Heizkosten senken durch neue Brennwertheizung sinnvoll?

Diskutiere Heizkosten senken durch neue Brennwertheizung sinnvoll? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Tag, meine Großeltern wohnen in einem älteren Einfamilienhaus. Bedingt durch die Anordnung der Räume wird sowohl das Erdgeschoss als auch...

12Christian

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Guten Tag,

meine Großeltern wohnen in einem älteren Einfamilienhaus. Bedingt durch die Anordnung der Räume wird sowohl das Erdgeschoss als auch das 1. Obergeschoss genutzt.
Der Gasverbrauch liegt dabei bei zirka 40.000 kWh im Jahr. Dies erscheint mir dabei äußerst hoch in Anbetracht dessen, dass bewusst nur die kleine Küche und die kleine Stube so richtig beheizt werden und die anderen Räume eher auf einer niedrigeren Grundtemperatur gehalten werden.

1. Aufgrund der steigenden Gaspreise soll nun gehandelt werden und damit die Kosten reduziert werden. Dabei kam der Gedanke auf die alte Heizung gegen eine moderne auszutauschen. Die aktuelle Heizung setzt auf einen Vaillant Gaskessel atmoVIT VK 364-E. Ein Brennwert-Gerät scheint das noch nicht zu seien, weshalb nun ein Angebot über ein moderneres Brennwert-Gerät eingeholt werden soll. Die Frage ist, ob ein neues Gerät derart effizient ist, dass sich die Anschaffungskosten in den nächsten Jahren amortisieren. Stimmt es dass ein Brennwert-Gerät 10% an verbrauchten kWh einspart oder liegt man in der Realität noch darunter?

2. Neben der neuen Heizung stelle ich dann noch das aktuelle Heizverhalten in Frage. In der großen Stube, welche nur wenig genutzt wird, befinden sich 3 große Heizkörper. Bisher sind 2 davon abgeschaltet und 1 davon lief auf Stufe 3. Ich habe diesen nun erstmal auf Stufe 2 abgesenkt. Ist es dabei ratsam die anderen Heizkörper auch auf Stufe 2 zu stellen oder macht das keinen Unterschied ob sich die Heizlast verteilt oder über einen Heizkörper läuft?

3. Weiter werden die Thermostate in einigen Räumen nachts fast vollständig heruntergedreht. Meines Wissens nach sollten diese nachts aber nur etwas abgesenkt werden. Macht dies tatsächlich einen so gravierenden Unterschied dass das einen relevanten Teil zum enormen Verbrauch beitragen könnte? Falls Ja, dann bestände die Idee in den Räumen wo mehr als die Grundtemperatur von Stufe 2 bis 2,5 (17-19°C) benötigt wird auf programmierbare Thermostate zu setzen.

Über ein paar Anregungen und Antworten zu den Gedankengängen würde ich mich sehr freuen da ich mich mit diesem Thema nicht so gut auskenne.

Viele Grüße
12Christian
 
Hausdoc

Hausdoc

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Wieviel m² werden denn damit beheizt?

Heizkostensenkung nur durch Gebäudedämmung möglich
 
KlausJ

KlausJ

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Bei dem Verbrauch sollte man eher mal über energetische Sanierungsmaßnahmen nachdenken .....
 

12Christian

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Wie viel Quadratmeter die Wohnfläche hat ist mir aktuell schwer abzuschätzen. Schätzungsweise mal so 130m² an Gesamtfläche wovon höchstens ein Drittel bis die Hälfte auf mehr als die Grundtemperatur geheizt werden. Leider geht vermutlich auch ein Teil der Wärmeenergie durch die offene Bauweise im Flur verloren wo zwischen den 3 Stockwerken eine offene Treppe liegt die alles ohne Türen miteinander verbindet.

Eine umfassende Dämmung übersteigt wohlmöglich das Budget. Falls ihr mir noch Tipps zu den anderen Fragen geben könnt hilft dies vielleicht immerhin bei der "Schadensbegrenzung".
 

