Einfluss vom Volumenstrom auf die Heizkörperleistung

Diskutiere Einfluss vom Volumenstrom auf die Heizkörperleistung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich haben in einem Raum zwei Ventilunterteile tauschen müssen, da dort keine einstellbaren verbaut waren. Verbaut wurden nun...

wetzesas

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Hallo zusammen,

ich haben in einem Raum zwei Ventilunterteile tauschen müssen, da dort keine einstellbaren verbaut waren. Verbaut wurden nun Heimeier Eclipse.
Zum einstellen habe ich dann die Heimeier HyTool App verwendet.

Dort kann man VLT, RLT und RT einstellen sowie die Heizkörpergröße und bekommt den Volumenstrom / Stunde sowie die Leistung des Heizkörpers angezeigt.
Eingegeben habe ich z.B. VLT = 45°C, RLT 35°C, RT 20°C ergibt bei einem Typ 33 1m x 0,6m Plattenheizkörper eine Leistung von 711W und einen Volumenstrom von ~61l / h. Ändere ich jetzt die RT auf 22°C sinkt die Leistung auf 614W ab und der Volumenstrom auf ~53l / h.
Mache ich das gleiche bei VLT = 50°C, RLT 40°C und den gleichen Raumtemperaturen steigt sowohl die Leistung des Heizkörpers (ist mir klar) als auch der Volumenstrom, was mich wundert.

Für mich als Laie hört es sich falsch an wenn ich mehr RT bei einer geringeren VLT / RLT möchte, dass dann weniger warmes Wasser durch die Heizung fließen soll.
Klar muss der Heizkörper die Energie auch an den Raum abgeben können. Ich ging bisher jedoch davon aus, dass wenn man niedrige VLT / RLT hat, ein höheren Volumenstrom nötig ist, damit der Heizkörper einen höhere Leistung hat.

Kann mich hier jemand aufschlauen, was sich dahinter verbirgt?

PS: Ich hoffe ich habe hier keine Software-Bug der Heimeier App beschrieben, da diese es falsch rechnet ;-)
 
cephalopod

cephalopod

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Nichts gegen die App, aber wir empfehlen lieber einen pragmatischeren thermischen Abgleich zu machen.
Wie das geht findest du hier im Forum.
 

seeigel

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Welche Heizung hast du?
Wenn Wärmepumpe, wie kommt die mit einer Spreizung von 10° zurecht?
Mit meiner Vaillant habe ich bisher eventuell 4,5 Grad Spreizung gesehen.
Meist ist es weniger.
Entweder gehst du dann mit mindestens 40° in den Rücklauf zur WP oder du erhältst keine 45° Vorlauf
Heizkörperrechner | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
laut dem ist die Wärmeabgabe des Heizkörpers in der Mitte zwischen Vor und Rücklauf
also gleich eine kleine Spreizung, weniger Vorlauf und mehr Volumenstrom
 
baummithaus

baummithaus

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Mich wundert, dass der Volumenstrom im ersten Beispiel sinkt. Die Beschreibung der Ventile spricht von "automatischer Durchflussregelung". Die App könnte deren Verhalten wiederspiegeln. Warum diese sich so verhält, weiß nur der Hersteller.
 

wetzesas

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Nichts gegen die App, aber wir empfehlen lieber einen pragmatischeren thermischen Abgleich zu machen.
Ist ein thermischer Abgleich = hydraulischer Abgleich?

Welche Heizung hast du?
Gas Brennwert Junkers ZSBE 28-3

Entweder gehst du dann mit mindestens 40° in den Rücklauf zur WP oder du erhältst keine 45° Vorlauf
Heizkörperrechner | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
laut dem ist die Wärmeabgabe des Heizkörpers in der Mitte zwischen Vor und Rücklauf
also gleich eine kleine Spreizung, weniger Vorlauf und mehr Volumenstrom
Ich hab ja keine Wärmepumpe, kenne aber den Link ;-)
Bei mir ist auch die Wärmeerzeugung eigentlich nicht das Problem, da die Therme vom Vorbesitzer Old-School auf VLT 75 RLT 65°C beim Heizungsbauer beauftragt wurde. Wenn bei mir nur 35°C ankommen packt die Therme das zwischenzeitlich mit leichter Anstrengung, da ich sie auf 44% der Heizleistung begrenzt habe.
 
cephalopod

cephalopod

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Ist ein thermischer Abgleich = hydraulischer Abgleich?
Letztendlich ja, nur besser, weil auch die Heizkurve optimiert wird. Das passiert beim hydraulischen Abgleich nicht.


1. Alle Voreinstellungen der Ventilunterteile voll auf und HK-Thermostate komplett demontieren
2. Heizkurve senken, bis der kälteste Raum gerade noch warm genug wird
3. Die Voreinstellung der zu warmen Räume langsam drosseln, bis die Temperatur dort auch passt
4. Ggf. Heizkurve noch etwas senken
5. Ggf. Thermostatköpfe wieder montieren und auf Wunschtemperatur einstellen.


