Grundsätzlich: Die Einstellung der Heizkennlinie erfolgt bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung durch die beiden Parameter Auslegungstemperatur (Steilheit der Heizkennlinie) und Raumtemperatur (Parallelverschiebung der Heizkennlinie). Diese Bezeichnungen werden von Buderus und vielen anderen Heizungsherstellern verwendet.
Bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung hängt die Vorlauftemperatur beim Heizen von drei Parametern ab:
- von der Raumtemperatur (=Parallelverschiebung der Heizkennlinie)
- von der Auslegungstemperatur (=Steilheit der Heizkennlinie)
- von der Außentemperatur
Sinn und Zweck der Optimierung der Heizkennlinie(n): Erreichung der jeweils niedrigsten möglichen Vorlauftemperatur für die sich ständig ändernden Außentemperaturen. Das macht insbesondere bei Brennwertgeräten Sinn, weil hier der Wirkungsgrad der Heizung wegen des Brennwerteffekts um mehrere Prozentpunkte gegenüber einer nicht optimierten Heizungseinstellung verbessert werden kann.
Empfehlungen für die Vorgehensweise zur Optimierung der Heizkennlinie(n), angelehnt an Buderus-Empfehlungen:
- Ist es bei Außentemperaturen von über +5°C infolge zu niedriger Vorlauftemperatur im Haus nicht warm genug, - dann Raumtemperatur erhöhen.
- Ist es bei Außentemperaturen von über +5°C infolge zu hoher Vorlauftemperatur im Haus zu warm, - dann Raumtemperatur erniedrigen.
- Ist es bei Außentemperaturen von -5 bis +5°C infolge zu niedriger Vorlauftemperatur im Haus nicht warm genug, - dann Raumtemperatur und Auslegungstemperatur jeweils gering erhöhen.
- Ist es bei Außentemperaturen von -5 bis +5°C infolge zu hoher Vorlauftemperatur im Haus zu warm, - dann Raumtemperatur und Auslegungstemperatur jeweils gering erniedrigen.
- Ist es bei Außentemperaturen von unter -5°C infolge zu niedriger Vorlauftemperatur im Haus nicht warm genug, - dann Auslegungstemperatur erhöhen.
- Ist es bei Außentemperaturen von unter -5°C infolge zu hoher Vorlauftemperatur im Haus zu warm, - dann Auslegungstemperatur erniedrigen.
Während der Optimierungsphase müssen die Thermostate der Heizkörper bzw. Fußbodenkreise vorübergehend voll geöffnet werden!
Die Optimierung einer Heizkennlinie ist ein iterativer Prozess, der sich über eine ganze Heizperiode hinziehen kann.
Takten des Heiz- und Brennwertgerätes:
Liegt der Wärmebedarf des Hauses/Wohnung unterhalb der unteren Modulationsgrenze des Heizgerätes, dann muss das Heizgerät takten.
Liegt der Wärmebedarf des Hauses/Wohnung oberhalb der unteren Modulationsgrenze des Heizgerätes, dann kann das Heizgerät modulierend durchlaufen.