Infrarotheizung wegen überschaubaren Wärmebedarf & Mietwohnung

Diskutiere Infrarotheizung wegen überschaubaren Wärmebedarf & Mietwohnung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Liebes Heizungsforum, aktuell spreche ich mit meinem Vermieter über folgende Problematik: - ich lebe zur Miete in einer Altbauwohnung und in der...
mafrbg

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Liebes Heizungsforum,
aktuell spreche ich mit meinem Vermieter über folgende Problematik:

- ich lebe zur Miete in einer Altbauwohnung und in der Küche hängt eine sehr laute Vaillant-Therme mit alter direkten Abgasausmündung
- die Therme beheizt nicht nur meine Wohnung sondern auch zwei anliegende 1-Zimmer-Wohnungen sowie das Warmwasser für den gesamten Stockwerk
- die Therme wurde aus meiner Sicht nicht ordentlich gewartet und ist daher schon sehr in die Jahre gekommen
- hinzu kommt, dass die Ventile der meisten Heizkörper defekt sind, damit sind die Heizkörper nicht regelbar und wenn wir heizen, dann den gesamten Stock,....die müssten getauscht werden
- mein Vermieter versteht, dass diese Lautstärke der Therme nur wenig "lebenswert" ist und ist gewillt, etwas an der Situation zu ändern...
- ...als ich ihn auf einen möglichen Thermentausch angesprochen, hat er vorgeschlagen, dass eine Infrarotheizung eine Alternative sei

Nun meine Fragen
- könnte ein Infratotheizung aus eurer Sicht eine sinnvolle Alternative zum Thermenwechsel sein? Meine Wärmenbedarf habe ich in Stunden ausgerechnet (siehe Tabelle)
- auf was müssten wir aus eurer Sicht bei einer Infrafrotzheizung-Anschaffung achten? Mir ist bewusst, dass ein gewisser Strahlenwert sinnvoll ist

Zur Wohnung, Gebäude und bisherige Heizung
- Altbau seit ca. 40 Jahren nicht sarniert, keine / kaum Dämmung, Reihenhaus, 4 Stockwerke
- aktuell ist keine Gesamtsanierung, Gesamtheizungslösung oder Dämmung absehbar
- meine Wohung liegt im 3. OG, darüber ein nicht gedämmter Dachboden und hat 65qm, davon sollen 48qm beheizt werden (siehe Tabelle)
- Vaillant Gastherme turboTECclassic 2004 Baujahr
- aktuell liegen meine Stromkosten bei 28 Cent - der Stromvertrag besteht schon einige Jahrzehnte
- die zwei anliegende 1-Zimmer-Wohnugen könnten ebenfalls mit Infrarot gerüstet werden. Darin leben jeweils Menschen die ähnlich wenig Zuhause sind, wie ich

Vielen Dank vorab für eure Unterstützung!

Bildschirmfoto 2023-09-02 um 17.36.30.png
 
cephalopod

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Wie viel kWh Gas verbraucht die Therme?
Rechne die kWh in Strom um.

Und wie soll das WW erzeugt werden?

Schnapsidee :thumbdown:
 
Heizer21

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- die Therme wurde aus meiner Sicht nicht ordentlich gewartet und ist daher schon sehr in die Jahre gekommen
wie aussert sich die ungenügende Wartung?
In die Jahre gekommen muss nichts heissen, wenn er funktioniert…

Wichtiger wäre, wie die Steuerung funktiniert, zB mit Aussentemperatur geführte Heizkurve, was Stand der Technik ist.
Das die Heizkörperthermostate alle immer voll auf sind, muss garnicht so schlecht sein.

Grundsätzlich ist Gas günstiger als Strom, vorallem, wenn der Gasanschluss schon da ist.
 
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cephalopod

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Klar will der Vermieter euch Stromheizungen andrehen.
Er zahlt den Strom ja nicht.

