Wizard
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- Mitglied seit
- 08.04.2018
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Hallo zusammen,
ich bräuchte mal ein paar Tipps bezüglich hydraulisch richtiger Einbindung mehrerer Verbraucher/ Erzeuger in unserem Heizungssystem.
Kurz die Eckdaten:
- Einfamilienhaus, Baujahr 1978, 150 qm.
- Heizungsanlage zuletzt 2016 modernisiert, jetzt u.a. zentral gesteuert über eine Wago-SPSS-Station. Anlaß: Brauchwasserspeicher korrodiert u.a. alte Komponenten.
- Komponenten: 30-kW-Holzvergaser (HDG Bavaria) mit Lambda-Control-Steuerung (gut!), Ölbrenner Weishaupt, Solarthermie (3 Kollektoren), Kachelofen mit Wassertaschen (selten verwendet), Frischwasserstation, Pufferspeicher zunächst 1000 Liter, jetzt Erweiterung um 920 Liter.
--> Siehe Hydraulik-Schema "Ist-Zustand" im Anhang.
Bei der "Runderneuerung" 2016 sagte der Heizungsbauer, 1000 Liter Puffervolumen bei 30 kW Holzvergaser sei bei weitem ausreichend. Leider habe ich mich nicht nochmal selber "reingefuchst"- das war wie sich zeigte deutlich zu wenig (schon bei halber Beladung des Holzkessels ist der Puffer voll, wird runtergeregelt, Glanzruß,... außerdem reichte die Wärme nicht mal für 1 Tag...)
Ärgerlich, dass wir damals 2 800-Liter-Puffer rauswarfen und nur den 1000er behielten...
Aktuell gingen wir auf einen anderen Heizungsbauer zu, wg. Erweiterung des Puffervolumens. Er machte einen kompetenten Eindruck, "kein Problem",... Es stellte sich leider heraus, dass er nicht mal einen Hydraulikplan skizziert hatte, die Arbeiter "klemmten" den Puffer irgendwie rein (siehe meinen selbst erstellten Hydraulikplan im Anhang, "Ist-Zustand").
Highlight: Die Wärme kann in den 2. Puffer geladen werden, kann mangels Durchströmung aber nicht mehr heraus... X(
Der Heizungsbauer behauptete, das liege an "Luft im System". ?( Also sah ich mir das System selbst an, erstellte einen Plan und es war glasklar, dass das so gar nicht funktionieren KONNTE (alle Entnehmer sind ja nur am 1. Puffer, Rücklauf auch nur dort rein...).
Ich will gar nicht erwähnen, dass die Heizungshelden erstmal bei uns aufliefen (ich war bei der Arbeit) und erstmal den Holzvergaser brechend volluden, warum ist mir nicht klar, denn der 2. Puffer war ja bereits auf 70°C. Die Kaltwasserflutung löste natürlich aus. Und es blubberte: "Sehen Sie: Es ist Luft im System!", sagten Sie meiner Mutter.
Sie ließen Wasser ab, füllten wieder hunderte Liter Wasser nach (nicht das inerte Wasser, Leitungswasser)- die "Luft" war draußen und "Sehen Sie: jetzt kann der Puffer auch die Wärme abführen!" (durch den Wasseraustausch war der neue Puffer jetzt natürlich deutlich kühler... ?( ) Sie halten uns für total blöd...
Dann diagnostizierten sie noch eine kaputte Speicherladepumpe des Holzvergasers (seltsam- war nicht so alt und lief auch den ganzen Vormittag, sonst wäre die Wärme gar nicht in die Puffer gelangt, aber egal). Teure neue Pumpe rein- läuft! --- Ich bestand beim anberaumten Treffen darauf, dass er mir beweist, dass die Pumpe wirklich kaputt ist. War sie natürlich nicht- die Helden hatten nur den Drehschalter für die Pumpenstufen so dämlich zwischen 2 Stufen gestellt, dass nichts gehen konnte... :cursing:
Ich hoffe, Sie verstehen jetzt alle, dass ich keinem Heizungsbauer mehr was glaube (ok, dieses Forum ausgenommen! )
So, jetzt legen wir mal los:
Ich habe jetzt in o.g. Hydraulikplan (siehe Anhang) 5 Problempunkte markiert, zu denen ich kurze Tipps bräuchte.
