Ölbrennwertheizung zur Öl-Hybridheizung erweitern ?

[Gerhard4]

Hallo zusammen,
seit Juni 2022 habe ich in unserem 1-FH (Bj 1955, 105 m² beheizte Fläche) eine neue Ölbrennwertheizung Viessmann Vitorondens 200-T-20 kW einbauen lassen.
Im 1. Jahr habe ich 1800 Ltr verbraucht, gegenüber 3100 Ltr mit der alten Ölheizung. Da hat natürlich auch das Wetter mitgeholfen, denn der Oktober 2022 war sehr mild.

Nach der aktuellen Fassung des "Heizungsgesetzes" darf dieser Heizkessel bis einschließlich 2044 betrieben werden. Falls der Heizkessel nach 2044 weiter im Einsatz sein soll, müßte er mit erneuerbarer Energie ergänzt werden und zwar so, dass die 65% Klausel erfüllt wird.
Grundsätzlich wäre z.B. die Ergänzung mit einer Wärmepumpe möglich.
Wäre hier zwingend eine Luft-/Wasserwärmepumpe nötig, um die 65% Klausel zu erfüllen oder würde schon die einfachere Luft/Luft-Wärmepumpe mit einem Außengerät und mehreren Innengeräten ausreichen (z.B Multisplit Klima-Anlagen von Mitsubishi Heavy Industries, gibt es mit bis zu 6 Innengeräten) ?

Muss man eine gemeinsame Steuerung einer solchen Hybridanlage haben oder kann man auch im Regelfall mit den Luft-/Luftwärmepumpen heizen und manuell die Ölheizung zuschalten, wenn es kälter wird ?

Kann man die 65%-Klausel mit Bio-Öl erfüllen ? Viele Händler bieten Bio-Öl an.

Kann man die 65%-Klausel mit klimaneutralem Heizöl erfüllen, d.h. der Öl-Händler gibt einen Teil des Kaufpreises an eine Gesellschaft ab, die dafür Bäume pflanzt ?

Gruß Gerhard4

 

[Markustoe]

Mein schwarzer Mann hat gesagt, Split Klima Inverter zählt....
Hab jetzt in jedem Raum so ein Ding hängen und jetzt können die mich mal.
Übergangszeit Klima an, wenn Kalt Öler an.
Meine KB 195i braucht ja einiges an Strom, da müssen die Klimas lange für break even laufen...

 

[Rolf O.]

Ich bin überzeugt, dass es 100% Bio-Heizöl geben wird, ob es sich lohnen wird ist eine andere Frage. Reines Bio-Öl heute wäre mir neu. Du hast für die nächsten paar Jahre aber keinen Handlungsdruck, rechtlich solltest du meine ich bis 2044 sicher sein, vor allen wenn die neue Heizung noch vor dem neuen Gesetz eingebaut wurde. Ab 2029 soll es wohl eine Pflicht zu einem gewissen Bio-Öl Anteil geben, hab ich am Rande irgendwo aufgeschnappt.

PS: Gebäudeenergiegesetz beschlossen: Das müssen Eigenheimbesitzer wissen

Gas- und Ölheizungen, die nach 2024 eingebaut wurden, müssen ab 2029 klimafreundlich betrieben werden – nämlich mit einem steigenden Anteil von Biomasse wie Biogas, Wasserstoff oder Bio-Öl.

Da bist du fein raus und was in 20 Jahren sein wird, darüber macht es keinen Sinn sich heute den Kopf zu zerbrechen.

Mein Heizungsbauer hat mir von einer Öl-Hybrid Heizung abgeraten, aber man kann wohl Ölheizung und Wärmepumpen verschiedener Fabrikate kombinieren falls das weiter hilft. Warmwassererzeugung über Strom/Wärmepumpe wäre vll. trotzdem eine Überlegung wert. Luft/Luft-Wärmepumpen, sprich Klima-Anlagen würde ich nur verbauen wenn auch gekühlt werden soll.

