Mischerüberhöhung - Bitte um Erklärung

Diskutiere Mischerüberhöhung - Bitte um Erklärung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Ich möchte gerne meine Heizung optimieren (Extrem viele Brennerstarts in der Übergangszeit - Optimierungsmöglichkeiten?) und denke, dass bei...

Fussbodenheizer

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Ich möchte gerne meine Heizung optimieren (Extrem viele Brennerstarts in der Übergangszeit - Optimierungsmöglichkeiten?) und denke, dass bei meinem System mit Schichtladespeicher (Gaskessel mit Solarthermie) der Mischer bzw. die Mischerüberhöhung ein sehr wichtiger Parameter sein müsste.


Beispiel 1:
Solltemperatur Heizkreis: 30 °C (gemäß Heizkurve nach AT-Fühler)
Mischerüberhöhung: 0 °C
Ergebnis: Der Kessel wird immer wieder versuchen das Wasser im entsprechenden Teil des Schichtladespeichers auf 30 °C zu erwärmen.

Beispiel 2:
Solltemperatur Heizkreis: 30 °C (gemäß Heizkurve nach AT-Fühler)
Mischerüberhöhung: 15 °C
Ergebnis: Der Kessel wird immer wieder versuchen das Wasser im entsprechenden Teil des Schichtladespeichers auf 45 °C zu erwärmen.

Verstehe ich die Mischerüberhöhung überhaupt so richtig?

Jetzt die Zweite Frage. Ist es überhaupt sinnvoll die Mischerüberhöhung auf einen hohen Wert zu stellen.
Ich würde mir auf der einen Seite erhoffen, dass die Heizung viel seltener taktet, weil sie nach der Erwärmung auf 45 Grad lange ohne einen neuen Brennerstart auskommt bis die VL-Temperatur des Heizkreises auf unter 30 °C fallen würde.
Auf der anderen Seite bringt eine starke Mischerüberhöhungen viel früher im Jahr schon sehr hohe VL-Temperaturen des Heizkessels und der Brennwerteffekt geht verloren.

Verstehe ich das erst einmal so richtig und wie geht ihr im allgemeineren mit eueren Mischern und der Mischerüberhöhung um?
 
cephalopod

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Ich würde versuchen, genau die Wärmemenge in den Puffer zu füllen, die in dem Moment auch entnommen wird.

Ist es zu wenig, kühlt der Puffer langsam aus
Ist es zu viel, kommt die Heizung ins takten.
 

Fussbodenheizer

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Ich würde versuchen, genau die Wärmemenge in den Puffer zu füllen, die in dem Moment auch entnommen wird.
Das wäre genau mein Wunsch, aber ich befürchte, dass sich das nicht realisieren lassen wird. Das Haus hat eine Heizlast von ca. 11 kW (Auslegetemperatur = -14,5 °C), wenn ich alles voll auf 23-24 Grad nach Auslegung heizen würde. Da uns aber 19-22 Grad je nach Raum reichen, gehe ich bei aktuell 12 Grad von einer Heizlast von maximal 2-3 kW aus.
Meine Heizung kann in der kleinsten Stufe mit Flüssiggas leider nur 4,9 kW modulieren.
Aus diesem Grund werde ich es nicht schaffen, dass ich dem Puffer nur die benötigte Wärme zuführe.
Darum dachte ich, dass ich ggf. mit der Mischerüberhöhung ein wenig optimieren könnte.
 
cephalopod

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Darum dachte ich, dass ich ggf. mit der Mischerüberhöhung ein wenig optimieren könnte.
Ausprobieren, ob der fehlende Brennwerteffekt die kurzen Taktzeiten aufwiegt.
Einfach testen und Gasverbrauch mitloggen.

Und die kWh Brennwertgewinn kannst du mit einem Eimer unter dem Kondesatablauf ermitteln.

Wenn im Eimer ein Liter Kondensat zu finden sind, wurden an die Heizung 0,63 kWh Kondensationswärme abgegeben, sind es zwei Liter, waren es 1,26 kWh.
 

