Wärmepumpe im Altbau?

[brooke]

Hallo zusammen,

ich habe einen Altbau gekauft und plane dort die Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, frage ist nur, ob das möglich ist.

Daten zum Standort:
Jahresmitteltemp: 9,4
Norm-Außentemp: -10,1
Höhe: 49 m
Klimezone: 3
Bei 10 °C Heizgrenztemperatur bei 20 °C Innentemperatur: 188 Heiztage
Bei 12 °C Heizgrenztemperatur bei 20 °C Innentemperatur: 218 Heiztage
Bei 15 °C Heizgrenztemperatur bei 20 °C Innentemperatur: 274 Heiztage

Daten zum Haus:
Maße: 10 x 11 m
Baujahr 1973
Gebäudenutzfläche: 277,2 m2
Wohnfläche: 142 qm
Beheiztes Gebäudevolumen ca. 650 m3
Angebaute Garage
Oberste Geschossdecke gedämmt mit 10cm Steinwolle.
Dach ebenfalls gedämmt.

Leider ist die Fassade nicht so gut gedämmt:
U-Wert der Fassade: 0,97, ca. 85 qm Fassade.

Dafür aber viele Fenster auf der Südseite und auch sonst, große Fenster. Diese werden alle durch Dreifach-Verglasung getauscht mit 0,8W, Wert.
Fläche der Fenster:
Südseite: 32 qm
Ostseite: 2,2 qm
Nordseite: 9 qm

Fußbodenheizung oben und unten ist geplant.

Weiterhin ist dort eine Kaminkassette vorhanden mit ca. 8kW Heizleistung für die kalten Tage.

Das Grundstück sieht ungefähr so aus: https:// grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/ trenchplanner.html?id=3zsn3K6Pcl65sqQGbLaM

Eventuell macht hier eine Sole-Wärmepumpe mit Ringgrabenkollektor Sinn? Weiß aber nicht, ob der Platz dafür ausreicht.

Laut Energieausweis:
Primärenergiebedarf: 230,9 kWh
Energetische Qualität der Gebäudehülle: 0,81 W
Dazu muss aber erwähnt werden, dass mit den Werten hier noch die alten Holz-Isoglas-Fenster verbaut sind. Da sind viele Fenter mit Lüftungsklappe, sog. "Blumenfenster" etc., die werden natürlich alle ausgetauscht.

Macht hier eine reine Wärmepumpe Sinn oder wäre das nicht zu machen? Wenn ja, wie viel kW? Kann leider nicht viele Daten liefern, da ich ja erst das Haus noch kaufe und derzeit keine Daten habe, wie Ölverbrauch etc.

 

[Dr Schorni]

Da die West-Fenster fehlen hab ichs mal als DHH gerechnet, 2 Vollgeschosse, oberste Geschoßdecke und Dach ZUSÄTZLICH mit 10cm gedämmt, die Dachdämmung wirkt sich dann nicht aus - es sei denn das OG liegt teilweis im Dachraum, aber das sind dann so-10-11kW Heizlast.
Edit: OG als DG, 70cm Drempelhöhe, dann komm ich auf die 85m² AW-Fläche, dann sinds 9,5-10kW. ICH hab unter dem Link leider kein Bild gefunden.
Die NAT -10 ist ja recht gut, muss man halt schauen dass man die FBHz so optimal wie möglich auslegt. Das ent-scheidet sich alles am BAD, da sollte gleich teilweise Wandheizung MITeingeplant werden, sonst kommt man nicht auf WP-freundliche Vorlauftemperaturen unter 35 Grad runter. Aber die FBHz kommt KOMPLETT neu, also nicht nur in den Estrich gefräst?

