Wirkungsweise einer Gashybrid-Heizung

Diskutiere Wirkungsweise einer Gashybrid-Heizung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Ich versuche, die Effektivität einer Gas-Wärmepumpe-Hybrid-Heizung zu verstehen. Ich habe bisher darüber noch keine wirklich tiefgehenden Beitrag...

Ulrich Schmidt

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Ich versuche, die Effektivität einer Gas-Wärmepumpe-Hybrid-Heizung zu verstehen. Ich habe bisher darüber noch keine wirklich tiefgehenden Beitrag gefunden.
Im Prinzip ist ja klar, dass die eine (Gas) einspringt, wenn die andere (Wärmepumpe) an ihre Grenzen kommt.
Nun ist es aber so, dass die Wärmepumpe besonders effektiv ist bei niedrigen Temperaturen - sagen wir mal die 45 Grad, die ja auch immer bei den COP-Werten angenommen werden. Ich habe derzeit Heizkörper an einer athmosphärischen Gasheizung. Wenn ich die mit einer Vorlauftemperatur von 70 Grad betreibe beträgt der Rücklauf, wenns niedrig ist, 50 Grad.
Ich seh nicht, wo die Wärmepumpe hier noch effektiv eingesetzt werden kann - um das Wasser von 50 auf 70 Grad hochzuheizen?

Wenn jemand zumindest eine Link für mich hätte, wäre das schon toll!
 

Skubo

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Dein System ist für eine WP nicht geeignet.
Das betrifft die meisten Heizkörperheizungen in unserem Land. Vergiss die Märchen der Grünen und ihrer Anhänger.
 

Ulrich Schmidt

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Dein System ist für eine WP nicht geeignet.
Mit "meinem System" sind die Heizkörper gemeint? Die ganze Heizung muss sowieso demnächst ausgetauscht werden, sie ist jetzt 30 Jahre alt.

Und für welches System ist das denn dann überhaupt sinnvoll? Für Häuser mit niedrigen Vorlauftemperaturen wird Hybrid doch gar nicht benötigt? Da nimmt man eine Wärmepumpe und gut ist es?
 

Skubo

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Deine Heizung muss nur getauscht werden wenn es eine Heizung mit Konstanttemperaturkessel wäre. Hast Du einen Aussentemperaturfühler oder eine Regelung?
Dann darf Deine Heizung bis zu ihrem Tod durch Unreparierbarkeit laufen.
Keine Panik und Ruhe bewahren.
 
Dr Schorni

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Wenn das HAUS auch nur 30 Jahre alt ist dann IST das WP-geeignet. Kein Mensch braucht wirklich 70 Vorlauf. Das ist nur aus eigener Betreiber-Unwissenheit oder technischer Ignoranz des Installateurs vielleicht so hoch eingestellt. Aber die Heizperiode ist nun halt schon rum, zu spät um eine niedrigere Heizkurve zu testen....
Ein Hybridsystem hat einen Bivalenzpunkt der Außentemperatur ab dem die WP nicht mehr effizient kann oder am Limit ist und der Hybridkessel dazuschaltet.
 

Skubo

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Das hängt wohl vom Wärmbedarf und dem Anlagenkonzept (Auslegung) ab.
Ein hydraulischer Abgleich ist kein Perpetuum Mobile
 

KarlZei

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Im Prinzip ist ja klar, dass die eine (Gas) einspringt, wenn die andere (Wärmepumpe) an ihre Grenzen kommt.
Wirkliche technische Grenzen gibt es bei Wärmepumpen nicht mehr. Es geht eher um die Effizienz im Betrieb und damit um die Wirtschaftlichkeit. Ist dann insbesondere abhängig von den Investitions-, Wartungs-/Reparatur- und Energiekosten.
Ich habe derzeit Heizkörper an einer athmosphärischen Gasheizung. Wenn ich die mit einer Vorlauftemperatur von 70 Grad betreibe beträgt der Rücklauf, wenns niedrig ist, 50 Grad.
Ich seh nicht, wo die Wärmepumpe hier noch effektiv eingesetzt werden kann - um das Wasser von 50 auf 70 Grad hochzuheizen?
Bei höheren Außentemperaturen. Die viel zu hohen 70°C hätte man ja nur bei richtig niedriger Außentemperatur (AT). Mit steigender AT nimmt die Vorlauftemperatur ab und die Wärmepumpe kann immer effizienter laufen. Hier muss man halt die Temperatur finden, bei der zwischen GAS und WP umgeschaltet werden soll (Bivalenzpunkt).
 

Ulrich Schmidt

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Danke für Eure Antworten. Es geht mir aber jetzt einfach um die Wirkweise der Gashybridheizung. Für welchen EInsatzzweck ist sie sinnvoll?
 

Skubo

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Eine auf 70/50 konzipierte und errichtete Anlage läuft nun mal nicht mit 45 Grad Vorlauftemperatur. Da muss mehr angepasst werden wie die Heizkurve.
 