Fussbodenheizer

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Ausprobieren, ob der fehlende Brennwerteffekt die kurzen Taktzeiten aufwiegt.
Sorry, dass ich nochmals nachfrage. Wie ich oben die Mischerüberhöhung beschrieben habe, ist das richtig oder falsch so?

Wenn im Eimer ein Liter Kondensat zu finden sind, wurden an die Heizung 0,63 kWh Kondensationswärme abgegeben, sind es zwei Liter, waren es 1,26 kWh.
Das freut mich zu hören, das wusste ich nicht, dass man am Wasser den Brennwerteffekt festmachen kann.
Jetzt wo du es erklärst, leuchtet es natürlich ein. Vielen Dank!
Seit ich angefangen habe ein wenig zu optimieren tropft es schon viel mehr als am Anfang. Das ist dann ja ein gutes Zeichen! :)
 

Fussbodenheizer

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Ich habe jetzt den ganzen Nachmittag immer wieder herum probiert, aber ich werde nicht so richtig schlau aus der Heizung.

Kann es sein, dass sich bei Brotje die Parameter Mischerüberhöhung (830 (Kessel)) und Temp'diff Puffer/Heizkreis (4722 (Pufferspeicher)) gegenseitig egalisieren können.
Heißt wenn ich setzte Mischerüberhöhung = +5 °C und Temp'diff Puffer/Heizkreis = - 5°C, dann ist es so als ob ich nichts verändert habe?

Ich bin langsam echt überfragt.
Wie ist den der richtige Ansatz um eine Anlage mit Schichtladespeicher richtig zu parametrisieren?
Alles Thermostate auf und Heizkurve recht stark runter ist klar, aber dann wird es finde ich kompliziert, weil ich nicht weiß welcher Stellschraube ich mich zuerst widmen soll! :(
 

Fussbodenheizer

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Ausprobieren, ob der fehlende Brennwerteffekt die kurzen Taktzeiten aufwiegt.
Ich habe nochmals eine Frage zum Brennwertnutzen.
Ich muss schauen, dass die VL-Temperatur des Kessels möglichst niedrig bleibt und die Differenz von VL und RL möglichst klein ist?.
Wenn eines der beiden oder im schlimmsten Fall beides zu groß wird, dann geht der Brennwertnutzen flöten.

Gibt es einen Daumenwert bis zu welcher VL-Temperatur der Brennwerteffekt noch halbwegs gut funktioniert?
Vielleicht muss ich bei meinem System einfach damit leben in der Übergangszeit mit mehr Mischerüberhöhung (zu hoher VL, dafür aber weniger Takten und HK-Temperatur leicht schwankend) zu leben und in der kalten Zeit die Heizung wieder verstellen (wenn die kleinste Modulationsstufe durchlaufen kann).
Mir wäre es zwar lieber einmal eingestellt und läuft das System jahrelang durch, aber vielleicht geht das nicht ohne einer wesentlich intelligenteren Steuerung! :(
 
cephalopod

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Ich muss schauen, dass die VL-Temperatur des Kessels möglichst niedrig bleibt und die Differenz von VL und RL möglichst klein ist?.
Du hast meist nicht auf alles Einfluss, daher achte einfach auf eine möglichst niedrige VL Temperatur


Gibt es einen Daumenwert bis zu welcher VL-Temperatur der Brennwerteffekt noch halbwegs gut funktioniert?
Je niedriger, desto besser.
Irgendwann ist bei deinem System der niedrigst mögliche wert erreicht, das ist dann halt so.
Warm werden muss deine Bude und das WW ja auch noch.

Mir wäre es zwar lieber einmal eingestellt und läuft das System jahrelang durch, aber vielleicht geht das nicht ohne einer wesentlich intelligenteren Steuerung! :(
Das tut es, das Einstellen kann aber schon Mal eine ganze Heizperiode dauern.
 

Fussbodenheizer

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Das tut es, das Einstellen kann aber schon Mal eine ganze Heizperiode dauern.
Danke für deine aufbauenden Worte.
Hast du ggf. einen Tipp wie ich das dann für das ganze Jahr am besten hinbekommen könnte?