KarlZei

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Die Frage ist, ob ein neues Gerät derart effizient ist, dass sich die Anschaffungskosten in den nächsten Jahren amortisieren. Stimmt es dass ein Brennwert-Gerät 10% an verbrauchten kWh einspart oder liegt man in der Realität noch darunter?
Das kann man pauschal nicht sagen, weil es von vielen Dingen abhängig ist. Je schlechter die Heizung (Gerät, Einstellungen) und das Nutzerverhalten sind, desto mehr lässt sich sparen. Aber sicherlich lässt sich häufig auch einiges ohne Tausch und nur durch Optimierung sparen ;-)

Ich habe vor ziemlich genau 3 Jahren meinen alten Brennwert-Kessel (Mirola) gegen eine Brennwert-Therme (Vitodens) getauscht und konnte meinen Energieaufwand für's Heizung um knapp 30% reduzieren. Gleichzeitig mit dem Tausch wurde allerdings auch viel Aufwand in die Optimierung der Anlage gesteckt und wir haben unser Heizverhalten auch angepasst. Ist ein 1994er EFH mit gut 220m² und einem Mix aus Fußbodenheizung und Heizkörpern.

Der Tausch erfolgte im Übrigen nicht, um Heizkosten zu sparen, sondern weil es einen Defekt gab (Wärmetauscher) und mir die Reparatur nicht wirtschaftlich sinnvoll erschien. Allerdings bin ich fast froh darüber, denn bei den derzeitigen Gas-Preisen wird sich der Tausch, der allerdings damals und regional bedingt recht günstig war, deutlich innerhalb der üblichen Lebensdauer amortisiert haben. Bei höheren Verbräuchen kann das natürlich noch schneller gehen.
 
AxelF

AxelF

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Wie viel Quadratmeter die Wohnfläche hat ist mir aktuell schwer abzuschätzen. Schätzungsweise mal so 130m² an Gesamtfläche wovon höchstens ein Drittel bis die Hälfte auf mehr als die Grundtemperatur geheizt werden. Leider geht vermutlich auch ein Teil der Wärmeenergie durch die offene Bauweise im Flur verloren wo zwischen den 3 Stockwerken eine offene Treppe liegt die alles ohne Türen miteinander verbindet.

Eine umfassende Dämmung übersteigt wohlmöglich das Budget. Falls ihr mir noch Tipps zu den anderen Fragen geben könnt hilft dies vielleicht immerhin bei der "Schadensbegrenzung".
Da hilft entweder nur umbauen das man die Geschosse abtrennt oder wenigstens alles etwas heizen sonst geht die Wärme sofort weg nach oben. Ich kenne Häuser da sind alle Türen offen und beheizt wird nur Küche und Wohnzimmer trotzdem hohe Heizkosten und da fragt man sich warum. Die Türen zuzumachen will man aber nicht wegen dem Gefühl. Wer nicht hören will muß fühlen und zahlen.....
 
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Dr Schorni

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DER Verbrauch mit 40 000 kWh ist ja SO dermaßen granatenmäßig hoch dass am ganzen Haus UND Heizung es extrem im Argen liegen muss. Damit kann man ein Drei-Familienhaus locker beheizen. Wie erfolgt denn die Warmwasserbereitung, wie ist denn die Regelung am Kessel eingestellt? Und da FRAGST Du ernsthaft noch "ob sich was lohnt oder gar amortisiert"?? Hast ja (berechtigt) JETZT schon Angst vor Gaspreissteigerung, und die CO2-Bepreisung kommt ja noch oben dran! Und das ist einfach auch GUT SO, dass das mal so richtig weh tut, denn solche "Häuser" gehören WEG oder schon längst mal richtig saniert! Auch besteht BrennwertPFLICHT, somit ist hierüber jegliche Diskussion müssig und unterbleibt einfach.
 
