Hydraulischer Abgleich vs. Digitale Ventile

Diskutiere Hydraulischer Abgleich vs. Digitale Ventile im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hi. Wir haben Heizungen von Kermit mit V3K-S Ventilen. Jetzt habe ich gemerkt, dass in einem Kinderzimmer kaum warm ankommt. Nach kurzer...

Ybbs

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Hi.

Wir haben Heizungen von Kermit mit V3K-S Ventilen.

Jetzt habe ich gemerkt, dass in einem Kinderzimmer kaum warm ankommt. Nach kurzer Recherche habe ich das Ventil überprüft und gemerkt, dass diese Stellschraube für den hydraulischen Abgleich ziemlich niedrig war, auf 3. Hab das jetzt Mal auf 5 gestellt und nun passt es mit der Temperatur.

Meine eigentliche Frage nun. Ist es eigentlich bei digitalen Thermostaten sinnvoll, alle Ventile einfach voll aufzudrehen? Im Grunde regelt ja das Thermostat ab bzw. macht sie Heizung komplett "zu". Wenn die Temperatur erreicht ist.

Wahrscheinlich würden die Räume nicht komplett parallel warm werden aber wäre es von der Effizienz nicht besser?

D.h. jeder darf sich so viel nehmen wie er braucht aber nimmt sich auch nicht mehr als er braucht.

Somit hätte doch auch der Kessel die bestmögliche Information, wie viel Gebraucht wird? Wir haben zwei Kreisläufe (oder wie man das nennt 🙂), also zwei Rohre zu den Heizkörpern. Vitodend Gasheizung.

Oder liegt ich mit der Annahme hier komplett falsch?

Danke für eure Tipps. 🙂
 
cephalopod

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Jetzt habe ich gemerkt, dass in einem Kinderzimmer kaum warm ankommt.
Was meinst du damit?
Die Temperatur der Heizkörper ist völlig irrelevant, ist der RAUM warm genug?

Im Grunde regelt ja das Thermostat ab bzw. macht sie Heizung komplett "zu". Wenn die Temperatur erreicht ist.
Im Prinzip richtig, in diesem Fall aber falsch!

Wahrscheinlich würden die Räume nicht komplett parallel warm werden aber wäre es von der Effizienz nicht besser?
Nein!

Oder liegt ich mit der Annahme hier komplett falsch?
Ja!

Ein Thermostat ist nur dazu da, ggf. Fremdwärme durch Sonne oder Kaminofen wegzuregeln, NIEMALS um die Temperatur in einem Raum zu regeln.
Dies geschieht im Idealfall durch eine optimal eingestellte Vorlauftemperatur und die richtige Durchflussmenge, die sich durch den Energiebedarf (bzw. Wärmeverlust) des Raumes ergibt. Letztere wird durch die Voreinstellung eingestellt.
Daher sollten die HK-Thermostate bei Wunschtemperatur immer komplett offen sein!
 
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Ybbs

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Was meinst du damit?
Die Temperatur der Heizkörper ist völlig irrelevant, ist der RAUM warm genug?
Richtig, es waren im Kinderzimmer nur 19,5°C obwohl der Thermostat die ganze Zeit komplett offen war.

Ein Thermostat ist nur dazu da, ggf. Fremdwärme durch Sonne oder Kaminofen wegzuregeln, NIEMALS um die Temperatur in einem Raum zu regeln.
Dies geschieht im Idealfall durch eine optimal eingestellte Vorlauftemperatur und die richtige Durchflussmenge, die sich durch den Energiebedarf (bzw. Wärmeverlust) des Raumes ergibt. Letztere wird durch die Voreinstellung eingestellt.
Daher sollten die HK-Thermostate bei Wunschtemperatur immer komplett offen sein!
Das verstehe ich nicht ganz. Die Thermostate die ich verwende Regeln perfekt auf die Wunschtemperatur. D.h. in einem Kinderzimmer sind 22 Grad eingestellt und diese werden auch plus/minus 0,5 Grad gehalten. Die Thermostate kennen ja die aktuelle Temperatur des entsprechenden Raums und können somit sehr genau regeln soweit ich das mitbekommen habe. Ist die Wünschtemperatur erreicht kann ich auch am Display ablesen, dass die Ventile nur noch zu 10% offen bzw. ganz geschlossen sind, und die Heizung dementsprechend dann auch wieder lauwarm / kühl wird. Das hat eigentlich super funktioniert und die Temp. wird wie gesagt exakt auf diesem Wert gehalten.

