Neubau KfW 40 MFH mit 4 WE - WP und Durchlauferhitzer

[kartoff3l]

Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum gelandet.

Ich plane gerade ein Neubau Haus mit 4 WE und dem KfW 40 Standard. Das heißt ich plane auch eine PV Anlage.
Die Wohnung sollen vermietet werden.
Mein Heizungsplaner hat nun vorgeschlagen, dass die Heizung mit einer Luft Wärmepumpe erfolgt. Das Brauchwasser würde über Durchlauferhitzer erfolgen.

Die Begründung ist, dass man für Warmwasser bei einem Mehrfamilienhaus mehrere Wärmepumpen benötigen würde und das nicht so effizient bzw. sehr teuer sei.
Ich denke bei Durchlauferhitzer erstmal an Stromfresser. Laut KfW Energieberater sei es allerdings möglich, das Brauchwasser über Durchlauferhitzer zu erzeugen und trotzdem den KfW 40 Standard einzuhalten.

Hat jemand hierzu Erfahrungswerte oder würde mir jemand davon abraten? Worauf sollte ich unbedingt achten? Ich bin etwas verunsichert und möchte dort jetzt nichts falsch machen.

Vielen Dank im Voraus. Beste Grüße

 

[Hausdoc]

Das Brauchwasser würde über Durchlauferhitzer erfolgen.

Heizungsplaner tauschen. Wer so denkt, verkackt auch die Planung der Wärmepumpe

 

[socko]

Frage wer da wohnt, DDF oder Kurzduscher.

 

[kartoff3l]

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich muss einmal blöd nachfragen, was bedeutet "DDF"? Es ziehen wahrscheinlich eher ältere Personen ein, also vermutlich eher Kurzduscher.

Aber davon mal abgesehen: Für mich klang das erstmal ganz plausibel, dass die Wärmepumpe mit niedrigieren Temperaturen arbeiten kann und das Brauchwasser dann dezentral erzeugt wird; nur wenn es benötigt wird. Und dadurch, dass KfW Förderung trotzdem möglich ist, kann es doch nicht so schlecht sein?!

Also ist das jetzt ein No-Go oder kann man das so machen? Wie geschrieben, ich kann es leider nicht beurteilen

 

[Austro-Diesel]

Das Verhältnis Dachfläche (= mögliche PV-Fläche) zu Bewohnerzahl wird ein einem Mehrparteienhaus vermutlich gravierend schlechter sein als in einem Einfamilienhaus. Wenn du mit der PV-Stromernte möglichst weit kommen willst wäre(n) eine oder mehrere Wärmepumpe(n) fürs Brauchwasser durchaus sinnvoll.

Ein Thema bei allen Speichern sind die Leitungsverluste. Eigenständige Wärmepumpen-Brauchwasserspeicher kann man wegen der Geräusche, der Zu- und Ablauftanforderungen und des Platzbedarfes meist nicht besonders nahe am Bedarfsort installieren. Bei längerer Warmwasserverrohrung ist eine Zirkulation erforderlich um akzeptablen Nutzungskomfort zu bieten und je länger die Warmwasserverrohrung, desto größer die Verluste. Diese sind von wesentlicher Größenordnung weil das idR am schlechtesten isolierte Teil des Warmwassersystems. Verlaufen die Verrohrungen innerhalb der Gebäudehülle ist die Energie nur außerhalb der Heizperiode verloren.

Wenn eine Heizungswärmepumpe installiert wird ist es meist möglich auch mit dieser einen Brauchwasserspeicher zu laden. Für den Legionellenschutz kann man mittels elektrischer Heizpatrone "nachhelfen".

Durchlauferhitzer vermeiden verlässlich ein Wasser-Hygieneproblem. In Mehrparteienhäusern können da deutlich strengere Installations- und Betriebsvorschriften (Legionellenschutz) als im Einfamilienhaus gelten. Das gilt auch für die Zirkulation die, wenn vorhanden, auch in Betrieb sein muss!

Durchlauferhitzer vereinfachen die Installation und profitieren von kurzer Leitungslänge bis zum Verbraucher.

Bezugsgrößen aus der Nutzungspraxis einer Brauchwasserwärmepumpe:

Mit unserer Brauchwasserwärmepumpe brauchen wir mit 2 bis 4 Personen (je nachdem ob die jungerwachsenen Töchter wieder mal bei uns aufschlagen) und je nach Außentemperatur sowie ohne Zirkulation zwischen 45 und 55 kWh Strom pro Monat. Die Ladezeit beträgt täglich 2 bis 4 Stunden mit einem Anschlusswert von 750 W, offenbar fließen öfters auch nur 500 W.

Mit einem 270-Liter-Speicher kommt man mit 55° C Ladetemperatur verlässlich für 4 Personen über die Runden, bei effizienteren 50° wird das schon knapp und ist nur bis 3 Personen zu empehlen. Zwei Vollbäder hintereinander sind immer kritisch.

Eine Brauchwasser-Wärmepumpe kostet ohne Installation ab ca. 2.500 Euro.

 

[Seppionfire]

Servus,

vielleicht wäre eine Wassser/ Wasser BWWP interessantes?

VG

 

[kartoff3l]

Vielen Dank für die umfangreiche Antwort @Austro-Diesel. Ich lese da raus, dass man das mit den Durchlauferhitzern in einem Mehrfamilienhaus durchaus so machen kann, auch wenn es nicht am effizientesten ist. Für mehrere Wärmepumpen hätte ich vermutlich ein Platzproblem.
Es wird in den Wohnung keine Badewannen geben, von daher, denke ich, ist der Verbrauch nicht so hoch.

@Seppionfire Meinst du eine Wärmepumpe mit Grundwasser? Das ist bei mir leider nicht erlaubt und kommt deshalb nicht in Frage.

 

[Seppionfire]

Servus,

nein meine ich nicht.

Ich meine eine Trinkwasserwärmepumpe die statt Luft, Wasser nutzt.

Du gehst einfach mit einem Kreis deiner neuzuerichtenden FbH auf diese WP drauf und hast bis zu 25°C warme Quelle (mit COP bis zu 4.7).

Im Keller macht dir deine "Normale" WP einen Puffer voll, aus diesem weden die FbH und der Quellenkreis versorgt.

VG