Umrüstung Gasheizung, oder doch nicht!?

Diskutiere Umrüstung Gasheizung, oder doch nicht!? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, wie viele im Moment treiben auch uns die aktuellen Gaspreise um. Von daher wollen wir unserer Heizungssystem umbauen lassen...

MaWiHar

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Hallo zusammen,

wie viele im Moment treiben auch uns die aktuellen Gaspreise um. Von daher wollen wir unserer Heizungssystem umbauen lassen.

Aktuelles Heizsystem ist eine Solvis Max/Solar mit einem 665l Pufferspeicher aus 2011. Anlage läuft seit dem ohne irgendeine Störung.
Gasverbrauch ca. 2200 m³/a
Solarertrag ca. 4000kw/a
zu beheizende Fläche ca. 200m²
Das Haupthaus 110m² ist von 1976 und wurde 2000 energetisch saniert, Hohlschicht mit Perliten gedämmt, Wallmdach zu Satteldach umgebaut, Dachgeschoß ausgebaut und gedämmt. Im Haupthaus steht ein neuer Kaminofen, der in der kälteren Jahreszeit auch regelmäßig genutzt wird.
2000 erfolgte auch der Anbau ca. 90 m²
Im Altbau sind bis auf die Badezimmer nur Heizköper verbaut. Im Neubau Fußbodenheizung
Es gibt zwei Heizkreise, Vorlauftemperatur im Altbau bei 45°C im Neubau 35°C. Insgesamt leben 4 Erwachsene und 2 Kinder in unserem Haus
Fenster sind aus 2001
Es soll auch noch eine 8KWp Fotovoltaikanlage ohne Speicher installiert werden.

Jetzt meine Frage: Ist es sinnvoll hier auf eine Wärmepumpe umzusteigen? Ist ein anderes System vielleicht sinnvoller oder belässt man alles beim alten?
 

MaRa

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Jetzt meine Frage: Ist es sinnvoll hier auf eine Wärmepumpe umzusteigen? Ist ein anderes System vielleicht sinnvoller oder belässt man alles beim alten?
Es kommt darauf an.

Was kostet euch das Gas Stand heute, was kostet es euch in 1, 2 oder 5 Jahren (bestehende Lieferverträge, allgemeine Preisentwicklung).

Welche Voraussetzungen habt ihr für eine Wärmepumpe (Erdwärme nutzbar? Luft-Wasser von der Lautstärke her ein Problem?). Was kostet der Strom in den kommenden Jahren? Könnt ihr eine PV-Anlage installieren? Möglicherweise eine so große, dass sie auch in der Heizperiode noch einen relevanten Beitrag leisten kann?

Mit den Vorlauftemperaturen wird eine Wärmepumpe wirtschaftlich zu betreiben sein. Langfristig dürfte es daher darauf hinauslaufen. Ich würde jetzt eher noch abwarten, der Markt ist überhitzt, Handwerker sind kaum zu bekommen.

Andererseits kann dir keiner sagen, wie lange es noch die Bafa-Förderung gibt. Zum 15.08.2022 ist sie ja bereits für alle gesunken, deren Gastherme nicht älter als 20 Jahre ist. Bei den aktuellen Angeboten bleibt die Bafa-Förderung aber m.E. ohnehin oft komplett beim Installateur hängen.
 
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MaWiHar

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Hallo,

stand heute zahlen wir ab dem 01.10.2022 inkl. Umlage ca. 17ct/KWh, wir sind im Januar bei unserem Grundversorger (EWE) gestrandet (6,78ct/KWh) man hat uns mitgeteilt das man keinen Vertrag mit fester Laufzeit mehr anbieten könnte.
Erdwärme wird schwierig, LWWP ist kein Problem.
PV soll schnellstmöglich aufs Dach, Geld für alle Maßnahmen ist vorhanden.
Also erstmal warten bis sich der Markt beruhigt?
Was kostet so eine Umrüstung auf Wärmepumpe, eine Schätzung unseres Heizungsbauers lag bei 22T. Allerdings ist Fa. Solvis wohl noch nicht so weit , zumindest bei den älteren Modellen.
Muss ich eine Wärmepumpe von Solvis nehmen oder kann da auch ein anderer Hersteller ran?
 

