Austro-Diesel
Experte
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Im Zuge meiner durch die Weltpolitik befeuerte Wandlung zum Prepper haben wir 2022 unser Haus mit einer Pelletheizung und PV-Anlage ausgerüstet, die PV-Batterie kommt leider erst "irgendwann 2023". Ein Wechselrichter Fronius Symo Gen24 10.0 und einer mit mit 4 kW für 4 Dachflächen mit insgesamt 14 kWp, eine Batterie BYD HVS 10.2 am "großen" Wechselrichter, Enwitec Umschaltbox für den 3-phasigen Notstrombetrieb.
Der nächste Schritt wäre die Möglichkeit zur Stromerzeugung, wenn wetterbedingt im tiefsten Winter der Ertrag für idR mehrere Tage fast komplett einbricht.
Bei der Recherche bin ich auf dieses Produkt gestoßen: Notstromladegerät EPC-2165 - DM Elektrotechnik
Das Pfiffige an dem Ding ist, dass die Generatorleistung gleichgerichtet wird und wie ein PV-Feld an den Wechselrichter DC-seitig angeschlossen wird. So kann man die PV-Batterie nachladen (und kann damit die Laufzeiten des Generators eindämmen) und die vorhandenen Solarerträge weiterhin nutzen und hat ohne weitere Investitionen eine passable Drehstromversorgung im Haus. Schieflast und instabile Netzfrequenz des Generators spielen damit keine Rolle.
Das Konzept klingt für mich überzeugend, eine Art Schaltnetzteil wird da wohl die passende geglättete Gleichspannung herstellen. Und irgendwie wird da wohl ein Lastverhalten eingeplant sein, das dem MPP des Solarwechselrichters das Verhalten eines Solarfeldes vorgaukelt. Ich las auch von einem Output von 400 bis 600 V DC was bei den angegebenen 4,5 kW grob 9 A ergäbe.
So die PV-Anlage bereits mit einer Notstrom-Umschaltungseinheit (Enwitec-Box o.ä.) ausgestattet ist ist dazu nichts an der AC-Verschaltung zu ändern. DM-Elektrotechnik bietet seinen Generator auch mit einem DC-Umschalter mit den üblichen MC-4-Steckern an, mit welchem man ein Solarfeld trennen und dafür den Generator koppeln kann. Sogar ein Steuerung über Modbus-Interface für Autostart/-stopp etc. ist machbar.
Wenn man den Generator nur bei abgekoppeltem Netz im Notfall betreibt (was wegen der relativ hohen Betriebskosten naheliegend ist), wird ein Netzbetreiber auch nichts davon bemerken, auch wenn er das nicht goutieren sollte. Auch für den Wechselrichter dürfte keinen Unterschied zu einem echten PV-Feld bemerken.
Der gekapselte Diesel-Generator ist ein umgebauter Hyundai DHY6000SE bzw. des chinesischen Herstellers Changzhou ITC Power Equipment, welche in der EU um deutlich unter 2.000 Euro zu haben sind. Offenbar wurde durch DM-Elektrotechnik nur die originale Regelelektrik durch die eigene Elektronik des Anbieters ersetzt. Für aktuell 5.000 Euro ist ein Erhaltungsladegerät, die Verkabelung und die DC-Umschaltbox dabei.
Die Rezensionen zu diesem 180 kg schweren Aggregat sind aber eher durchzogen, primär wird die hohe Lautstärke beanstandet. Weiters ist Dieselkraftstoff schlechter lagerfähig (Dieselpest, RME-Anteil) und die Zusammensetzung von Heizöl extraleicht weicht inzwischen so weit von Dieselkraftstoff ab, dass ein Betrieb damit nicht mehr seriös empfehlbar ist, von Problemen bei Minusgraden ganz zu schweigen.
