Lumpenernie
Threadstarter
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- 25.11.2023
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Hallo zusammen,
wir haben wir kurzem unser "neues" Haus bezogen, Baujahr 1999. Da wir bisher immer nur in Mietwohnungen mit Zentralheizung gewohnt haben, müssen wir uns nun zum ersten Mal mit einer "eigenen" Heizungsanlage beschäftigen. Und das ist anscheinend gar nicht so einfach. Die Zeiten, in denen man einfach nur die Thermostate auf- oder zudrehen musste, um es wärmer oder kälter zu haben, sind vorbei - sofern man denn nicht von den Heizkosten aufgefressen werden möchte. Dementsprechend suche ich nun eure fachkundige Hilfe, um einerseits ein paar generelle Fragen zu klären und andererseits eventuell Tipps zur Optimierung zu erhalten.
Rahmenbedingungen:
- Heizung: Cerapur ZSB 24-5C mit Warmwassertank, installiert im Dachgeschoss
- Steuerung und Regler: Bosch CW 100, direkt neben der Heizung installiert; Außenfühler an der Hauswand
- Reihenmittelhaus, 170 Quadratmeter, drei Stockwerke
- Das Dachgeschoss besteht aus einem großen Raum (Studio) und einem angrenzenden Heizungsraum, getrennt durch eine Tür
- Im Heizungsraum selbst befindet sich kein Heizkörper, lediglich im anliegenden Studio
- Im Erdgeschoss haben wir eine Fußbodenheizung, in der ersten Etage sowie im Dachgeschoss "normale" Heizkörper; beides über einen einzigen Heizkreis gesteuert
- Die Anleitung für die Heizung und den Regler habe ich mehrfach gelesen und meiner Ansicht nach (für eine handwerklich unbegabte Betriebswirtin, die gern mal ein bisschen rumspielt und ausprobiert) auch halbwegs verstanden
Aktuelle Grundeinstellungen (Auszug):
- Heizsystem: Fußbodenheizung
- Regelungsart: Außen optimiert
- Raumsolltemperatur (am CW 100): 21,5 °C
- Absenktemperatur: 16 °C
- Heizperiode: 5:30 Uhr bis 19 Uhr
- Minimale Außentemperatur: -10 °C
- Gebäudeart: Mittel
- Auslegungstemperatur: 45 °C (Empfehlung für Fußbodenheizung)
- Maximale Vorlauftemperatur: 48 °C (Empfehlung für Fußbodenheizung)
- Raumeinfluss: 3 K
- Frostschutz: Nach Außentemperatur
- Frostschwelle: 2 °C
- Warmwasser: 50 °C
- Wöchentliche Desinfektion: Ja
Unklarheiten und Fragen:
- Da wir ja eine Kombination aus Fußbodenheizung und "normalen" Heizkörpern haben, sind wir uns unsicher, wie wir die Auslegungstemperatur und die maximale Vorlauftemperatur einstellen sollen. Die Empfehlung für die Fußbodenheizung wird ja vermutlich dazu führen, dass die Heizkörper nicht warm genug werden, oder?
- In den letzten Wochen haben wir die Heizkurve lediglich parallel verschoben, indem wir die Raumsolltemperatur erhöht oder reduziert habe. Mit der aktuellen Einstellung ist es nun so, dass wir im Erdgeschoss zwischen 21 und 22 °C haben (obwohl ich die Thermostate für die Fußbodenheizung bereits auf 17 °C reduziert habe), in der ersten Etage (bei voll aufgedrehten Heizkörpern) zwischen 20 und 20,5 °C (obwohl wir es dort im Bad und Kinderzimmer gern etwas wärmer hätten) und im Dachgeschoss (bei voll aufgedrehtem Heizkörper im Studio) zwischen 21 und 22 °C (wird vermutlich auch von unten "mitgeheizt"). Wie sollen wir nun am besten vorgehen, um in der ersten Etage im Bad und Kinderzimmer 22 °C zu erreichen (bei voll aufgedrehten Heizkörpern) bzw. 18 bis 20 °C im Schlafzimmer und Arbeitszimmer (Thermostat auf 2 bzw. 3)? Ist es sinnvoller, die Raumsolltemperatur am CW 11 um 1 °C zu erhöhen, die Fußbodenheizung im Erdgeschoss noch weiter runter zu drehen und eventuell auch den Heizkörper im Studio etwas zu reduzieren? Oder sollten wir lieber die Steigung der Heizkurve verändern, indem wir die Auslegungstemperatur anpassen (siehe erste Frage)? Was ist effizienter - Parallelverschiebung der Heizkurve oder Anpassung der Steigung?