Deine Verbrauchskosten werden sich mindestens verdreifachen!
 
mafrbg

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Wie viel kWh Gas verbraucht die Therme?
Rechne die kWh in Strom um.

Und wie soll das WW erzeugt werden?

Schnapsidee :thumbdown:
WW würde weiter über Gas laufen - aber dann halt nur 10x am Tag lautes gebrumme statt von November bis März dauerhaft :)

Wir hatten im Stockwerk genau 1000 mhoch3 verbraucht in einem Jahr
 
Installer

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Wenn natürlich die Elektrik auch in einem unsaniertem Zustand wie der Rest des Hauses ist, sollte diese zuerst mal gecheckt werden☝. Nicht das nachher die Bude noch abrennt. Würde mich nicht wundern wenn noch Wechselstrom Zähler vorhanden wären. Gas wird wie schon gesagt auf jeden Fall günstiger sein.


Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 

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Dein Vermieter ist ein ........ und will die Kosten auf euch Mieter umwälzen.
Ein Altbau mit Infrarot macht dich arm.
 
cephalopod

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Der Vermieter ist der Onkel 😂
 

Georg Hendrich

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könnte ein Infratotheizung aus eurer Sicht eine sinnvolle Alternative zum Thermenwechsel sein?
Antwort: Nein !

Wie hier bereits mehrfach geantwortet wurde:

1.) Strom ist Faktor 3 bis 4 teuer als Gas !

==> Eine Infrarot-Heizung wird somit 3 bis 4 mal höhere Heizkosten erzeugen


2.) Bei dem Energieverbrauch von ca 10-tausend kWh pro Jahr für 65 Quadratmeter nenne ich eine Gasheizung "ziemlich alternativlos".


3.) Das können andere hier besser beantworten als ich -- aber ich gehen davon aus Gas-Thermen nicht alle gleich laut sind.

Vor allem denke ich das es durch Einstellungen an der Nachtabsenkung etc. möglich ist vor allem Nacht nicht "gestört" zu werden.
(oder zumindest weniger und seltener)

4.) "Klimapolitisch" wäre eine "Kernsanierung" wohl geboten -- aber ich denke kein Mieter will das am Ende wirklich wegen den ganz erheblichen Mieterhöhungen.


5.) Konkrete Vorschläge:

a.) alle Thermostate (Ventile) an den Heizkörpern tauschen -- das ist nicht sehr teuer

b.) Neue Gastherme einbauen lasse -- unter der Maßgabe die Geräuschentwicklung zu verringern.

c.) Wenn dies möglich und aussichtsreich ist: Eine neue "Schalldichtere" Tür von der Kühe zu den anderen Zimmern.
(auch das ist nicht teuer)
--> Dann bleibt die "Geräuschbelästigung" aus der Küche auch weitgehend in der Küche.



P.S.:

Wie von mir bereits in Thread die auf Fragen zu Grundlagen "Energiewende" gekommen sind als Befürchtung gesäuert wurde:

Ein "Verbot" von Gasheizungen kann Vermieter dazu verleiten die in der Anschaffung "billigen" direkt-Strom-Heizungen wie Infrarot-Heizungen einzusetzen.

Das wäre in jeder Hinsicht eine problematische Fehlentwicklung:

- die Mieter bekommen völlig "verrückte" Heizkosten -- Faktor 3 bis 4 höher.

- Die CO2-Emissionen steigern erst-mal -- den Strom ist heute noch im Mittel "dreckiger" als Gas
(Emissionen pro Heizleistung Erdgas => ca 209g CO2 /kWh -- 1kWh Emissionen pro Heizleistung direkt-Strom => ca 450g CO2 /kW)

- In der "Summe" sind direkt-Stromleistungen ein "Problem" (durch mehr Spitzenlasten im Netz) für die Stromversorger / Netzbetreiber -- das den Ausbau der Erneuerbaren erschwert
 