In einem 2. Schaubild habe ich bereits meine Lösung eingezeichnet! Vielleicht passt das ja z.T. schon...
1. Puffereinbindung: Ich denke, eine einfache Verbindung wie die violett eingezeichnete genügt an dieser Stelle (Rücklauf siehe 3. und 4.)
Mein Heizungsbauer sagte, man müsse, wenn man den Ölbrenner verwendet, alle 3 Absperrventile (siehe Schaubild, nummeriert) gerade einmal umstellen (also 1 + 2 zu, 3 offen). Wie wir schon in der Praxis getestet haben, ist das (natürlich, siehe Schaubild) Quatsch- der Ölbrenner hat mit dem 2. Puffer überhaupt gar nichts zu tun, nicht mal im Rücklauf... ;(
2. Ölbrenner: Sollte man den Brenner nicht hydraulisch getrennt von der Heizungsbox an den Puffer anbinden?
Also z.B. mit T-Stück am Zulauf des Holzvergasers oben.
(seitlich oben ist leider kein Anschluß mehr frei, Skizze ist da ungenau: Es hängen bereits die FriWa und die Heizung auf dem oberen Niveau, im kleinen 3. Anschluss ist ein Thermometer, aber da möchte ich eine Solar-Topladung anbringen (siehe 5.))
3. Heizkörper-Anschluss: Damit der 2. Puffer funktioniert, muss der Rücklauf in den linken Puffer!
Wie ich recherchiert habe, aber NICHT an die Rücklaufleitung zum Holzvergaser, sondern an einen freien unteren Anschluss des neuen Puffers. Stichwort: Hydraulische Entkopplung. Korrekt??? (Habe das im Lösungsvorschlag eingezeichnet, "3.")
4. Frischwasserstation:
Die sollte doch optimalerweise auch mit Rücklauf an den neuen Puffer unten ran?!
Kann man die so wie ichs eingezeichnet habe, mit dem Heizkörper-Rücklauf zusammen"schalten"?
5. Solarthermie: Bislang hängt die nur unten am (bisher einzigen) Puffer.
5.1: Den Rücklauf würde ich am neuen Puffer unten anbringen, damit die Kollektoren immer das kälteste Wasser erhalten?! (Wirkungsgrad)
5.2: Bei der Recherche habe ich jetzt gelesen, dass man zuallererst, die Solarwärme den Verbrauchern zuführen sollte, nur die Überschüsse werden gespeichert.
Folglich: Ich möchte jetzt den Heizungselektroniker bitten, ein 3-Wege-Ventil einzubauen (Nr. 3 im Lösungs-Schaubild), damit wir eine Topladung durchführen können. (Müßte mit der Wago-Visu-SPSS-Steuerung ja gehen!)
Wir haben nämlich an den Sonnenkollektoren lagebedingt schon sehr früh Wärme! Da sparen wir uns dann sicher öfters den Ölbrenner-Einsatz zum Duschen!
Kleine Frage: Sollte für schnelles Warmwasser auch der Rücklauf alternativ geschaltet werden, also aus dem hohen Speicherbereich? Der Ölkessel-Rücklauf böte sich an!?! ("5.2" im Schaubild)
So, lange Anfrage, ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen oder z.T. bei den 5 Punkten auch nur kurz Rückmeldung geben, dass das so sinnvoll ist.
Ich bin halt Laie, habe aber schon so viel Unvermögen bei Heizungsbauern erlebt, dass ich mittlerweile bei allen Heizungsinstallationen VORHER mitdenken will, was die Installateure da einbauen.
Wenn ich sehe, dass unser jetziger Installateur OHNE EINE SKIZZE einfach so Pi-mal-Daumen einen Puffer rein"murkst" krieg ich nen Hals! :cursing:
Auch wenn er es vielleicht, wenn wir Glück haben, auf seine Kosten repariert- trotzdem hat es mich in den letzten Wochen STUNDEN gekostet, mich da selbst eizuarbeiten... Einfach ärgerlich- ich mein, es kann doch nicht sein, dass ich als Kunde für den Installateur die Planung übernehmen muss?! Gibt's denn niemand, der sein Handwerk beherrscht???
Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Sonntag- die Kollektoren laufen ja auf Hochtouren, es muss also schönes Wetter sein! 8)
Herzlichen Dank im voraus!
wizard
ich bräuchte mal ein paar Tipps bezüglich hydraulisch richtiger Einbindung mehrerer Verbraucher/ Erzeuger in unserem Heizungssystem.
Kurz die Eckdaten:
- Einfamilienhaus, Baujahr 1978, 150 qm.
- Heizungsanlage zuletzt 2016 modernisiert, jetzt u.a. zentral gesteuert über eine Wago-SPSS-Station. Anlaß: Brauchwasserspeicher korrodiert u.a. alte Komponenten.
- Komponenten: 30-kW-Holzvergaser (HDG Bavaria) mit Lambda-Control-Steuerung (gut!), Ölbrenner Weishaupt, Solarthermie (3 Kollektoren), Kachelofen mit Wassertaschen (selten verwendet), Frischwasserstation, Pufferspeicher zunächst 1000 Liter, jetzt Erweiterung um 920 Liter.
--> Siehe Hydraulik-Schema "Ist-Zustand" im Anhang.
Bei der "Runderneuerung" 2016 sagte der Heizungsbauer, 1000 Liter Puffervolumen bei 30 kW Holzvergaser sei bei weitem ausreichend. Leider habe ich mich nicht nochmal selber "reingefuchst"- das war wie sich zeigte deutlich zu wenig (schon bei halber Beladung des Holzkessels ist der Puffer voll, wird runtergeregelt, Glanzruß,... außerdem reichte die Wärme nicht mal für 1 Tag...)
Ärgerlich, dass wir damals 2 800-Liter-Puffer rauswarfen und nur den 1000er behielten...
Aktuell gingen wir auf einen anderen Heizungsbauer zu, wg. Erweiterung des Puffervolumens. Er machte einen kompetenten Eindruck, "kein Problem",... Es stellte sich leider heraus, dass er nicht mal einen Hydraulikplan skizziert hatte, die Arbeiter "klemmten" den Puffer irgendwie rein (siehe meinen selbst erstellten Hydraulikplan im Anhang, "Ist-Zustand").
Highlight: Die Wärme kann in den 2. Puffer geladen werden, kann mangels Durchströmung aber nicht mehr heraus... X(
Der Heizungsbauer behauptete, das liege an "Luft im System". ?( Also sah ich mir das System selbst an, erstellte einen Plan und es war glasklar, dass das so gar nicht funktionieren KONNTE (alle Entnehmer sind ja nur am 1. Puffer, Rücklauf auch nur dort rein...).
Ich will gar nicht erwähnen, dass die Heizungshelden erstmal bei uns aufliefen (ich war bei der Arbeit) und erstmal den Holzvergaser brechend volluden, warum ist mir nicht klar, denn der 2. Puffer war ja bereits auf 70°C. Die Kaltwasserflutung löste natürlich aus. Und es blubberte: "Sehen Sie: Es ist Luft im System!", sagten Sie meiner Mutter.
Sie ließen Wasser ab, füllten wieder hunderte Liter Wasser nach (nicht das inerte Wasser, Leitungswasser)- die "Luft" war draußen und "Sehen Sie: jetzt kann der Puffer auch die Wärme abführen!" (durch den Wasseraustausch war der neue Puffer jetzt natürlich deutlich kühler... ?( ) Sie halten uns für total blöd...
Dann diagnostizierten sie noch eine kaputte Speicherladepumpe des Holzvergasers (seltsam- war nicht so alt und lief auch den ganzen Vormittag, sonst wäre die Wärme gar nicht in die Puffer gelangt, aber egal). Teure neue Pumpe rein- läuft! --- Ich bestand beim anberaumten Treffen darauf, dass er mir beweist, dass die Pumpe wirklich kaputt ist. War sie natürlich nicht- die Helden hatten nur den Drehschalter für die Pumpenstufen so dämlich zwischen 2 Stufen gestellt, dass nichts gehen konnte... :cursing:
Ich hoffe, Sie verstehen jetzt alle, dass ich keinem Heizungsbauer mehr was glaube (ok, dieses Forum ausgenommen! )
So, jetzt legen wir mal los:
Ich habe jetzt in o.g. Hydraulikplan (siehe Anhang) 5 Problempunkte markiert, zu denen ich kurze Tipps bräuchte.
