das meine Fußbodenheizung nicht gebügend Energie hat, den Wärmetauscher aufzutauen
Nochmal. Deine WP taut über eine Kreislaufumkehr auf. Dabei wird die Richtung des Kreislaufs über ein Vier-Wege-Ventil umgedreht.
Draußen steht der Verdampfer, welcher nach und nach vereist, die Hitze wird im Kondensator erzeugt, welcher über einen Wärmetauscher mit dem Heizkreislauf verbunden ist.
Irgendwann ist der Verdampfer durch das Eis dicht, es strömt keine Luft mehr durch, eine Enteisung wird fällig. Wann, entscheidet meistens ein Temperatursensor. Jetzt schaltet das Vierfachventil den Kreislauf um. Die Hitze wird nun im ehemaligen Verdampfer erzeugt, und das nicht knapp. Irgendwann schmilzt das Eis und es dampft auch so richtig. Dabei wird über den ehemaligen Kondensator dem Heizkreislauf Wärme entzogen, die Umwälzpumpe des Heizkreises läuft ja weiter. Ob jetzt 30°C, 20°C oder 10°C Wasser zur Verfügung steht, ist für den Prozess egal. Würde es tatsächlich erforderlich sein, daß hier heißes Wasser benötigt wird, dann könnte eine WP ein kaltes Haus bei Minusgraden niemals aufheizen, weil die ja beim Versuch zu enteisen sofort auf Störung gehen würde. Also völliger Blödsinn, welcher immer wieder erzählt wird. Selbst wenn ein Puffer im Rücklauf wäre, die Temperatur des Wassers welches zurück in die WP fließt wäre genau die gleiche, bzw. sogar kälter, weil der Puffer ja nicht beheizt wird. Als nächster Lösungsvorschlag wird dann wohl ein Heizstab in den Puffer kommen müssen.
Für die Enteisung werden allerdings gewisse Parameter vorgegeben. Es wird eine Maximalzeit festgelegt, nach welcher die Enteisung abgebrochen wird und es werden Temperaturen festgelegt, welche zu erreichen sind. Liegen diese Parameter außerhalb der gegebenen Wirklichkeit, kommt es zu einer Störung. Das ist alles herstellerspezifisch und zum Teil auch mehr oder weniger fest einprogrammiert. Ein sachkundiger Kältetechniker muß sich den ganzen Murks genau anschauen, Messungen durchführen und dabei feststellen, wo das Problem liegt. Wenn es nie richtig lief, muß womöglich nur das Zeitfenster verlängert oder die Mindesttemperaturvorgabe gesenkt werden. Kann auch sein, daß das Umschaltventil eine Macke hat. Weil aber unsere Handwerker zu reinen Kistenschiebern mutiert sind, fehlt die Kompetenz der Sache auf den Grund zu gehen.
Das ist wie bei einem modernen Benzinmotor. Wenn ein Lambda-Fehler hinterlegt ist, dann liegt es zu 99.9% nicht an der Lambdasonde sondern an einer Undichtigkeit im Ansaugtrakt, welche oft sehr schwer zu finden ist. Erfahrene Fachkräfte wissen das.