Wärmepumpe jetzt, oder noch warten...

Diskutiere Wärmepumpe jetzt, oder noch warten... im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Und was passiert, wenn ich sie nicht anmelde? Eine WP mit 8kW Heizleistung hat vielleicht 3kW elektrische Anschlussleistung. Das hat auch ein...

willi-heinrich

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Und was passiert, wenn ich sie nicht anmelde?
Eine WP mit 8kW Heizleistung hat vielleicht 3kW elektrische Anschlussleistung. Das hat auch ein handelsüblicher Heizlüfter. Den darf ich in jede Steckdose stecken. Und der E-Herd kriegt das auch locker hin, wenn alle Platten laufen. Ohne Anmeldung.
Üblicherweise müssen Geräte mit hohen Anschlussleistungen angemeldet werden. In unserem Fall sind das über 12kW, und das brauchen eigentlich nur 3-phasige Durchlauferhitzer.
 
cephalopod

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Üblicherweise müssen Geräte mit hohen Anschlussleistungen angemeldet werden.
Üblicherweise HABEN Wärmepumpen für handelsübliche Häuser eine hohe Anschlussleistung, deswegen i.d.R. 3-Phasig. ;)
 
casi-52074

casi-52074

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Selbst eine Panasonic WP mit 9 kW braucht nur 230 V, die 5 kW Variante dann natürlich auch. Ab der 12 kW Variante werden es dann 3 Phasen.

Unser DLE hatte 21 kW.
 

Georg Hendrich

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Und was passiert, wenn ich sie nicht anmelde?
Sehr wahrscheinlich ist das eine Vertragsverletzung denn bei den meisten Energieversorgern sind Wärmepumpen etc. anmeldepflichtig (1)

Eine Vertragsverletzung wird wahrscheinlich dem Netzbetreiber ein Kündigungsrecht für den laufenden Vertrag geben.

Er kann sehr sicher die Stilllegung der der nicht-gemeldeten Anlage / Wärmepumpe fordern.

Ich würde damit rechnen das der Netzbetreiber berechtigt ist den Anschluss zu sperren wenn eine vertragswidrig nicht angemedete Anlage weiterbetrieben wird.

Anlagen:

(1) Anmeldung von Anmeldepflichtigen Geräten -- am BSP der EWE.

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Hinnerk

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Und was passiert, wenn ich sie nicht anmelde?
Eine WP mit 8kW Heizleistung hat vielleicht 3kW elektrische Anschlussleistung. Das hat auch ein handelsüblicher Heizlüfter. Den darf ich in jede Steckdose stecken. Und der E-Herd kriegt das auch locker hin, wenn alle Platten laufen. Ohne Anmeldung.
Üblicherweise müssen Geräte mit hohen Anschlussleistungen angemeldet werden. In unserem Fall sind das über 12kW, und das brauchen eigentlich nur 3-phasige Durchlauferhitzer.
Durchlauferhitzer, Backöfen etc. sind immer nur kurzzeitig in Betrieb. Eine Wärmepumpe belastet das Netz während der Heizperiode aber durchgehend Tag und Nacht, Woche für Woche, monat für Monat. Da ist es für die Grundversorger wichtig zu wissen, wo evtl. rechtzeitig die Stromversorgung verstärkt werden muss. In unserer Siedlung wurden und werden z.Z. leistungsfähigere Stromkabel verlegt.
 

willi-heinrich

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Sehr wahrscheinlich ist das eine Vertragsverletzung denn bei den meisten Energieversorgern sind Wärmepumpen etc. anmeldepflichtig (1)

Eine Vertragsverletzung wird wahrscheinlich dem Netzbetreiber ein Kündigungsrecht für den laufenden Vertrag geben.

Er kann sehr sicher die Stilllegung der der nicht-gemeldeten Anlage / Wärmepumpe fordern.

Ich würde damit rechnen das der Netzbetreiber berechtigt ist den Anschluss zu sperren wenn eine vertragswidrig nicht angemedete Anlage weiterbetrieben wird.

