Junkers ZWR 24-3KE Heizkreislauf öffnet nicht, Warmwasser funktioniert

[DacaBS]

Hallo liebe Forumsnutzer,

ich habe aktuell Probleme mit meiner sonst zuverlässigen Junkers ZWR 24-3KE von 1992.

Letzte Woche habe ich nach Warmwasserentnahme zufällig gesehen das die Therme 99°Grad anzeigt, gleichzeitig sind die Heizkörper ausgekühlt.

Warmwasserentnahme auf Stufe 1 funktioniert ohne Probleme, bei Stufe 2 fängt die Therme das kochen an.

Habe daraufhin das Forum durchsucht und einige Hinweise bekommen (Hydraulikschalter, Grundmodul)

Laut Forum sollten am Magnetventil des Hydraulikschalters bei Heizbetrieb, also Stufe 2 und Wärmeanforderung über das Thermostat ca. 15V anliegen, sonst Grundmodul defekt. Bei mir sind es 0V. Zwischenzeitlich habe ich ein generalüberholtes Grundmodul gekauft und auch einen Hydraulikschalter. Steuerleitung wurde ebenfalls geprüft und gereinigt. Ein guter Bekannter (Installateur, aber kein Junkers Fachmann) hat mir beides gewechselt.

Das Ergebnis bleibt das gleiche.


Könnte es noch das Netzmodul sein? Bzw. wo werden die 15V generiert?

Oder noch jemand einen heißen Tipp für uns? Ich würde die Therme gerne noch ein wenig am Leben erhalten bis ich mir Gedanken mache was für unser Reihenhaus mit normalen Heizkörpern als Nachfolge Sinn macht.

Wir haben den Hydraulikschalter momentan mehr oder weniger mechanisch (Mutter vor der Membran) überbrückt, so das es wenigstens warm bleibt, allerdings taktet die Therme doch sehr oft mit dieser Variante, nachts schalte ich sie ganz aus.

Viele Grüße aus Braunschweig

 

[Techniker 2]

Zitat: Oder noch jemand einen heißen Tipp für uns?

Nun dort ist Ihr (privater) Experte an seine Leistungsgrenzen gekommen, nun nicht jedes Detail kann auch dieser eben nicht einer Wissen. Alle jetzt gemachten Änderungen, sowie Bauteile Austausch Aktionen, erstmal wieder Rückgängig machen, um den Grundzustand wieder herzustellen.

Aber von Anfang an, war doch die Meldung, Heizung ja, aber kein Warmwasser, somit sind die ersten Grundbedingungen doch erreicht worden. Weiter wenn der Warmwasser Zapfhahn am Spülbecken (in der Küche) geöffnet wird, dann schaltet eben eine Hydraulik Druckdose, die befindet sich hinter dem Alu Schaltkasten oben in der rechten Ecke, und die ist mit einer Klemmfeder gegen das Herausrutschen aus dem Alu Gehäuse der gesamten Kesselsteuerung dort gesichert.

Nun zur Kontrolle,, wird die Alu-Abdeckung vorne vom Schaltkasten so weit gelöst, aber bitte vorher den Strom ausschalten, dann kann mit der Taschenlampe in dem Alu-Schaltkasten oben in der rechten Ecke hinten, der Schaltstift und der zugehörige Mikroschalter für die Warmwasser Anforderung bei der Warmwasserzapfung beobachtet werden.

Wenn Warmwasser gezapft wird, dann muss dieser hydraulischer Schaltstift den Mikroschalter sicher schalten, das kann auch im erweiterten Fehlersuche Bereich mit ein Ohmmeter nachgeprüft werden, hierzu muss aber das zugehörige Anschlusskabel deren Steckerleiste (326) von der Grundplatine gezogen sein. Wenn also Warmwasser gezapft wird, dann muss der Mikroschalter Kontakt sicher durchgeschaltet haben, ist das Grenzwertig, dann müsste die Gummimembran im Hydraulik Schalter (hinten oben rechts am Alu Schaltkasten) mit erneuert werden, gibt es als Ersatzteil..

Ist aber soweit alles in Ordnung mit dem Warmwasser Vorrang Hydraulik Schalter, dann kann zum nach Justieren des Mikroschalters dort an der Einstellschraube der Einschaltpunkt des Mikroschalter entsprechend nach justiert werden. Dann wieder alles auf Anfang, um zu sehen, ob jetzt der wirkliche Fehler gefunden worden ist.

Hier mal die Junkers-Installation Anleitung > Junkers Installation Anleitung und auf der pdf Seite 6 / 26 dort auf dem Schaltplan ist der Elektrische Steckplatz vom Hydraulikschalter mit der 96 gekennzeichnet, dieser kann zur Überprüfung mit dem Ohmmeter von der Grundplatine Stecker Platz 326 gezogen werden, ohne Fehlmessungen von der Grundplatine zu erhalten.