Dr Schorni

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2. Neben der neuen Heizung stelle ich dann noch das aktuelle Heizverhalten in Frage. In der großen Stube, welche nur wenig genutzt wird, befinden sich 3 große Heizkörper. Bisher sind 2 davon abgeschaltet und 1 davon lief auf Stufe 3. Ich habe diesen nun erstmal auf Stufe 2 abgesenkt. Ist es dabei ratsam die anderen Heizkörper auch auf Stufe 2 zu stellen oder macht das keinen Unterschied ob sich die Heizlast verteilt oder über einen Heizkörper läuft?
DER Grundfehler! Es läuft doch auch kein Mensch nur auf einem Bein herum um das andere zu schonen oder weniger Schuhe zu verbrauchen. Dort wo man warm haben will MÜSSEN alle Heizkörper voll aktiviert werden, alle GLEICH auf gleichen Sollwert.
3. Weiter werden die Thermostate in einigen Räumen nachts fast vollständig heruntergedreht. Meines Wissens nach sollten diese nachts aber nur etwas abgesenkt werden.
Hierfür hats am Kessel in der Regelung einen Nacht-Betrieb der das regelt. Da braucht man und wird nicht an den Thermostaten gedreht.
Vaillant Gaskessel atmoVIT VK 364-E.
Derjenige der DEN geplant und eingebaut hat muss wohl auch mit dem Klammerbeutel gepudert sein oder schon in jungen Jahren öfters mit dem Kopf auf den Küchenboden aufgetroffen sein. Ein Kessel mit um die 35 kW!!:kopfnuss: Der WÜRDE für ein 5-7-Familienhaus passen - natürlich zeitgemäßer Bau-Standard nach 1980 und nicht so ein "Zelt mit Fenstern"! WÜRDE dieses EFH SOLCH eine Kesselgröße wirklich benötigen, wäre der Verbrauch bei ca 80 000 kWh/a. Der Verbrauch ist aber "nur" die Hälfte, ergo ist der Kessel DOPPELT so stark dimensioniert!
Also, sinnbildlich: man hat ein Haus wie einen alten Eimer mit vielen Löchern UND dazu noch einen überdimensionalen Wasserhahn zum Nachfüllen der auch noch einen Großteil Wasser danebenschüttet. Und nun fragst DU nach einem neuen Wasserhahn...
 

12Christian

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Warmwasseraufbereitung erfolgt ausschließlich über die Gasheizung. Es sind keine Durchlauferhitzer oder ähnliches verbaut.
Warum früher der genannte Kessel verbaut wurde ist mir nicht bekannt. Mangels Kenntnissen und den doch größeren Problem befürchte ich aber das es mit der Ferndiagnose schwierig wird und ich lokal eine Beratung in Anspruch nehmen werden muss.

Ich danke euch für die Beiträge.
 
Dr Schorni

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ich lokal eine Beratung in Anspruch nehmen werden muss.
Hier liegt offensichtlich so sehr viel im Argen, das kann kein Berater vor Ort insgesamt erfassen wenn man ihn noch bezahlen können möchte. Du weißt nicht auf was Du ihn hinweisen sollst und Dir schwirrt danach der Kopf. Der tippt dann was in sein Programm ein und da kommt raus: Dämmung hier-und-da für Kosten so-und-so und dann werden Euch die Tränen kommen. Und es wird sich praktisch NICHTS ändern, denn mit "kein Geld" kann man auch keine größeren Maßnahmen bezahlen.
Einiges kann man aber durch reflektierte eigene Handlungen verbessern. Und genau DAS kann der Berater NICHT. Der Kessel HAT ja eine Regelung an der vorderen oberen Kante, die fotografierst mal ab so dass man die Einstellungen sieht.
 

Tom&Cherry

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Wie viel Liter hat der Warmwasserspeicher?
Auf welcher Temperatur wird das Wasser gehalten?
Deinen Großeltern würde doch ein 30 Liter Boiler mit 45°C vollkommen reichen.
Wahrscheinlich steht im Keller ein 200 Liter Speicher der auf 60-80°C gehalten wird und rund um die Uhr durch das ganze Haus gepumpt wird.
 
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