Anlagen:

(1) Anmeldung von Anmeldepflichtigen Geräten -- am BSP der EWE.
Also eine spezifische Liste, die als letzten Punkt „sonstige“ hat, führt sich selbst ad absurdum.
Und ich glaube kaum, dass ein Versorger eine WP mit 5kW Heizleistung überhaupt wahrnimmt. Das geht doch im Grundrauschen unter. Die betreibt man in der Übergangszeit mit seinem Balkonkraftwerk, dann bleibt schon fast nichts mehr übrig. Da braucht mein Toaster ja mehr Strom.
Es gibt sicher genug Leute, die im Winter Heizlüfter für längere Zeit in Betrieb haben. Ok, die fallen vielleicht unter „sonstige“. Die brauchen mehr Leistung als die WP
Es würde mich auch sehr wundern, wenn die Versorger wegen einer solchen Bagatelle einen zahlenden Kunden abwürgen.
Bei Ladeeinrichtungen, die schnell im 2-stelligen kW Bereich sind, könnte ich es mir vielleicht noch vorstellen.

Und ich glaube auch nicht, dass ein Versorger basierend auf irgendwelchen Anmeldeformularen seine Kapazitätsplanung macht. Das macht er sinnvollerweise auf der Basis von eigenen und branchenbezogenen statistischen Daten und Trendprognosen.
Wenn die Anmeldung kommt, ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen. Dann müsste er dem Kunden untersagen, seine neu eingebaute Heizung zu betreiben, und ich glaube kaum, dass das passiert.
 

Georg Hendrich

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Dann müsste er dem Kunden untersagen, seine neu eingebaute Heizung zu betreiben, und ich glaube kaum, dass das passiert.
Ich schon !

Zitat Medienberichte -- gar nicht lange her [1]:

"Wegen zu schwacher Netze: Vonovia kann Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen
...
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia kann in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten. Ein Grund sei, dass wegen fehlenden Netzausbaus nicht genügend Strom zur Verfügung stehe, ..."

Das ist auch nicht überraschend -- sondern erwartbar !

Ein typisches Haus in Deutschland "heute" mit "konventioneller" Heizung hat ca. 3 mal mehr Bedarf an Heizenergie als an elektrische Elektrischer Energie.

Eine COP=3 angesetzt wird der Bedarf eines Wohngebietes an elektrischer Energie im Jahresmittel verdoppelt.

Aber dieser Heizbedarf entfällt nahezu vollständig auf die kältere Hälfte des Jahres !

==> Im Winter ist also der Bedarf an elektrische Elektrischer Energie eine Wohngebiets das überwiegend Wärmepumpen "nachgerüstet" hat schnell verdreifacht oder noch höher, mit einer Vervielfachung des Bedarfs an einer wirklich kalten Woche.

==> Ein solcher Bedarf an elektrischer Energie wurde bei der Planung der Stromnetze in der Vergangenheit nicht berücksichtigt.


Rechnen Sie einfach mal selbst:

Bedarf an el. Energie eines Einfamilen-Hauses mit 3-Personen-Haushalte: ca 3500kWh.

Das macht 3500kWh /365 = ca 10kWh / Tag = weniger als 500W Mittelwert der Leistungsaufnahme über den Tag
Ja, mit erheblichen Leistungsspitzen von eingen kW vom E-Herd etc, aber im Mittel aber nur 500W und die Spitzen sind statistisch verteilt (es machen nicht 500 Haushalte im Ort den Herd exakt zeitgleich an)

Und jetzt wird es Winter, eine richtig kalte Woche kommt und die 5kW Wärmepumpen laufen mehrere Tage fast 100% der Zeit. Die Leistungsspitzen vom E-Herd etc die es vorher schon gab kommen auch weiterhin dazu.

Dafür sind sehr sicher viele Netze und vor allem dir Trafo-Stationen nicht ausgelegt

Und das jetzt in einen ganzen Wohngebiet


P.S:

Die Trafos in den Umspannwerken und auf der Verteilebene sind Öl-gekühlt und brennen ganz ordentlich.

1693089440102.png



1693089519355.png




Quellenangaben:

[1] Wegen zu schwacher Netze: Vonovia kann Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen
 

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willi-heinrich

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Der Schlüsselsatz liegt hier:

==> Ein solcher Bedarf an elektrischer Energie wurde bei der Planung der Stromnetze in der Vergangenheit nicht berücksichtigt.

