Anlagenoptimierung und zukünftiger Heizungswechsel

Diskutiere Anlagenoptimierung und zukünftiger Heizungswechsel im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, da ich mich durch einen Defekt am Brennersteuermodul mit meiner Heizung jetzt mal etwas mehr beschäftigt habe, wollte ich mal...

becks

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Hallo zusammen,

da ich mich durch einen Defekt am Brennersteuermodul mit meiner Heizung jetzt mal etwas mehr beschäftigt habe, wollte ich mal sehen, ob man an den Einstellungen der Heizungsanlage noch etwas optimieren kann.

Mein Haus ist Bj. 2000 und hat 250qm mit Fußbodenheizung beheizte Wohnfläche in jedem Raum sind Thermostate vorhanden.
Im EG sind 2 Heizkreisverteiler vorhanden und im DG einer.
Im Keller gibt es Heizkörper, die aber nie benutzt werden. Fußbodenheizung und Heizungen im Keller sind an einem Heizkreis angeschlossen.
Die Heizung ist ein Brennwertkessel von Schäfer Interdomo Typ Domoplus DPSM220.
Das Haus ist ein Winkelbungalow und hat 25er Porenbetonwände, das Dach an sich ist nicht gedämmt, aber die Geschossdecke zum Dach hin.

Als wir damals eingezogen sind, war die Heizung komplett falsch eingestellt.
Die Fußböden hatten teilweise Temperaturen von über 40°C, weil die Anlage entweder gar nicht oder auf die Heizkörper im Kesser eingestellt war.
Als Erstes hatte ich die Heizkurve von 1 auf 0.5 runter genommen. Danach waren die Bodentemperaturen erträglich, aber die Räume wurden unterschiedlich warm.
Daher habe ich in wochenlanger Arbeit die einzelnen Heizkreise so eingestellt (RL eingedrosselt), dass der RL in den Heizkreisverteilern an jedem Heizkreis gleich war.
Die Heizzeiten gehen von 5:00 Uhr bis 17:00 bei 22°C Soll und danach in den Absenkbetrieb auf 16°C Soll. So ist es noch bis Abends schön warm und über Nacht fällt die Temperatur auf ca. 19°C. Wasser Tagsüber 55°C und Nachts 40°C 150l Speicher.

Seit dem sind alle Räume gleichmäßig warm und die am Heizungsregler eingestellte Temperatur wird auch überall erreicht.

Da letztes Jahr im Sommer das Brennersteuermodul defekt war, habe ich ein gebrauchtes Baugleiches eingebaut und parametriert. Alle Parameter konnte ich einstellen wie beim Original. Nur die min. Lüfterdrehzahl konnte ich nicht tiefer als auf 18 einstellen, original war sie auf 16. Daher fährt die Heizung jetzt minimal auf 40% runter, vorher waren es 36%.
Wenn ich mir die Prozentwerte ansehe, kommt das auch so hin mit der max. Lüfterdrehzahl zu den anderen Werten.

Wahrscheinlich würde die Heizung auch noch mit geringerer Leistung auskommen. Kann man das vielleicht noch irgendwie einstellen?

Ich habe jetzt 2 Wochen lang mal die Verbrauchswerte mit dazugehörigen Außen-, Vor und Rücklauftemperaturen und den dazugehörigen Brennerleistungen zum Ablesezeitpunkt aufgeschrieben. Die PDF habe ich mal angehängt. Für die Messreihe sind alle Heizkreise voll auf gewesen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Spreizung meistens 1K ist. Ist das so i.O. oder sollte man da was verbessern?
Außerdem habe ich festgestellt, dass im Absenkbetrieb eine VL-Soll von 26°C vorgegeben war, aber sie Heizung nicht unter 30°C kam, da sie schon bei 40% lief aber nicht tiefer kam.

Ist es sinnvoll, die einzelnen Heizkreise über die Raumthermostate und Stellantriebe zu steuern oder ist es besser, so wie bei den Messungen alles offen zu lassen?
Immerhin ziehen sie zusammengerechnet fast 50W und das ja gerade auch dann, wenn die Heizung über Nacht mit der Temperatur runter fährt.
Durch das Einstellen der Heizkreise, wie oben beschrieben, habe ich auch ohne Thermostate in jedem Raum die perfekte Temperatur.