 

[brooke]

Da die West-Fenster fehlen hab ichs mal als DHH gerechnet, 2 Vollgeschosse, oberste Geschoßdecke und Dach ZUSÄTZLICH mit 10cm gedämmt, die Dachdämmung wirkt sich dann nicht aus - es sei denn das OG liegt teilweis im Dachraum, aber das sind dann so-10-11kW Heizlast.
Edit: OG als DG, 70cm Drempelhöhe, dann komm ich auf die 85m² AW-Fläche, dann sinds 9,5-10kW. ICH hab unter dem Link leider kein Bild gefunden.
Die NAT -10 ist ja recht gut, muss man halt schauen dass man die FBHz so optimal wie möglich auslegt. Das ent-scheidet sich alles am BAD, da sollte gleich teilweise Wandheizung MITeingeplant werden, sonst kommt man nicht auf WP-freundliche Vorlauftemperaturen unter 35 Grad runter. Aber die FBHz kommt KOMPLETT neu, also nicht nur in den Estrich gefräst?

Vielen Dank für deine Antwort.

Alle Fenster sind tatsächlich 3-Fach verglast, mit einem U-Wert von ca. 0,8.

Also, es ist vollunterkellert und Erdgeschoss vorhanden und dazu ein OG mit Dachschrägen, Satteldach mit 85 qm pro Dachhälfte und 40% Neigung.

Tatsächlich sind dort keine Westfenster vorhanden, das liegt daran, dass zum Einen die Garage direkt angebaut ist und fast die Hälfte das Hauses abdeckt.
Dazu kommt dann die Haustür, die ist auch relativ groß und viel Glas, aber auch auf den neuesten Stand mit 3-Fach Verglasung.
Dann bleibt nur noch ca. 4 Meter Fassade übrig, aber in dem Zimmer ist kein Fenster nötig, da dort direkt in der Südseite dann Fenster sind.

Derzeit ist keine FBH vorhanden, das soll noch verbaut werden, die Badezimmer sind aber tatsächlich relativ klein, jeweils nur 3 qm. Aber könnte man dann hier eine Art "Handtuchhalter-Heizung" nehmen oder was meinst du mit Wandheizung?

Der Heizungsbauer empfiehlt hier jedoch ganz klar das Trockenbausystem, mit einer Trockenbau Estrich Platte von Knauf. Macht das Sinn? Der bestehende Estrich ist 6 cm hoch und ich will natürlich nicht alle Türen komplett austauschen und auch nicht die ganzen Türstürze neu berechnen lassen.

Aber gehen wir mal von 11 kw aus. Kann man da sinnvoll eine Luft-Wärmepumpe betreiben? Oder wird das eher schwierig? Könnte man für die ganz kalten Tage nicht den Kamin nutzen? Der Kamin ansich ist im Wohnzimmer und der Schornstein ist in der Mitte vom Wohnzimmer und dazu noch 3 Schlafzimmer, also würde schön etwas bringen, oder?

 

[Dr Schorni]

WP gibts in allen Größen, das ist kein Problem. Wenn man die FBHz-Rohre aber im Bad nicht maximal eng (5cm Abstand) verlegen kann wird die WP nicht effizient laufen. Also schauen welch geringster VA Verlegeabstand mit dem Fußbodensystem möglich ist. Auch sollte im Bad der ganze Fußboden belegbar sein, auch wenn da dann ne Wanne oder Duschtasse drüber kommt. PLUS Wandheizung. Heizkörper am besten gar nicht oder nur als letzte Option.
Mal ganz ganz grob und allgemein: Teil ich die 11kW durch die 142m² so komm ich IM MITTEL auf 77W/m², eine FBHz mit 37/30 Vorlauf/Rücklauf bringt bei Fliesenboden und VA 5cm aber nur 50-60W/m² - das reicht nicht bzw muss höher gefahren werden, vermutlich so 42/35 = teuer geheizt. "Jedes Grad mehr kostet bei einer WP 2-3% Effizienz"
Man sollte zuerst mal NUR die Bäder genau rechnen, DAS ist das begrenzende Maß. Vorher aber den engstmöglichsten VA des FBHz-Systems recherchieren.