PV-Überschuß in Warmwasser speichern?

Diskutiere PV-Überschuß in Warmwasser speichern? im Solartechnik / Photovoltaik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo, bin neu hier und habe schon viel gelesen. Tolles Forum. Mit Recherche konnte ich meine Fragestellung noch nicht so richtig beantworten...

guenni00

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Hallo, bin neu hier und habe schon viel gelesen. Tolles Forum.

Mit Recherche konnte ich meine Fragestellung noch nicht so richtig beantworten. Daher hier mal konkret meine Fragestellung:

Habe Sole-Wärmepumpe installiert, die auch das Brauchwasser bis auf 48° erwärmt. Dann schaltet der Kompressor der WP ab und ein 9KW Heizstab erwärmt das Brauchwasser auf 55°, 1xwöchentlich auf 60°. Das funktioniert alles ganz gut. Der Brauchwasserspeicher hat 300L. Im 5 Familien MFH führt das zu 4 Aufwärmzyklen täglich.

Möchte jetzt aber PV-Überschuß der 15kwp Anlage sinnvoll selbst verbrauchen.

Die Idee: Dem Brauchwasserspeicher einen großen (1000L?) gut isolierten Wasserspeicher/Zusatzspeicher vorschalten, der mittels eines geregelten Heizstabs den PV-Überschuß nutzt und das Wasser erwärmt, z.B. bis auf max. 80°. Dieses Wasser beliefert dann den eigentlichen Brauchwasserspeicher, quasi als "vorgewärmter" Wasserzulauf.

Das Ziel: Warmwasser wird im Sommer vollständig über PV beheizt, auch wenn mal ein Tag mit weniger PV-Ertrag dabei ist.
Wichtig: PV-Überschuß wird nur dann in den Heizstab geleitet, wenn der Brauchwasserspeicher mind. 48° hat, denn bis dahin kann ja die WP günstiger heizen als der Heizstab im Zusatzspeicher.

Sinnvoll? Spinnerei? Stromspeicher (Akkus) sinnvoller?

Vielen Dank für Antworten und Hinweise!

Lieben Gruß Günni
 

KarlZei

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Sinnvoll? Spinnerei?
In der angedachten Größenordnung halte ich das nicht für sonderlich sinnvoll.
Ist die Trinkwasseranlage eigentlich schon eine Großanlage? Falls nicht, wird dieser Vorwärmspeicher eine mit allen Nachteilen daraus machen. Auf jeden Fall gibt es bei solch einem großen Speicher ein größeres Legionellenproblem. Gemäß technischen Regeln müsste er täglich auf 60°C hochgeladen werden.
Stromspeicher (Akkus) sinnvoller?
Kommt darauf an, was mit dem PV-Strom passiert und wie es u.a. steuerlich bei Dir aussieht. Die Umsatzsteuer auch für Speicher ist ja gerade entfallen und wenn die Händler dies weitergeben...
Kann Deine WP Überschuss gezielt nutzen?
 
Schotty

Schotty

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Die Idee ist prinzipiell ja gar nicht so schlecht, allerdings wäre es dann ratsam(er), den bspw 1000l Speicher als Pufferspeicher und _nicht_ als zusätzlichen Brauchwasserspeicher zu installieren. Dann mit nem Wärmetauscher an den vorhandenen Brauchwasserspeicher anbinden, so dass keinerlei Vermischung stattfindet. Du würdest also mit dem Überschuss den PS beladen und von dort dann bei Bedarf die Wärme wieder auf den BW-Speicher übertragen - hättest aber auch da die Bereitstellungsverluste des PS. Das würde dann PS+Heizelement+Pumpengruppe+Wärmetauscher+Kleinkram+Installaionskosten bedeuten, und da lohnt es sich m.E. dann nicht mehr. Je nachdem, wie alt dein BW-Speicher und wie die Nutzung der WP in den Sommermonaten ist, wäre vielleicht ein Austausch des bisherigen BW-Speichers gegen eine BWWP sinnvoller - aber da kenne ich mich nicht genug mit WP aus, als dass ich abschätzen könnte, ob und wann sich das rentieren würde.. Ansonsten würde ich an deiner Stelle das Geld auch lieber in Akkus investieren, dann kannst du den PV-Ertrag auch nutzen, wenn die Panels gerade nichts mehr hergeben - die Förderungen für PV haben sich ja aktuell auch gerade geändert.
 
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KarlZei

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wäre vielleicht ein Austausch des bisherigen BW-Speichers gegen eine BWWP sinnvoller
Dann bräuchte man allerdings ein richtig großes Teil (>>500 300 Liter); am besten mit zusätzlichem Heizstab für PV.
 
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Schotty

Schotty

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Wieso bräuchte man dann >>500l, also fast (oder sogar mehr, falls 'richtig groß') doppelt so groß wie der bisherige BW-Speicher (=300l)? Wenn er mit den 300l bisher gut auskommt, muss es doch nicht zwingend deutlich größer werden, wodurch ja die Stromkosten auch nochmal steigen würden, wenn kein PV-Ertrag vorliegt..?!