Wie bist du mit der neuen Heizung zufrieden?

 

[Gerhard4]

Wie bist du mit der neuen Heizung zufrieden?

Hallo Rolf,
die neue Heizung wurde eingebaut Ende Mai 2022, ist also jetzt seit gut 16 Monaten in Betrieb. Bisher gab es keinerlei Störungen. Der Vitorondens 200-T-20kW hat einen Brenner, der nicht moduliert und nur auf einer Stufe läuft. Das ist also einfache und robuste Technik.
Obwohl diese Technik nicht für maximale Energie-Effizienz steht, hat mich der geringe Heizölverbrauch im 1. Betriebsjahr überrascht. Wir haben ca. 1800 Ltr verbraucht gegenüber 3100 Ltr mit dem alten Konstanttemperaturkessel. Natürlich haben wir in diesem Jahr auch schwächer geheizt als früher und auch der Oktober 2022 war noch sehr warm.

Insgesamt bin ich bisher mit dem Vitorondens 200-T sehr zufrieden. Auch die Bedienung / Einstellung war für mich problemlos.
Bei der 1. Wartung nach 1 Jahr hat der Heizungsbauer die Öldüse und die Zündelektrode getauscht.
Er meinte so ein Gussheizkessel könne durchaus 30 Jahre halten.

Gruß Gerhard4

 

[1731]

Wer will denn schon wissen was in über 20 Jahren dann aktuell zählt, das wird doch bis dahin noch alles 3x geändert.

 

[Rolf O.]

Hallo Gerd,

das klingt an sich ganz gut, ich habe große Vorbehalte gegen Öl-Brennwertheizungen, wobei mich ein Teiletausch nach nur einem Jahr schon stutzig macht, dafür ist die Öl Ersparnis schon erheblich (habe selbst allerdings schon einen Niedertemperaturkessel), ich habe den letzten Winter zwar von den Temperaturen recht mild in Erinnerung (kaum Temperaturen unter Null), aber es wurde schon früh recht kühl und blieb es auch lange, ich hatte meine ich bis in den Mai geheizt, insofern war die letzte Heizperiode doch recht lange.

mfG Rolf

 

[Gerhard4]

Hallo Rolf,
meines Erachtens müßten Öldüse und Zündelektrode auch länger als 1 Jahr halten, aber zumindest bis die 2-jährige Garantiezeit rum ist, möchte ich jetzt nicht den Teiletausch einschränken. Immerhin hat man maximale Ausfallsicherheit, wenn man die Verschleißteile rechtzeitig erneuert. ich denke aber auch, dass die beiden genannten Teile auch eine längere Betriebsdauer ohne Ausfall überstehen. Anderseits bekommt die Heizung doch wesentlich mehr Betriebsstunden als ein Automotor.
Auch ich habe im Forum www.haustechnikdialog.de gelesen, dass beim Viessmann Vitoladens (Ölbrennwertkessel) mit modulierendem Brenner in der Vergangenheit des öfteren Probleme aufgetreten waren. Ob das bei aktuell gefertigten Geräten auch noch zutrifft oder ob diese Probleme längst behoben sind, weiß ich aber nicht.
Aus diesem Grund habe ich auch den technisch einfacheren Vitorondens-200-T genommen und nicht den technisch aufwendigeren Vitoladens.
Also bisher bin ich mit dem Brennwert-Ölkessel sehr zufrieden.
Bei der letzten Inspektion wurde auch entdeckt, dass in die Ölleitung noch ein sogenanntes "Antiheberventil" eingebaut werden muss.
Ohne ein solches Antiheberventil kann es bei einem Öl-Leck am Ölbrenner dazu führen, dass Öl im Heizraum austritt und sich der ganze Tank in den Heizraum entleeren könnte.
Das ist ein Hinweis an Dich, zu prüfen, ob die Ölleitung vom Tank zum Brenner ein Antiheberventil hat. In der Regel ist es an der höchsten Stelle der Ölleitung eingebaut.

Gruß Gerhard4