Skubo

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Danke für Eure Antworten. Es geht mir aber jetzt einfach um die Wirkweise der Gashybridheizung. Für welchen EInsatzzweck ist sie sinnvoll?
Hier wird durch den Gaskessel auf die erforderliche Temperatur hochgeheizt die die WP nicht effizient schafft. Also alles höher als 45 Grad
 

Skubo

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Da 1kWh Strom ca 4x soviel kostet wie 1kWh Gas wird eine WP erst ab COP 4
interessant und eventuell sinnvoll.
Das schafft sie mit Sicherheit nicht bei einer erforderlichen Vorlauftemperatur höher als 45Grad.
 

Ulrich Schmidt

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Eine auf 70/50 konzipierte und errichtete Anlage
Meine Heizung läuft auch nicht ständig auf 70 Grad. Die Vorlauftemperatur wird über einen Außenfühler gesteuert und kann justiert werden. Und ob man hohe Vorlauftemperaturen braucht, hängt doch nicht an der Heizung sondern an der verfügbaren Heizfläche und dem Zustand der Isolierung.

Mir geht es darum für mich zu modellieren, wie ich austausche, wenn ich austausche. Und die Idee dahinter zu verstehen. Und die Gashybrid-Heizung wurde mir vom Installateur angeboten, aber ich kann nicht erkennen wohin mich das führt. Wenn ich in den sehr kalten Monaten Januar und Februar eine sehr hohe Vorlauftemperatur benötige, würde das ja bedeuten, dass die Gasheizung in dem System das Leistungsvermögen meiner jetzigen haben müsste - weil eben die WP gar nichts beiträgt.

Das mit dem genannten Bilvalenzpunkt erscheint mir der andere wesentliche Punkt. Der müsste deutlich höher als 45 Grad sein - vermutlich beispielsweise nahe 60 Grad liegen, damit das System für mich interessant ist. Bei 60 Grad ist aber sicher der COP eher unter 3 als über 4.
 

KarlZei

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Für welchen EInsatzzweck ist sie sinnvoll?
Das ist eigentlich eine ziemlich komplexe Angelegenheit, bei der einiges zu berücksichtigen wäre und für die letztlich Du die Kriterien festlegen müsstest. Der wesentliche Punkt ist, dass die Wärmepumpe bei einer Hybridlösung deutlich kleiner ausgelegt werden kann, damit deutlich preisgünstiger / hydraulisch einfacher wird und trotzdem einen großen Teil des Wärmebedarfs recht effizient decken kann.
So könnte man z.B. schon vor einer energetischen Sanierung des Hauses eine Wärmepumpe nutzen, die dann erst nach der Sanierung allein für das Haus ausreicht bzw. nicht zu stark überdimensioniert ist.
 

Skubo

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@Ulrich Schmidt
Du hast es verstanden. Vergiss die Hybridheizung und lass Deine Anlage bis zu deren Tod weiter laufen. Eine WP bringt Dir keinen Vorteil und der neue Gasbrennwertkessel spart Dir ca. 10 Prozent Gaskosten (maximal)
Nimm Dein Geld und fahre in Urlaub. Da hast Du zumindest Erholung.
Wenn Du Geld zuviel hast lass Dir eine unnötige Heizungssanierung aufdrücken..
(Fussbodenheizung, Vollwärmeschutz, neue Fenster, Dachdämmung etc. )
 

Ulrich Schmidt

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Der wesentliche Punkt ist, dass die Wärmepumpe bei einer Hybridlösung deutlich kleiner ausgelegt werden kann, damit deutlich preisgünstiger / hydraulisch einfacher wird und trotzdem einen großen Teil des Wärmebedarfs recht effizient decken kann.
Da drehen wir uns jetzt im Kreis. Das ist doch meine Frage. Das könnte doch nur dann einigermassen funktionieren, wenn der Bivalenzpunkt über der Rücklauftemperatur liegt.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Das hängt wohl vom Wärmbedarf und dem Anlagenkonzept (Auslegung) ab.
Ein hydraulischer Abgleich ist kein Perpetuum Mobile
Ja, un?! Ändert aber nichts daran DASS es einen Bivalenzpunkt GIBT!
Nimm Dein Geld und fahre in Urlaub.
Wenn das mitm Fahrrad erfolgt haben wir auch eine CO2-Einsparung....
der neue Gasbrennwertkessel spart Dir ca. 10 Prozent Gaskosten (maximal)
MINIMAL! Das ist bei angepasster Betriebsweise deutlich mehr. Es sei denn man/der Installateur stellt sich ganz ganz dumm an!
Es geht mir aber jetzt einfach um die Wirkweise der Gashybridheizung. Für welchen EInsatzzweck ist sie sinnvoll?
Da drehen wir uns jetzt im Kreis. Das ist doch meine Frage. Das könnte doch nur dann einigermassen funktionieren, wenn der Bivalenzpunkt über der Rücklauftemperatur liegt.
googlen......
Du versteigst Dich in Details die man ohne genaue Betrachtung und Auswertung der Anlage durch die Ermittlung des hydraulischen Abgleichs NICHT mal besprechen kann! Der Bivalenzpunkt ist so variabel wie der Schaltpunkt im Auto, SOH! Und wir haben von Dir NICHTS!!
Wir haben nicht Deine Norm-Außentemperatur....
Wir haben nicht Deine Heizlast, nichtmal Deinen Jahresgasverbrauch....
Wir haben nicht Deine Heizkurve, weder die unreflektierte noch die vielleicht verbesserte, außer dass Du scheints mit 70 VL kalkulierst, aber das doch scheints nicht brauchst oder vielleicht auch nicht....
 

