Hallo zusammen,
…die große Überschrift dieses Threads beinhaltet die Wort „Erfahrungen Austausch“, daher nachstehend einmal die Zusammenfassung meiner Erfahrungen (Achtung: wird leider länglich, die Darstellung im Zusammenhang halte ich aber wegen unterschiedlicher Aspekte für sinnvoll).
Zur Historie:
Auf der Suche nach einem Heizungsbauer bin ich auf einen Anlagenbauer gestoßen, dessen maßgeblicher Ingenieur bei einer Firma gearbeitet hat, die WPs entwickelt/baut, und der von jahrelangen Erfahrungen auf diesem Gebiet, später auch von seiner Masterarbeit über WPs berichtet hat.
Seine immer wieder geäußerte Intention bzgl. Wirkungsgrad etc.: Kombination Durchfluss/Spreizung ist egal…, der Wirkungsgrad bei einer zu übergebenden Wärmeleistung hänge weder vom Durchfluss noch von der Spreizung ab (sondern vom Produkt), maßgeblich für den Wirkungsgrad (COP) sei nur die mittlere Temperatur zwischen VL und RL (immer auch unter Bezug auf seine Arbeiten/Erfahrungen, …ob das möglicherweise aber vom Kältemittel abhängt oder von bestimmten, spezifischen, technischen Realisationen in der WP eingeschränkt wird, …?? Vielleicht weiß da ja jemand mehr…).
Hier (und nicht nur hier) lese ich allerdings immer wieder „…viel Durchfluss, kleine Spreizung…“ (das nicht nur bzgl. Samsung, …zusätzlich eine – natürlich – möglichst geringe VTL). Diese und die HB-Aussagen passen für mich nicht zusammen…
Die Anlage:
Das Konzept (Skizze im Beitrag #3555, sorry: offenbar im Anflug geistiger Dämmerung hab ich den VL blau und den RL rot und nicht umgekehrt gezeichnet) ist das Ergebnis einer Diskussion aus Themen wie Parallelpuffer (ich: Internet, Samsung-Vorschläge), Reihenpuffer, nur ein gemeinsamer hydr. Kreis (HB: Kosten, Zusatzaggregate, WW-Bereitung), Hygienespeicher als Puffer (ich: Legionellen, Sperrzeiten etc.) ist die skizzierte Lösung entstanden mit DLE und Reihenpuffer zur WW-Vorwärmung im VL (möglicherweise hatte der HB hier im Kopf, dass ja bei rel. hoher Spreizung und Puffer im RL der Vorwärmeffekt zu gering wäre…, ist aber nie konkret diskutiert worden).
Die Samsung-WP hat der HB vorgeschlagen (hatte wohl grad ne Schulung hinter sich). Was er scheinbar nicht bedacht bzw. ausreichend zur Kenntnis genommen hatte (ich sowieso nicht – naiver Endverbraucher): die bereits öffentlichen Diskussionen um spezifische Probleme mit insb. dem Regelverhalten der Anlage, möglicherweise Besonderheiten in Richtung optimalem Durchfluss, die grottenschlechte Dokumentation und wohl auch die Unterstützung durch Samsung. M.E. hat sich der HB ebenso wenig Gedanken im Vorfeld dahingehend gemacht, welche Durchflüsse je HK angesichts der Heizlastberechnung (von mir bereitgestellt) mit welcher Spreizung erreicht werden können. Offenbar wurde er auch bei der Konfiguration hinsichtlich FSVs nicht wirklich unterstützt (oder hat die Sinnhaftigkeit des Zusammenwirkens einzelner FSV nicht ausreichend hinterfragt).
Stand heute:
Nach einigen „Wirrungen“ (vgl. früherer Beiträge), Realisierung der S-Net-Protokollierung, Probemessungen bei verschiedenen FSV-Kombinationen (Beiträge #3483, #3510) läuft die Anlage derzeit so:
- Umsetzung wie Skizze, allerdings Tw_z2 möglichst nahe vor (!!!) den Puffer (…hier danke nochmal an @PeterF für den Hinweis, #3512)
- Durchfluss erhöht, jetzt ca. 1400…1500 l/h, nominelle Spreizung HKs ca. 7 K
- Zonensteuerung aktiviert, Mischersteuerung (hier Proportionalventil) FSV #4041=2
- Kompressoroptimierung über FSVs #6031=0, #1061=20 (Hysterese 2K)
Die Anlage „kommt“ zunächst taktend aus einem Tag mit AT >20 °C. Die WP läuft bei mittleren AT (<13…15 °C) jetzt durch, zeigt aber die vielfach beschriebene „Zappelei“ bei der Kompressorfrequenz. Eine Brauchwasserentnahme (Duschen ca. 7:30) bewirkt natürlich ein Absinken der VLT (RLT), welches nur langsam ausgeregelt wird (wäre bei Reihenpuffer im RL wohl auch nicht anders), ist aber zumindest für mich vertretbar (bei Tw_z2 hinter dem Puffer würde man wieder das massive Übersteuern mit anschließender Kompressorabschaltung beobachten). Die Regelung der Zone1 (FBH, Öffnen des Proportionalventils) setzt erst nach 2:45 ein, da offenbar vorher noch ausreichend Wärme in der Platte gespeichert war.
Offene ToDos:
- Tw_z2 noch näher am Puffer anordnen
- Spreizung auf 5…6 K reduzieren (Fließgeräusche der HK-Ventile??)
- VLT weiter reduzieren (Langzeitbeobachtung)
- Tausch der Pumpe in „PWM-Pumpe“ (unklar)
Gruß an alle!