Holzofen = Erneuerbare Energie?

Diskutiere Holzofen = Erneuerbare Energie? im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Leider ist der Strom dieses Jahr deutlich teurer geworden, im Vergleich aber wohl immer noch eher günstig. Für Wärmepumpen und E-Mobilität gibt es...

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Welchen Vorteil räumen dir die regionalen Windkraftbetreiber beim Einkauf "ihrer" Energie ein?
Leider ist der Strom dieses Jahr deutlich teurer geworden, im Vergleich aber wohl immer noch eher günstig. Für Wärmepumpen und E-Mobilität gibt es extra Tarife: Bürgerstromtarif WWS Lichtenau – Westfalenwind

@KarlZei Tiefer als 55°C habe ich noch nicht versucht, aber das Haus ist halt 100 Jahre als 50cm Bruchsteinwände und die Radiatoren eher klein. Mit hoher Vorlauftemperatur aber kein Problem, eher gemütlich hier in dem alten Försterhaus mit Kachelofen. Nur halt nicht so gut für Wärmepumpe geeignet. Im Ort gibt es sogar einen Bauern der Biogas produziert, aber bisher heizt damit auch noch niemand hier. Könnte aber in Zukunft "regional" ein Thema werden. Spannende Zeiten ;)
 
tricotrac

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Im Ort gibt es sogar einen Bauern der Biogas produziert, aber bisher heizt damit auch noch niemand hier.
Der ist bestimmt vertraglich an die Stromproduktion gebunden und nutzt selbst die entstehende Abwärme selbst. Die Produktion von BIO-Methan zur Zumischung ins bestehende Erdgasnetz gehört noch eine Menge teurer Technik. so einfach ist das nicht herzustellen.
Und ob sich die Errichtung eines Nahwärmenetz rechnet, hängt von sehr vielen Unsicherheitsfaktoren ab.
 
Heizer21

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Hier ist das tatsächlich 100% EE-Strom, aber insgesamt stimmt das natürlich nicht.

Diese tagesaktuelle Übersicht ist bekannt? Live 24/7 CO₂ emissions of electricity consumption
Bei der aktuellen Quote ist ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe alles andere als CO2 neutral. Fernwärme und Elektrizität in unserer Hauptstadt Berlin kommt nur zu ca. 10% aus Erneuerbaren Energien. Wie "grün" ist dort eine Wärmepumpe oder eine E-Auto?
Ich möchte hier aber eigentlich gar nicht so weit vom Thema Holz abdriften, sorry.
 
Heizer21

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Hier ist das tatsächlich 100% EE-Strom, aber insgesamt stimmt das natürlich nicht.

Diese tagesaktuelle Übersicht ist bekannt? Live 24/7 CO₂ emissions of electricity consumption
Bei der aktuellen Quote ist ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe alles andere als CO2 neutral. Fernwärme und Elektrizität in unserer Hauptstadt Berlin kommt nur zu ca. 10% aus Erneuerbaren Energien. Wie "grün" ist dort eine Wärmepumpe oder eine E-Auto?
Ich möchte hier aber eigentlich gar nicht so weit vom Thema Holz abdriften, sorry.
Ja, genau das hat mich zum Pellet gebracht, obwohl hier in der CH der Strommix etwas anders ist.
Nachts pumpen wie aber stimm und heimlich mit D Kohlestrom Wasser die Berge rauf um es am Tag als
Ökostrom zu verkaufen…
Pellet ist nicht perfekt, aber auch nicht ganz schlecht
 
Austro-Diesel

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Machen wir in Österreich offenbar genauso ... dürfte ein attraktives Geschäftsmodell sein, so man die passende Topografie dazu hat. Wenigstens irgendwas, das wir hier gut können ... ;)

Ob die regionale Nutzung regional erzeugten Ökostroms fürs Heizen sinnvoll ist kann man trefflich diskutieren. Schließlich lässt sich Strom gut und verlustarm transportieren. Es ist eine Abwägungsentscheidung ob es a) persönlich wirtschaftlich ist und b) kollektiv betrachtet tatsächlich CO2 spart -- schließlich muss ja jemand anderer umso mehr vom bösen Kohle-Strom nehmen.

Vermutlich ist mit jeder Heizung, die weniger CO2 emittiert als Kohle, der Welt schon ein wenig geholfen und der Einsatz von Wärmepumpen erst im Zuge der mehr oder weniger vollständig vollzogenen Energiewende so richtig zielführend. Andererseits muss man mit der langwierigen Umrüstung der Millionen von Heizungsanlagen ja auch mal beginnen und kann sich schwer auf das Henne-Ei-Problem berufen.

Die thermische Sanierung der vielen Bestandsobjekte ist ja auch noch ein Riesenthema, geht beim Umstieg auf eine Wärmepumpe als Wärmequelle meist wegen der geforderten niedrigen Vorlauftemperaturen parallel einher.