Skubo

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ein hydraulischer Abgleich macht aus einer Heizkörperheizung keine Flächenheizung mit einer Vorlauftemperatur von max 45Grad.
Damit ist die WP aus dem Spiel.
Technisch und wirtschaftlich.
 
Dr Schorni

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ein hydraulischer Abgleich macht aus einer Heizkörperheizung keine Flächenheizung mit einer Vorlauftemperatur von max 45Grad.
Wenn man ihn konsequent umsetzt MACHT er eine Heizkörperheizung mit unter 50 VL möglich. Damit ist die WP-ready und das Gas-Brennwertgerät freut sich genauso. Da darf man sich halt nicht dumm anstellen....
 

Skubo

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Wenn man ihn konsequent umsetzt MACHT er eine Heizkörperheizung mit unter 50 VL möglich. Damit ist die WP-ready und das Gas-Brennwertgerät freut sich genauso. Da darf man sich halt nicht dumm anstellen....
Ich denke wir sind uns einig, dass nach Erstellung der Wärmebedarfsrechnung das Rohrleitungsnetz, die Heizflächen (HK oder FBH) und die Pumpen ausgelegt bzw. dimensioniert werden. Ein HK der auf Vorgabe eines 70/50er System dimensioniert wird, bringt die geforderte Wärmeleistung logischerweise bei Vorlauftemp. 70 Grad und nicht bei VL-Temp. unter 50.
Es ist klar dass die max VL-Temp von 70 Grad nur bei der zugrunde gelegten kältesten Aussentemp. erforderlich wird. Je nach Region in D können dies
beispielsweise -10°C oder auch kälter sein. Wenn diese Temp. auch nur für einen Zeitraum von 8 oder 10 Tagen auftreten, so ist dann eben in diesem Zeitraum die VL-Temp von 70 erforderlich. Mit 50 Grad oder weniger bekommst Du die Bude nicht warm. Da kannst Du hydraulisch abgleichen bis Du schwarz oder weiß wirst.
Was bewirkt der hydraulische Abgleich?
Es wird durch Ventilvoreinstellung am HK-Ventil dafür gesorgt, dass genau die Wassermenge(l/min) durch den HK fließt welche dafür sorgt dass die vorher berechnete Wärmemenge an den Raum abgegeben wird. Natürlich muss das delta T zwischen VL und RL berücksichtigt werden um den Durchfluß einzustellen.
Diese Einstellung macht man an jedem HK bzw. jeder Teilstrecke der Anlage.
Somit wird erreicht, dass die in der Wärmebedarfsberechnung ermittelteten Teilleistungen von allen Heizflächen im Gebäude erreicht und abgegeben werden.
Durch den hydraulischen Abgleich nimmst Du keine Änderungen an der zugrunde gelegten VL-Temp. vor.
Dazu müsstest Du vorher die HK-Auslegung ändern. Je geringer die VL-Temp desto größer wird die Abgabefläche. Warum heißt es wohl Fussbodenheizung ?
 
Dr Schorni

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Jaein. Natürlich: wenn man nichts macht dann ändert sich nichts.
Deshalb schreib ich ja zum hydraulischen Abgleich auch
Wenn man ihn konsequent umsetzt
. Da darf man sich halt nicht dumm anstellen....
...und nicht einfach Daten in ein Programm eingeben und eine gesetzte Systemtemperatur verwenden. Dazu muss man kein Fachmann sein, aber dieser hyAb ist dann auch wertlos. Keine einzige meiner unveränderten Bestandsanlagen BRAUCHT wirklich 70 VL, selbst die unabgeglichenen laufen alle mit 60 - natürlich bezogen auf den Auslegungspunkt NAT.
Durch den hydraulischen Abgleich nimmst Du keine Änderungen an der zugrunde gelegten VL-Temp. vor.
Selbstverständlich MUSS man beim hyAb die niedrigstmöglichste Systemtemperatur suchen mit der die Raum-Heizlasten noch versorgt sind. Kommt man damit nicht in den WP-Bereich, dann muss man eben DIE Heizkörper austauschen in den relevanten Räumen die das verhindern.
@Ulrich Schmidt Und DANN erst habe ich a) die Machbarkeit bzw Effizienz einer WP geklärt und b) den Bivalenzpunkt gefunden !☝
Warum heißt es wohl Fussbodenheizung ?
Ich vermute mal weil sie nicht an der Decke ist....:rolleyes:
 
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