Tom&Cherry

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Ein polnischer Handwerker sagte einmal:
„Das hört man halt.”
Allerdings in einem anderen Zusammenhang.
Also wenn man seine Nachbarn loswerden will einfach einen Druckspüler montieren.
70er Jahre Style ist angesagt!
 
mafrbg

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Dankeschön! Das sind alles sehr gute Hinweise + Argumente und ich habe damit nun gestern mit meinem Vermieter gesprochen,... klar gemacht, dass eine Infrarotheizung keine Lösung ist. Nun lassen wir einen auf Vaillant spezialisierten Heizungsbauer kommen der bewerten soll, ob die Therme noch "ruhiger" zu bekommen ist. Und sonst wäre mein Vermieter wohl bereit die Therme im kommenden Jahr zu tauschen :)

Die Hinweise mit der Tür & Elektrik sind auch super, danke!
 

KD-Sauerland

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Vergesst die beknackten Infrarotheizungen, ausser auf einem kleinen Gäaste-WC sollten die nirgends eingesetzt werden! Ein Splitklimagerät benötigt deutlich weniger als ein Drittel an Strom für die gleiche Wärmeleistung.
 

Georg Hendrich

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Stimmt, das wäre ja ein Viertel und nicht ein Drittel

Im Altbau meist "Wunschdenken"

Zitat [1] basieren auf Studie [2] von 2017:

"Wärmepumpen-Praxistest: Die Effizienz ist niedriger als erwartet
...
Mittlere JAZ [COP] nur bei 2,6 (Luft-WP) und 3,2 (Erd-WP)"



Vor allem in Altbauten wo begrenzt große Heizkörper viel Heizleistung aufbringen muss eine Wärmepumpe hohe Vorlauftemperaturen erzeugen.

Höhere Vorlauftemperaturen bedeuten höhere Temperatur-Differenz zwischen Eingangs und Ausgangstemperatur
einen geringeren COP [3].

--> Gerade im "klassichen" Altbau ist mit "schlechten" COP zu rechnen.

Quellen:

[1] Wärmepumpen-Praxistest: Die Effizienz ist niedriger als erwartet

[2] https://www.zukunftbau.de/fileadmin/user_upload/04_EHP/Effizienzhaus_Plus/Forschung/Begleitforschung_Netzwerk/Wärmepumpeneffizienzen_IBP_Mitteilung_549.pdf

[3] Carnot-Wirkungsgrad – Wikipedia
 
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Corsair89

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Im Altbau meist "Wunschdenken"

Zitat [1] basieren auf Studie [2] von 2017:

"Wärmepumpen-Praxistest: Die Effizienz ist niedriger als erwartet
...
Mittlere JAZ [COP] nur bei 2,6 (Luft-WP) und 3,2 (Erd-WP)"



Vor allem in Altbauten wo begrenzt große Heizkörper viel Heizleistung aufbringen muss eine Wärmepumpe hohe Vorlauftemperaturen erzeugen.

Höhere Vorlauftemperaturen bedeuten höhere Temperatur-Differenz zwischen Eingangs und Ausgangstemperatur
einen geringeren COP [3].

--> Gerade im "klassichen" Altbau ist mit "schlechten" COP zu rechnen.

Quellen:

[1] Wärmepumpen-Praxistest: Die Effizienz ist niedriger als erwartet

[2] https://www.zukunftbau.de/fileadmin/user_upload/04_EHP/Effizienzhaus_Plus/Forschung/Begleitforschung_Netzwerk/Wärmepumpeneffizienzen_IBP_Mitteilung_549.pdf

[3] Carnot-Wirkungsgrad – Wikipedia
Das mag schon stimmen, allerdings war die Rede von Luft-Luft-Wärmepumpen (Splitklimagerät) und nicht von Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Geräte kann man sich kostengünstig kaufen und selbst einbauen. Die Inbetriebnahme "sollte" dann von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Sehr günstige bis günstige Anlagen haben meistens ein COP von 4 bis 4.6. Die teureren dann auch bis 5.3.
 
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