Austausch Ölheizung

[Fips81]

Hallo zusammen,

Ich habe mal eine Frage und hoffe ihr könnt mir helfen.

Wir haben ein Einfamilienhaus

- Wohnfläche ca. 170 m² / Personen
- Ölheizung (Verbrauch ca. 2500 Liter/Jahr) -> 23 Jahre alt, geheizt wird über Heizkörper + wir haben einen Holz-Ofen im Wohnzimmer (benutzen wir täglich im Winter)
- Stromverbrauch ca. 4.500 kwh/Jahr

Jetzt überlegen wir folgende Maßnahmen:

1. Austausch der Ölheizung durch eine Wärmepumpe
2. PV-Anlage mit Speicher

Wir hatten jetzt ein erstes Gespräch mit einer Sanitärfirma und haben grob folgende Richtwerte bekommen:

1. Austausch der Ölheizung durch Wärmepumpe und Stilllegung/Reinigung des Öltanks (aussen) = 38.000 Euro (BAFA Förderung würde 50% ausmachen mit ISFP)
2. PV Anlage, ca. 7 Kwp + Speicher = 21.000 Euro

Wären dann ca. 19.000 Euro (Wärmepumpe, etc.) nach Abzug BAFA + 21.000 Euro (PV-Anlage+Speicher) = 40.000 Euro

Ich war da etwas erschrocken....oder ist das im Rahmen? Wenn man im Internet schaut nach den Kosten, sehe ich immer niedrigere Beträge.

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Kommentare.
Danke

 

[Hausdoc]

1. Austausch der Ölheizung durch Wärmepumpe und Stilllegung/Reinigung des Öltanks (aussen) = 38.000 Euro

Es fehlt mit Sicherheit der Austausch der Heizflächen.

...oder ist das im Rahmen?

Ja.

Du solltest eine Vollkostenrechnung aufstellen.

Eine Vollkostenrechnung beinhaltet Anschaffung des Heizgerätes ( Wärmepumpe) , die gesamten Energiekosten geschätzt, alle wartungskosten und vermutlichen Reparaturkosten binnen 15 Jahren.
Da bei Luftwärmepumpen bei 15 Jahren vermutlich 2 wärmepumen notwendig sind, verhagelt es natürlich die Rechnung deutlich - und eine Lufwärmepumpe kostet dann mehr als das doppelte als Öl oder Gasheizung

2. PV Anlage, ca. 7 Kwp + Speicher = 21.000 Euro

Auch hier wurde im Vorfeld bestimmt nichts durchgerechnet. Du müsstest pro Jahr damit 2000€ an Stromkosten einsparen damit sich das rentiert. Bei 4500KWH komme ich aber nur auf 1300€

 

[Defrost]

Welche Wärmetauscher sollen dann die Wärme ins Haus bringen?

 

[Fips81]

Danke für Eure Antworten...über Details haben wir noch nicht gesprochen. Wir hatten einen Termin wegen einem anderen Projekt....und hatten das dann auch mit besprochen bzw. wollte ich etwa einen Richtwert haben. Ich habe Anfang Juni einen Termin mit einem Energieberater zwecks Erstellung eines ISFP....mal schauen was er empfiehlt....

 

[KarlZei]

1. Austausch der Ölheizung durch eine Wärmepumpe

Welche Art von Wärmepumpe?

2. PV-Anlage mit Speicher

Gehen mehr als 7kWp oder ist damit die verfügbare Fläche ausgereizt?

Auch hier wurde im Vorfeld bestimmt nichts durchgerechnet. Du müsstest pro Jahr damit 2000€ an Stromkosten einsparen damit sich das rentiert. Bei 4500KWH komme ich aber nur auf 1300€

Wer hat nicht gerechnet? Sein Stromverbrauch wird mit der Wärmepumpe steigen...

 

[Fips81]

Genau, durch die WP steigt natürlich auch der Strombedarf und es bleibt natürlich nicht bei den 4.500 kwh.
Als WP wurde HOVAL UltraSource genannt. Theoretisch würden mehr als 7 kwp gehen....Dach hat 25 Grad Neigung und Richtung Süden.

