Probleme mit der Zirkulationsleitung

[dnwalker]

Hallo,

ich habe in meinem Haus, gebaut in den 70er Jahren, drei Zirkulationskreise.
Nach einigen Reparaturen durch einen örtlichen Installationsbetrieb bei denen die Steigleitungen bei zwei der Warmwassersträngen erneuert wurden funktioniert jetzt die Zirkulation nicht mehr. Bei diesen Reparaturen wurden die Rohrdurchmesser verändert und um es genau zu sagen etwas verkleinert.
Warmwasser kommt genug an den Entnahmestellen an aber eben nicht sofort warm sondern man muss ewig warten bis heißes Wasser kommt.
Die Zirkulationspumpe wurde erneuert und auch durch eine stärkere Pumpe ersetzt - warum auch immer da es ja vorher mit der kleineren Pumpe ewig funktioniert hat.

Bei dem dritten Strang funktioniert die Zirkulation ohne Probleme. Somit kann man ja annehmen das die Pumpe und die Leitung am Heißwasserspeicher ok sind.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das hier der hydraulische Abgleich durcheinander gebracht worden ist.

Der dritte Strang ist auch der kürzeste Strang und somit wird sich das faule Wasser wohl nur noch diesen Weg wählen.

Jetzt habe ich gesehen das es Strangregulierventil von verschiedenen Herstellern gibt die wohl bei so einem Problem eingesetzt werden können.

Laut Beschreibung stellt man da nur die Temperatur ein und schon soll das Problem gelöst sein was ich mir so jetzt nicht vorstellen kann.

Woher weiß das eine Ventil den Durchfluss vom anderen Ventil und wie soll das in dem einen Strang mehr und in dem anderen Strang weniger Durchfluss eingestellt werden?

Es gibt wohl auch elektrische Ventile die aber an einem Steuergerät hängen und so gemeinsam gesteuert werde. Klar das kann funktionieren aber der Preis ist extrem hoch.

Für mich kommen da nur die erst genannten Ventile in Frage.

Meine Frage ist wenn ich in alle drei Stränge so ein Ventil einbaue wie stellt man die dann so ein das die Zirkulation abgeglichen ist und hoffentlich wieder funktioniert?

Ich hoffe Ihr könnt mir da mehr Info geben.

Danke und Gruß
dnwalker

 

[cephalopod]

Die Zirkulationspumpe wurde erneuert und auch durch eine stärkere Pumpe ersetzt

Wurde diese gut entlüftet?
Ist nicht so einfach.

 

[Hausdoc]

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das hier der hydraulische Abgleich durcheinander gebracht worden ist.

Da sind Strangregulierventile notwendig. Die übliche Variante sind Kemper Multitherm

 

[dnwalker]

Hallo zusammen,

Ich habe vor und hinter der Pumpe zusätzliche Absperrventile mit Entlüftungsmöglichkeiten eingebaut um eben da alle Luft aus dem Kreis zu bekommen. Rückschlagventil im Kreis habe ich auch neu gemacht. Ja dann werde ich wohl mal diese Strangventile einbauen müssen. War wohl dann damals reiner Zufall das die Zirkulation funktioniert hat denn zu der Zeit hat da garantiert keiner etwas berechnet.

 

[Bastischäfer]

Wie #hausdoc schon geschrieben hat...um Strangregulierventile wirst du nicht herumkommen. Das "Problem" bei den zugelassenen Ventilen ist allerdings die Temperatureinstellung. Die Ventile schließen erst ab mindestens 50°C...und da brauchst du je nach Isolierung und Länge der WW-Leitungen ca. 55°C im Speicher.
Ich hab bei mir das gleiche Problem gehabt und hab mit normalen Strangregulierventilen gearbeitet. Hab Thermometer verbaut und dann die Durchflüsse so eingestellt, dass relativ gleichzeitig die Temperaturen an den Ventilen ansteigen.

 

[dnwalker]

So ordentlich wie das bei dir aussieht ist das bei mir nicht. Bei mir hat der damalige Installateur sehr "kreativ" gearbeitet. Bei mir würden die Strangregulierungsventile weiter auseinander liegen. Isolation muss ich auch noch optimieren da auch in dem Bereich mehr als geschlampt wurde.
Die Temperaturen im Brauchwasserspeicher liegen bei mir immer um die 60Grad schon alleine wegen der Solaranlage die ich selber vor über 20Jahren auf das Dach gesetzt habe. Die funktioniert bis auf die übliche Wartung fehlerfrei und mit ordentlich Leistung. So schlecht kann ich das als Hobbyinstallateur also nicht gemacht haben. Ich werde einfach mal an den Stellen an denen diese Ventile einzubauen wären die Temperaturen messen und sehen ob das passt. Ist halt so eine Sache eine Rohranlage aus den 70er zu optimieren ohne gleich eine Kernsanierung durchzuführen.