MaRa

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Allerdings ist Fa. Solvis wohl noch nicht so weit , zumindest bei den älteren Modellen.
Muss ich eine Wärmepumpe von Solvis nehmen oder kann da auch ein anderer Hersteller ran?
Natürlich hast Du die freie Wahl, wenn Du ohnehin die Heizanlage austauschst.

stand heute zahlen wir ab dem 01.10.2022 inkl. Umlage ca. 17ct/KWh, wir sind im Januar bei unserem Grundversorger (EWE) gestrandet (6,78ct/KWh) man hat uns mitgeteilt das man keinen Vertrag mit fester Laufzeit mehr anbieten könnte.
Heute wurde bekanntgegeben, dass die Mehrwertsteuer für Gas von 19 auf 7 Prozent sinkt. Dann sind es wieder unter 15 cent.

Mit Strom auch in der Grundversorgung? Dann kostet die kwh ab 01.10.2022 37 cent.

Mit einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 kostet dich dann die kwh Wärme 9,25 cent. Also statt 22000x15 cent = 3300 € eben rund 2.050 €.

Mit 1.250 € Ersparnis p.a. derzeit nicht genug, um den Wechsel zu amortisieren. Geht also wenn dann nur über die PV. Wie groß soll/kann die werden? Relevante Erträge für die Wärmepumpe darfst Du da erst so ab 10 kwp erwarten, besser wären 20 kwp.

[Edit] oben steht ja 8 kwp. Das ist schon ganz gut, wird im Übergangszeitraum und bei der Warmwasserbereitung schon was bringen. Im Winter - wenn der Heizbedarf am größten ist - kommt da aber nicht mehr so relevant was an.

Die höhere Eigennutzung des PV-Stroms macht das ganze aber darstellbar. Allerdings nur, wenn man auf mindestens gleichbleibende Gaspreise bzw. noch weiter steigende Gaspreise / fallende Strompreise spekuliert.

Was kostet so eine Umrüstung auf Wärmepumpe, eine Schätzung unseres Heizungsbauers lag bei 22T.
Vor oder nach Abzug der Förderung? Für welches Gerät?

LWWP ist kein Problem.
Verbauen nicht, aber wie ist es mit dem Betrieb?

Wie viel Abstand zum Nachbarn ist da, wie ist die Aufstellung bezüglich Lärm auf eurem Grundstück? Auf jeden Fall darauf achten, ein leises Modell zu nehmen. Da gibt es erhebliche Unterschiede (Leiser bedeutet aber in aller Regel auch hochpreisiger).
 
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Heizungsdoc

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Den meisten geht es nicht ums amortisieren, sondern hab ich überhaupt noch eine Heizung falls es kein Gas gibt. Ob das dann 30 oder 38ct khw sind ist auch egal. Sicherlich könnte/ kann es auch billiger zum Gas sein. Da freut man sich aber rechnet nicht die ct Beträge mehr aus wann ich die Kiste wieder rein habe. Das kannst du nicht mehr vorher sagen.
 

MaRa

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Das will ich gar nicht bestreiten, wobei bei einem wirklichen Gas-Mangel auch die Stromversorgung keineswegs so ganz sicher ist. Dem TE geht es aber ganz ausdrücklich nicht um seine Versorgungssicherheit, sondern um eine Ersparnis.

wie viele im Moment treiben auch uns die aktuellen Gaspreise um. Von daher wollen wir unserer Heizungssystem umbauen lassen.
Zudem ist seine Gastherme erst 10 Jahre alt, also durchaus noch für 5-15 weitere Jahre nutzbar.

Von daher halte ich es für vollkommen angemessen, genau dies auch zu thematisieren.

Wenn sich der TE oder jemand anders dann aus anderen Gründen für eine Wärmepumpe entscheidet, ist mir das absolut recht, ich begrüße es sogar.

