Verständnisfrage hydraulischer Abgleich

Diskutiere Verständnisfrage hydraulischer Abgleich im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Vergiss doch einfach mal die Thermostate. Die können die Raumtemperatur mehr oder weniger gut regeln. Sie können aber sicher nicht dafür sorgen...

KarlZei

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dann kommen wir doch wieder zum Kernproblem zurück: die Voreinstellung begrenzt doch nur den maximalen Durchfluss. Ein (perfekt) schließendes/regelndes Thermostatventil regelt auch den Durchfluss. Wo ist der Unterschied?
Vergiss doch einfach mal die Thermostate. Die können die Raumtemperatur mehr oder weniger gut regeln. Sie können aber sicher nicht dafür sorgen, dass die hydraulischen Verhältnisse in der Anlage aufeinander abgestimmt sind und eine optimierte, möglichst effiziente Wärmeerzeugung/-verteilung erfolgen kann.
Die Thermostate wollen einfach nur stumpf Temperatur regeln. Denen ist es egal, wie viel und welche Wärme in den Raum kommt. Du kannst denen im Vorlauf z.B. 40°C anbieten oder 60°C. Das macht bezüglich Regeln und Raumtemperatur praktisch keinen Unterschied. Aber für Dich bzw. Deinen Geldbeutel wird es einer sein. Du wirst bei (unnötig hohen) 60°C deutlich mehr Energie brauchen und bezahlen müssen. Mit dem Abgleich verhinderst Du eine zu hohe Temperatur im Vorlauf. Und nicht nur das, weil zum Abgleich ja auch noch u.a. die Pumpeneinstellung gehört.

Aber erzähle doch mal, wie Du Dir eine diesbezügliche Optimierung nur mit Thermostaten vorstellst.
 

Heizungsdoc

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Du hast es anscheinend immer noch nicht verstanden.
Wenn es keine Begrenzung des maximalen Durchfluss es durch die Voreinstellung gäbe, würde ein grosses Wohnzimmer mit 5 Heizkörpern morgens beim Aufheizen dem kleinen Badezimmer mit seinem Handtuchheizkörperchen das ganze warme Wasser wegnehmen.
Nö. Also das hab ich noch nicht gesehen, das nur die Wohnzimmerheizkörper warm werden un das Bad nicht. Wenn das so ist, stimmt doch grundlegend was anderes nicht.
 

thaistatos

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Aber erzähle doch mal, wie Du Dir eine diesbezügliche Optimierung nur mit Thermostaten vorstellst.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Die Eingangsfrage war: wie hilft in einem eingeschwungenen System mit Thermostatventilen noch ein HA, wenn die Voreinstellung des HA nur den Maximaldurchfluss, der im eingeschwungenen System gar nicht mehr auftritt, begrenzt.

Ich denke es hat sich geklärt, da der HA nur in der Dynamik durch bessere Regelung und damit evtl. Verhindern von Überschwingern in einzelnen Räumen zur Optimierung beiträgt. (und auch noch anderen Effekten).
Ich meine mit HA hauptsächlich die Voreinstellung des Ventils am Heizkörper, nicht irgendwelche daraus resultierenden Rücknahmen von VL Temperaturen, es ging mir rein um die Hydraulik (Beispiel Eckventil und Wasserhahn).
Letztlich ist es ja auch der gleiche Ventilteller, der bewegt oder im Hub begrenzt wird, kein separates Ventil.

Vielleicht ist der Begriff Hydraulischer Abgleich auch falsch oder von mir zu eng aufgefasst, wenn man damit die Gesamtoptimierung des Systems meint. Solange durch meinen Heizkörper mit gleicher Vorlauftemperatur 5l/min Wasser fließen, wird er die gleiche Wärmemenge abgeben und den Raum bei ausreichend langer Zeit (eingeschwungenes System, konstante Raumtemperatur) auf eine Temperatur XX aufheizen, bis Wärmeabfuhr und Wärmezufuhr gleich sind. Da ist egal, ob ich den Volumenstrom durch Thermostatventil oder Thermostatventil x Voreinstellung erreiche, siehe Eckventil + Wasserhahn.
 

