Geräusche - Ständig Luft im Heizkörper

Diskutiere Geräusche - Ständig Luft im Heizkörper im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Erzähle dem bloß nicht zu viel. Der ist jetzt schon ein Superschlauer und weiß sowieso alles immer besser wie andere.
tricotrac

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Die Anlage kann auch bei 2 bar im Unterdruckbetrieb auf Saugseite arbeiten ..
Erzähle dem bloß nicht zu viel. Der ist jetzt schon ein Superschlauer und weiß sowieso alles immer besser wie andere.
 

nescio

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Der Druck ist etwas 1 bar. Es handelt sich um ein Einfamilienhaus, wobei die Gastherme in ersten Stock im Bad ist (da kein Keller).
 
tricotrac

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Es handelt sich um ein Einfamilienhaus, wobei die Gastherme in ersten Stock im Bad ist
Gibt es darüberliegend denn noch Heizkörper oder hängt der Wärmeerzeuger am höchsten Gebäudepunkt ?
 
tricotrac

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Dann hängt dein Gasgerät im hydraulischen Nullpunkt. Alle Gerätehersteller geben wegen möglicherweise entstehende Kavitation der Umwälzpumpen einen Mindestdruck von 0,75 bar gasseitig im geräteseitigen Membran-Ausdehnungs-Gefäß vor. Ein Anlagenbetriebsdruck von 1,1 bar sollte da ausreichend sein.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Just my 2 Cents: Wurde die Anlage mit Heizungswasser befüllt, oder mit Leitungswasser? Falls mit Leitungswasser, dürfte das der Punkt sein. Aber nicht nur der Punkt, sondern Pfusch. Entleeren und mit Heizungswasser nach Norm befüllen. Anschließend staunen.
 

nescio

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Es war Leitungswasser mit irgendeinem Zusatz. Klar, dass das gelöste Luft enthält, die bei Erwärmung frei wird. Aber dieses Luft wird ja beim Entlüften entfernt. Nach dem Abkühlen und erneuten Erwärmen sollte das Wasser also luftfrei sein. Oder?
 
tricotrac

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*
Falls mit Leitungswasser, dürfte das der Punkt sein. Aber nicht nur der Punkt, sondern Pfusch.
Moment mal. Die zulässige Wasserhärte wird im Verhältnis zur Füll- und Ergänzungswassermenge bestimmt. Dafür drucken die Hersteller extra Diagramme in ihren Montage- und Betriebsanleitungen. Aus dem Diagramm wird ersichtlich, ob Maßnahmen zur Wasseraufbereitung erforderlich sind.
Liegt das Füll- und Ergänzungswasser oberhalb der Grenzkurve : Wasser aufbereiten. Liegt das Füll- und Ergänzungswasser im Bereich unterhalb der Grenzkurve, muss das Wasser nicht aufbereitet werden.
Mit zunehmender Wasserhärte wird die Menge des unbehandelten Wassers immer geringer. Beim Hersteller Weishaupt gilt für die WTC 15 -B
eine Grenze bei 16° dH und einer unbehandelten Wassermenge von ca. 200 Liter.
Da dieser Hersteller einen Al/Si Wärmetauscher verwendet, so muss der PH-Wert zwischen 8 und 9 liegen.
 
Andreas1956

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Aber dieses Luft wird ja beim Entlüften entfernt. Nach dem Abkühlen und erneuten Erwärmen sollte das Wasser also luftfrei sein. Oder?
Frisches Leitungswasser ist durch die in ihm enthaltenen Mineralien (Salze) und Sauerstoff reaktiv, das bedeutet es reagiert chemisch mit den im System vorhandenen Materialien, die dabei korrodieren. Dabei entsteht CO2. Diese Vorgänge dauern je nach Härte des Wassers ggf. viele Monate, wobei stetig neues CO2 anfällt. Dieses Gas ist dann die vermeintliche "Luft", die man versucht mit Entlüften zu entfernen.

Beim Entlüften verliert man jedes Mal etwas Füllvolumen aus der Anlage und damit auch Systemdruck, mit der Folge, daß man früher oder später Wasser nachfüllen muß, damit der Druck wieder stimmt. Da natürlich auch dieses Wasser wieder Mineralien und Sauerstoff ins System trägt, laufen erneut chemische Reaktionen ab, die neues CO2 freisetzen. Man entlüftet wieder, der Systemdruck sinkt, man speist nach, ein Kreislauf ohne Ende.

Ich habe vor 3,5 Jahren meinen alten Heizkessel durch einen neuen des gleichen Typs ersetzt, die übrige Anlage blieb unverändert. Vorher war ich mindestens wöchentlich damit beschäftigt, Wasser nachzufüllen, da immer wieder der Systemdruck sank. Ich bin fast irre geworden mit dem Scheiß.

