Luft-Luft-Wärmepumpe vs Split-Klimaanlage

Diskutiere Luft-Luft-Wärmepumpe vs Split-Klimaanlage im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hi zusammen, Ich bräuchte mal euren Rat. Ich wohne aktuell in einer Mietwohnung mit einer wassergeführten Nachtspeicherheizung, quasi ein großer...

Sacx

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Hi zusammen,
Ich bräuchte mal euren Rat. Ich wohne aktuell in einer Mietwohnung mit einer wassergeführten Nachtspeicherheizung, quasi ein großer Boiler im Keller, der Fußbodenheizung und Heizkörper bedient. Monatlicher Abschlag für Strom (Heiz- und Verbrauchsstrom) liegt bei 270€, Warmwasser gibt es durch Boiler und Durchlauferhitzer.

Aufgrund der hohen Heizkosten und Problemen mit der Luftfeuchtigkeit vor allem in der Übergangszeit plus dem Boni einer möglichen Kühlung im Sommer, habe ich vorgeschlagen, eine bzw mehrere Split-Klimaanlagen in der Wohnung installieren zu lassen, da diese eine sehr gute Effizienz besitzen und auch ansonsten für mich gesehen viele Vorteile bringen (Heizen, Kühlen, Entfeuchten). Auch die Kosten wären mit 10.000€ (ohne Abzug BAFA - hier gehen also nochmal 35% weg) recht attraktiv und eine Amortisierung in wenigen Jahren drin. Die daraus folgende Mieterhöhung wäre sicher hinnehmbar.

Mein Vermieter, auch gleichzeitig Nachbar in der Wohnung nebenan, hat sich nun den Floh ins Ohr setzen lassen, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installieren zu lassen, da diese beide Wohnungen mit Heizwasser versorgen könnte und es nur ein Außengerät gibt. Ich sehe hier folgende Nachteile...

Die Kosten von 45.000€: -35% BAFA sind das immer noch knappe 30.000€. Wenn man annimmt, dass beide Wohnungen beheizt werden, sind 15.000€ auf den Mieter umlagefähig. Wenn ich 11% pro Jahr ansetzen, wäre das eine Mieterhöhung von ca. 130€, dafür, dass ich damit nur Kosten bei der Heizung einspare, die wahrscheinlich durch die 130€ fast gänzlich aufgebraucht werden. Da die Wärmepumpe kein Brauchwasser heizt, müsste ich weiterhin den Strom für Warmwasser zahlen.

Die Wärmepumpe bringt außerdem keine Luftentfeuchtung oder Klimatisierung, wie sie in diesem Sommer schön gewesen wäre, mit.

Aktuell haben wir einen Luftentfeuchter im Schlafzimmer stehen, da wir trotz mehrmaligen Lüften tagsüber und offener Tür beim Schlafen, auf eine Raumfeuchte von 80% kommen. Schalte Ich den Luftentfeuchter an, bringt dieser den Raum nach einer gewissen Zeit auf 60%. Schalte ich ihn aus, steigt die Luftfeuchtigkeit bei geschlossener Tür und Fenster wieder auf über 70% innerhalb von 1-2 Stunden.

Ich glaub, die Fenster sind zum einen schlecht isoliert und der in der gesamten Wohnung verwendete Naturputz nimmt womöglich so viel Wasser auf und gibt diese wieder ab, dass wir mit Entfeuchten gar nicht hinterher kommen. In den anderen Räumen, die beheizt sind, ist es aufgrund der höheren Temperatur weniger kritisch, aber das Schlafzimmer möchte ich ungern beheizen, da es sich bei kühlen Temperaturen einfach besser schläft.

So, laaaaange Rede, kurzer Sinn... Was sagt ihr? Macht für euch so eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auch wenig Sinn und ist meinen Vermietern eher aufgeschwatzt worden oder übersehe ich was?

Danke für eure Einschätzung vorab 👍
 
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1731

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Luft-Luft Wärmepumpe ist doch eine Split klimaanlage und hat mit Heizwasser nichts am Hut.
Zieh besser aus der Bude aus, ist wohl gesünder auf Dauer.
 

Sacx

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Hi 1731, sorry, da hast du natürlich recht, habe es gerade in Luft-Wasser-Wärmepumpe geändert. Trotzdem bleibt die Frage, wenn diese Wärmepumpe "nur" das Wasser zum Heizen liefert, ich aber weiterhin für warmes Brauchwasser Strom zahle, was bringt diese Wärmepumpe dann großartig an Mehrwert?
 

1731

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Ich bezweifle die 45k€ schon mal, die Hütte hat ja keine Heizkörper mit den entsprechenden Leitungen, muss ja alles noch gelegt werden. Dein Vermieter wird sich noch wundern.
 

Sacx

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Der Heizungsbauer meinte wohl, dass man den Nachtspeicherofen (großer Boiler) im Keller einfach demontiert und die bestehenden Leitungen zu den Heizkörpern und der FBH mit der Wärmepumpe speist. Die Leitungen in die Wohnung sind quasi vorhanden, wieviel drumrum noch gemacht werden muss, weiß ich nicht. Klang jetzt aber nicht allzu kompliziert der Austausch.