 

[Bastischäfer]

So ordentlich wie das bei dir aussieht ist das bei mir nicht. Bei mir hat der damalige Installateur sehr "kreativ" gearbeitet.

Hin und wieder frag ich mich echt, ob manche Monteure überhaupt noch ne Berufsehre haben. Bei manchen Anlagen die in Betrieb nehmen muss schäme ich mich wirklich für die ausführende "Fachfirma"!

Wenn du so hohe Systemtemperaturen hast dann sollte es ja kein Problem sein.

 

[dnwalker]

In meiner Lehrzeit hieß es auch immer das Auge isst mit. Heute knallen unsere Auszubildenden die Kabel auch nur noch so an die Wand das sie solange halten bis sie die Kundenlokation verlassen haben. Unser damaliger Meister war immer der Meinung Kabel müssen so verlegt werden das man sie ohne Anfassen mit dem bloßen Auge verfolgen können muss. In jeder Verteilerdose lagen die Adern wie gekämmt. Heute kann man froh sein wenn man den Deckel zu bekommt vor lauter Kabelgewürms.

 

[Schlump]

Hi
das ist alles eine Sache der Kosten .Wie ich das mal gelernt habe, haben wir für eine Kesselumstellung (Holz auf Öl /Gas) 1 Woche Zeit gehabt ohne Schornstein/E arbeiten usw.
Und dann am Ende war es 1 Tag mit Schornstein usw..Da konnte man halt alles nur hinballern. Ich habe die Reißleine gezogen und bin in den Großanlagenbau gegangen und da hat man weit aus mehr Zeit alles ordentlich zu bauen.
Aber der Kunde will es ja es geht halt nur preiswert und na ja in der Ausführung oder halt teurer und saubere Verarbeitung.

 

[dnwalker]

Das sind natürlich Dimensionen in der Zeitvorgabe wo kein Spielraum mehr ist für schönes Aussehen. Da habe ich als Hobbyinstallateur natürlich mehr Zeit für einen schönen Aufbau. Ich löte ja auch noch was eben auch etwas länger dauert als das Pressen. So eine Presszange ist natürlich eine schöne Sache wenn im Rohr Reste von Wasser stehen und man Probleme hat die nötige Löttemperatur zu erreichen aber die Werkzeuge sind für einen gelegentlichen Einsatz auch zu teuer und gebracht bekommt man da wohl auch viel Schrott angeboten.

 

[Hausdoc]

Wie ich das mal gelernt habe, haben wir für eine Kesselumstellung (Holz auf Öl /Gas) 1 Woche Zeit gehabt ohne Schornstein/E arbeiten usw.

Wenn man strukturiert arbeitet kann man eine Anlage auch ordentlich binnen 1,5 Tagen erneuern. ( 2 Mann + Helfer) Ich/Wir haben das zig dutzendfach gemacht.



-Alte Anlage raus
- Abgassystem rein
dann ist der ganze Dreck weg
-Neue Anlage hinstellen / aufhängen.
-ggf noch fehlendes Material besorgen
-hydraulisch und elektrisch anschließen
Fertig



Es gibt natürlich auch die Planlosen die das ganze Material bunt gemischt im ganzen Keller verteilen, für jeden Fitting losfahren, für jedes Loch Hilti und Bohrer suchen , alle Gewinde am Boden knieend zusammenschrauben, während sie ständig über alten Müll der alten Anlage stolpern. Nach 3 Tagen haben Die die Wasserwaage immer noch nicht aus dem Auto geholt.


Ergo: Man muss den Jungmonteuren nur mal Gelegenheit und auch Zeit geben sowas allein zu machen. 1-2 mal richtig zeigen. Dann machen die das auch. Das erste mal dauerts eben 1/2 Tag länger....... aber das prägende Erfolgserlebnis war da.

Wir hatten in de Fa einen Jungmonteur den man fast 10 Jahre lang nur als Helfer rumgeschickt hat weil er für alles zu doof war.
Irgendwann musste er durch Krankheitsausfall der erfahrenen Kollegen einen Kesseltausch allein machen.
Der bekam ein Schema in die Hand und den kurzen Hinweis: Machs auch etwas schön...... Nach 3 Tagen war das Picobello installiert - und diesen Kollegen kann man jetzt auch alleine losschicken.