Machen wir in Österreich offenbar genauso ... dürfte ein attraktives Geschäftsmodell sein, so man die passende Topografie dazu hat. Wenigstens irgendwas, das wir hier gut können ...
Ob die regionale Nutzung regional erzeugten Ökostroms fürs Heizen sinnvoll ist kann man trefflich diskutieren. Schließlich lässt sich Strom gut und verlustarm transportieren. Es ist eine Abwägungsentscheidung ob es a) persönlich wirtschaftlich ist und b) kollektiv betrachtet tatsächlich CO2 spart -- schließlich muss ja jemand anderer umso mehr vom bösen Kohle-Strom nehmen.
Vermutlich ist mit jeder Heizung, die weniger CO2 emittiert als Kohle, der Welt schon ein wenig geholfen und der Einsatz von Wärmepumpen erst im Zuge der mehr oder weniger vollständig vollzogenen Energiewende so richtig zielführend. Andererseits muss man mit der langwierigen Umrüstung der Millionen von Heizungsanlagen ja auch mal beginnen und kann sich schwer auf das Henne-Ei-Problem berufen.
Die thermische Sanierung der vielen Bestandsobjekte ist ja auch noch ein Riesenthema, geht beim Umstieg auf eine Wärmepumpe als Wärmequelle meist wegen der geforderten niedrigen Vorlauftemperaturen parallel einher.
Eine Holzfeuerung ist bei modernster technischer Ausführung -- und dazu zähle ich Stückholzöfen nur als Holzvergaser -- mit exakter Verbrennungsregelung und ausgefeilter Verbrennungstechnik zumindest abgasseitig recht unkritisch zu sehen. Bei normalen Stückholzöfen kommt es stark auf die Holzqualität, die Stückelung und die Betriebsweise an -- ein weites Feld für schlechtere bis katastrophale Ergebnisse. Was für gelegentliches Dazuheizen akzeptabel ist, das kann hier keine gute Strategie für die Masse sein.
Immerhin bietet eine automatisierte Pelletheizung den Komfort einer andern Heizung mit fossilen Brennstoffen mit mäßig höherem Beriebsaufwand (laufende Wartung, jährliche Reinigung, Brennstoffeinlagerung). Üble Gerüche wie bei vielen Ölheizungen entfallen, die Autarkie ist hoch und das Geld bleibt im Land. In Verbindung mit einem Wärmepumpen-Brauchwasserspeicher für den Sommerbetrieb auch ideal zu einer begrenzt großen eigenen PV-Anlage passend.
Die Diskussion um den CO2-Kreislauf ist komplex und noch nicht abgeschlossen. Holz wächst und verrottet sowieso, in Regionen mit Holzüberschuss sehe ich an einer thermischen Verwertung nichts Verwerfliches, auch wenn es völlig klar ist, dass die Menge irgendwo begrenzt ist. Einerseits muss viel Nadelholz aus den vom Klimawandel geschädigten Wäldern aus diesen Wäldern rasch raus um deren Niedergang durch daraus entstehenden Schädlingsdruck nicht noch weiter zu beschleunigen, andererseits sind Pellets ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie und damit stark an die Produktion von Holzprodukten gekoppelt: Holz nur für die Pelletsproduktion zu zerspanen ist nicht wirtschaftlich und es ist auch nur Nadelholz gut geeignet.
Selber kann ich nach dem ersten Winter mit einer eigenen Pelletheizung dem Prinzip nur eine Lanze brechen. Wenn man etwas Autarkie sucht, eher hohe Vorlauftemperaturen braucht, einen trockenen Lagerort hat und den nötigen Platz für die Gesamtanlage aufbringen kann eine gute Wahl!