- Allgemeine Frage: Nehmen wir mal an, in der ersten Etage sind in jedem Raum 20,5 °C bei voll aufgedrehten Heizkörpern. Wenn ich dann die Thermostate im Arbeits- und Schlafzimmer auf 3 bzw. 2 reduziere, wird es in den anderen Räumen dann automatisch wärmer, weil im Arbeits- und Schlafzimmer weniger Wärme "abgenommen" wird? Oder funktioniert der Heizkreislauf nicht so?
- Uns ist aufgefallen, dass die blaue Leuchte ("Betriebsleuchte für den Brennerbetrieb" laut Anleitung) durchgängig leuchtet. Ist das normal? Die Bezeichnung in der Anleitung deutet ja darauf hin, dass diese Leuchte lediglich beim Betrieb des Brenners, also wenn Wärme produziert wird, leuchtet - oder verstehe ich das falsch?
- Die Warmwassertemperatur haben wir auf 50 °C gestellt, da uns diese Temperatur ausreicht (eigentlich würden auch 45 °C reichen) und wir uns dadurch erhoffen, Energie zu sparen. Aufgrund der Gefahr, dass sich Legionellen bilden, haben wir die wöchentliche Desinfektion (Erhitzung auf 70 °C in der Nacht von Montag auf Dienstag) aktiviert. Ist das sinnvoll, um Energie zu sparen? Oder sind die Einsparpotenziale hier so begrenzt, dass es sinnvoller ist, das Warmwasser auf 60 °C einzustellen und die Desinfektion zu deaktivieren?
- Uns ist aufgefallen, dass die Kesseltemperatur regelmäßig auf 70 °C hochgeht, wenn das Warmwasser von 40 °C auf 50 °C erhitzt wird. Ist es normal, dass die Kesseltemperatur hier deutlich über der Solltemperatur für das Warmwasser geht, um dieses zu erhitzen? Eigentlich können wir uns dann ja auch die wöchentliche Desinfektion sparen...
- Darüber hinaus ist uns aufgefallen, dass unsere Heizkörper auch im Absenkmodus rauschen, wenn der Brenner gar nicht mehr aktiv ist. Die Therme macht ebenfalls Geräusche. Ist das auf die Pumpe zurückzuführen? Die Pumpenleistung liegt auch nachts im Absenkmodus in der Regel bei mehr als 90 %. Warum ist das so? Die Außentemperatur (Frostschutz) kann keine Rolle spielen, da dieses Verhalten auch bei 10 °C Nachttemperatur zu beobachten war. Es gibt eine Funktion zur intelligenten Pumpensteuerung, sodass diese nur noch dann anspringt, wenn es notwendig ist. Ist das zu empfehlen? Einfach so möchten wir an dieser Option nicht rumspielen...
- Zu guter Letzt sehen wir uns zudem mit der Herausforderung konfrontiert, dass wir in unserem Heizungsraum auch unsere Wäsche trocknen. Dementsprechend lüften wir in diesem Raum vor allem im Winter sehr regelmäßig (Stoßlüftung), um die Feuchtigkeit aus dem Raum zu bekommen. In diesem Zuge geht die am CW 100 gemessene Raumtemperatur wenig überraschend deutlich runter und die Heizung schaltet auf Hochbetrieb, um dieses Temperaturgefälle auszugleichen. Wäre es in einem solchen Szenario nicht sinnvoller, dem Raumeinfluss auf das Minimum zu reduzieren oder gar ganz zu deaktivieren, sodass einzig die Außentemperatur herangezogen wird? Spielt die Raumtemperatur überhaupt eine relevante Rolle im Modus "Außen optimiert"? Oder wird durch diese Einstellung "lediglich" die Heizkurve verschoben, ohne Einfluss der tatsächlichen Temperatur im Raum? Sofern es aufgrund der beschriebenen Effekte generell eine schlechte Idee ist, die Wäsche im Heizungsraum zu trocken, könnten wir diese alternativ im danebenliegenden Studio trocknen und die Tür zum Heizungsraum schließen. Dadurch würde dieser beim Stoßlüften im Studio nicht ganz so stark runterkühlen.
So, das sind viele Fragen mit viel Text. Wir hoffen allerdings, dass wir dadurch schon einige mögliche Rückfragen beantworten konnte. Wir freuen uns auf eure Hilfe - meldet euch gern, wenn ihr noch weitere Informationen benötigt.