Die Heizkörper und die FBH sind alle wassergeführt!
 

MaRa

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Trotzdem bleibt die Frage, wenn diese Wärmepumpe "nur" das Wasser zum Heizen liefert, ich aber weiterhin für warmes Brauchwasser Strom zahle, was bringt diese Wärmepumpe dann großartig an Mehrwert?
Brauchwasser sind - je nach Bedarf und Ausführung (Bevorratung, Zirkulation) so um die 600-1500 kwh im Jahr pro Person.

Darüber hinaus: Was spricht dagegen, mit der Luft-Wasserwärmepumpe auch das Brauchwasser zu erwärmen?

Ich kann den Vermieter schon verstehen, dass er nicht von der Idee begeistert ist, sich da mehrere Klimageräte ans Haus zu zimmern. Außerdem dürfte das auch für einige Mietinteressenten in der Zukunft ein Nachteil sein, weil man sin gewohntes Nutzungsverhalten dann umstellen muss.
 
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Sacx

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Hi, danke für deine Antwort. Es gibt keine Warmwasserleitungen in der Wohnung. Es sind nur Kaltwasserleitungen verlegt und Warmwasser wird per Boiler bzw. Durchlauferhitzer in der Küche und im Bad erzeugt.

Solche Klimageräte sind natürlich auffällig von außen, aber auch ein großer Wärmepumpenkasten muss iwo hingestellt werden. Klar, das Heizverhalten ändert sich dadurch, wobei ich aktuell lieber schön individuell die Räume auf die mir gewünschte Temperatur regeln würde.

Mich hätte nur interessiert, wie "rentabel" bzw wieviel Einsparpotential durch so eine Wärmepumpe tatsächlich zu Stande kommt, wenn man weiterhin Warmwasser über Strom erzeugt. Ich denke, im Winter, wenn die Heizung an ist, würde man gleichzeitig Warmwasser für Küche/Bad abgreifen und im Sommer, wenn es draußen warm ist, benötigt die Wärmepumpe deutlich weniger Strom für Warmwasser als die Durchlauferhitzer.

Vllt hab ich aber auch einen Denkfehler.
 

MaRa

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Mich hätte nur interessiert, wie "rentabel" bzw wieviel Einsparpotential durch so eine Wärmepumpe tatsächlich zu Stande kommt, wenn man weiterhin Warmwasser über Strom erzeugt. Ich denke, im Winter, wenn die Heizung an ist, würde man gleichzeitig Warmwasser für Küche/Bad abgreifen und im Sommer, wenn es draußen warm ist, benötigt die Wärmepumpe deutlich weniger Strom für Warmwasser als die Durchlauferhitzer.
Brauchwasserererwärmung schafft so eine Luft-Wasser-Wärmepumpe so grob mit einer JAZ von maximal 3. Bei einer zentralen Aufbereitung kommen noch Verluste durch die Zirkulation hinzu, was die reale JAZ dann eher auf 2-2.5 drückt.

Einsparpotential bei bei einem Warmwasserwärmebedarf von 1000 kwh also runde 500-600 kwh Ersparnis. Durchaus also relevant, aber nicht so entscheidend für die Gesamtwirtschaftlichkeit der Anlage. Und aus Sicht des Vermieters wahrscheinlich zu wenig, um das Invest in die zentrale Warmwasseraufbereitung zzgl. Leitungsverlegung zu rechtfertigen.

Solche Klimageräte sind natürlich auffällig von außen, aber auch ein großer Wärmepumpenkasten muss iwo hingestellt werden. Klar, das Heizverhalten ändert sich dadurch, wobei ich aktuell lieber schön individuell die Räume auf die mir gewünschte Temperatur regeln würde.
Am Ende ist aber entscheidend, wie dein Vermieter es sieht. Und für ihn geht es - neben dem eigenen ästhetischen Empfinden- darum, wie der "durchschnittliche" Mieter das empfindet.

Ich glaube, dass die meisten von mehreren Klimaanlagen eher abgeschreckt wären, weil es eben eine untypische Art des Heizens ist. Für mich hat es auch eher das Gefühl einer "Bastellösung", wenngleich Redundanz, Möglichkeit des Kühlens, Möglichkeit des Entfeuchtens und auch der Preis fraglos alles gute Argumente sind.

Aber wenn Du 100 Leute fragst, ob sie ihre Mietwohnung lieber mit einer Wärmepumpe oder mehreren Klimaanlagen beheizen wollen, dürfte die Antwort klar sein. Für die meisten macht eine Klimaanlage halt vorrangig kalt.

Nur wer sich bereits fundiert mit der Thematik auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass die Arbeitsweise grundsätzlich gleich ist. Für die meisten klingt es erst einmal nach einer Zweckentfremdung und Bastellösung, bei der sie hohe Betriebskosten befürchten.
 
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