energiepreise 10 Jahre so hoch wie aktuell bleiben, dann werde ich mit 65 vielleicht noch richtig grinsen.

Und im (unwahrscheinlichen) Fall des Falles "Blackout" wird in unserem Haus dann das Licht brennen und die Heizung weiter schmurgeln -- während es bei den Nachbarn rundum finster wird. Geiles Kopfkino! :cool:
 
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Brennwärter

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Mal 'ne blöde Rechnung, aber:

Reine WP:
WP z.B. Vaillant Arotherm Plus VWL 125/6 im Komplettpaket mit WW-Speicher: >=11.000€
Puffer für die WP kostet >=1000€, fällt nicht in die Förderung, welche bei aktuellen Preisen grade so für 10kW WP reicht.
Verluste durch Ausbau Therme: >2000€ (fast nagelneues Gerät wird vorzeitig entsorgt, gesamte Einbaukosten als Verlust)
Förderung: -9500€
Gesamt: >4500€ bei kompletter Auszahlung der Förderung, ohne Einbaukosten und Kleinkram.

Für Hybrid mit z.B. 5kW WP bräuchtest du dagegen:
WP z.B. Junkers Supraeco 5,5kW: >=5.000€
Puffer für die WP kostet >=1000€.
Verluste durch Ausbau Therme: 0€
Förderung: 0€
Gesamt: >=6000€ ohne Förderung, ohne Einbaukosten und Kleinkram.

Das sind auch nur 1500€ Unterschied, PV-Strom kannst du bei Beiden mitnutzen. Hybrid hat zusätzliche Wartungskosten (in DE 150€ Schorni alle 3 Jahre, da Brennwert, keine Ahnung, wie Das bei dir läuft) und ist komplexer, dafür aber ausfallsicherer, da du 2 Wärmequellen hast (mit WP-Tauchsieder sogar 3), womit eine eingeschneite oder zugefrorene WP oder ein Kältemittelleck kein Problem ist. Außerdem hat Hybrid einen besseren absoluten CO2-Ausstoß, da du statt einem elektrischen Zuheizer betrieben mit Strom aus Gas und Kohle (ZH läuft im Winter, am liebsten nachts, also bei so gut wie 0% Grünstrom im Netz, Gas und Kohle sind zusammen durchschnittlich etwa 50% effizient, Brennwertnutzung im Kraftwert unmöglich, also ohne Übertragungsverluste mindestens doppelter CO2-Ausstoß pro kWh ZH wie wenn du das Gas in deiner Therme direkt in Wärme umwandelst, dabei mit Brennwertnutzung >100% Heizwert, also mindestens halbierter CO2-Ausstoß, dazu noch bessere Abgaswerte) und du kannst zu wärmeren Zeiten auch nur mit WP heizen. Ich finde Hybrid persönlich doch besser, da es nicht so viel teurer ist (eine reine BrauchwasserWP kostet mit 1000-2500€ teils mehr als der Aufpreis für Hybrid, selbige sparst du dir bei beiden Optionen), und dir dafür mehr Redundanz und geringere Treibhausgasemissionen bietet.
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

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… südlich von Wien
Wichtig: Die Förderung ist mit 50% der anerkannten Kosten begrenzt und beträgt maximal 7.500 Euro, für den Ausstieg aus Erdgas gibt es 2.000 Euro extra. Du musst also schon etwas Umsatz machen, damit die 9.500 tatsächlich rauskommen ...

Den hybriden Ansatz würde ich mir auch genau ansehen. Eher ein Regelungsproblem als sinnfrei.
 

Brennwärter

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Wenn es nur 30% von WP-Preis und Installation sind, dann wird WP alleine sogar noch teurer als Hybrid.
 

Brennwärter

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Dann sind es bei 11.000€ WP + 1000€ Einbau 6000€ Förderung, damit gesamt >10k gesamt, Hybrid bleibt damit billiger.
 
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