Optimierung von Logamax plus GB142 Einstellungen

[RANO]

@belegdol: Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Die Anlage wird über einen Außenfühler geführt. Welche Änderungen an den Betriebseinstellungen können hier zu einem optimierten Gasverbrauch führen?
Unser Gasverbrauch liegt für ca. 170 qm beheizter Fläche inkl. Warmwasser bei ca. 22.000KWh/a.
Das Gebäude wurde durch den Vorbesitzer und uns schon etwas energetisch verbessert.
u-Wert Wand ca. 0,5, 3-fach verglaste Fenster, Dämmung der obersten Geschossdecke usw.
Dafür scheint uns der Gasverbrauch doch noch zu hoch, oder!?
Daher ist unser neuer Ansatz eben die Heizung etwas genauer zu betrachten.

Hat hier jemand eine Tipp für uns?

VG

 

[cephalopod]

Hat hier jemand eine Tipp für uns?

Tipps zur WW-Optimierung findest du zur Genüge hier im Forum.


Stichpunktartig (nach Wirksamkeit abnehmend):

• WW-Temperatur senken (mehr als 40 Grad braucht man nicht zum Duschen und Legionellen sind im EFH kein Thema)
• WW-Zeiten einschränken (eine halbe Stunde vor der ersten Dusche einschalten und drei Stunden vor der letzten Dusche ausschalten)
• Zirkulation einschränken (öfter als 1x pro Stunde für 3 Minuten muss sie nicht laufen, noch weniger, noch besser)
• Vorlauftemperaturanhebung absenken (damit kommt man bei Brennwertgeräten in den effektiveren Abgastemperaturbereich)
• Duschkopf austauschen (es gibt gute Köpfe, die nur 6 l/min benötigen)

 

[tricotrac]

WW-Temperatur senken (mehr als 40 Grad braucht man nicht zum Duschen und Legionellen sind im EFH kein Thema)

Bist du Hellseher, dass du mit geschwollener Brust behaupten kannst, das Legionellen im EFH kein Thema sein können ?

 

[Heizer21]

Für Buderus Heizungssteuerungen gibt es üblicherweise zwei Handbücher. Eins für den Anwender und eins für den Fachmann.
Hast du beide und hast du den Code um in der Heizumgssteuerung in die versteckte Handwerker Ebene zu kommen?

Der erste Schritt zur Optimierung der Einstellungen ist dann die Handbücher zu lesen und wirklich richtig zu verstehen.

Der nächste Schritt ist dann der Thermische Abgleich, zu dem es hier eine gute Anleitung gibt

Thermischer Abgleich - SHKwissen

Infomationsportal für Haustechnik, Heizung, Klima, Sanitär, Lüftung, TGA, SHK

www.haustechnikdialog.de

und ja, der Prozess ist langwierig…

 

[RANO]

Ich habe beide Handbücher vorliegen. Jedenfalls ist in dem 72-seitigen Exemplar Transport, Aufstellung, Inbetriebnahme sowie Inspektion und Wartung ausführlich beschrieben!?
Aber ich finde keine Angaben zur Einstellung z.B. der minimalen AT o.ä. gefunden!?
Ich dachte das der Techniker das bei der Inbetriebnahme individuell für jeden Standort eingeben muss.

 

[Heizer21]

Steht auf einen der Handbücher für die Steuerung „…für den Fachmann“ oder ähnlich?
Dich interessiert für die Optimierung nur das Handbuch für die Steuerung und nicht das für den Kessel.
Hast du Zugang zur „Fachmann“ Ebene? Dafür muss man ein Kode oder Tatsenkombination eingeben. Hast du die?

In den Handbüchern findest du in der Tat nie Vorgaben zur Einstellung für deine Anlage. Besten Falls werden die Bandbreiten abgegeben, in denen die Steuerung eingestellt werden kann. Die gelten dann aber auch für andere grössere oder kleinere Kessel, die ebenfalls mit dieser Steuerung gesteuert werden können.