Da sollten die Planer auch mal Zeitung lesen oder Nachrichten schauen. War es Mark Twain oder Albert Einstein, der sagte „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“ ? So ganz aus dem Nichts kommt das ja nicht - wie viele Quellen sagen, sind wir ja nicht unbedingt Vorreiter in Sachen WP, sondern haben eher Nachholbedarf. Dass da der Strombedarf in Zukunft mehr als im langjährigen Mittel steigen könnte, ist durchaus im Rahmen des Möglichen, da werden noch einige Trafostationen heißlaufen….

Wenn das so ist, muss ich eigentlich eine verbindliche Voranfrage stellen, wenn ich eine neue Heizung plane. Was sagt denn unser tolles Heizungsgesetz, was ich machen soll, wenn der Versorger mir die WP verweigert?☃
 
JSchnell

JSchnell

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Was sagt denn unser tolles Heizungsgesetz, was ich machen soll, wenn der Versorger mir die WP verweigert?☃
Frieren, eine Decke kaufen, oder Ergometer für die Familie und beim Strampeln Strom erzeugen, wäre ja sogar umweltfreundlich und zusätzlich noch gesundheitsfördernd. :unsure:
Und was machen die, die keine WP haben, aber im gleichen Gebiet wohnen? Müssen die mit frieren oder wird das entsprechend betreiberseitig geregelt?
MfG
 

willi-heinrich

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Frieren, eine Decke kaufen, oder Ergometer für die Familie und beim Strampeln Strom erzeugen, wäre ja sogar umweltfreundlich und zusätzlich noch gesundheitsfördernd. :unsure:
Und was machen die, die keine WP haben, aber im gleichen Gebiet wohnen? Müssen die mit frieren oder wird das entsprechend betreiberseitig geregelt?
MfG
Dann lieber ausgleichen. Heissgetränke nur für die ohne WP und wer heizen will, muss das Mittagessen auswärts bestellen. Und Föhnen geht schon mal gar nicht.

Erinnert mich irgendwie an „spare Strom im Krieg - Sparsamkeit bedeutet Sieg“.:rolleyes:
 

Georg Hendrich

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Da sollten die Planer auch mal Zeitung lesen oder Nachrichten schauen.
Das sehe ich anders.

Ein sehr großer Teil unserer Wohngebiete -- und damit der Verteilnetzte dort ist von vor 1980 -- damals hat niemand damit rechnen können das ein Kinderbuch-Autor in alle Häuser des Planeten Wärmepumpen einbauen will.

Auch ist der Einbau von Wärmepumpen in wirkliche Altbauten (1) sowohl energetisch als auch wirtschaftlich einfach Unsinn.

Wenn man Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit als Kriterien an erste Stelle setzt müsste es wie folgt laufen.

1.) Zuerst ein großes Programm zu energetischen Sanierung von Altbauten (1).
(Neues Dach, neue Fenster und Türen etc.)

2.) Bessere und gut handhabbare Standards und Verfahren zu genauen Ermittlung des Heizbedarfs, soweit des diese nicht nicht in "ausreichend gut gibt" gibt. -- Damit nachfolgende Schritte auch wirklich gut geplant werden können.

3.) Dann der Einbau von Wärmepumpen in Neubauten und energetische Saniert Altbauten,
aber nicht als "allein-selig-machende" Lösung für alle sondern zusammen mit BHKWs und Fernwärme.

Nach einem aufeinander abgestimmten Gesamtplan -- also keine völlig uneingeschränkte Wahlfreiheit.

4.) Dabei ein massiver Ausbau des Netzmanagement auf der Vierteilebene -- das was man oft "Smart-Grid" nennt.
--> also Wärmepumpen immer mit großem Wärmespeicher
--> Alles rechtlich und technisch (z.B. zwei Stromtarife) so das Wärmepumpen für das Spitzenlastmanagemen gezielt abgeschaltet werden

==> So können die "teuren" Verteilnetzte optimal ausgenutzt werden -- und ein teurer Ausbau der Netze in vielen Fällen unnötig werden.


Es gibt hier keinen tatsächlichen Grund zur "Eile" und gute Gründe das ganze langsam anzugehen.

