Altbau Sanierung Heizsystem

Diskutiere Altbau Sanierung Heizsystem im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, wir sind dabei, unser frisch ergattertes Altbau zu sanieren und wollen dabei Fußbodenheizung in 3 Zimmern verlegen. Diese...

xv1nx

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Hallo zusammen,

wir sind dabei, unser frisch ergattertes Altbau zu sanieren und wollen dabei Fußbodenheizung in 3 Zimmern verlegen. Diese entsprechen zusammen eine Fläche von ca. 42 m^2. Vielleicht wollen wir in der Zukunft weitere 43 m^2 Fläche ebenfalls mit FBH verlegen und wollen deshalb jetzt schon die Voraussetzung dafür schaffen.
Im Keller haben wir noch eine Gastherme Kombi Junker ... (1995/1996) Gerät, das Warmwasser kocht und in einen 120l Warmwasserspeicher speist und die Heizung versorgt.
Nun habe ich 3 Heizungsbauer angehört. Jeder möchte was anderes machen. Einer möchte jeden Raum mit RTL Boxen ausstatten. Der andere möchte eine Festwert Regelstation einbauen. Der Dritte möchte zusätzlich zu Festwert Regelstation noch eine Hydraulische Weiche einbauen.
Nun bin ich als Laie aufgeschmissen und möchte euch fragen, welches System wir bei dem Altbau verwenden würdet.

Das Haus ist noch nicht gut gedämmt. 3 Zimmern (Bad = 10m^2, Küche 11m^2, Kinderspielzimmer 21m^2) soll mit FBH (4 Kreise) ausgestattet werden. 5 Zimmer haben noch Heizkörper (2 davon später vielleicht FBH). 1 Zimmer von diesen 5 liegt in Obergeschoss. Das Dach soll noch ausgebaut werden, sodass zukünftig noch weitere Heizung benötigt wird. In der Zukunft muss das Dach vielleicht auch neu gedeckt werden, sodass wir dann gesetzlich Photovoltaik Anlage bauen müssen.
Vorlauf Temperatur ist aktuell bis zu 90° C.

Wenn ihr noch weitere Info braucht, lass mich bitte wissen. Ich danke euch im Voraus.
Schöne Grüße,
Vince
 

xv1nx

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hat jemand eine Idee? braucht ihr eine Skizze von dem Haus?
 
Heizer21

Heizer21

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Vorlauf 90c ist schon extrem heftig…

Mir ist nicht ganz klar, was deine Langfristiges Ziele sind?

Das übliche Vorgehen ist:

1. Isolationsmassnahmen am Haus aus führen.
erst wenn diese fertig sind, kann Energiebedarf der einzelnen Raume (wichtig zur Bestimmung der Raumheizfläche) und des neuen Kessel (Kesselleistung) eingeschätzt
/berechnet werden.
Das ist wichtig, da überdimensionierte Kessel und falsche Heizflächengrössen ineffizient sind.

2. Heizkörper/Bodenheizungsfläche pro Raum, entsprechend dem berechneten Bedarf des Raumes aus legen. Der Bedarf hängt direkt von den getroffenen Isolationsmanssnamen ab.
Die Heizfläche kann überdimensioniert werden. Es wäre aber besser, wenn diese in allen Räumen gleich viel überdimensioniert würde, sonst muss der Vorlauf auf dem Raum mit der kleinsten Heizfläche aus gelegt werden.

3. zu guter letzt: Energiebedarf der Liegenschaft berechnen und darauf Kesselleistung auslegen.

Als erstes würde ich einen Energieberater auf suchen.
Hab ihr in D sowas nicht kostenlos über eure Gemeinden?
Hier in der CH holt man sich einen Heizungsplaner dazu, der die ganzen Berechnungen, Auslegung und Heizungshardware plant.
Der Heizungsbauer „baut“ das ganze dann nach plan.
 

xv1nx

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danke euch für die Inputs. Da sind schon Tips dabei, die mir weiterhelfen.
Wir haben gerade vor 4 Wochen das Haus gekauft. Es muss leider zu viel im Innen gemacht werden, sodass wir die Fassadendämmung erst später angehen können (wahrscheinlich Richtung 3-5 Jahren). Das Dach ist bereits mit Styropor innen gedämmt (mir wurde gesagt: gefährlich). Zwischengeschossboden ist mit Mineralwolle gedämmt.
Die Fenstern sind 2-fach verglast.
Wir wollen so gut wie möglich vorbereiten, sodass wir später nicht den Boden nochmal machen müssen.