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüße
Alexandra
wir haben wir kurzem unser "neues" Haus bezogen, Baujahr 1999. Da wir bisher immer nur in Mietwohnungen mit Zentralheizung gewohnt haben, müssen wir uns nun zum ersten Mal mit einer "eigenen" Heizungsanlage beschäftigen. Und das ist anscheinend gar nicht so einfach. Die Zeiten, in denen man einfach nur die Thermostate auf- oder zudrehen musste, um es wärmer oder kälter zu haben, sind vorbei - sofern man denn nicht von den Heizkosten aufgefressen werden möchte. Dementsprechend suche ich nun eure fachkundige Hilfe, um einerseits ein paar generelle Fragen zu klären und andererseits eventuell Tipps zur Optimierung zu erhalten.
Rahmenbedingungen:
- Heizung: Cerapur ZSB 24-5C mit Warmwassertank, installiert im Dachgeschoss
- Steuerung und Regler: Bosch CW 100, direkt neben der Heizung installiert; Außenfühler an der Hauswand
- Reihenmittelhaus, 170 Quadratmeter, drei Stockwerke
- Das Dachgeschoss besteht aus einem großen Raum (Studio) und einem angrenzenden Heizungsraum, getrennt durch eine Tür
- Im Heizungsraum selbst befindet sich kein Heizkörper, lediglich im anliegenden Studio
- Im Erdgeschoss haben wir eine Fußbodenheizung, in der ersten Etage sowie im Dachgeschoss "normale" Heizkörper; beides über einen einzigen Heizkreis gesteuert
- Die Anleitung für die Heizung und den Regler habe ich mehrfach gelesen und meiner Ansicht nach (für eine handwerklich unbegabte Betriebswirtin, die gern mal ein bisschen rumspielt und ausprobiert) auch halbwegs verstanden
Aktuelle Grundeinstellungen (Auszug):
- Heizsystem: Fußbodenheizung
- Regelungsart: Außen optimiert
- Raumsolltemperatur (am CW 100): 21,5 °C
- Absenktemperatur: 16 °C
- Heizperiode: 5:30 Uhr bis 19 Uhr
- Minimale Außentemperatur: -10 °C
- Gebäudeart: Mittel
- Auslegungstemperatur: 45 °C (Empfehlung für Fußbodenheizung)
- Maximale Vorlauftemperatur: 48 °C (Empfehlung für Fußbodenheizung)
- Raumeinfluss: 3 K
- Frostschutz: Nach Außentemperatur
- Frostschwelle: 2 °C
- Warmwasser: 50 °C
- Wöchentliche Desinfektion: Ja
Unklarheiten und Fragen:
- Da wir ja eine Kombination aus Fußbodenheizung und "normalen" Heizkörpern haben, sind wir uns unsicher, wie wir die Auslegungstemperatur und die maximale Vorlauftemperatur einstellen sollen. Die Empfehlung für die Fußbodenheizung wird ja vermutlich dazu führen, dass die Heizkörper nicht warm genug werden, oder?
- In den letzten Wochen haben wir die Heizkurve lediglich parallel verschoben, indem wir die Raumsolltemperatur erhöht oder reduziert habe. Mit der aktuellen Einstellung ist es nun so, dass wir im Erdgeschoss zwischen 21 und 22 °C haben (obwohl ich die Thermostate für die Fußbodenheizung bereits auf 17 °C reduziert habe), in der ersten Etage (bei voll aufgedrehten Heizkörpern) zwischen 20 und 20,5 °C (obwohl wir es dort im Bad und Kinderzimmer gern etwas wärmer hätten) und im Dachgeschoss (bei voll aufgedrehtem Heizkörper im Studio) zwischen 21 und 22 °C (wird vermutlich auch von unten "mitgeheizt"). Wie sollen wir nun am besten vorgehen, um in der ersten Etage im Bad und Kinderzimmer 22 °C zu erreichen (bei voll aufgedrehten Heizkörpern) bzw. 18 bis 20 °C im Schlafzimmer und Arbeitszimmer (Thermostat auf 2 bzw. 3)? Ist es sinnvoller, die Raumsolltemperatur am CW 11 um 1 °C zu erhöhen, die Fußbodenheizung im Erdgeschoss noch weiter runter zu drehen und eventuell auch den Heizkörper im Studio etwas zu reduzieren? Oder sollten wir lieber die Steigung der Heizkurve verändern, indem wir die Auslegungstemperatur anpassen (siehe erste Frage)? Was ist effizienter - Parallelverschiebung der Heizkurve oder Anpassung der Steigung?