Außerdem geht es ja am Ende nicht um Centbeträge, sondern um Investitionen und spätere Betriebskosten im jeweils deutlich fünfstelligen Bereich.
 
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MaWiHar

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Hallo zusammen,

erstmal Danke für die Anmerkungen.

Ich versuche mal die aufgekommen Fragen und Anmerkungen zu beantworten.

Ob sich der Umstieg auf Wärmepumpe jemals rechnen wird kann vermutlich niemand sagen. Wo der Gas- und Strompreis in 5 oder 10 Jahren steht auch nicht, also sollte Ziel sein möglich wenig Energie zu verbrauchen bzw. selbst erzeugen (PV, Solar)
Dämmung Keller (neues Garagentor, neue Fenster) ist schon in Arbeit, Thermografie im Winter ist geplant bzgl. Schwachstellen.
Neuer Kaminofen ist bestellt kann also im Winter auch warm machen ;-).

Solar ist ja bereits vorhanden, PV soll auch (wenn die Handwerker mal Angebote schicken würden), Gas würde ich auch weiter betreiben (wenn es sinnvoll ist). Die Wärmepumpe wäre dann anstelle der Gasheizung primärer Lieferant wenn Solar nicht ausreicht, und wenn es ganz kalt wird kann Gas ja zuheizen. So meine "naive" Vorstellung eines hybriden Systems.

Welche LWWP, aktuell nur Solvis Lea, Größe wurde nicht genannt. Was würdet ihr empfehlen?

Würde es dann noch Förderung für die Wärmepumpe geben?

Betrieb einer LWWP sollte kein Problem sein, Standort zur Straße. Andere Häuser min. 8 m entfernt

Haus steht in Klimazone 3 PLZ: 21698
 

MaRa

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Ich beschäftige mich gerade mit der Lambda EU13L. Wenn es eine Luftwärmepumpe wird, dann wohl die. Laut Bafa Liste die effizienteste und zudem auch eine der leisesten Wärmepumpen am Markt. Optisch m.E. auch etwas gefälliger als die üblichen Plastikkästen. Dafür auch etwas hochpreisiger als manche Alternative.

Alternativ plane ich einen Ringrabenkollektor.
 

Nydus

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Geile LWWP. Aber im Moment kannst du da wohl auch versuchen ein Einhorn zu fangen. Bzw. kostet das Ding soviel wie eins. :D
 

MaRa

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Geile LWWP. Aber im Moment kannst du da wohl auch versuchen ein Einhorn zu fangen. Bzw. kostet das Ding soviel wie eins. :D
Lieferung erst nächstes Jahr, Kosten der Wärmepumpe mit Steuerung so rund 16.000 €. (Kessel und Einbau kommen natürlich hinzu).

Wer jetzt was braucht, der kann doch im Grunde nur selber irgendwas verfügbares einbauen oder muss eben einen Heizungsbauer entführen oder zumindest mit einer ungehörigen Summe bestechen.
 

TomScott

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Lieferung erst nächstes Jahr, Kosten der Wärmepumpe mit Steuerung so rund 16.000 €. (Kessel und Einbau kommen natürlich hinzu).
Du meinst nur das blanke Gerät mit Regler kostet 16.000Eur? Wo kann man die denn für diesen Preis bestellen?
 

MaRa

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Du meinst nur das blanke Gerät mit Regler kostet 16.000Eur? Wo kann man die denn für diesen Preis bestellen?
Ja, fast. Irgendwas zwischen 15.000 und 16.000 afair. Dafür eben effizient und leise. Und in der Leistungsklasse gibt es auch gar nicht sooo viele Alternativen bei den LWWP.

Bestellen kann man es gar nicht, Lambda bzw. Zewotherm vertreibt meines Wissens wohl nicht an Endkunden. Also geht nichts ohne einen Fachbetrieb.
 

TomScott

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Bestellen kann man es gar nicht, Lambda bzw. Zewotherm vertreibt meines Wissens wohl nicht an Endkunden. Also geht nichts ohne einen Fachbetrieb.
"Zewotherm"? Haben die was mit Lambda zu tun? Das verwirrt mich jetzt.
 
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