Oder meinst du eher, dass dann evtl. die Vorlauftemperatur zu hoch ist und viel Energie wieder zurückkommt? Da dachte ich eigentlich, dass der Kessel intelligent genug ist und mitbekommt, dass er zu viel liefert und dann runterdrosselt.

Aber wie gesagt ich kenn mich hier nicht wirklich aus. So wie du das schreibst sind digitale Thermostate dann eigentlich sogar unsinn?

Viele Grüße & Danke für deine Antwort
 
cephalopod

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Oder meinst du eher, dass dann evtl. die Vorlauftemperatur zu hoch ist und viel Energie wieder zurückkommt?
Richtig, GENAU DAS :thumbsup:

Da dachte ich eigentlich, dass der Kessel intelligent genug ist und mitbekommt, dass er zu viel liefert und dann runterdrosselt.
Nö, woher soll er wissen, wie die Heizkörper stehen?
 

Ybbs

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Dachte sowas wie:
Oh, da kommen immer noch 30 Grad Resttemperatur zurück. Dann probier ich Mal weniger zu schicken. Bis die Restwärme ziemlich aufgebraucht ist wenn sie bei mir ankommt.

Aber anscheinend ist dem nicht so 🙂
 
cephalopod

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Oh, da kommen immer noch 30 Grad Resttemperatur zurück. Dann probier ich Mal weniger zu schicken. Bis die Restwärme ziemlich aufgebraucht ist wenn sie bei mir ankommt.

Aber anscheinend ist dem nicht so 🙂
Nö, der Versucht seine Heizkurve einzuhalten und heizt die 30 Grad auch wieder auf 40 hoch, selbst wenn es 35 auch tun würden.
 

Ybbs

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Danke, verstanden.

Noch eine kurze Frage:
Wenn alle Räume perfekt eingestellt sind, ich mich aber dafür entscheide in 6 von 9 Räumen nicht bzw. nur minimal zu heizen, würde ich die neue Situation dann am ehestens an der Vorlauftemperatur regulieren, an den Heizkörpern, oder wäre hier gar nichts weiter zu tun?

Ich würde jetzt denken, die benötigte Heizenergie ist geringer und somit reicht eine geringere Vorlauftemperatur!?
 
cephalopod

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Ich würde jetzt denken, die benötigte Heizenergie ist geringer und somit reicht eine geringere Vorlauftemperatur!?
Nein, die Vorlauftemperatur ist auf den am schlechtesten zu heizenden Raum auszulegen.

Bei uns ist das z.B. die große Wohnküche, die das ganze EG in unserem Haus einnimmt und auch noch eine große Fensterfront hat.
Die Zimmer in den OG musste ich deswegen ordentlich eindrosseln.
 
mops14

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Mach einfach einen thermischen Abgleich, wie hier schon hundertmal beschrieben. Dann regeln die Thermostate, ob nun Smart oder Uncool, nur die Fremdwärme weg und brauchen keine zu hohe Heizkurve wegdrosseln.
 

Ybbs

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Ja das macht wohl Sinn.

Was haltet ihr denn von folgendem Ansatz:
- ich drehe in jedem Raum das interne Ventil voll auf
- ich stelle in jedem Raum die Wunschtemperatur ein
--> so kann jedes Thermostat versuchen den Raum aufzuheizen
- Jeden Tag veringere ich die Vorlauftemperatur
--> Wenn ein Raum seine Temparatur nicht mehr erreichen kann --> ideale Vorlauftemperatur erhalten

So sollte es doch einfach möglich sein, die Vorlauftemperatur ideal zu bestimmen, oder?
Und im Grunde spare ich mir das rumschrauben am Heizkörper, da sich darum die Thermostate kümmern. D.h. am Ende ist das Thermostat beim am schwierigsten zu heizenden Raum voll offen und alle anderen regeln es nach Bedarf.

