Es geht ja darum was am Ende wirtschaftlicher ist und mir schaut es so aus als wäre ein taktendes Heizwertgerät am Ende fast immer, natürlich auch aufgrund seiner fast doppelt solangen Lebensdauer, wirtschaftlicher als ein Brenwertgerät auch wenn man es aus verständlichen Gründen anderes propagiert.
Du glaubst also, dass ein heutiges Heizwert-Gerät doppelt solange hält wie ein heutiges Brennwert-Gerät gleicher Bauart? Ich glaube, dass Du damit falsch liegst. Warum sollte es länger halten?
Wenn es aber wirklich nur 0,1kWh wären dann habe ich sowieso recht Brennwertgeräte sind ein weiterer Megaschwindel und werden zur Lebenszeit des Gerätes nie wirtschaftlich.
Dann rechne mal die angenommenen 5% auf ein Haus mit 30.000kWh hoch. Macht jährlich 1.500kWh. Bei aktuell 14 Cent/kWh Gas (gemäß Verbraucherpreisindex) sind das ca. 200 Euro/Jahr. In 15 Jahren spart man bei gleichbleibenden Gaskosten also 3.000 Euro. Und wenn ich mal die 9% aus dem anderen Beitrag nehme, der Dir ja gefällt ;-), dann sind das in 15 Jahren schon ca. 5.700 Euro, die man einspart. Dazu kommen dann noch ein paar kleinere 'Gewinne' wie Schornsteinfeger und kalibrierende Verbrennungsregelung. Aber wie auch immer, in beiden Fällen sollte man die Mehrkosten für ein Brennwert-Gerät in vielen Fällen während der angenommenen Lebensdauer reingeholt haben; mal mehr und mal weniger locker. Du kannst spaßeshalber aber auch mal mit einem wohl nicht mehr so unrealistischen zukünftigen Gaspreis von 20 Cent/kWh rechnen.
Aber um wieder näher an das Thema Takten vs. Nichttakten heranzukommen. Das Takten erhöht den Verbrauch ja noch einmal um einen Anteil, der oben gar nicht berücksichtigt war: Viele Startphasen mit sehr hoher Leistung und unvollständiger Verbrennung, Spülen und so. Und wenn Dich das bei einem mäßig taktenden Gerät z.B. pro Tag im Schnitt nur 25 Cent kostet, sind das im Jahr auch ca. 60 Euro und damit in 15 Jahren weitere 900 Euro. Auch Kleinvieh macht über die Zeit betrachtet viel Mist...
Ein Fachmann der Branche sagt fast alle Brennwertgeräte sind nicht optimal eingestellt und das sie deshalb eher sehr wenig sparen wenn überhaupt.
Und Dein Argument bricht in sich zusammen, wenn sie optimal eingestellt sind. Auch eine Anlage mit Heizwert-Gerät muss optimal eingestellt werden, damit sie möglichst effizient läuft. Dein Satz ist also weniger ein Argument gegen Brennwert als vielmehr ein Beleg für die mangelnde Qualität der Arbeiten im Handwerk und für die Ahnungslosigkeit bzw. das Desinteresse vieler Anlagenbetreiber. Dein Video ist zwar schon über 10 Jahre alt. Aber ich befürchte, dass sich daran noch nicht so viel geändert hat. Zitat aus dem Video: "Die Ergebnisse werfen kein gutes Licht auf die Installateure."
Gazu lügen viele bei den Heizkosten wie beim Spritverbrauch irres Autos von daher werden wir wohl keinen Konsens finden.
Ich bin aber gerne bereit mir konkrete Beispiele anzuhören.
Solange keine Einigkeit hinsichtlich der technischen/physikalischen Hintergründe besteht und Äpfel mit Birnen verglichen werden, bringen konkrete Beispiele nicht viel. Aber ich kann Dir trotzdem sagen, dass ich meinen Gasverbrauch nach Umstellung von einen damals fast 25 Jahre alten Brennwertkessel auf eine moderne BW-Therme mit Mindestleistung auf dem Stand der Technik und Optimierung um fast 30% reduzieren konnte. Das sind bei o.a. Gaspreis übrigens 900 Euro/Jahr. Und nein, ich hatte den Wärmeerzeuger Ende 2018 nicht ausgetauscht, um zukünftig effizienter zu heizen, sondern weil eine Reparatur unwirtschaftlich gewesen wäre.