Wenn du die Handbücher nicht mehr hast oder unsicher bist, schau auf der Buderus Seite oder ruf da an.

Die Techniker, die Anlagen in Betrieb nehmen, schreiben sehr selten die eingestellten Werte irgend wo auf.
Warum, kannst du drei mal raten…

 

[belegdol]

Die vorherige Einstellungen bedeuteten 0,655 m³/Tag. Mit den neuen bin ich bei 0,500 m³/Tag. Besonders viel scheint es nicht zu sein, aber der Anfangsverbrauch war auch nicht besonders hoch. Ich probiere es jetzt aus mit 55 °C ganztags.

Mit 55 °C durchgehend sind es 0,571 m³/Tag.

 

[belegdol]

Hallo zusammen,

status update: sich das Thema ganzheitlich anzuschauen hat sich definitiv gelohnt. Wir sind jetzt laut meinen Hochrechnungen von ca. 19000 kWh auf knapp über 13000 kWh jährlich runtergekommen. Wir haben folgende Änderungen vorgenommen:

• beim Lüften von Bad und Klo Heizkörper zudrehen
• Heizkörper im Kellerbad auf Frostbetrieb gesetzt
• Vorlauftemperatur auf 60 °C gesenkt (von 75 °C)
• Warmwassertemperatur auf 55 °C gesenkt (von 60 °C)
• Opferanode ausgetauscht und WW-Speicher entkalkt
• Hydraulisches Ablgleich machen lassen
• zwei alte Fenster im Schlafzimmer ausgetauscht
• Raumtemperatur auf 20 °C Tagsüber und 17 °C nachts gesenkt (von 21 °C und 18 °C).
• Sommer/Winterschwellentemperatur gesenkt bzw. im Sommer die Heizfunktion komplett auscheschaltet

Winter war zwar auch ziemlich warm, aber alleine hätte das 6 MWh nicht gespart. Danke für alle wertvolle Tips!

 

[cephalopod]

WW auf 50 ist ohne Risiko möglich.

Wie sind die WW Zeiten eingestellt?

 

[belegdol]

Die WW-Zeiten folgen die Heizzeiten. Ich habe es versucht, viel mehr hat die weitere Optimierunges nicht gebracht. Und wir haben jetzt ein Baby im Haus. 55 °C scheint ein guter Kompromiss zu sein.

 

[cephalopod]

55 °C scheint ein guter Kompromiss zu sein.

Für was?

 

[belegdol]

Für bisschen Energie zu sparen ohne Risiken zu stark zu erhöhen. Weiter an den Einstellungen zu schrauben habe möchte ich nicht. Mein Post war als das Ergebnisbericht gemeint.

 

[cephalopod]

Für bisschen Energie zu sparen ohne Risiken zu stark zu erhöhen.

Wie du meinst.
50 °C ist aber genauso sicher wie 55 °C nur mit Einsparungen, vermutlich im 3-Stelligen €-Bereich.

Gemäß der Studie aus Zürich könnte ein Warmwassersystem mit konstanter Temperatur von 50 Grad Celsius der Vermehrung von Legionellen ebenso gut Einhalt gebieten wie die heute deutlich höheren Warmwassertemperaturen.

Legionellenwachstum: Warum über neue Grenzwerte nachgedacht werden muss

Wissenschaftler haben untersucht, mit welcher Geschwindigkeit sich Legionellen im Trinkwasser vermehren. Ihr Ergebnis: Es sollte über neue Legionellen

www.haustec.de

 

[belegdol]

Laut meiner Tests beträgt der Unterschied 0,071 m³/Tag. Bei der Gaspreis von 14 Cent sind es nicht Mal 40 Euro jährlich.
Wir haben keine WW-Zirkulation. Bei 50°C wird das Wasser wieder aufgeheizt, somit sollte der Speicher unabhängig von Standzeiten frei von Legionellen bleiben.