Vorlauf und Rücklauf vertauscht - Heizung funktioniert trotzdem seit 20 Jahren

[Spock42]

Ich habe eine Viessmann Vitodens 222 WS2 Baujahr 2001 mit Fußbodenheizung. Es gibt noch einen separaten Heizkreis für einen normalen Heizkörper für einen Kellerraum wo keine Fußbodenheizung ist.
Die Heizung taktet im Heizbetrieb (ca. 20s ein; ca. 2 Minuten aus; variiert natürlich je nach Temperatur), was natürlich auf Dauer nicht gut sein kann.

Daher habe ich mich mit der Heizung nun intensiv beschäftigt, die Datenblätter gelesen und mit Erschrecken festgestellt, dass zwischen Heizkessel und hydraulischer Weiche (siehe Foto ganz unten) Vorlauf und Rücklauf vertauscht ist.

Nun meine Frage: Kommt das Takten wegen vertauschtem Vor- und Rücklauf?
Macht es Sinn Vor- und Rücklauf nun richtig anzuschließen?
Wie kann das ganze überhaupt funktionieren? Nach meinem Verständnis ist es eigentlich ausgeschlossen, dass die Heizungsanlage so funktionieren kann?!

hinter den Umwälzpumpen (siehe Bild) ist alles wieder korrekt (links: Vorlauf warm; rechts: Rücklauf kalt)

Wir haben das Haus erst im April 2023 gekauft.

 

[Hausdoc]

Nun meine Frage: Kommt das Takten wegen vertauschtem Vor- und Rücklauf?

Nicht ausgeschlossen

Macht es Sinn Vor- und Rücklauf nun richtig anzuschließen?

Natürlich

 

[Claude-Michel]

Wird der einzige Heizkörper viel benützt? Wenn nein, würde ihm die Wassertemperatur die für die Fußbodenheizung zur Verfügung steht reichen?
Wenn ja, würde ich die hydraulische Weiche und Mischer entfernen und die FBH und der HK direkt an die Therme anschließen.

 

[Installer]

Würde ich von abraten und nur zuerst Vor und Rücklauf tauschen.
Die Weiche wir nicht ohne Grund eingebaut worden sein.


Gruß Installer

 

[tricotrac]

Wenn ja, würde ich die hydraulische Weiche und Mischer entfernen und die FBH und der HK direkt an die Therme anschließen.

Würde ich von abraten und nur zuerst Vor und Rücklauf tauschen.
Die Weiche wir nicht ohne Grund eingebaut worden sein.

Genauso sehe ich die Sache auch.

 

[Claude-Michel]

Warum wird von meinem Vorschlag abgeraten?
Welchen Grund hat die hydraulische Weiche in diesem Fall: nur einen Heizkörper der vielleicht nicht Mal benutzt wird?

 

[Installer]

Warum wird von meinem Vorschlag abgeraten?

Die hydraulische Weiche ist auch für die Fussbodenheizung und die benötigte Umlaufwassermenge. Der 1 HK spielt in dem Zusammenhang keine große Rolle, davon würde die Therme noch wesentlich mehr vertragen.

So funktioniert die hydraulische Weiche. Während der Kesselkreis (der Primärkreis) durch eine höhere Spreizung mit einem kleinen Heizwassermassenstrom auskommt, benötigt die Fußbodenheizung (der Sekundärkreis) mit geringer Temperaturspreizung einen höheren Massenstrom.


Gruß Installer

 

[Claude-Michel]

Oh, das wäre ja schön wenn die Praxis auch so wäre wie die Theorie. Leider habe ich dieses nie geschafft. Erst seit ich keine hydraulische Weiche mehr habe, ist die Spreizung hoch..

 

[tricotrac]

Erst seit ich keine hydraulische Weiche mehr habe, ist die Spreizung hoch..

Du scheinst ein Wunderwerk der Technik zu betreiben.

 

[Claude-Michel]

.....halt muss meinen Satz korrigieren:
Erst seit ich keine hydraulische Weiche aber das System von Baunach habe, ist die Spreizung hoch.
Wobei ich der Meinung bin, bei reiner FBH ist auch keine hydraulische Weiche notwendig.

 

[Installer]

bei reiner FBH ist auch keine hydraulische Weiche notwendig.

Bei einem Kessel mit 40 Liter Wasserinhalt nicht, aber bei einem Wandgerät mit gerade mal 3,7 Liter Wasserinhalt schon.


Gruß Installer

 

[tricotrac]

Ein Hoch auf alle Kesselkonstrukteure für bodenstehende Heiztechnik.

 

[Defrost]

Ein Hoch auf alle Kesselkonstrukteure für bodenstehende Heiztechnik.

Leider sind die meisten heutigen Bodenstehende auch nur Wandhängende in Bodenstehenden Gehäuse.

 

[Spock42]

Ich habe nun Vorlauf und Rücklauf getauscht.

(Und noch ein paar andere Kleinigkeiten gemacht:
- zusätzlichen Schlammabscheider mit Magnet eingebaut
- Mikroluftblasenabscheider eingebaut
- Kessel 2 Stunden mit Zitronensäure durchgespült
- Speicherladepumpe ausgebaut, auseinandergebaut, sauber gemacht, geprüft: pumpt gut
- Plattenwärmetauscher gewechselt: es waren jedoch keine wesentlichen Kalkablagerungen erkennbar
- Anlauf-Kondensatoren in den Pumpen gewechselt
- Alle Fußbodenheizkreisläufe durchgespült: da kam eine ganze Menge Schlamm raus
- Siphon gereinigt: da war ne Menge Dreck drin
- Warmwasserspeicher geöffnet gereinigt und neue Magnesiumanode eingebaut
- Heizkreislauf mit Wasser nach DIN VDI 2035 befüllt)

Leider taktet die Heizung immer noch.

In folgenden Fällen taktet die Heizung nicht und moduliert auch schön:
- Warmwasserspeicher kalt; Solltemperatur 60°C -> Heizkesseltemperatur ca. 50-70°C
- Fußbodenheizung in allen Zimmern an; Außentemperatur 12°C; Heizkessel noch kalt. -> Heizkesseltemperatur steigt auf ca. 38-41°C und regelt schön
Unter diesen Bedingungen läuft der Brenner mehrere Minuten konstant durch

Sobald aber die Anlage an die Solltemperatur herankommt bzw. der Mischer hinter der Weiche gegenregelt fängt sie wieder an zu takten und zwar sowohl bei der Warmwasserbereitung als auch im Heizbetrieb.
Taktverhältnis ca. 8-30s an und 1-2 Minuten aus.

Wenn es nur im Heizbetrieb wäre, hätte ich gesagt: Heizung ist überdimensioniert oder Heizlast zu gering da Außentemperatur noch zu hoch

Kann man irgendwo eine Hysterese einstellen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an Verkalkung liegt. Die Wärme kommt schön schnell am Plattenwärmetauscher an und wird von der Speicherladepumpe schnell in den Warmwasserspeicher (86l) befördert.