Für die Fußbodenheizung habe ich ca. 15cm Bodenaufbau (inkl. Belag) zu Verfügung. Die Boden sind aktuell bis auf die Betonplatte heruntergestemmt.
Ich stelle mir so vor:
- Styropordämmung: 8cm
- FBH Rohre: 1,6 cm
- Anhydritestrich: 3,5 cm
- Kleber+Fliesen: 1,2 cm
ergibt insgesamt 14,3 cm Höhe. Wenn es Sinn macht, wären 20x2 mm Rohre auch möglich.

Da die Zimmern von der Größe relativ ähnlich sind (Mehrfach von 10m^2), würde ich mir so vorstellen:
- Bad = 10m^2 ==> 1 Heizkreis mit Verlegeabstand von 10cm
- Küche 11m^2 ==> 1 Heizkreis mit Verlegeabstand von 15cm (ich tendiere zu 12,5cm oder sogar zu 10cm)
- Kinderspielzimmer 21m^2 ==> 2 Heizkreise mit Verlegeabstand von 15cm (ich tendiere zu 12,5cm oder sogar zu 10cm)


Der Fußbodenaufbau ist unabhängig von dem Heizsystem (nach meinem Laien-Verständnis). Wenn ich jetzt die Gastherme noch nicht wechle und nur die notwendige Komponente einbaue, die für ein Betrieb von FBH + Heizkörper notwendig sind, was wäre das?
Was wäre sinnvoll, bereits jetzt zu tun um später Aufwand zu vermeiden?

Ich habe mal die Skizze des Hauses angehängt. Die Gastherme und der Warmwasserspeicher (Trinkwasser) liegt im Keller. Die Zuleitung für die FBH habe ich als 2 blaue Kreise eingemalt. Die Zuleitung soll direkt beim Ausgang der Therme entnommen bzw. zurückgeführt. Mir wurde gesagt, dass die Hydraulische Weiche und der Mischer + Pumpe im Keller installiert wird. Der Rohrverteiler wird oben installiert.
 

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Defrost

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Hm Styropor wollte ich nicht als Dämmung innen haben. Erst mal ist das Sondermüll und zweitens brennt das bei einem Brand wie schnuff.
Und ob das nicht chemische Dämpfe ausdünstet bin ich mir auch nicht sicher.
 
Heizer21

Heizer21

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Die Frage vor der du stehst ist:
Welche Heizfläche (Länge der Rohre je Zimmer) brauche ich?
Dafür gibt es Computerprogramme, die das berechnen.
Schätzen ist im Altbau kaum seriös zu bewerkstelligen…

Mit rein spielen in die Berechnung tuen unter Anderem:

Vorlauftemperatur des Heizkreis.
Je tiefer du diese fest legst, je effizienter lauf deine Heizung (besonders Wärmepumpen), aber je grösser muss die Heizfläche sein.

Zieltemperatur im jeweiligen Zimmer bei Auslegungstemperatur

U-Wert und Fläche zu den Nachbarraumen , unter berücksichtigung der Zieltemperstur in diesen Raumen.

U-Wert der Aussenflächen im Raum.

Mögliche weitere Wärmequellen im Raum.

——-
In einem gewissen Rahmen kannst du zu grosse Heizflächen nachträglich beschränken, in dem du die Durchflussmenge in der Heizschlaufe des Zimmers reduzierst.
Je mehr du reduzierst, je träger wird aber das jeweilige Zimmer.

Zu beachten ist beim Verlegen der Heizschlaufe im Raum auch die Raumnutzung.
Wenn unter Möbeln verlegt, verringert sich die Heizfläche entsprechend, da die Wärme hier nicht an den Raum abgegeben werden kann.
Sparsam wäre es, die Schlaufen möglichst weit weg von schlecht isolierten Aussenmauern/Fenstern zu verlegen, da die Wärme hier schnell aus dem Haus ist.

