Schutz des Messgerätes bei Abgasmessung

Diskutiere Schutz des Messgerätes bei Abgasmessung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Morgen allerseits. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Funktionsweise unserer Ölheizung und habe eine Frage an die Profis zu...

Schneeflocke

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Guten Morgen allerseits.

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Funktionsweise unserer Ölheizung und habe eine Frage an die Profis zu einer bestimmten Routine bei der Abgasmessung.
Früher konnte ich gelegentlich meinen freundlichen Heizungstechniker fragen, aber der ist inzwischen leider im Ruhestand und der Neue beantwortet technische Fragen nur sehr ungern.
Mein alter Heizungstechniker hatte mir mal erklärt, dass die Rußmessung mit der Rußpumpe vor der eigentlichen Abgasmessung auch dazu dient, sein teures Messgerät zu schützen. Verglichen mit heute wusste ich damals kaum etwas über Ölbrenner. Inzwischen vermute ich aufgrund meiner Erfahrungen, dass seine Aussage so pauschal eventuell nicht immer gilt...

Die Rauchgassonde in meinem Testo 320 Basic Set hat laut Anleitung z.B. einen integrierten Schmutzfilter. Sollte dieser die Sensoren nicht zumindest vor Rußpartikeln und Ölderivaten schützen?

Beim O2-Sensor gehe ich aufgrund des Messbereiches und den engen Grenzen bei der Verbrennung davon aus, dass dieser nicht durch kurze O2-Schwankungen beschädigt werden kann.

Bei einer zu hohen CO-Konzetration, welche die Lebensdauer des CO-Sensors reduzieren könnte, scheint das Gerät laut Anleitung ab einem festen Schwellwert von 4000 ppm mit einer Sensorschutzabschaltung zu reagieren. Ich habe bislang immer nur von Zeit zu Zeit die Messwerte kontrolliert und der neue Techniker hat sich bei der diesjährigen Wartung leider nicht in die Karten schauen lassen. Daher weiß ich z.B. nicht, in welchem Bereich sich der CO-Wert unseres Blaubrenners unmittelbar nach dem Düsenwechsel bewegt hat. Der Pumpendruck wird bei einem Düsenwechsel wohl kaum 1:1 passen. Nach der Einstellung des Brenners durch den Techniker lag der CO-Wert erwartungsgemäß im einstelligen Bereich. Kann mir jemand sagen mit wie viel ppm CO man unmittelbar nach einem Düsenwechsel im worst case rechnen sollte?

Herzliche Grüße
Schneeflocke
 
kolobezka

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Mein alter Heizungstechniker hatte mir mal erklärt, dass die Rußmessung mit der Rußpumpe vor der eigentlichen Abgasmessung auch dazu dient, sein teures Messgerät zu schützen.
Bei einer rußfreien Verbrennung Ruß messen - genau mein Humor.

Ich glaube habe eine Rußpumpe letztmalig vor 20 Jahren genutzt. Vollkommen sinnlos.

Ich kucke bei unbekanntem Brenner immer aufs CO . Wenn das nach dem Start immer gleich schnell ansteigt dreh ich immer gleich den Öldruck zurück und ziehe die Sonde aus dem Messloch wenns mehrere 1000 ppm sind.

Anschließend kann man sich in Ruhe wieder an vernünftige Brennereinstellung rantasten.
Die heutigen Testo CO Zellen sind ja vergleichsweise robust und die Messgeräte haben eine Grenzwertabschaltung.
Das erste Testo Messgerät das ich hatte brauchte spätestens 1 x im Jahr eine neue Messzelle. 1 x beim Messen nicht aufgepasst und 30000 ppm "gezogen " war die Messzelle defekt.
 

1731

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Bei einem Blaubrenner ist die vorherige Rußmessung eigentlich Sinnfrei, bei einem Gelbbrenner schadet es aber nichts. Wenn man dort sieht das das Teil rußt, dann muss man sich ja nicht sein Messgerät versauen.
 

Techniker 2

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Das mit der Rußpumpe kommt noch aus der Zeit der Kalilauge Schüttelflasche Zeit (oder auch Zauberknochen genannt). Gewiss diese Geräte sind noch zugelassen und werden auch noch so hergestellt...

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Nun in der neuen Zeit wird eigentlich fast nur noch die elektronische Messung bevorzugt, was auch für den Gerätebenutzer ein Vorteil hat, da dieser nicht mehr die Mess Einzelergebnisse zusammenfügen muß, und die heutigen können ja kaum diese mit der Schüttelflasche Technik gemessenen Ergebnisse klar zusammen Rechnern oder Auswerten. Ist eben der so modernen Zeit heute so geschuldet.

Zum elektronischen Gerät mit dem vollautomatischen Messablauf, einerseits ist das für ein jeden Kundendienst Techniker schon eine gute Arbeitshilfe, aber wie auch diese ganze Messtechnik eben recht empfindlich. Da werden Schutzfilter in der Abgas Messonde wie auch im Gerät vorgesehen, um die Feuchtigkeit, die sich beim Abgas Messvorgang unweigerlich bildet, damit dieses in gewissen Toleranzgrenzen zu halten.