 

[DacaBS]

Aber von Anfang an, war doch die Meldung, Heizung ja, aber kein Warmwasser, somit sind die ersten Grundbedingungen doch erreicht worden. Weiter wenn der Warmwasser Zapfhahn am Spülbecken (in der Küche) geöffnet wird, dann schaltet eben eine Hydraulik Druckdose, die befindet sich hinter dem Alu Schaltkasten oben in der rechten Ecke, und die ist mit einer Klemmfeder gegen das Herausrutschen aus dem Alu Gehäuse der gesamten Kesselsteuerung dort gesichert.

Vielen Dank für den ersten Hinweis, jedoch ist es genau anders herum, Warmwasser ja, Heizung nein.

Ich frage mich gerade ob evtl. ein hängender Wasserschalter damit zu tun haben könnte?

 

[Grauguss]

Ich hatte mit einer Junkers ZWR18-3 AE das gleiche Problem, allerdings trat es nur unregelmäßig auf. Ursache war ein sporadisch nicht schaltender Wasserschalter. Ich war nicht gleich darauf gekommen, weil der Wasserschalter bei einer vorherigen Kontrolle korrekt funktioniert hatte. Später konnte ich sehen, dass beim Schließen des Wasserhahns der Federteller nicht immer ganz herunter fuhr und somit nicht zuverlässig auf den Mikroschalter drückte. Dann bleibt die Therme im Warmwasserbetrieb, obgleich kein Warmwasser gezapft wird, und zeigt das beschriebene Fehlerbild. Da kein Ersatzteil vor Ort war, habe ich den Federteller mit etwas WD-40 eingesprüht (hatte kein Silikonspray dabei), seither funktioniert der Wasserschalter und somit auch der Heizbetrieb wieder tadellos.

 

[DacaBS]

So, bin nach Feierabend mal meinem Verdacht nachgegangen und habe ebenfalls den Microschalter geprüft. Der Teller drückt ihn ganz runter, beim durchmessen habe ich auch Durchgang wenn der Schalter nicht gedrückt ist. Allerdings auch mehr oder weniger sporadisch. Habe ihn dann wieder eingesetzt, und die Ansteuerung des Hydraulikschalters gemessen, lagen weiterhin bei 0V. Schalter noch ein paarmal betätigt, siehe da 15V kommen an. Also ist der Microschalter doch defekt.

Neuer Schalter ist bestellt, ich werde berichten. Aber alles spricht dafür.

@Grauguss danke ebenfalls für den Hinweis, das hat mich noch mehr dazu bewogen meinen Gedanken zu verfolgen.

 

[Techniker 2]

Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass Sie den wirklichen Fehler nach dem gefunden haben, wie wir es auch schon hier mit beschrieben.. Leider können jetzt all die unnötigen Baugruppen oder Teile wieder zurück oder auf Ihr kleines Lager genommen werden, hätten Sie sich hier etwas früher dazu geäußert dann wäre dieses Ganze mit längeren Teile Tauscherei Ihnen erspart geblieben...

Junkers Mikroschalter - 87172000380
Dieser Mikroschalter ist passend für Junkers.

ZWR..-3. -4, -5 KE/AE
ZWBR 7-25..7-28 A
ZWB 7-26 A
WR...-3, -5 AMOE
für Wasserschalter

Zum Preis von 6,01 EUR ein Vielfaches preiswerter
als die ganzen anderen jetzt eingebauten Bauteile.

 

[Grauguss]

@DacaBS Sehr erfreulich, dass du den Fehler eingrenzen konntest.

Ich bin tatsächlich den gleichen (teuren) Leidensweg gegangen, bis der Fehler gefunden war. Die erste Heizungsfirma (übrigens ein Bosch / Junkers Fachpartner) hatte für viel Geld den Hydraulikschalter, die Pumpe und das Netzmodul ausgetauscht. Als erneut Probleme auftraten, wollte diese Firma gar nicht mehr kommen. Also musste ich eine zweite Heizungsfirma beauftragen, diese wollte die gerade erst 5 Monate alte Pumpe erneut auswechseln, was ich abgelehnt habe.

Weil das Problem irgendwie gelöst werden musste, habe ich mich einen ganzen Samstag beim Mieter im Heizungsraum einquartiert und bin der Sache selbst nachgegangen. Zunächst hatte ich den NTC-Fühler und das Grundmodul im Verdacht... beides war es nicht. Erst zum Schluss habe ich den Wasserschalter nochmals kontrolliert und somit glücklicherweise die Ursache gefunden. Seit mehrerem Monaten läuft die Junkers Therme ohne Probleme und der Mieter ist glücklich.

Eigentlich sind die Junkers -3 Thermen sehr robust und auch einigermaßen leicht zu reparieren. Leider produziert Junkers nicht mehr alle Ersatzteile für die -3 Serie. Ein noch größeres Problem ist, dass sich viele Handwerker mit den Geräte nicht gut auskennen bzw. die Fehler nicht finden. Ein Spritzer WD-40 oder Silikonspray an der richtigen Stelle hätte mir über 1.000 Euro an unnötigen Reparaturkosten gespart. Vor mir hatte auch schon die Alteigentümerin einiges an Geld für erfolglose Reparaturen ausgegeben.