Den bei dem "Wärmepumpen" Theater geht es um sehr geringe Einsparungen an CO2 Emissionen, vielleicht 2% bis perspektivisch 6% der gesamten deutschen Emissionen -- den die Emissionen aller deutsche Wohnungsheizungen sind "nur".
10% der Gesamtemissionen (Belege führe ich in alten Kommentaren dazu an).

Und alle Maßnahmen hier sind E X T R E M teuer -- schnell mehrere 10-tausend Euro pro Haus und es gibt 20 Millionen Wohnhäuser in Deutschland.
==> Wir reden also von x -100 Milliarden Euro Invest für wenige Prozent weniger Emissionen.


Zum Vergleich:
Ein kompletter Kohleausstieg (keine Kohlekraftwerke mehr) mit Erdgas ohne mehr Erneuerbare spart ca. 20% aller deutschen Emissionen für ca. 30 Milliarden Euro invest (30 Milliarden Euro für ca. 40GW neu installierte Leistung GUD-Gaskraftwerke).

Anmerkungen:

(1) Definition Altbau die ich hier meine:

--> Ein Bau aus den 1950. /1960. /1970 mit dem "originalem alten" Dach und ohne nachträgliche Fassadendämmung.

--> Ein energetisch "guter" Bau aus den 1980. der damals schon die Standards wie 1999/2000 erreichte ist energetisch kein Altbau. (z.B. Doppelte Wand -- innen Poroton, 20cm Steinwolle, Doppelverglasung etc.)
 

willi-heinrich

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@Georg Hendrich

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu :thumbup:
Vielleicht bis auf den Wärmespeicher - ich denke, dass man da eher auf Stromspeicher gehen sollte. Die kWh Speicher bekommt man mittlerweile für deutlich unter 500 €, d.h. für 2000€ kann ich mir 2h WP Betrieb hinstellen. Sowas gibts sogar schon als Powerstation mit 2,5kWh für unter 1500€ incl. Wechselrichter. Und der Trend geht weiter nach unten. Da baue ich mir keinen energievernichtenden Pufferspeicher in den Wärmekreislauf (ausser dem, den ich zum Abtauen brauche).
 

Hinnerk

Guest
Der Schlüsselsatz liegt hier:

==> Ein solcher Bedarf an elektrischer Energie wurde bei der Planung der Stromnetze in der Vergangenheit nicht berücksichtigt.

Da sollten die Planer auch mal Zeitung lesen oder Nachrichten schauen. War es Mark Twain oder Albert Einstein, der sagte „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“ ? So ganz aus dem Nichts kommt das ja nicht - wie viele Quellen sagen, sind wir ja nicht unbedingt Vorreiter in Sachen WP, sondern haben eher Nachholbedarf. Dass da der Strombedarf in Zukunft mehr als im langjährigen Mittel steigen könnte, ist durchaus im Rahmen des Möglichen, da werden noch einige Trafostationen heißlaufen….

Wenn das so ist, muss ich eigentlich eine verbindliche Voranfrage stellen, wenn ich eine neue Heizung plane. Was sagt denn unser tolles Heizungsgesetz, was ich machen soll, wenn der Versorger mir die WP verweigert?☃
Bevor es Wärmepumpen und Walboxen gab und noch gar nicht abzusehen war, dass es derartiges in Zuzkunft geben könnte reichten doch unsere Stromnetze in aller regel aus. Drohende Überlastung der Netze wurde erst zum Thema seit Wärmepumpen, Wallboxen etc. im Massenmarkt angekommen sind. Die Energieversorger reagieren nach meiner Beobachtung sehr wohl darauf. So wurden und werden in unserem Wohnort die älteren Netzte kontinuierlich erneuert.

Problem ist einfach, dass sehr viele Betreiber von hohen Stromverbrauchern diese trotz entsprechenden Vorgaben nicht bei ihrem Stromversorger anmelden. M.E. fehlt da eine Kontrollinstanz. Bei einer neuen Heizung muss vom SHK-Betrieb eine Fertigstellungsanzeige beim zuständigen Bezirksschonsteinfeger erfolgen der dann die Anlage abnimmt.
Ok, eine Abnahme einer Wärmepumpe oder einer Wallbox muss sicherlich nicht sein. Eine Anmeldung bzw. Registrierung halte ich aber für äußerst wichtig. Da verstehe ich Diskussionen nicht wo es um mögliche Folgen für den Betreiber solcher Anlagen geht die diese nicht anmelden (wollen).
Unser Grundversorger (EWE) geht davon aus, dass jede zweite Wallbox nicht angemeldet ist. In Wohngebieten mit sehr vielen solchen Wallboxen, die EWE spricht da von "Zahnarztstraßen" kann das problematisch werden.