Auch der Kalilauge Schüttelflasche war diese Kondensation Feuchtigkeit im gemessenen Abgas immer ein Problem, denn ein jeder (Ältere) Kundendienst kennt das noch zur Genüge, wenn die Kalilauge in der Schüttelflasche langsam immer mehr wird, und dann sich die Ablese Scala nicht mehr auf null justieren ließ.

Zurück zur Eingangsfrage, das mit der Rußpumpe, nun um das recht teure Abgasmessgerät vor zusätzlichen Verschmutzungen zu schützen, oder bei Heizungsanlagen mit einer unbekannten Verbrennung ablauf, da ist es schon besser... einmal mit der Rußpumpe eine Vormessung vorzunehmen. Weiter kann dann der elektronische Messkoffer dann die Arbeit mit übernehmen.

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Mit der Rußpumpe, ist das Geräteleben und der Messzellen die beste Lösung, um später nicht zu hohe Wartungskosten am Abgasmessgerät zu haben, was auch die Geschäftsleitung so gerne betrachtet.
 
tricotrac

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Das erste Testo Messgerät das ich hatte brauchte spätestens 1 x im Jahr eine neue Messzelle. 1 x beim Messen nicht aufgepasst und 30000 ppm "gezogen " war die Messzelle defekt.
Bei mir ereignete sich das gleich bei den ersten fünf Messungen. Unser damalige Technikchef ist im Dreieck gesprungen.
 

Techniker 2

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Zitat: Das erste Testo Messgerät, das ich hatte, brauchte spätestens 1 x im Jahr eine neue Messzelle. 1 x beim Messen nicht aufgepasst und 30000 ppm "gezogen" war die Messzelle defekt.

Zitat: Bei mir ereignete sich das gleich bei den ersten fünf Messungen. Unser damalige Technikchef ist im Dreieck gesprungen.


Das ist nicht ungewöhnlich, denn wenn so etwas passiert.. dieser Mitarbeiter darf dann sich wieder seine Grundausrüstung mit der Kalilauge Messgerät holen. Und wenn dieser wieder mal dabei nicht ganz aufgepasst hatte, und beim Abgasmessen die Kalilauge oben aus dem Schüttel Knochen gepumpt hatte, nun, die Sauerei hatte der eben. Und neue Kalilauge war ein vielfaches günstiger als ein so teures und empfindliches Abgasmessgerät damit zu ruinieren.

Das ist eines von unseren Kundendienst Meister vorgehaltenen Abgasmessgerät, etwas größer und schwerer, aber für Dauermessungen gerade bei der größeren Dampfleistung kessel deren spezial Regelbrenner geeignet, da ein mögliches Abgas Kondensat von einer internen Pumpe während der Abgasmessung aus dem Gerät in ein extra Auffanggefäß gepumpt wird.

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Die anderen Kundendienst Mitarbeiter haben dieses leichte Messgerät

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Schneeflocke

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Ich kucke bei unbekanntem Brenner immer aufs CO . Wenn das nach dem Start immer gleich schnell ansteigt dreh ich immer gleich den Öldruck zurück und ziehe die Sonde aus dem Messloch wenns mehrere 1000 ppm sind.
Das gefällt mir. Mir ist bereits aufgefallen, dass sich die Messwerte nicht plötzlich einstellen, sondern dass da eine Dynamik entsteht, die man mit etwas Übung vorhersehen und dadurch die Sonde schon vor der drohenden Abschaltung herausziehen kann.

Bei einem Blaubrenner ist die vorherige Rußmessung eigentlich Sinnfrei, bei einem Gelbbrenner schadet es aber nichts. Wenn man dort sieht das das Teil rußt, dann muss man sich ja nicht sein Messgerät versauen.
Ich habe das auch schon gelesen, dass ein Blaubrenner nicht rußen soll. Aber gilt das für alle Blaubrenner? Wir haben einen älteren einstufigen Brenner, der über 170 Grad Abgastemperatur erreicht, und einen gemauerten Schornstein ohne Kaminzugregler. Ich habe schon selbst die Brennkammer gereinigt und größere Mengen schwarzen Belag herausgeholt. Auch die verschiedenen Mitarbeiter des Schornsteinfegers, die ich hier über die Jahre begrüßen durfte, führten stets eine Rußmessung durch.

Das mit der Rußpumpe kommt noch aus der Zeit der Kalilauge Schüttelflasche Zeit (oder auch Zauberknochen genannt). Gewiss diese Geräte sind noch zugelassen und werden auch noch so hergestellt...
Vielen Dank für die schönen Bilder. Die polierte Billiardkugel an der Rußpumpe ist klasse.

Vielen Dank euch allen und herzliche Grüße
Schneeflocke
 

1731

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Ich habe das auch schon gelesen, dass ein Blaubrenner nicht rußen soll. Aber gilt das für alle Blaubrenner? Wir haben einen älteren einstufigen Brenner, der über 170 Grad Abgastemperatur erreicht, und einen gemauerten Schornstein ohne Kaminzugregler.
Wenn alles passt, dann sollte ein Blaubrenner nicht rußen, wenn der aber z.B. Falschluft zieht am Gehäuse, dann kann er auch rußen. Die Abgastemperatur hängt vom Kessel und der KW des Brenners ab. Bei 170° ohne Regler, sollte man diese bei einem gemauerten Schornstein nicht mehr weiter senken.
 
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