Generell sind Benzinaggregate bedeutend leichter, bei gleicher Kapselung auch leiser, starten bei großer Kälte leichter und sind bei Verwendung von synthetischem Kraftstoff (zB Aspen 4) auch unkompliziert einlagerungsfähig. Nachteilig ist die stark beschränkte Erlaubnis zum Lagern von Benzin in Gebäuden.
Da wir schon zwei koppelbare Honda EU-32i Inverter-Stromaggregate mit je 2,6 (3,2 peak) kVA besitzen habe ich bei diesem Anbieter nun angefragt, ob man diese Leistungselektronik auch extern an den (evtl. auch gekoppelten) Generatoren mit ihrer Dauerleistung von 230 V bei max. 11,3 (gekoppelt 22,6) A verwenden könnte. Ich bin auf die Antwort sehr gespannt!
Die genannten Honda-Aggregate arbeiten mit Benzineinspritzung und sind daher relativ effizient, durch die (in diesem Kontext vermutlich eher unsinnige) Drehzahlreduzierung im Teillastbereich auch in diesem Betriebspunkt leiser und sparsamer. Es braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, dass ein chinesischer Dieselgenerator der 2.000-Euro-Klasse qualitativ nicht mit zwei Stück eines bestens beleumundeteten Honda der 3.000-Euro-Klasse mithalten kann, auch wenn man bei Honda sicher auch ein Stück weit "den Namen zahlt".
Zum Benzinverbrauch finden sich im Internet Angaben von ca. 0,3 l Benzin/kWh, Honda gibt an 4,7 Liter in 3,3 Stunden bei Volllast (also 2,6 kW), was ca. 0,55 l/kWh bedeuten würde ... also derzeit ein wenig unter 1 Euro/kWh. Das ist ein Gesamtwirkungsgrad "vom Tank zur Steckdose" von 20% -- na ja.
Mit der Leistung der beiden Generatoren wäre unsere bestellte 10-kWh-Batterie (BYD HVS 10.2) mit allen Wandlungs- und Ladeverlusten in gut 2 Stunden durchgeladen, womit ein Tagesbedarf mit knapp 10 Euro fast abgedeckt werden könnte; ein solarer Kleinertrag würde den nötigen Rest von 3 bis 5 kWh ergänzen. Ein Betrag für "eine Lösung für den schlimmsten Fall der Fälle", der noch akzeptabel erscheint.
Der nächste Schritt wäre die Möglichkeit zur Stromerzeugung, wenn wetterbedingt im tiefsten Winter der Ertrag für idR mehrere Tage fast komplett einbricht.
Bei der Recherche bin ich auf dieses Produkt gestoßen: Notstromladegerät EPC-2165 - DM Elektrotechnik
Das Pfiffige an dem Ding ist, dass die Generatorleistung gleichgerichtet wird und wie ein PV-Feld an den Wechselrichter DC-seitig angeschlossen wird. So kann man die PV-Batterie nachladen (und kann damit die Laufzeiten des Generators eindämmen) und die vorhandenen Solarerträge weiterhin nutzen und hat ohne weitere Investitionen eine passable Drehstromversorgung im Haus. Schieflast und instabile Netzfrequenz des Generators spielen damit keine Rolle.
Das Konzept klingt für mich überzeugend, eine Art Schaltnetzteil wird da wohl die passende geglättete Gleichspannung herstellen. Und irgendwie wird da wohl ein Lastverhalten eingeplant sein, das dem MPP des Solarwechselrichters das Verhalten eines Solarfeldes vorgaukelt. Ich las auch von einem Output von 400 bis 600 V DC was bei den angegebenen 4,5 kW grob 9 A ergäbe.
So die PV-Anlage bereits mit einer Notstrom-Umschaltungseinheit (Enwitec-Box o.ä.) ausgestattet ist ist dazu nichts an der AC-Verschaltung zu ändern. DM-Elektrotechnik bietet seinen Generator auch mit einem DC-Umschalter mit den üblichen MC-4-Steckern an, mit welchem man ein Solarfeld trennen und dafür den Generator koppeln kann. Sogar ein Steuerung über Modbus-Interface für Autostart/-stopp etc. ist machbar.