Aus diesem Grund sollten Ersteller von derartigen Anlagen viel strenger auf die Anmeldepflicht mit einer Rechtsmittelbelehrung hingewiesen werden. Wird dieser verpflichtung auch nach Ermahnung nicht nachgekommen wird der Stromanschluss gesperrt.

Welche Geräte sind anmeldepflichtig?

Michael Kock: Im Wesentlichen sind das Wärmepumpen, Wallboxen, Ladesäulen, Klimageräte, aber auch große Durchlauferhitzer, die in manchen Häusern noch vorhanden sind. Darunter fällt etwa auch eine Sauna, die manche Menschen im Keller haben.

Markus Joachim Schirmer: Man kann es sich ganz leicht so merken: Alle Geräte, die zum Erwärmen, Aufladen oder Kühlen da sind, müssen angemeldet werden – außer sie haben einen Stecker und laufen über die Steckdose im Haus. Ein Standard-Heizlüfter muss dementsprechend nicht angemeldet werden, auch ein Ladegerät für den Akku eines E-Bikes nicht.
Quelle:

Somit ist also auch der Ofen einer Elektrosauna anmeldepflichtig.


 

Georg Hendrich

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Bei Ladeeinrichtungen, die schnell im 2-stelligen kW Bereich sind, könnte ich es mir vielleicht noch vorstellen.
Das sehe ich aus guten Gründen anders.

Wenn man nicht auf die (Spitzen)Leistung sonder auf die mittlere Menge an elektrischer Energie betrachtet ergibt sich ein völlig anderes Bild:

Typische Fahrleistung pro PKW : ca 15tausend km / Jahr = 15e3km/Jahr [1]

Der Verbrauch eines E-PKW liegt bei ca. 15kWh /100km [2] = ca. 0,15kWh/km

Das macht ca. 15e3 km *0.15 kWh /km = ca. 2200kWh pro Jahr

Das sind ca. 6kWh pro Tag (2200kWh /365Tage) --> Somit ca. "nur" 250W "mittele" Leistung


Fazit:

Ein durchschnittlicher E-PKW erhöht im Jahresmittel den Energiebedarf einer Haushaltes weniger als eine Wärmepumpe im Altbau und das dazu im Mittel recht gleichmäßig über das Jahr verteilt.

Ein "gutes" Spitzenlast-Management vorausgesetzt (Laden vor allem nachts) sind E-PKW ein viel kleineres Problem für die Stromnetzte als Wärmepumpen.



Quellenangaben:

[1] Fahrleistung der Pkw in Deutschland 2020 | Statista

[2] VW ID.3 – Wikipedia
 

Hinnerk

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Mein Saunaofen hat eine Leistung von 9 kW. Selbstverständlich habe ich den bei der EWE angemeldet.
Ich verstehe wirklich nicht, warum dies überhaupt thematisiert werden muss. Hängt das damit zusammen dass einige Menschen sich einfach nichts vorschreiben lassen wollen?
 

willi-heinrich

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Hm, meine Sauna hatte ich nicht angemeldet. Wäre ich auch nie drauf gekommen, dass ich das tun sollte.
Die brauchte letztlich auch nicht mehr Strom als der Elektroherd auf voller Pulle, und auch nur für max 1h, also ganz klar in dem gelegentlichen Spitzenlastsegment. Und da ich nicht koche, während ich in der Sauna sitze, wird die Spitzenlast im Haus auch nicht höher.
Aber da sie eh weg ist, ist es jetzt auch egal 😇
 

Georg Hendrich

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Sowas gibts sogar schon als Powerstation mit 2,5kWh für unter 1500€ incl. Wechselrichter.
Das ist leider tatsächlich technisch sehr anders als du das einschätzt.

