Hohe Warmwasserkosten im Vergleich zu Heizkosten

Diskutiere Hohe Warmwasserkosten im Vergleich zu Heizkosten im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, wir wohnen in einem neuen Mehrfamilienhaus (KfW 50) mit Wärmepumpe. Nun haben wir die erste Heizkostenabrechnung erhalten. Die...

Andii87

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Hallo zusammen,

wir wohnen in einem neuen Mehrfamilienhaus (KfW 50) mit Wärmepumpe.
Nun haben wir die erste Heizkostenabrechnung erhalten.

Die Berechnung der Warmwasserkosten ergibt auf Basis der Formel aus der Heizkostenverordnung einen Anteil von ca. 87% der Gesamtkosten für Warmwasser (s. Abrechnung anbei).

Dies wundert uns sehr, da bei unseren Wohnungen bislang eher da Verhältnis 30/70 von Warmwasser zu Heizung war und das auch eher dem entspricht, was man so als Referenz findet.

Da wir im Vergleich zu den anderen Bewohnern eher mehr Warmwasser und weniger Heizung nutzen, benachteiligt uns das natürlich entsprechend.

Uns ist nicht ganz klar, wie das zustande kommt bzw. haben wir keinen "Fehler" in der Abrechnung gefunden.

Könnt ihr uns weiterhelfen?

Danke und Viele Grüße
Andi
 

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Dr Schorni

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Dies wundert uns sehr, da bei unseren Wohnungen bislang eher da Verhältnis 30/70 von Warmwasser zu Heizung war und das auch eher dem entspricht, was man so als Referenz findet.
Ja, aber DAS ist für Bestandsbauten, so vor 1990 mit Verbrennern.
Da wir im Vergleich zu den anderen Bewohnern eher mehr Warmwasser und weniger Heizung nutzen, benachteiligt uns das natürlich entsprechend.
??? Na, wer mehr verbraucht der zahlt auch mehr. Wobei thermisch gesehen alles umgekehrt ist: der reine WW-VERBRAUCH hat beim Energieaufwadn FÜRS WW den wesentlich kleineren Anteil. Der WW-Nutzungsgrad im MFH liegt idR um die 20%, heißt also 80% Aufwand um die Verluste auszugleichen, 20% für den physischen WW-VERBRAUCH.

Und eben "WEIL das ein MFH ist" müssen beim WW die Hygienebedingungen eingehalten werden und DAS bricht jeder WP die Effizienz. Braucht man ja nur mal die beiden Daten "eingesetzte Endenergie 10 852 kWh" gegen "eingesetzte Wärmemenge 21 704kWh" verrechnen...da kommt man auf erbärmliche jämmerliche JAZ von 2,0 :eek::kopfnuss: Da ist ja jeder primitive Öl-Zimmerofen ökologischero_O
Lass mich raten: die Heizung braucht Ihr fast nie aufzudrehen, es IST eh schon warm?!
 
Heizer21

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Wenn man Waemwasser sparen möchte, gibt es folgende Optionen:

- Warmwasser Min. und Max in der Heizumgssteuerung so tief wie möglich (40c) einstellen, egal was die Hygiene Freaks sagen…
- WW nachts komplett abschalten oder Nacht Zeit nutzen für ganz langsames Aufwärmen mit WP (wenn die das kann).
- Warmwasser Zirkulation dauerhaft abstellen, oder nur 5Min am frühen morgen
- Warmwasser Sparende Armaturen, bei denen die Einhandmischer Position mitte 100% kalt ist und der max Durchfluss auf den Bedarf mit Konstanthalter ausgerichtet ist (Hände Waschen mir 2-4L/Minute
- Sparsame auf konfortorientierte Handbrausen mit 5 oder 7 L/Min, zB von Hansgröhe
- Nicht so viel Baden oder nur zu definierten Zeiten, in denen das Warmwasser im Boiler dann normal warm geheizt wird.
(Badewanne braucht wärmeres Wasser als Douche).
 
Dr Schorni

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Ja, im EFH alles alles locker machbar...und alles engagierte Sparen bei der Wassermenge spart eben NUR am geringeren Energieanteil - der größte Anteil sind immer die Verluste rundherum die man NICHT wegbekommt. Hab ich hier im 5-Fam-Haus, Altbau: der Energieaufwand fürs WW bleibt nahezu gleich, auch wenn in der Sommerurlaubszeit nur ein zwei Nutzer von sieben bis acht anwesend sind. Da sinkt eben der WW-Nutzungsgrad auf 12 %!


