Sicherheitsventil und Ausdehnungsgefäß

[cron]

Hallo Experten

ich hatte eben Besuch vom netten Vaillant Kundendienst. Hintergrund ist, dass meine recht neue Vaillant arostor BWWP VWL/270BM eine falsche Speicher-Ist-Temp anzeigt (10 grad zu niedrig) und ich das als Garantie gemeldet habe.

Der Kundendienst kam in meinen Heizungsraum und sagte direkt: Nicht konformes Sicherheitsventil im Warmwasserkeislauf, damit erlischt die Garantie der BWWP. Das verbaute Ventil hat 10 bar, zulässig für dieses Gerät sind 6 bar. Das von mir gemeldete Problem hat der Vaillant Techniker dann nicht mehr weiter untersucht. Dennoch haben wir zusammen ein paar Tests gemacht. Speicher-Ist auf 60 Grad hochgefahren über die Therme (die BWWP hat Wärmetauscher für ext Erzeuger). Druck ist von 4 bar auf 4,25 bar angestiegen. Bei mir war der Speicher bestimmt nie über 55 Grad. Die Wärmepumpe selbst hat keine Fehler gezeigt, die Techniker haben all das gemessen was man so messen kann.

Meine Sanitär-Fachfirma ist direkt im Anschluss gekommen und hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Die sagen: Neben dem Sicherheitsventil (10bar) ist noch ein Ausdehnungsgefäß eingebaut (18 Liter, 4 bar Vordruck, 10 bar Betriebsüberdruck) und es ist absolut ausgeschlossen, dass jemals mehr als 6 bar auf dem System war. Meine Sanitär-Fachfirma sieht im Verhalten von Vaillant einen durchsichtigen Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Ich stehe als Laie dazwischen und weiß nicht, wer hier recht hat.

Wie ist der Fall zu bewerten?

Danke an alle Experten, die etwas beitragen können

 

[cephalopod]

Wie ist der Fall zu bewerten?

Ziemlich eindeutig:
Den Monteur trifft die alleinige Schuld einer nicht sach- und fachgerechten Montage.

 

[Installer]

Hatten wir schon mal, der Vaillant Kundendienstmonteur hat recht.

Vaillant – Brauchwasserwärmepumpe arostor VWL BM 270/5, ERR 01 – WARNUNG vor Totalausfall

Nun hat auch mich die Produktqualität und die zweifelhafte Kundenorientierung der Fa. Vaillant getroffen. Ziel dieses Berichtes ist es, Interessenten einer Brauchwasser Wärmepumpe vor dem o.g. Produkt und dem Kulanzverhalten der Fa. Vaillant zu warnen und zum Nachdenken und Recherchieren...

www.heizungsforum.de

Gruß Installer

 

[cron]

Danke für die ersten Rückmeldungen.

Eine Rückfrage dazu:

Nehmen wir an, es ist zu 100% auszuschließen, dass der gemeldete Defekt im Zusammenhang mit dem "falschen" Sicherheitsventil steht, wie ist die Lage dann? Kann dann Vaillant einfach sagen: Garantie weg, egal was los ist, wir haben damit nichts mehr zu tun?

Oder anderes Beispiel: Meine Gas-Therme (Standgerät) wurde entgegen der Spezifikationen zu nah an der Wand aufgestellt (ist bei mir wirklich so). Könnte da Vaillant auch sagen, dass damit die komplette Garantie für das Gerät erloschen ist, egal was kaputt geht?

Wir haben hier ein Gerät, dass vor 6 Monaten gekauft wurde. Nach meinem rudimentären Rechtsverständnis wäre der Hersteller in der Pflicht zu beweisen, dass der gemeldete Schaden ein Folgeschaden einer unsachgemäßen Montage ist.

Bin ich naiv?

 

[cephalopod]

Garantie weg, egal was los ist, wir haben damit nichts mehr zu tun?

Eine Garantie des Herstellers ist immer freiwillig.
Sie kann theoretisch an die Augenfarbe oder an die politische Gesinnung verknüpft werden.

Was anderes ist die gesetzliche Sachmangel Haftung durch den Verkäufer, dort gibt es erst nach 12 Monaten eine Beweislastumkehr.
Eine korrekte Installation nach Herstellervorgaben vorausgesetzt.

Wende dich an den der das verbockt hat.
Mit dem Hersteller hast du sowieso kein Vertragsverhältnis, du hast beim Heizungsbauer gekauft, nicht bei Vaillant.
Und dein Vertragspartner muss nachbessern.

 

[cron]

Danke für die Rückmeldung. Ich habe den Schaden 4 Monate nach Installation gemeldet. Dann werde ich ab sofort präzise von einer "gesetzlichen Sachmängelhaftung" sprechen.

Ich hatte die BWWP selber bestellt da sie damals so schwer lieferbar war und ich eine schneller liefernde Quelle gefunden habe. Daher habe ich gekauft und meine Sanitär-Fachfirma (ist Vaillant Partner) hat eingebaut.

 

[cephalopod]

Dann werde ich ab sofort präzise von einer "gesetzlichen Sachmängelhaftung" sprechen.

Korrekt.
Und die muss der Verkäufer leisten und nicht der Hersteller.

 

[tricotrac]

Und dein Vertragspartner muss nachbessern.

Mit zweimaliger Gelegenheit dazu. Erst danach kann man eine Ersatzvornahme einleiten und die entstandenen Kosten beim Vertragspartner geltend machen. Auf die vertraglichen Leistungen solltest du eine juristische Beratung in Anspruch nehmen.