Okay da Du nochmal nachfragst, befassen wir uns weiter mit deiner Angelegenheit.
Der Gesamteindruck ist etwas widersprüchlich. Denn du sagst, es wird so wie ihr es wollt auch knapp 22 Grad warm im Raum.
Im 6ten Abschnitt vermutest du, es kann irgendwas nicht richtig sein, denn das Wasser im Heizkreislauf würde nur kurze Zeit zirkulieren.
Du sprichst von einem Wärmetauscher, hast aber deine Anlage nicht genau genug beschrieben.
Zumindest ich müsste spekulieren was wie in deiner Anlage verbaut ist, um ersehen zu können, was da wie ablaufen sollte.
Genau genommen macht deine Anlage ja das was sie soll! Du hast warme Räume und warmes Badewasser sicher auch!
Dich stört, in deinem Text nachzulesen, die für dein empfinden zu kleine Taktzeit.
Siehste, ich versuchte mit meinen Zwischenfragen einem "Mitleser" Informationen zukommen zu lassen, wie trickreich und simpel mancherlei Regeltechnik
aufgebaut ist. Da ist vieles mehr Schein als Sein!
Ist doch zu erwarten, dass bei allem was auf Verdacht konstruiert ist, ein gewisses Angst- oder soll ich Sicherheitspotential eingebaut, eingeplant werden muss.
Mit anderen Worten, längere Taktzeiten würden -vom Auge des Heizungsbauers betrachtet- ein zu großes Risiko darstellen, die gewünschte Raumtemperatur auch zeitlich erreichen zu können.
Außerdem gibt es so manche Planungsfehler in den Anlagenkonzepten. Denn einen Kesselbauer interessiert nur, wie gut sein Produkt "auf dem Prüffeld" im Vergleich zu anderen Herstellern abschneidet.
Ausgelegt wird das Anlagenkonzept also viel weniger auf das was für den Kunden gut wäre.
Mal was grundlegendes: Die Rücklauf-Temperatur des Wassers ist direkt davon abhängig, wie lange das Wasser in einem Heizkörper verweilt. Wenn die Durchlaufmenge eines Heizkörpers also kleiner wird, sinkt die Temperatur des unten abfließenden Wassers.
Die Durchlaufmenge wird in einem Heizungssystem durch zwei Größen beeinflußt: Durch die Umlaufpumpe und durch den Fließwiderstand im Rohrsystem.
Die Umlaufpumpe gibt ein Druckniveau vor, welches sich mittels der Reibungswiderstände in eine Wassermenge pro Zeiteinheit umsetzt. Leider kann die Umlaufpumpe meist nur in größeren Schritten oder gar nicht an das System angepaßt werden. Wenn sie zu groß ist, kann man sie nur gegen eine kleinere austauschen! Dies ist vor allem dann notwendig, wenn sich auf Grund von Fließgeräuschen das Heizungssystem unangenehm bemerkbar macht! Eine Sonderstellung nehmen sog. 'elektronische' Pumpen ein. Bei diesen hält ein eingebauter Regler das Ausgangsdruckniveau konstant. Diese Pumpen sind aber nur für größere Heizungsanlagen sinnvoll, da sie nicht für die bei Ein- bis Dreifamilienhäusern notwendigen kleinen Leistungen erhältlich sind.
Der Widerstand, den ein einzelner Zweig des Heizungssystems dem Wasser entgegenstellt, ist, neben den installationsbedingten Größen der Zustand des Thermostatventils sowie die Einstellung der Rücklaufverschraubung und falls vorhanden, die begrenzungseinstellungeinstellung am Einlassventil des Heizkörpers. Da die Vorlaufmengeneinstellung am Einlassventil nur bei neueren Anlagen standard ist, beschreibe ich hier alles bezogen auf die meist vorhandene Rücklaufverschraubung. Diese Einstellmöglichkeit erlaubt es, die durch den Heizkörper maximal fließende Wassermenge einzustellen. Damit ist jeder Heizkörper eines Heizungssystems auf seine optimale Wärmeleistung einstellbar (dynamischer bzw hydraulischer Abgleich). Dieser wurde nie vorher gemacht und ist erst seit kurzem vorgeschrieben aber nur für Neuanlagen.
An dieser Stelle sind zwei Randbedingungen zu beachten:
Wir wollen die Rücklauftemperatur so niedrig wie möglich haben, der Heizkörper muß den Raum noch aufwärmen können.
Ein Heizkörper wird vom Hersteller immer auf einen bestimmten Energieabgabewertebereich, bezogen auf einen Vorlauftemperaturbereich mit einer bestimmten Wassermenge (l/h), entwickelt. Diese Größen darf man nicht aus dem Auge verlieren. Der Heizkörper kann nur dann seine 'optimale' Energieabgabe liefern, wenn er mit diesen Werten betrieben wird! Hier gilt zu beachten:
Ein Heizkörper, welcher "zu viel" Wasser erhält, gibt nicht proportional mehr Energie ab! Im wesentlichen steigt nur die Rücklauftemperatur. Ein Heizkörper mit "zu wenig" Wasser liefert weniger Energie als sich aus der reduzierten Wassermenge ableiten ließe. Obwohl in diesem Fall die Rücklauftemperatur absinkt, ist sie dennoch höher als erwartet.