Dann habe ich vor dem Austausch des Heizkessels mal die komplette Anlage abgelassen, gespült und chemisch gereinigt. Anschließend habe ich sie mit Heizungswasser befüllt, dazu leichte pH-Anhebung und Zugabe eines bioziden Korrosionsschutzmittels. In 3,5 Jahren mußte ich seither niemals mehr nachfüllen, es gibt keine Geräusche mehr im System und läßt man mal eine geringe Menge Wasser ab, um das MAG zu prüfen, ist das Wasser völlig klar. Vorher war das immer eine schlammige schwarze Brühe. Der Unterschied beruht eindeutig auf dem anderen Wasser, als nützlicher Nebeneffekt ist der Wärmeübergang besser und es gibt keine Korrosion mehr, was besonders für die zickigen Wärmetauscher moderner Geräte wichtig ist.
 
tricotrac

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Ist klar, das die geografische Lage und die geologische Beschaffenheit die Trinkwasserqualität stark beeinflusst. Wir haben hier einen PH-Wert von 8,0 und einen Leitwert von ca. 400µS/cm.
 
Andreas1956

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Unser Trinkwasser ist so hart, daß man nach dem Duschen blutige Beine hat. Schwöre, Alda! ^^
 

nescio

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@Andreas1956: Die Beschreibung kling zwar plausibel und deckt sich mit meiner Beobachtung eines kontinuierlich sinkenden Drucks. Allerdings ist die Füllmenge nach dem Entleeren relativ gering, so dass der Prozess irgendwann zum Stillstand kommen sollte.
Was mich nicht überzeugt, ist die Entstehung von CO2 durch Korrosion (bin Chemiker). Wie soll das passieren? Außerdem ist die Korrosion ein langsamer Vorgang, sonst wären die Heizkörper ja im Nu durchgerostet. Bei mir ist das Gas (sei es Luft oder CO2) ja nach Tagen wieder da. Wäre da nicht ein Leck im System eine plausiblere Erklärung (auch wenn ich das sehr unschön fände)? Oder kann es sein, dass beim Anschrauben der neuen Thermostatventile eine Mutter nicht ordentlich genug angezogen worden ist?
 
Andreas1956

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Wäre eine Verschraubung nicht fest genug, würde Wasser austreten. Solange der Druck im System höher ist, als in den Zimmern, dringt da nichts ein. Dieses Prinzips bedient man sich auch bei Atombunkern, die im Hermetisierungszustand unter leichtem Überdruck gefahren werden, um das Eindringen radioaktiver oder chemischer Stoffe durch gewisse Undichtigkeiten sicher zu verhindern.

In der Heizungsanlage sind verschiedene Materialien verbaut, Eisen, Messing, Kupfer, Zinn, mitunter auch Aluminium und Kunststoff. Mindestens alle Metalle korrodieren, wenn sie mit Salzen und Wasser beaufschlagt werden. In nicht entsalztem (harten) Wasser sind Magnesium- und Kalziumsalze als sogenannte Härtebildner enthalten.

Bekanntlich entsteht Kesselstein, wenn man hartes Wasser erhitzt. Millionen Wasserkocher können davon ein Lied singen, aber eben auch - von außen nicht sichtbar - die Wärmetauscher von Heizkesseln. Bei der chemischen Reaktion bei der Bildung von Kesselstein fällt CO2 an. So bekommt man das ins System. Um so härter das eingespeiste Wasser, um so stärker die Ausgasung. Regelkonformes Heizungswasser enthält keine Härtebildner, somit gibt es keinen Kesselstein, keine Korrosion und keine Ausgasung. It's not a trick, it's chemistry!

Dein Gas ist dann nach Tagen nicht "wieder da", sondern es ist zwischenzeitlich schlicht neues entstanden.
 

nescio

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Die Konzentration von solchen Salzen im Leitungswasser ist aber denkbar gering, sonst könnte man es nicht trinken. Wie steht es mit einem Leck im Heizkreislauf?
 
Andreas1956

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Die Konzentration von solchen Salzen im Leitungswasser ist aber denkbar gering, sonst könnte man es nicht trinken.
Woraus entsteht Deiner Ansicht nach dann der Kesselstein und wodurch unterscheidet sich weiches Trinkwasser von hartem Trinkwasser? Kann man hartes Trinkwasser nicht trinken?

Wie steht es mit einem Leck im Heizkreislauf?
Dazu habe ich mich doch bereits geäußert, dann träte Wasser aus. Außerdem müßte dann konsequenterweise der Systemdruck sukzessive sinken, obwohl man nicht entlüftet hat. Von dieser Idee kannst Du Dich lösen.
 
Claude-Michel

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...Bei mir ist das Gas (sei es Luft oder CO2) ja nach Tagen wieder da. Wäre da nicht ein Leck im System eine plausiblere Erklärung...?
Erhöhe Mal zum Testen, den Anlagendruck auf 1,5 oder noch besser auf 2 bar.
In ein paar Tagen müsstest du dann wissen ob dein Problem an zu wenig Druck liegt. Dann kannst du wieder runter bis es mit dem Entlüften wieder anfängt.
Und wenn es ein Leck geben sollte, dann sabbert es dort raus und du siehst es.
 
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