Das Beste wird wohl sein das ganze mit dem Energieberater anzuschauen was genau Sinn macht.

 

[KarlZei]

Puh, eine Luft/Wasser-Wärmepumpe ist hier wohl machbar, aber suboptimal. Beim Gespräch mit dem Berater solltest Du auch andere Optionen diskutieren. Erdwärme-WP sind deutlich effizienter und, wenn die Gegebenheiten passen, nicht so viel teurer (Ringgrabenkollektor).

Bezüglich der Lebensdauer wirst Du hier auch lesen, dass moderne Gas-Thermen nicht solange halten. Ginge es danach, bräuchtest Du im o.a. Zeitraum auch 2 Thermen. Ist also egal, ob WP oder Therme ;-) Und tatsächlich kannst Du bei den gegebenen Rahmenbedingungen (hoher Wärmebedarf, wenig Takten) eher von einer längeren Lebensdauer der WP ausgehen; bei einer Erdwärme-WP sowieso.

Ich persönlich würde auf knapp 10kWp gehen und, wenn es sich rechnet, auch darüber. Das sollte der Energieberater aber drauf haben.

 

[tricotrac]

Bezüglich der Lebensdauer wirst Du hier auch lesen, dass moderne Gas-Thermen nicht solange halten

Wo kann ich das nachlesen ? Brennwertgeräte haben im Schnitt eine Lebenserwartung von 15 - 20 Jahre. Da kommt keine Wärmepumpe hin.

Ginge es danach, bräuchtest Du im o.a. Zeitraum auch 2 Thermen. Ist also egal, ob WP oder Therme ;-) Und tatsächlich kannst Du bei den gegebenen Rahmenbedingungen (hoher Wärmebedarf, wenig Takten) eher von einer längeren Lebensdauer der WP ausgehen; bei einer Erdwärme-WP sowieso.

Was sich erst einmal beweisen muss. Bitte beim Optimisten @KarlZei kaufen.

 

[Claude-Michel]

....geheizt wird über Heizkörper ..... Austausch der Ölheizung durch Wärmepumpe ....

Beist sich das nicht?

 

[Claude-Michel]

Stilllegung/Reinigung des Öltanks (aussen)

Wenn das gut gemacht wird kannst du den Tank als Regenwasserspeicher benützen. Habe ich vor 25 Jahren gemacht. 7m³ Tank im Erdreich.

 

[Hausdoc]

Wenn das gut gemacht wird kannst du den Tank als Regenwasserspeicher benützen. Habe ich vor 25 Jahren gemacht. 7m³ Tank im Erdreich.

Das geht prinzipbedingt nicht mehr.
Es ist nämlich ein für die formelle Tankstillegung ein Entsorgungsnachweis nötig

 

[Dr Schorni]

- Ölheizung (Verbrauch ca. 2500 Liter/Jahr) -> 23 Jahre alt, geheizt wird über Heizkörper + wir haben einen Holz-Ofen im Wohnzimmer (benutzen wir täglich im Winter)

Nehmen wir mal ca 3 RM Holz dazu, sind wir in Summe bei ca 30 000kWh Wärmeverbrauch, der Liter Öl koste 70Cent und bißchen Strom braucht die Anlage auch, sind wir bei vielleicht 8Cent/kWh = 2400 €/a BISHER
Nehmen wir für Strom 35Cent/kWh und für die WP durch Effizienzverbeserung nur 25 000kWh und eine optimistische Jahres-Arbeitszahl von 3,5 = 7100 kWh = 2500 €/a mit WP
Dito mit Öl-Brennwertkessel (+hydraulischer Abgleich) = 2000 €/a

 

[tricotrac]

Es ist nämlich ein für die formelle Tankstillegung ein Entsorgungsnachweis nötig

Bei uns hier reicht eine Bescheinigung der Stilllegung für die untere Wasserbehörde durch einen nach Wasserrecht zugelassenen Sachverständigen aus.