1.) Eine 2,5kWh "Powerstation" kann eine Wärmepumpe mit 2,5kW Leistung gerade mal 1St "brücken", größere noch kürzer.

==> Das reicht nicht für ein massives Lastmanagement bei dem Man Wärmepumpen mehrmals am Tag für zusammen einige Stunden "abschalten" will.
(Vielleicht vorzugsweise nur 14St außerhalb der "Werkzeit" laufen lassen).

2.) Wärmespeichern -- und Sei es nur ein großer "Wassertank" haben eine Kapazität die ein Batteriespeicher nur hat wenn er sehr sehr unangenehm teuer wird.

Beispielrechnung:

Speicherung über nur 5 Grad C Temperaturdifferenz mit 2 Kubik-Metern Wasser (2T Wassertank im Keller)

Spez Wärmekapazität Wasser = 4,2kJ/kg K [1] = ca. 4.2 * 0.2.8 Wh/kg K = ca. 1.1e-3 kWh /kg K

2T Wasser = 2e3kg

Gesamtkapazität über 5grad Temperatur-Differenz:

1.1e-3 kWh /kg K * 5K * 2e3 kg = ca. 11kWh gespeicherter Wärmeenergie in den 5 Grad Temperatur-Differenz

Das reicht für 2St bis 4 St zu "überbrücken" in denen die Wämepumpe vom Lastmanagement belibig abgeschaltet werden kann (2St für eine 5kW Anschlussleistung WP, 4St für eine 2,5kW Anschlussleistung WP).


Fazit:

Wärmespeicher sind um "billger" als Batteriespeicher und habe im zweifel die deutlich höhere Lebensdauer.


Anmerkung:

Wärmepumpen ohne vernünftigen = Großen Wärmespeicher wie z.B. Luft-Luft-Wärmepumpen sind in Massen eingesetzt ein reisen Problem für die Energieversorger.
Rein techisch betrachet müssten Luft-Luft-Wärmepumpen (somit ohne Speicher) weitgehend verboten werden und nicht als "Alternative" zu Gasheizungen propagiert.

Quellenangaben:

[1] Wärmekapazität
 

willi-heinrich

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Will ich 2000 l Wasser in einem Keller, der nicht mal einen Bodenablauf hat? Ganz sicher nicht. Nebenan sind Wohnräume, und wir hatten vor 3 Jahren einen Wasserschaden (aus anderen Gründen) mit 6 Monaten Bauzeit.

Da müsste ich erstmal eine Flutbarriere installieren….
 

Georg Hendrich

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Will ich 2000 l Wasser in einem Keller, der nicht mal einen Bodenablauf hat?

Als Dipl.-Ing E-Technik mit Forschungserfahrung (lange Zeit WiMi) in Bereichen die an Smart-Grid /Netzwerkmanagement angrenzender Technik (Ladessysteme/Lademanagement) kann ich nur sagen:

Wärmepumpen mit signifikanter Anschlussleistung und Energiebedarf aber ohne Wärmespeicher
und Lastmanagement sind ein Riesen-Problem für die Netzbetreiber und Energieversorger.

Nicht "steuerbare" Spitzenleistungen und Mehrleistungen die dann im Winter alle zusammen-kommen stehen einen Ausbau der "Erneuerbaren" entgegen und brauchen letztlich "teuren" und bis auf weiters fossilen "Spitzenlaststrom".

So etwas gehört verboten oder zumindest stark eingeschränkt.

Denn das ist weder wirklich wirtschaftlich noch geeignet wirklich CO2-Emissionen einzusparen -- es macht nur Probleme.

P.S.:

Wo der Wärmespeicher steht ist letztlich völlig egal -- entscheidend ist die Speichergröße in kWh und die Verbindung mit einem Netzmanagment / Smart-Grid.
Gut Isoliert wäre auch denkbar den Speicher drausßen nehben die Wärmepumpe selbst zu stellen.

P.P.S.:

Bevor Wärmepumpen ohne Speicher eingebaut werden die letztlich weder klimapolitisch noch wirtschaftlich einen wirklichen dauerhaften Signifikanten Nutzen haben -- solange ist das Geld in anderen "energetischen" Maßnahmen (Dach, Fenster, etc.) sicher viel besser investiert.
 
Thema:

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