Kurzum: _Ich persönlich_ würde das so lassen, wie es ist, wenn es derzeit alles gut funktioniert. Wie gesagt lieber in Akkus investieren, dann hast du vom PV-Überschuss unterm Strich m.A.n. mehr, hat m.M.n. das größte Potential.. Falls irgendwann nochmal PV erweitert werden würde, kannst du bei modularen Akkusystemen auch die Akkus erweitern. Würde aber trotzdem nochmal durchrechnen, wann sich das amortisiert.. ;)
 
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KarlZei

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Oh, sorry, die 5 sollte eine 3 sein; korrigiert. Es braucht also eine deutlich größere BWWP als die gängigen 300l-Teile. Und man kommt in einem 5-Familienhaus dann sicherlich in den Bereich von 500l und ggf. mehr. Hintergrund ist die typischerweise geringe Leistung einer BWWP. Und wenn die Leistung gering ist, muss am Speichervolumen geschraubt werden.
 
Schotty

Schotty

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Aahh ok, hatte mich schon gewundert 😄
Ja, also wie gesagt, ich persönlich würd's auch so lassen wie es ist und ggf lieber in Akkus investieren.. Zumal sich dann m.E. eben auch das formulierte Ziel besser erreichen ließe und ansonsten ja auch die WP davon profitiert:
Das Ziel: Warmwasser wird im Sommer vollständig über PV beheizt, auch wenn mal ein Tag mit weniger PV-Ertrag dabei ist.
Wichtig: PV-Überschuß wird nur dann in den Heizstab geleitet, wenn der Brauchwasserspeicher mind. 48° hat, denn bis dahin kann ja die WP günstiger heizen als der Heizstab im Zusatzspeicher.
Wäre aber eben auch die Frage, wie groß die PV-Anlage und der Überschuss denn überhaupt ist, denn der vorhandene 9kW Heizstab ist ja auch nicht gerade ne Spielerei und Akkus sind momentan ja auch nicht gerade günstig(er) geworden..
 

Nano

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Rein ökonomisch und ökologisch gesehen rechnen sich Akkus im Keller derzeit nicht, ist Liebhaberei.
 
hochsitzcola

hochsitzcola

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Hallo liebes Forum,

ich springe mal hier auf, es gibt ja mehrere Threads mit ähnlichem Titel.
Ich habe letztes Jahr meine Solarthermie durch Photovoltaik ersetzt. 13kWp auf dem Dach und 10kWh Batteriespeicher im Keller. Die ersten sonnigen Tage im Jahr zeigen mir, das die Batterie morgens um 10 Uhr voll ist und ein Großteil der täglichen Ernte für 8ct/kWh ins Netz verscherbelt wird. So viel Strom wie produziert wird, kann ich auch mit einem BEV und einem PHEV im Haushalt gar nicht verballern.
Nun habe ich ja von der Solarthermie einen großen Warmwasserspeicher im Keller, der einen zweiten Wärmetauscher hat, der nun ungenutzt war. Ich habe für schmales Geld bei Ebay-Kleinanzeigen ein Temperiergerät aus der Kunststofftechnik erstanden und kann jetzt bis zu 8kW Leistung in den Wärmetauscher schicken. Ich bin mir nur nicht sicher, was der sinnvollere Arbeitspunkt ist. Viel Volumenstrom mit geringer Vorlauftemperatur, oder hohe Vorlauftemperatur bei wenig Volumenstrom. Was ist vom Wirkungsgrad effektiver? Ich habe zwar zwei Semester Thermodynamik gehabt, aber das ist 25 Jahre her ;)

Gruß
hochsitzcola
 
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Austro-Diesel

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Was ist das für ein "Temperiergerät"?

Strom wird immer zu 100% zu Wärme. Da brauchst du nicht viel über Thermodynamik nachdenken. Wichtig ist, dass die 8 kW verlässlich von der Heizpatrone abgeführt werden, bevor das Medium (Wasser?) zu kochen beginnt. Also je wärmer die Abnehmer-Temperatur, desto höher die Zirkulationsmenge.
 
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hochsitzcola

hochsitzcola

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Was ist das für ein "Temperiergerät"?
Temperiergeräte werden in der Kunststofftechnik verwendet, um Spritzgießwerkzeuge auf einer definierten Temperatur zu halten. Siehe zum Beispiel hier:

Sie haben Regler und Pumpe, einfach nur einschalten, dann wird das Wasser auf die eingestellte Temperatur erhitzt und durch den Wärmetauscher gepumpt.


Strom wird immer zu 100% zu Wärme. Da brauchst du nicht viel über Thermodynamik nachdenken.
Da hast du wohl recht. Ich heize aber ja das Wasser im Kreislauf des Temperiergerätes. Das ist eigentlich Energie, die nicht im Kessel ankommt.
Ich werde einfach ausprobieren, ob es einen Unterschied bzgl. des Aufheizverhaltens des Kessels gibt.

Gruß
hochsitzcola
 
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Austro-Diesel

Austro-Diesel

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Halleluja, das schaut ja sehr teuer aus. Eine einfache Heizparone bis 3x 3 kW (mit Sternpunkt!) mit einem Smartmeter-geregelten Leistungsregler wie dem Fronius Ohmpilot wäre da vielleicht schlauer.

Mit höherer Durchflussmenge reduzierst du das Temperaturgefälle im Wärmetauscher. Das steigert die übertragbare Leistung. Der Wirkungsgrad ist immer gleich.
 
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hochsitzcola

hochsitzcola

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Halleluja, das schaut ja sehr teuer aus
War wie gesagt für schmales Geld bei Ebay-Kleinanzeigen :)
Allein ein Fronius Ohmpilot kostet das vielfache o_O

Die Ansteuerung wird ein Raspberry übernehmen, der auch schon die Wallbox abhängig von Erzeugung, Batteriefüllstand und aktuellem Verbrauch managed.

Gruß
hochsitzcola
 
Thema:

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