Das ganze (2 bis 4) kann schon mal eine ganze Heizperiode dauern, bis sämtliche Heizkurvenparameter bei jeder Außentemperatur passen.
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

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Ein Heizkörper hat bedingt durch seine Bauform eine gewisse Potenz die Wärme an die Umgebung abzugeben: Ein klein wenig durch thermische Strahlung, da steigt die Abgabe mit der Temperatur gleich zur 4. Potenz, und hauptsächlich durch Konvektion, welche irgendwie mit der 1. bis 2. Potenz der Temperaturdifferenz zur Umgebung ansteigt.

Es gibt drei Parameter an einem gegebenen Heizkörper in einer gegebenen Umgebung: VL- und RL-Temperatur und der Volumensstrom, der die Wärme hinein- und einen Rest wieder hinausträgt. Diese Parameter hängen zwingend zusammen:

Bei gegebener VL-Temperatur sinkt die RL-Temperatur mit sinkendem Volumensstrom, einfach weil mehr Zeit zur Wärmeabgabe pro Volumen zur Verfügung steht. Die Heizleistung ergibt sich dann als Integral der örtlichen Temperaturdifferenz des jeweiligen Heizkörper-Oberflächenbereiches zur dort vorbeiströmenden Raumluft, welche sich beim Hochsteigen durch den Heizkörper auch zunehmend erwärmt. Dazu kommt noch die Wärmeabgabe durch Strahlung.

Bei einer höheren VL-Temperatur ist die Strahlung deutlich stärker und die Konvektion ebenso ein wenig. Dadurch steigt die Wärmeabgabe des Heizkörpers, was nun zu einem relativ stärkeren Absinken der Rücklauftemperatur führen würde. Das ist real, man kann bei größerer Kälte größere Temperaturspreizungen an den Haizkörpern beobachten.

Wenn du nun die Vorgabe machst, dass die Rücklauftemperatur sich nur um denselben Betrag verringern soll wie bei allgemein niedrigerem Temperaturniveau, dann muss man dem Heizungswasser die Zeit nehmen die Wärme abzugeben, also den Volumensstrom beschleunigen, erhöhen um dem Wasser die Zeit zu nehmen, zuviel Wärmeenergie abzugeben.

That's ist.
 

wetzesas

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@Austro-Diesel: Wow vielen Dank für den guten Input!

Bei gegebener VL-Temperatur sinkt die RL-Temperatur mit sinkendem Volumensstrom, einfach weil mehr Zeit zur Wärmeabgabe pro Volumen zur Verfügung steht.
Würde aber vom hydraulischen Punkt mal abgesehen auch bedeuten, dass wenn ich dem Heizungswasser im VL möglichst viel Energie entziehen möchte, den Volumenstrom eher einen Tick geringer einstelle als einen Tick zu hoch oder?
 
cephalopod

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Würde aber vom hydraulischen Punkt mal abgesehen auch bedeuten, dass wenn ich dem Heizungswasser im VL möglichst viel Energie entziehen möchte, den Volumenstrom eher einen Tick geringer einstelle als einen Tick zu hoch oder?
Du solltest dich erst einmal mit der richtigen Verteilung beschäftigen, siehe #6.
Die Pumpendrehzahl und Heizkurvenparallelverschiebung kannst du dann im Nachgang machen
 

wetzesas

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Du solltest dich erst einmal mit der richtigen Verteilung beschäftigen, siehe #6.
Die Pumpendrehzahl und Heizkurvenparallelverschiebung kannst du dann im Nachgang machen
Ich war hier ja schon ein paar Mal "Kunde" und mache das, was Du beschrieben hast, schon seit Beginn der Heizperiode.
Mein Thema ist eher, dass ich mir verschiedene Änderungen nicht erklären kann und mein Heizungssystem leider auf Grund des Bestands, fehlender Dokumentation und nicht mehr zur Verfügung stehendem Installateur insgesamt so undurchsichtig ist, dass ich eben gerne verstehen würde, was passiert.

Alleine schon, dass meine Anlage via Fuß- und Endpunkt eingestellt wird, macht in gewisser Hinsicht Probleme, da ich die Neigung nicht beeinflussen kann und man findet im WWW zum Thema Heizkurve nahezu nichts zum Thema Fuß- und Endpunkt-Einstellung.
Daher versuche ich alles zu verstehen um die Einflüsse darauf zu verstehen.
 

wetzesas

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Den Link kenne ich. Trotzdem Danke!

Mein letzter Stand zu Fuß- und Endpunkt war, dass es immer eine Gerade ist.
Ich finde leider die Quelle nicht mehr wo das genauer erklärt wird aber ich hatte auf meiner Recherche im Herbst letzten Jahres u.a. auch dieses Video
von Bosch Junkers gefunden in dem das auch als Gerade beschrieben wird.
Da ich eine Junkers Therme habe, gehe ich mal naiv davon aus, dass das bei mir auch so ist.
 

wetzesas

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CW400?

Dann stell auf "Außentemperatur geführt" und die Steigung wird mit der minimalen Außentemperatur und der Auslegungstemperatur eingestellt.
Nope, ich weiß nicht ob es den CW400 2009 schon gab aber verbaut ist ein FW100 und der leider auch direkt am Gerät im Keller.
 
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