Ein Heizkörper gibt seine Energie immer bezogen auf die Vorlauftemperatur und die Wassermenge ab. Eine höhere Vorlauftemperatur erhöht also zunächst einmal die Energieabgabe, aber auch die Rücklauftemperatur.
Wie das bei dir aussieht müsste man in Erfahrung bringen. Dann könnten zumindest Leute die mit den Messergebnissen was anfangen können, beurteilen wie gut oder schlecht diese Anlage läuft.
Warm macht deine Anlage ja, das würden zumindest einige "Fachleute hier" reklamieren und sagen, ist doch alles bestens.
Ob das aber wirtschftlich ist, interessiert manche Fachleute nicht wirklich.
Bekanntlich könnte man mit einem Auto und Vollgas im 4ten Gang auch Tempo 50 fahren, man müsste nur die Kupplung entsprechend schleifen lassen, um es mal extrem deutlich zu machen.
Viele Heizungsanlagen laufen nach ähnlichem Prinzip wie Vollgas mit schleifender Kupplung, leider.
Energieeinsparverordnungen sind aber meist so ausgelegt, dass an solcherlei technischen Mängeln nicht verändert wird, sondern angeblich bessere Technik verkauft werden kann.
Der größte Witz aber ist, man dimensioniert vieles nicht auf den Bedarf des Kunden, bzw Abnehmers, sondern auf den Bedarf des Anlagenbauers.
Wie oben ersichtlich, sollte die Rücklauftemperatur möglichst tief sein. Betrachtet man das aber aus Sicht eines Heizkesselbauers, dann ist dem eine möglichst tiefe Rücklauftemperatur ein Dorn im Auge.
Wegen kondenswasserbildung usw will der heizkesselhersteller die Rücklauftemperatur nicht unter einem bestimmten Wert haben.
Also was wird dann gemacht, wie wird dann getrickst und etwas als normal oder Stand der Technik proklamiert, weil es für eine Sache wichtig und unabdingbar ist?
Man fährt Anlagen mit einer Vorlauftemperatur-regelung weil diese Angelegneheit das Beste für den Kessel ist. Das Temperaturniveau muss dementsprechend hoch sein, und solange alles so ist, wie es für den Kesselbetrieb sein soll
ist doch -angeblich- alles bestens. Wie wirtschftlich oder unwirtschaftlich so eine Betriebsweise ist, interessiert doch den Kesselbauer nicht mehr.
Man muss nur noch dafür sorgen, das das was gelernt werden soll, auch genau so vermittelt wird und möglichst alle in ein Horn blasen.
Du siehst ja an deiner Anlage was sich da wie abspielt. Irgendwie passt da zwar einiges nicht so richtig, aber warm wird es doch. Was gibt es also zu meckern?
Dass deine Anlage mit Vollgas und schleifender Kupplung läuft, ist doch wieder mal nur so ein dummes Geschwätz von einem Laien, von mir, wirst du viele Fachleute hier sagen hören.
Oben versuchte ich dir einige Grundlagen zu vermitteln und aufzuzeigen, wo und wie gerne getrickst wird. Zugeben wird das kaum ein Fachmann, was wie wo getrickst wird.
Diffamiert werden alle als Laien, die nicht ins gleiche Horn blasen.
Versuche Messungen zu machen, zu analysieren wie sich deine Anlage verhält. Versuche dazu auch mal eine eventuell vorhandene "Vorrangschaltung" für den Speicher abzuschalten, um zu sehen wie sich der reine
Heizbetrieb verhält. Denke dabei auch mal an Maratonläufer -symbolisch- die zwar alle ab Startschuss los laufen, aber nicht alle die gleiche Strecke laufen.
Welche Rücklauftemperatur wird zu erwarten sein, wenn wie oben beschrieben der am nächsten liegende Heizkörper nicht optimal arbeitet, kaum Wärmeenergie in den Raum abgibt.
Was wird zu erwarten sein, wenn dein Speicher zu schnell abkühlt, weil eine Umwälzpumpe unsinniger Weise das Wasser immer im Kreis pumpt, damit sofort bei aufdrehen des Warmwasserhahnes warmes
Wasser verfügbar ist? Wenn dann noch diese Rohre schlecht isoliert sind, springt deine Therme entsprechend oft an, um solcherlei "Wärmeverluste" auszugleichen.
Du musst also selbst raus finden, ob dein Taktproblem wegen des Speichers oder wegen des Heizkreises ist.
Verwendet wurde von mir ein Textauszug aus diesem Link:
http://www.hka.htnet.de/hkaDETAIL/hzgopt.html