Wenn ich jetzt z.B. bis 5°C Außentemperatur eine HK-VL-Temp von maximal 30 °C brauchen würde, dann könnte ich mit einer Mischerüberhöhung von 10 °C gut leben, weil die Heizung in dieser Zeit dann im schlimmsten Fall eine VL-Temp von 40° C fahren müsste.
Puffer wäre dann auf 40 °C geladen und könnte bis 30 °C entleert werden bis die Heizung wieder einschalten muss, somit hätte ich nicht unzählige Brennerstarts pro Tag.
In dieser Zeit gehe ich von einer minimalen Wärmeabnahme von maximal 2-3 kW im Haus aus und das kann mit der kleinsten Modulationstufe (4,9 kW bei Flüssiggas) ohne takten nie klappen! :(

Bei z.B. -15 °C brauch ich dann z.B. eine HK-VL-Temp von maximal 50 °C. Da wäre eine Mischerüberhöhung von +10 °C und eine resultierende VL-Temp der Therme von 60°C nicht gerade schön. :(
Hier wäre dann die Wärmeabnahme bis zu 10 kW und die Heizung könnte durch die Modulation durchlaufen auch ohne Mischerüberhöhung und "Speicherung von Wärme im Puffer".
 
cephalopod

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Hast du ggf. einen Tipp wie ich das dann für das ganze Jahr am besten hinbekommen könnte?
Ich habe mir mit ioBroker und eine Handvoll Temperaturfühler eine Datenaufzeichnung mit einer grafischen Auswertung gebaut, das hilft ungemein.
Habe auch meinen Gaszähler daran angeschlossen.
 

Fussbodenheizer

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Ich habe mir mit ioBroker und eine Handvoll Temperaturfühler eine Datenaufzeichnung mit einer grafischen Auswertung gebaut, das hilft ungemein.
Habe auch meinen Gaszähler daran angeschlossen.
OK, das ist natürlich der Permiumweg den du da gegangen bist. Respekt für diesen Weg.
Ich nutze selbst hier im Haus ioBroker für SmartHome, aber das ist zum Teil eine echt müsahme Geschichte. :(

Die große Frage ist, ob es überhaupt eine Hoffnung gibt die Sache in der Übergangszeit besser zu gestallten?
Oder ob ich mit meinen 4,9 kW Mindestleistung einfach in der Übergangszeit viel zu groß unterwegs bin und am Ende mit den vielen Starts leben muss. :(
Ich könnte mich wirklich ärgern wie mein Heizungsbauer (Fachkraft!!!) mir bei LPG diese Therme einbauen konnte! :(
 
cephalopod

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Ich nutze selbst hier im Haus ioBroker für SmartHome, aber das ist zum Teil eine echt müsahme Geschichte. :(
Wenn du schon so weit bist, sind die Temperatursensoren lächerlich einfach einzubinden.

Du musst nur noch influxDB und Grafana installieren, falls noch nicht getan, und einen oder mehrere esp8266 mit ds18b20 Fühlern anzuschließen.
Fertig.
 

Fussbodenheizer

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Du musst nur noch influxDB und Grafana installieren
Danke für den Tipp.
Und irgendwie an die Messpunkte ran kommen :( Das dürfte bei der gut 200mm dicken Speicherdämmung nicht so leicht sein, aber vielleicht muss ich mich damit wirklich auseinandersetzten :(
 
cephalopod

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Danke für den Tipp.
Und irgendwie an die Messpunkte ran kommen :( Das dürfte bei der gut 200mm dicken Speicherdämmung nicht so leicht sein, aber vielleicht muss ich mich damit wirklich auseinandersetzten :(
OK, ich habe an der Heizung nur VL, RL mit Anlegefühlern und WW (mit in die Tauchhülse gesteckt) angezapft:

1698502121483.png


Gestern um 20:04 und 21:20 Uhr ist auch meine Heizung 2x ins Takten gekommen.

Sieht man auch am Gaszähler:

1698502313924.png


Bei den milden Temperaturen leider auch bei mir unvermeidlich.
 
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