Die Umwälzpumpe stand die ganze Zeit auf Stufe 3. Ich habe sie testweise mal auf Stufe 2 und 1 gestellt, wobei mir bei Stufe 2 nichts aufgefallen ist, bei Stufe 1 war es dann teilweise kälter in den Räumen. Wie kann man feststellen, welche die Richtige Einstellung ist?
20210201_085659.jpg20210201_155659.jpg


Diese Messungen habe ich durchgeführt, um mal eine Verbrauchsübersicht zu haben, da ich in den nächsten 1-2 Jahren die Heizung tauschen will, weil die Therme jetzt doch so langsam an ihr Lebensende kommt.
Dieses Jahr kommt eine PV-Anlage mit 34 kWp auf das Dach und dann habe ich an eine Wärmepumpe gedacht, die dann auch Intelligent mit der PV verknüpft sein soll.
Dann könnte man bei Sonnenschein den Speicher höher aufheizen und auch die Räume ein paar Grad wärmer heizen.

Ist es sinnvoll eine reine WP zu nehmen oder eine Kombianlage mit Brennwerttherme drin? Ich war vor 2 Jahren schon einmal beim Installateur, aber der wollte für so ein Kombigerät 35000€ haben.
Welche WP wäre für meinen Bedarf passend? Reicht eine LWWP aus oder sollte es eine mit Bohrung sein? Da sind die Kosten ja erheblich höher.

So, jetzt habe ich erst mal genug geschrieben. Ich hoffe ihr könnt mir einige Tipps geben.

Vielen Dank im Voraus.
 

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Dr Schorni

Dr Schorni

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Eine gute Buchführung zahlt sich immer aus. ABER nmE mittelt sich das erst über mehr als 20 Tage so richtig. Da hat man sonst zu viel Streuung drin. Hab ich hier auch grad gemacht, über 60 Tage und kam fast exakt (+5%) auf die rechnerisch ermittelten Heizlast. ABER da waren bei den Einzeldaten Streuungen, also Ausreißer mit -60% und +70% drin!! Auch die Phasenverschiebung über die Außentemperaturänderung und Gebäudemasse macht was aus. Auch sollte man zuverlässig herausrechnen wie hoch der WW-Anteil ist, da dieser natürlich den Verbrauchswert bzgl HEIZEN verfälscht. Dazu kannst auch den reinen WW-Verbrauch nehmen und über die Temperaturdifferenz errechnen ABER Du musst den Nutzungsgrad mit reinnehmen. Hier im MFH und Dauerzirkulation, WW 60 Grad, liegt der bei 25-30% (im Sommer und weniger Personen geht der runter unter 10%!). Aber selbst im EFH kommt man bei "normalem Betrieb" kaum über 40% (ohne Zirkulation!).
Edit: Grad nachgeschaut, der WW-Nutzungsgrad Juli/August lag bei schlappen 16% - wobei da aber auch der WW-Verbrauch nur ca 50% ggü Dezember/Januar liegt, das führt zur Verschlechterung.

Bewährt hat sich auch ein selbsterstelltes Diagramm mit Außentemperatur und Verbrauch. Das ergibt dann (nach einigen Tagen) so eine Punktewolke deren Mittlung dann irgendwo auf die Außentemperatur-Linie trifft was wiederum den WW-Sockel bzw die Heizgrenze erzeugt.
 
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becks

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Ich habe das Datei mal weitergeführt und den Wasserverbrauch mit aufgenommen. Wie berechne ich den WW-Anteil am Gasverbrauch am sinnvollsten?
Ich habe alle möglichen Werte in die Excel mit eingefügt. Zirkulation ist ausgeschaltet, da das Wasser nicht so lange braucht, bis es an den Zapfstellen ist.
Die erneuerte Datei habe ich noch einmal angehängt.

Welchen Diagrammtyp würdest du bei Excel nehmen, damit sich diese Punktewolke ergibt?
ich habe da alle möglichen ausprobiert, aber für mich nichts sinnvolles gefunden.
 

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