In der Nachrechnung passt das hier auch soweit:
Die 76m³ WW von 15 auf 60 Grad benötigt ca 4000kWh physikalisch. Bei 20% Nutzungsgrad also das Fünffache = 20 000kWh und wenn wir dann die JAZ 2,0 ansetzen sind das 10 000kWh Stromverbrauch.
Fürs Heizen die 27 000 kWh Wärme ebenfalls mit JAZ 2,0 = 13 500kWh.
Zählt man dann WW 10 000 kWh und Heizen 13 500kWh zusammen kommt man auf 23 500kWh. Die Summe in der Abrechnung ist 21 500 kWh.

 
JSchnell

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Da möchte ich mal nachfragen
WEIL das ein MFH ist" müssen beim WW die Hygienebedingungen eingehalten werden und DAS bricht jeder WP die Effizienz.
Ist diese Aussage allgemein, oder nur speziell für den geschilderten Anwendungsfall richtig?
Betrifft mich jetzt zwar nicht direkt, aber das finde ich echt heavy.
Liest sich ein bisschen so, als ob Wärmepumpe für MFH grundsätzlich suboptimal sind? Weil ne JAZ von 2,0? ... sollte die nlcht zwischen 4 - 6 liegen?

Danke

MfG
 
Dr Schorni

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Ja erst über JAZ 3,0 ist eine WP ökologisch besser als Verbrenner (nagel mich nicht aufs Komma fest) aber genau so (schlimm/doof) IST das leider. Um 60 Grad WW zu liefern muss die WP mit mind 70 reinballern. Das kostet nicht nur mega Effizienz, das belastet auch alle Bauteile extrem. Und weil die 60 im ganzen Haus rumzirkulieren und mit 50-55 wieder zurückkommen muss auch dauernd nachgeladen werden. Ok, im Winter wird darüber indirekt das Haus teilweise beheizt, deshalb haben die auch so wenig HEIZenergieverbrauch. Aber damit entfallen GRAD die hocheffizienten Betriebszeite mit niedrigen Temperaturen.
 
Heizer21

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Ja erst über JAZ 3,0 ist eine WP ökologisch besser als Verbrenner (nagel mich nicht aufs Komma fest) aber genau so (schlimm/doof) IST das leider. Um 60 Grad WW zu liefern muss die WP mit mind 70 reinballern. Das kostet nicht nur mega Effizienz, das belastet auch alle Bauteile extrem. Und weil die 60 im ganzen Haus rumzirkulieren und mit 50-55 wieder zurückkommen muss auch dauernd nachgeladen werden. Ok, im Winter wird darüber indirekt das Haus teilweise beheizt, deshalb haben die auch so wenig HEIZenergieverbrauch. Aber damit entfallen GRAD die hocheffizienten Betriebszeite mit niedrigen Temperaturen.
Ich bin kein WP Experte, meine aber verstanden zu haben, dass moderne hochwertige WP zweistufig arbeiten können und somdas WW effizienter produzieren können.
Klar wird jedenfalls, dass man bei WPs grade bei WW auf möglichst tiefes WW max. achten sollte.
 
JSchnell

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Danke @Dr Schorni ...
bedeutet aber im Umkehrschluss, eine sanierte Mietwohnung mit WP könnte in Bezug auf Heizkosten schlechter abschneiden als der weniger gut sanioerte Altbau mit ... na ja krass
MfG
 
Dr Schorni

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grade bei WW auf möglichst tiefes WW max. achten sollte.
Alles alles MAKULATUR im MFH, LASST es einfach !
eine sanierte Mietwohnung mit WP könnte in Bezug auf Heizkosten schlechter abschneiden als der weniger gut sanioerte Altbau mit
DAS hängt wieder stark von der WW-Bereitung ab. Neubauten oder energetisch sanierte Einheiten sind energetisch per se besser als Altbauten. Nicht dass noch jemand hier rausliest "dann brauch ich ja meinen schlundigen Altbau nicht sanieren wenn das eh so teuer wird". Dieser Neubau hat schon einen relativ geringen Verbrauch, bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück. Und es ist leider Tatsache dass in der Praxis die Neubauten NICHT so gut sind wie errechnet (Vollbeheizung, Rebound-Effekt etc) und die Altbauten nicht so schlecht wie geschätzt (Teilbeheizung, geringere Temperaturen).
 
Thema:

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