Dafür ist es da am Boden (nicht im Raum) aber kälter…

Wenn du im Treppenhaus kühlere Auslegetemperaturen wünschst, solltest du die Bodenheizungsröhren, die üblicherweise über Flure und Treppenhauser zu den Zimmern verteilt werden, in diesen Bereichen leicht isolieren, sonst werden Flure und Treppenhause zu den Wärmsten Raume im Haus…
 

xv1nx

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Als erstes würde ich einen Energieberater auf suchen.
Hab ihr in D sowas nicht kostenlos über eure Gemeinden?
Hier in der CH holt man sich einen Heizungsplaner dazu, der die ganzen Berechnungen, Auslegung und Heizungshardware plant.
Der Heizungsbauer „baut“ das ganze dann nach plan.
Dank deinen Tipp habe ich herausgefunden, dass auch bei uns solche kostenlose Beratung gibt. Man muss nur zw. 3 bis 6 Monate warten 😅.

Meine Fragen sind:
- reicht eine Festwertregelstation für die aktuelle 43m^2 Fläche aus? brauche ich eine Hydraulische Weiche in meinem Aufbau? Gibt es sinnvolle Alternativ? Macht es jetzt Sinn, schon Pufferspeicher zu holen?
- kann ich wie gedacht einfach im Bad 10cm Verlegeabstand, Küche und Spielzimmer 12,5cm Verlegeabstand durchführen?

Für eine korrekte Berechnung muss ich erstmal all die notwendige Werte herausfinden. Ich würde einfach so die Rohre verlegen lassen und dann ausprobieren, ob die Heizkraft ausreicht. Zu viel ist wohl leichter zu korrigieren als zu wenig.

wir haben wohl den Junkers CERASTAR ZWR 18-3 KE aus dem Jahr 1996.
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Vorlauf Temperatur ist aktuell bis zu 90° C.
FREIGEGEBEN, aber mit Sicherhier NICHT so betrieben ?!?

- kann ich wie gedacht einfach im Bad 10cm Verlegeabstand, Küche und Spielzimmer 12,5cm Verlegeabstand durchführen?
Für eine korrekte Berechnung muss ich erstmal all die notwendige Werte herausfinden. Ich würde einfach so die Rohre verlegen lassen und dann ausprobieren, ob die Heizkraft ausreicht.
NEIN, man verlegt nicht einfach willkürlich irgendwelche Rohre und meint dann das sei eine "Fußbodenheizung"! Auch der Verlegeabstand wird nicht frei "gewählt" sondern der ERGIBT sich aus der Berechnung. Es wird aber prinzipbedingt nahezu immer im Bad der geringstmöglichste VA sein PLUS Einbeziehung von Badenwannen- und Duschfläche sowie teilweise Wandfläche. Denn das Bad ist der extremste Raum: höchste Heizlast bezogen auf den Quadratmeter aber geringste belegbare Bodenfläche. DAS setzt dann die benötigte VL-Temperatur und somit die VA für alle anderen Räume
 

Gyn2018

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Bevor du irgendetwas verlegst, solltest Du unbedingt eine Wärmebedarfsrechnung (wenigstens für die Zimmer welche belegt werden sollen) durchführen.
Das ist das absolut Mindeste.
Eine Festwertregelung installiert man, wenn man aus einen Heizkörperheizkreis eine FBH abzweigt. Dies ist eine bessere Notlösung.
Die Verteiler kommen auf die jeweilige Ebene.
Für den Fußbodenaufbau: Du kommst später nicht mehr dran. Das heißt, wenn Du dich hier festlegst ist es praktisch für immer. Das gilt sowohl für die Auslegung, als auch für die Dämmung. Ich würde deshalb Material mit möglichst hohen Dämmwert einsetzen.
PUR/PIR zum Beispiel. Der Uwert macht bei 8cm ungefähr einen Unterschied von 0,46 bei Styropor zu 0,29 bei PUR aus.
 
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