KarlZei

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Letztlich ist es ja auch der gleiche Ventilteller, der bewegt oder im Hub begrenzt wird, kein separates Ventil.
Ah. Das ist nicht richtig. Die Begrenzung des Durchflusses mit der Voreinstellung erfolgt unabhängig von Ventilteller, Hub usw.. Der Arbeitsbereich des Thermostatventils bleibt unverändert. Es kann unverändert zwischen 0 und 100% fahren. Nur ändert sich dabei der Durchfluss dann eben z.B. nicht mehr zwischen 0 und 150l/h, sondern nur noch zwischen 0 und 80l/h.
 

thaistatos

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Ok, wieder was gelernt, nicht genau genug in der Schnittzeichnung nachgeschaut. Die Voreinstellung verringert den maximalen Durchfluss, das Thermostatventil bleibt beim gleichen Hub.
Also doch ähnlich Eckventil und Wasserhahn. (nur das die Voreinstellung nicht wie das Eckventil komplett absperren kann).
 

elo22

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Ein (Groß) Teil beruht also auf ungünstigem Regelverhalten der Thermostatventile, was man durch Kappen des Angebots zu kompensieren versucht. Elektronische Thermostatventile sollten aber durch eingebauten Regler auch ausreichend schnell und genauer reagieren.
Das darfst Du hier nicht schrieben, da reagieren einige allgerisch.
Duck und weg

Lutz
 

thaistatos

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Ich wollte keinen Glaubenskrieg anfangen, sondern nur das Prinzip verstehen.
Bzgl. Regelverhalten von Thermostatventilen und resultierender Raumtemperatur: ich habe mir noch nie einen 24h Datenschrieb von den Räumen angeschaut. Sobald der Temperaturlogger eintrifft, kann man sich das ja einmal anschauen.
 

KarlZei

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Bzgl. Regelverhalten von Thermostatventilen und resultierender Raumtemperatur: ich habe mir noch nie einen 24h Datenschrieb von den Räumen angeschaut. Sobald der Temperaturlogger eintrifft, kann man sich das ja einmal anschauen.
Das ist bestimmt interessant. Aber in meinem Fall stellt sich die Frage danach nicht. Etwas pointiert regeln die Teile bei mir die Raumtemperatur nicht.
Alle Räume mit Fußbodenheizung haben keine wirkenden Thermostate / Einzelraumregelungen. Die Temperaturen in den Räumen stellen sich einfach so auf den gewünschten Wert ein. Sechs Räume (Schlaf- und Kinderzimmer) haben betriebsfähige Heizkörper-Thermostate. Die sind immer weitgehend offen und haben nur dann etwas zu tun, wenn der Raum durch Fremdeinwirkung zu warm wird oder mal jemand das Fenster aufmacht. Passiert beides nicht, dann stellt sich auch in diesen Räumen automatisch die richtige Temperatur ein.

Der Grund dafür ist der hydraulische Abgleich (natürlich inkl. Heizkurve, Pumpeneinstellung). Und weil der Abgleich so gut ist und die Thermostate nur wenig eingreifen, habe ich hier ständig einen vernünftigen Volumenstrom, niedrige sowie nur wenig schwankende Vorlauftemperaturen und in der Summe eine Therme, die sehr wenig taktet und sehr effizient läuft.
 

thaistatos

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Kann man an den Heizkörperthermostaten eigentlich irgendwie von außen ablesen, in welcher Position die sich befinden? Oder wie hast du festgestellt, dass die immer weitgehend offen sind? Oder machst du es indirekt am Volumenstrom (Volumenstrommessgerät verbaut oder über die Pumpe) fest?
 

KarlZei

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Ja, der Punkt ist gut. Das ist nicht so einfach.
Ich nutze elektronische Thermostate, von denen ich mir den Ventilöffnungsgrad anzeigen lassen kann.
 

thaistatos

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Ok, hatte ich schon vermutet, dass man denen es evtl. Ablesen kann. Bei den anderen wird es wohl schwieriger bis unmöglich.
 

KarlZei

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Ja.
Du magst es vielleicht nicht hören wollen, aber das ist überhaupt kein Problem. Einfach die Thermostate etwas über Wunschtemperatur einstellen. Dann sind sie meist weitgehend offen, weil ja der Abgleich für die Temperaturbegrenzung sorgt ;-)
 
Thema:

Verständnisfrage hydraulischer Abgleich

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