- Allgemeine Frage: Nehmen wir mal an, in der ersten Etage sind in jedem Raum 20,5 °C bei voll aufgedrehten Heizkörpern. Wenn ich dann die Thermostate im Arbeits- und Schlafzimmer auf 3 bzw. 2 reduziere, wird es in den anderen Räumen dann automatisch wärmer, weil im Arbeits- und Schlafzimmer weniger Wärme "abgenommen" wird? Oder funktioniert der Heizkreislauf nicht so?
- Uns ist aufgefallen, dass die blaue Leuchte ("Betriebsleuchte für den Brennerbetrieb" laut Anleitung) durchgängig leuchtet. Ist das normal? Die Bezeichnung in der Anleitung deutet ja darauf hin, dass diese Leuchte lediglich beim Betrieb des Brenners, also wenn Wärme produziert wird, leuchtet - oder verstehe ich das falsch?
- Die Warmwassertemperatur haben wir auf 50 °C gestellt, da uns diese Temperatur ausreicht (eigentlich würden auch 45 °C reichen) und wir uns dadurch erhoffen, Energie zu sparen. Aufgrund der Gefahr, dass sich Legionellen bilden, haben wir die wöchentliche Desinfektion (Erhitzung auf 70 °C in der Nacht von Montag auf Dienstag) aktiviert. Ist das sinnvoll, um Energie zu sparen? Oder sind die Einsparpotenziale hier so begrenzt, dass es sinnvoller ist, das Warmwasser auf 60 °C einzustellen und die Desinfektion zu deaktivieren?
- Uns ist aufgefallen, dass die Kesseltemperatur regelmäßig auf 70 °C hochgeht, wenn das Warmwasser von 40 °C auf 50 °C erhitzt wird. Ist es normal, dass die Kesseltemperatur hier deutlich über der Solltemperatur für das Warmwasser geht, um dieses zu erhitzen? Eigentlich können wir uns dann ja auch die wöchentliche Desinfektion sparen...
- Darüber hinaus ist uns aufgefallen, dass unsere Heizkörper auch im Absenkmodus rauschen, wenn der Brenner gar nicht mehr aktiv ist. Die Therme macht ebenfalls Geräusche. Ist das auf die Pumpe zurückzuführen? Die Pumpenleistung liegt auch nachts im Absenkmodus in der Regel bei mehr als 90 %. Warum ist das so? Die Außentemperatur (Frostschutz) kann keine Rolle spielen, da dieses Verhalten auch bei 10 °C Nachttemperatur zu beobachten war. Es gibt eine Funktion zur intelligenten Pumpensteuerung, sodass diese nur noch dann anspringt, wenn es notwendig ist. Ist das zu empfehlen? Einfach so möchten wir an dieser Option nicht rumspielen...
- Zu guter Letzt sehen wir uns zudem mit der Herausforderung konfrontiert, dass wir in unserem Heizungsraum auch unsere Wäsche trocknen. Dementsprechend lüften wir in diesem Raum vor allem im Winter sehr regelmäßig (Stoßlüftung), um die Feuchtigkeit aus dem Raum zu bekommen. In diesem Zuge geht die am CW 100 gemessene Raumtemperatur wenig überraschend deutlich runter und die Heizung schaltet auf Hochbetrieb, um dieses Temperaturgefälle auszugleichen. Wäre es in einem solchen Szenario nicht sinnvoller, dem Raumeinfluss auf das Minimum zu reduzieren oder gar ganz zu deaktivieren, sodass einzig die Außentemperatur herangezogen wird? Spielt die Raumtemperatur überhaupt eine relevante Rolle im Modus "Außen optimiert"? Oder wird durch diese Einstellung "lediglich" die Heizkurve verschoben, ohne Einfluss der tatsächlichen Temperatur im Raum? Sofern es aufgrund der beschriebenen Effekte generell eine schlechte Idee ist, die Wäsche im Heizungsraum zu trocken, könnten wir diese alternativ im danebenliegenden Studio trocknen und die Tür zum Heizungsraum schließen. Dadurch würde dieser beim Stoßlüften im Studio nicht ganz so stark runterkühlen.
So, das sind viele Fragen mit viel Text. Wir hoffen allerdings, dass wir dadurch schon einige mögliche Rückfragen beantworten konnte. Wir freuen uns auf eure Hilfe - meldet euch gern, wenn ihr noch weitere Informationen benötigt.
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüße
Alexandra