In einem 2. Schaubild habe ich bereits meine Lösung eingezeichnet! Vielleicht passt das ja z.T. schon...
1. Puffereinbindung: Ich denke, eine einfache Verbindung wie die violett eingezeichnete genügt an dieser Stelle (Rücklauf siehe 3. und 4.)
Mein Heizungsbauer sagte, man müsse, wenn man den Ölbrenner verwendet, alle 3 Absperrventile (siehe Schaubild, nummeriert) gerade einmal umstellen (also 1 + 2 zu, 3 offen). Wie wir schon in der Praxis getestet haben, ist das (natürlich, siehe Schaubild) Quatsch- der Ölbrenner hat mit dem 2. Puffer überhaupt gar nichts zu tun, nicht mal im Rücklauf... ;(
2. Ölbrenner: Sollte man den Brenner nicht hydraulisch getrennt von der Heizungsbox an den Puffer anbinden?
Also z.B. mit T-Stück am Zulauf des Holzvergasers oben.
(seitlich oben ist leider kein Anschluß mehr frei, Skizze ist da ungenau: Es hängen bereits die FriWa und die Heizung auf dem oberen Niveau, im kleinen 3. Anschluss ist ein Thermometer, aber da möchte ich eine Solar-Topladung anbringen (siehe 5.))
3. Heizkörper-Anschluss: Damit der 2. Puffer funktioniert, muss der Rücklauf in den linken Puffer!
Wie ich recherchiert habe, aber NICHT an die Rücklaufleitung zum Holzvergaser, sondern an einen freien unteren Anschluss des neuen Puffers. Stichwort: Hydraulische Entkopplung. Korrekt??? (Habe das im Lösungsvorschlag eingezeichnet, "3.")
4. Frischwasserstation:
Die sollte doch optimalerweise auch mit Rücklauf an den neuen Puffer unten ran?!
Kann man die so wie ichs eingezeichnet habe, mit dem Heizkörper-Rücklauf zusammen"schalten"?
5. Solarthermie: Bislang hängt die nur unten am (bisher einzigen) Puffer.
5.1: Den Rücklauf würde ich am neuen Puffer unten anbringen, damit die Kollektoren immer das kälteste Wasser erhalten?! (Wirkungsgrad)
5.2: Bei der Recherche habe ich jetzt gelesen, dass man zuallererst, die Solarwärme den Verbrauchern zuführen sollte, nur die Überschüsse werden gespeichert.
Folglich: Ich möchte jetzt den Heizungselektroniker bitten, ein 3-Wege-Ventil einzubauen (Nr. 3 im Lösungs-Schaubild), damit wir eine Topladung durchführen können. (Müßte mit der Wago-Visu-SPSS-Steuerung ja gehen!)
Wir haben nämlich an den Sonnenkollektoren lagebedingt schon sehr früh Wärme! Da sparen wir uns dann sicher öfters den Ölbrenner-Einsatz zum Duschen!
Kleine Frage: Sollte für schnelles Warmwasser auch der Rücklauf alternativ geschaltet werden, also aus dem hohen Speicherbereich? Der Ölkessel-Rücklauf böte sich an!?! ("5.2" im Schaubild)
So, lange Anfrage, ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen oder z.T. bei den 5 Punkten auch nur kurz Rückmeldung geben, dass das so sinnvoll ist.
Ich bin halt Laie, habe aber schon so viel Unvermögen bei Heizungsbauern erlebt, dass ich mittlerweile bei allen Heizungsinstallationen VORHER mitdenken will, was die Installateure da einbauen.
Wenn ich sehe, dass unser jetziger Installateur OHNE EINE SKIZZE einfach so Pi-mal-Daumen einen Puffer rein"murkst" krieg ich nen Hals! :cursing:
Auch wenn er es vielleicht, wenn wir Glück haben, auf seine Kosten repariert- trotzdem hat es mich in den letzten Wochen STUNDEN gekostet, mich da selbst eizuarbeiten... Einfach ärgerlich- ich mein, es kann doch nicht sein, dass ich als Kunde für den Installateur die Planung übernehmen muss?! Gibt's denn niemand, der sein Handwerk beherrscht???
Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Sonntag- die Kollektoren laufen ja auf Hochtouren, es muss also schönes Wetter sein! 8)
Herzlichen Dank im voraus!
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