Wenn man den Generator nur bei abgekoppeltem Netz im Notfall betreibt (was wegen der relativ hohen Betriebskosten naheliegend ist), wird ein Netzbetreiber auch nichts davon bemerken, auch wenn er das nicht goutieren sollte. Auch für den Wechselrichter dürfte keinen Unterschied zu einem echten PV-Feld bemerken.
Der gekapselte Diesel-Generator ist ein umgebauter Hyundai DHY6000SE bzw. des chinesischen Herstellers Changzhou ITC Power Equipment, welche in der EU um deutlich unter 2.000 Euro zu haben sind. Offenbar wurde durch DM-Elektrotechnik nur die originale Regelelektrik durch die eigene Elektronik des Anbieters ersetzt. Für aktuell 5.000 Euro ist ein Erhaltungsladegerät, die Verkabelung und die DC-Umschaltbox dabei.
Die Rezensionen zu diesem 180 kg schweren Aggregat sind aber eher durchzogen, primär wird die hohe Lautstärke beanstandet. Weiters ist Dieselkraftstoff schlechter lagerfähig (Dieselpest, RME-Anteil) und die Zusammensetzung von Heizöl extraleicht weicht inzwischen so weit von Dieselkraftstoff ab, dass ein Betrieb damit nicht mehr seriös empfehlbar ist, von Problemen bei Minusgraden ganz zu schweigen.
Generell sind Benzinaggregate bedeutend leichter, bei gleicher Kapselung auch leiser, starten bei großer Kälte leichter und sind bei Verwendung von synthetischem Kraftstoff (zB Aspen 4) auch unkompliziert einlagerungsfähig. Nachteilig ist die stark beschränkte Erlaubnis zum Lagern von Benzin in Gebäuden.
Da wir schon zwei koppelbare Honda EU-32i Inverter-Stromaggregate mit je 2,6 (3,2 peak) kVA besitzen habe ich bei diesem Anbieter nun angefragt, ob man diese Leistungselektronik auch extern an den (evtl. auch gekoppelten) Generatoren mit ihrer Dauerleistung von 230 V bei max. 11,3 (gekoppelt 22,6) A verwenden könnte. Ich bin auf die Antwort sehr gespannt!
Die genannten Honda-Aggregate arbeiten mit Benzineinspritzung und sind daher relativ effizient, durch die (in diesem Kontext vermutlich eher unsinnige) Drehzahlreduzierung im Teillastbereich auch in diesem Betriebspunkt leiser und sparsamer. Es braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, dass ein chinesischer Dieselgenerator der 2.000-Euro-Klasse qualitativ nicht mit zwei Stück eines bestens beleumundeteten Honda der 3.000-Euro-Klasse mithalten kann, auch wenn man bei Honda sicher auch ein Stück weit "den Namen zahlt".
Zum Benzinverbrauch finden sich im Internet Angaben von ca. 0,3 l Benzin/kWh, Honda gibt an 4,7 Liter in 3,3 Stunden bei Volllast (also 2,6 kW), was ca. 0,55 l/kWh bedeuten würde ... also derzeit ein wenig unter 1 Euro/kWh. Das ist ein Gesamtwirkungsgrad "vom Tank zur Steckdose" von 20% -- na ja.
Mit der Leistung der beiden Generatoren wäre unsere bestellte 10-kWh-Batterie (BYD HVS 10.2) mit allen Wandlungs- und Ladeverlusten in gut 2 Stunden durchgeladen, womit ein Tagesbedarf mit knapp 10 Euro fast abgedeckt werden könnte; ein solarer Kleinertrag würde den nötigen Rest von 3 bis 5 kWh ergänzen. Ein Betrag für "eine Lösung für den schlimmsten Fall der Fälle", der noch akzeptabel erscheint.
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