 

[KarlZei]

Nehmen wir für Strom 35Cent/kWh und für die WP durch Effizienzverbeserung nur 25 000kWh und eine optimistische Jahres-Arbeitszahl von 3,5 = 7100 kWh = 2500 €/a mit WP

Und dann noch den PV-Strom abziehen ...

 

[Hausdoc]

Und dann noch den PV-Strom abziehen ...

Und die Investitionskosten der PV Anlage + Speicher draufrechnen...

 

[Claude-Michel]

Das geht prinzipbedingt nicht mehr.
Es ist nämlich ein für die formelle Tankstillegung ein Entsorgungsnachweis nötig

Tja der Tank den ich später für Regenwasser benütz habe wurde von einer "Fachfirma" stillgelegt mit Nachweis und Stempel und so.
Was wurde in wirklichkeit gemacht:
_ das restliche Öl rausgepumpt und eine Rechnung für die Entsorgung gestellt.. Die Entsorgung bestand wahrscheinlich darin, das Öl in einen anderen Tank zu kippen und dort auch wieder Geld zu verlangen.
_ die Schutzhülle wurde am Rand der Öffnung abgeschnitten und in den Tank geworfen.
_ Der abgeschraubte Deckel wurde wieder auf den Tank gelegt. Da die Rohre zum Befüllen und Entlüften weg waren bieben die Löcher offen. Regenwasser konnte somit in den Tank fließen.
_ Diese Befüll- und Entlüftungsrohre wurden auch in den Tank geschmissen.
Aber wie gesagt, eine schöne Unterschrifft mit Stempel war ja da.

 

[Dr Schorni]

...und die 6000 kWh fürs Holz! Macht dann bei
- Anlage Bestand Öl 1900 €/a
- Anlage WP (ohne PV) 1900 €/a
- Anlage Öl-Brennwert NEU 1500 €/a

 

[PeWe]

Hallo Flips21

ja, man kann das so einfach machen, aber das wird am Ende eine saftige Stromrechnung.
Eine Wärmepumpe, egal ob Luft oder Sole, kann nur mit niedrigen Vorlauftemperaturen möglichst deutlich unter 40°C vernüftig arbeiten. Das geht mit "normalen" Heizkörpern nicht. Für Vorlauftemperaturen unter 40°C braucht man entweder eine sehr große Heizfläche oder einen großen Luft-Volumenstrom an einem Wärmetauscher. Man braucht also eine Fußboden- oder Wandheizung, oder Gebläseradiatoren.
Dann braucht eine WP auch noch einen hohen Volumentsrom. Das geht mit den üblichen 12 bis 15 mm Rohren die oft für Heizkörper verbaut sind nicht. Als Ersatz für den hohen Volumenstrom nehmen die HBs dann gerne Puffer-oder Trennspeicher, die die Effizienz einer WP deutlich reduzieren.
Leider ist das alles recht kompliziert und die Sanierung ist umfangreich und teuer. Da wirst Du mit den 20.000 Euro nicht weit kommen. Für eine schlecht integrierte WP die dann 6000 oder 8000 kWh Strom im Jahr verballert könnte es aber reichen.

Die PV-Anlage mit 7 kWp und Speicher ist mit 21.000 Euro sehr teuer. Für diese Summe haben wir eine E3DC-Anlage mit 12 kWh Speicher und 9,5 kWp Halbzellenmodulen gekauft. E3DC ist der teuerste Luxus mit allem Schnikschnak den man bekommen kann.

 

[KarlZei]

Und die Investitionskosten der PV Anlage + Speicher draufrechnen...

Ich antworte mal mit Deinen Worten:

Du solltest eine Vollkostenrechnung aufstellen.

 

[Defrost]

Beist sich das nicht?

Wenn es die normalen klassischen Heizkörper sind ja. Die können nicht so gut die niedrige Vorlauftemperatur an den Raum abgeben.
Ergo gibts mit der Frau Ärger weil Sie friert.