Klingt das sinnvoll, oder hab ich hier wieder einen Denkfehler? ;)
 
cephalopod

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Was haltet ihr denn von folgendem Ansatz:
[...]

So sollte es doch einfach möglich sein, die Vorlauftemperatur ideal zu bestimmen, oder?
Und im Grunde spare ich mir das rumschrauben am Heizkörper, da sich darum die Thermostate kümmern. D.h. am Ende ist das Thermostat beim am schwierigsten zu heizenden Raum voll offen und alle anderen regeln es nach Bedarf.

Klingt das sinnvoll, oder hab ich hier wieder einen Denkfehler? ;)
Hast du.
Gab es bei der Erstinbetriebnahme einen hydraulischen Abgleich?
Die etwas geschlossene Voreinstellung am Heizkörper im Kinderzimmer deutet darauf hin.
Dann würde ich die erst mal nicht antasten, sondern ggf. nur korrigieren.

Ansonsten ist es richtig, die Heizkurve bei maximal geöffneten Thermostaten zu ermitteln.
Sollten dabei einzelne Räume zu warm sein, dann die Voreinstellung am Ventil schließen, bis es passt.
Erst ganz zum Schluss, wenn die Heizkurve über mehrere Wochen passt, würde ich die Thermostaten wieder montieren und auf Wunschtemperatur einstellen.
 

Ybbs

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Ok so werd ich es mal probieren. Dank dir! :)
 
kolobezka

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wieviele Heizkörper hängen an dem Kessel? wieviele sind aufgedreht (warm)
 

Ybbs

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Eigentlich 9, aber im Betrieb sind momentan 3. Die anderen sind zu.
 
kolobezka

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Eigentlich 9, aber im Betrieb sind momentan 3. Die anderen sind zu.

aha dacht ich mir, was willste dann mit Hydr.Abgleich ?
das Geld aus der Tasche des Kunden ziehen?

Hydr. Abgleich macht Sinn bei Mehrfamilienhäuser über 2 Wohnungen an einem Kessel, ansonsten ;) Hast doch teure Thermoventile, die schaffen das alleine.
 
kolobezka

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Ich sehe bei dir noch so einige fachliche Defizite .... :unsure:

Und Geld kostet sowas auch nicht, nur Zeit.
Siehe #10/11
wenn du meinst



was willst abgleichen wenn der/die Heizkörper zugedreht ist? Zeit kostet bekanntlich heute das meiste Geld

:cool:
 
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kolobezka

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Wir haben alle verstanden, dass der Abgleich natürlich nur mit allen HK voll offen erfolgt.

Richtig, daher macht man ihn ja auch selber und bezahlt keinen HB dafür.


 
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aha dacht ich mir, was willste dann mit Hydr.Abgleich ?
das Geld aus der Tasche des Kunden ziehen?

Hydr. Abgleich macht Sinn bei Mehrfamilienhäuser über 2 Wohnungen an einem Kessel, ansonsten ;) Hast doch teure Thermoventile, die schaffen das alleine.
Hi, verstehe die Frage nicht ganz... Welcher Kunde?

Aber ich probiers mal (mit den Erkenntnissen die ich hier erhalten habe):

1. Wie gesagt war ein Kinderzimmer trotz 100% aufgedrehtem Ventil zu kalt. Das denke ich spricht für einen schlechten Abgleich.
2. Zum Energie / Geld sparen. Ich hab gelernt, dass eine Vorlauftemperatur von 180°C sicherlich die Räume mit etwas Glück auf 20°C halten kann, jedoch ein wenig ins Geld gehen kann.
3. Um etwas dazuzulernen. Ich glaube so viel hab ich noch nie über unsere Heizung gelernt. Bisher dachte ich immer nur die macht halt warm und fertig. ;)
4. Mir geht es auch nicht darum, einen Fachmann nicht bezahlen zu wollen, aber ich denke das macht einfach keinen Sinn, da sich die Situation hier sicherlich öfter mal ändert:
- doch noch ein Raum mehr heizen
- gerade wurde wieder Dreifachverglasung eingebaut und eine Glasstteinmauer (heißt das so?) ersetzt...

Das ist ungefähr meine Intention.
 
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