Eine Holzfeuerung ist bei modernster technischer Ausführung -- und dazu zähle ich Stückholzöfen nur als Holzvergaser -- mit exakter Verbrennungsregelung und ausgefeilter Verbrennungstechnik zumindest abgasseitig recht unkritisch zu sehen. Bei normalen Stückholzöfen kommt es stark auf die Holzqualität, die Stückelung und die Betriebsweise an -- ein weites Feld für schlechtere bis katastrophale Ergebnisse. Was für gelegentliches Dazuheizen akzeptabel ist, das kann hier keine gute Strategie für die Masse sein.

Immerhin bietet eine automatisierte Pelletheizung den Komfort einer andern Heizung mit fossilen Brennstoffen mit mäßig höherem Beriebsaufwand (laufende Wartung, jährliche Reinigung, Brennstoffeinlagerung). Üble Gerüche wie bei vielen Ölheizungen entfallen, die Autarkie ist hoch und das Geld bleibt im Land. In Verbindung mit einem Wärmepumpen-Brauchwasserspeicher für den Sommerbetrieb auch ideal zu einer begrenzt großen eigenen PV-Anlage passend.

Die Diskussion um den CO2-Kreislauf ist komplex und noch nicht abgeschlossen. Holz wächst und verrottet sowieso, in Regionen mit Holzüberschuss sehe ich an einer thermischen Verwertung nichts Verwerfliches, auch wenn es völlig klar ist, dass die Menge irgendwo begrenzt ist. Einerseits muss viel Nadelholz aus den vom Klimawandel geschädigten Wäldern aus diesen Wäldern rasch raus um deren Niedergang durch daraus entstehenden Schädlingsdruck nicht noch weiter zu beschleunigen, andererseits sind Pellets ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie und damit stark an die Produktion von Holzprodukten gekoppelt: Holz nur für die Pelletsproduktion zu zerspanen ist nicht wirtschaftlich und es ist auch nur Nadelholz gut geeignet.

Selber kann ich nach dem ersten Winter mit einer eigenen Pelletheizung dem Prinzip nur eine Lanze brechen. Wenn man etwas Autarkie sucht, eher hohe Vorlauftemperaturen braucht, einen trockenen Lagerort hat und den nötigen Platz für die Gesamtanlage aufbringen kann eine gute Wahl!
 
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Danke für die informative Antworten. Fand ich spannend zu lesen. Ich bin selbst gespannt wohin die Reise geht.
 

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Wie heißt es so schön? Unverhofft kommt oft. Gerade eben hat unsere 20 Jahre alte Buderus Logamax plus GB122 seinen Dienst quittiert. Haussicherung fliegt beim einschalten raus. Genau passen zu Ostern :/

Ich versuche gerade bei der Hausratsversicherung zu erfragen ob es einen Notfall-Service gibt. Aber so richtig Lust auf eine Reparatur habe ich nicht. Nachfolgegerät kaufen das später variabel mit Wärmepumpe oder Solarthermie oder Biomasse ergänzt werden kann? Gas-Brennwertgerät | Logamax plus GB172i | Buderus
 

Youngtimer

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Wie heißt es so schön? Unverhofft kommt oft. Gerade eben hat unsere 20 Jahre alte Buderus Logamax plus GB122 seinen Dienst quittiert. Haussicherung fliegt beim einschalten raus. Genau passen zu Ostern :/

Ich versuche gerade bei der Hausratsversicherung zu erfragen ob es einen Notfall-Service gibt. Aber so richtig Lust auf eine Reparatur habe ich nicht. Nachfolgegerät kaufen das später variabel mit Wärmepumpe oder Solarthermie oder Biomasse ergänzt werden kann? Gas-Brennwertgerät | Logamax plus GB172i | Buderus
Erstmal den Holzofen angemacht, der ist bisher noch nie ausgefallen.
 
Austro-Diesel

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Genau deshalb bin ich der Meinung, dass mindestens ein solches Heizgerät in tauglicher Ausführung in jedem Haushalt stehen sollte -- nebst ausreichend "Füllstoff" für zumindest ein paar kalte Wochen.
 

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Wir widerstrebt es aktuell noch eine gut funktionierende Heizung mit deren Kosten wir auch klar kommen ohne echten Grund auszutauschen.
Tja, so schnell kann einen die Realität einholen. Das Problem ist, dass du bei einem Ausfall nur sehr begrenzte Alternativen hast, die Heizis und Hersteller warten ja nicht auf deinen Auftrag. Deshalb habe ich vorletztes Jahr eine superfunktionierende Ölheizung, die aber 30 Jahre auf dem Buckel hatte, gegen eine Pelletheizung eingetauscht. Sowas geht allerdings nicht von heute auf morgen.
 
Thema:

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