Heizungssteuerung VC 280 XEU - komplexes/ausführliches Thema!

Diskutiere Heizungssteuerung VC 280 XEU - komplexes/ausführliches Thema! im Vaillant Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo an Alle. Nachdem ich als Gast bereits einige Male in diesem Forum gestöbert habe und fast immer zahlreiche nützliche Hinweise gefunden...

Heizchris

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Hallo an Alle.

Nachdem ich als Gast bereits einige Male in diesem Forum gestöbert habe und fast immer zahlreiche nützliche Hinweise gefunden habe, möchte ich zunächst allen Dank sagen, die Anderen (hoffentlich auch mir) durch Ihre Tipps wirklich weiterhelfen. (Hausdocs Kommentare/Hinweise lese ich sehr gerne) :)

Hier nun mein Anliegen:

Ausgangssituation:

Ich selbst würde mich als "mittelbegabten" Laien in Sachen Heizungstechnik bezeichnen. Ich bin Eigentümer eines Fachwerkhauses und habe eine Heiztherme Vaillant VC 280 XEU. Die Therme läuft völlig "ungeregelt" (also ohne Raumthermostat oder Witterungssteuerung). Ich weiß, dass darin bereits das Grundproblem begründet liegt.

Das Haus ist "eingepackt" in der Altstadt zwischen zwei Häusern. Nur die Giebelwände sind Außenwände und somit der Witterung ausgesetzt. Das Haus ist dreigeschossig mit (Keller), EG, 1.OG, DG. Beheizt wird eien Fläche von ca. 110 m². Teile des EG und das komplette DG bleiben unbeheizt. Das Dach ist komplett ungedämmt, sodass im DG in etwa Außentemperaturen vorherrschen. :) (Dämmung wird folgen) Die Fenster/Türen und zum Großteil auch die Wände der beheizten Bereiche wurden "erneuert/gedämmt". Im EG befindet sich jedoch in einem beheizten Raum eine Schaufensterscheibe. (14 m² einfachverglast, 8 mm - also quasi eine Schlachthofkühlanlage)

Die Therme ist Baujahr 1989, der Primärwärmetauscher wurde 2012 erneuert, die Haupt- sowie die Regelplatine wurden 2013 erneuert. Die Heizung läuft technisch einwandfrei. BImschV-Vorschriften werden locker eingehalten. BSM ist begeistert. Alle Heizungsleitungen (Vor-/Rücklauf) sowie HK wurden erneuert. Die Therme ist in der Küche angebracht. Für ausreichende Verbrennungsluftzufuhr ist durch ungehinderte Zwangsbelüftung gesorgt. (durch Raumverbund)

Die Therme wurde bisher frei modulierend über die VT betrieben (wie auch sonst! :) ). Räume wurden ausreichend warm, selbst bei einer AT von -15° C. Anlagendruck ist konstant 1,5 bar. Modulation zwischen 13,2 und 27,6 KW. (also nicht "gedrosselt") VT-Reglerstellung bei 3-4 reicht vollkommen aus. Nachtabsenkung wurde ("dilettantisch" - in Ermangelung einer bisher anderen Alternative - VRT soll jetzt eingebaut werden) über Zeitschaltuhr (Therme komplett aus/an) "geregelt". Laufzeit durch die Zeitschaltung: 9,5 Stunden brutto/Tag. Durchnittliche Brennerlaufzeit: 30 Min./h - eingestellte Wiedereinschaltverzögerung: 6 Min. - Pumpenschaltart: durch Jumper auf der Hauptplatine: II.

Mit dieser "Nicht-Regelung" habe ich in den vergangenen Jahren einen durchschnittlichen Gasverbauch von 1.700 m³/Jahr zu verzeichnen. Heiztage sind im Schnitt: 225 Tage/Jahr. Das zusätzlich betriebene Gaskochfeld in der Küche verbraucht durchschnittlich 0,3 m³/Tag. (im Gesamtverbrauch enthalten). Da ich wöchentlich meine Zählerstände (Gas/Strom/Wasser) ablese, notiere und "auswerte" komme ich auf ca. 7,0 m³/Tag Gasverbrauch für die Therme.

Aufgabenstellung:

Obwohl mir sowohl der BSM, als auch der GWS-Meister meines Vertrauens (guter Freund, der mir gute Ratschläge/Informationen gibt und mich technisch-beratend unterstützt - alle o.g. Bau-/Umbau-/Einstellungs-/Reparaturarbeiten am Heizungssystem habe ich durchgeführt) sagen, dass ich den Gasverbrauch nicht mehr wesentlich werde senken können (bei den oben beschriebenen Grundbedingungen) möchte ich versuchen durch Anschluss eines VRT und Drosselung der Therme weitere Einsparungen im Gasverbrauch zu erzielen.

Fragestellungen:
(an die Experten 8) )
  • Macht das wirklich Sinn?
Kann ich nach eurer "professionellen Meinung" durch die Regelung über einen VRT (Calormatic 330 auf 7,8,9 im Wohnzimmer als Referenzraum) und damit einem durchgängigen modulierten Betrieb der Therme mit Nachtabsenkung irgendwelche Effekte (Verbauchsenkung) erzielen. (oder muss ich das vielleicht einfach "ausprobieren?)

  • Ist eine prallele Drosselung der Anlage sinnvoll?
Ich habe am Gasdruckventil gestern die Minimal- und Maximallast (volumetrisch) gemäß Tabelle verändert. Min: Gasurchfluss von 20l/Min. - Max: 35l/Min. - müsste bei Erdgas L und gegebenem Brennwert (EVU-Angabe) einer Drosslung der Anlage auf ca. 14 KW entsprechen.
Seither haben sich meine Brennerlaufzeiten auf 5 Minuten/Turnus (VT 3) und 9 Minuten/Turnus (VT 4) erhöht. Der gemessene Gasverbauch (2 Stunden Kontrolle, dann auf den ganzen Tag hochgerechnet) sank von 7,0 m³/Tag (bisherige Einstellung) auf 6,5 m³/Tag (VT 3) und stieg auf 9,5 m³/Tag (VT 4).


Da nun, nach der "Drosselung" jedoch die VT 3 zu keinem befriedigenden Heizergebnis führt (Wohnzimmer wird bei HK-Ventilstellung 5 - also voll auf - maximal 19° C warm), bedeutet dies, dass meine "ungeregelte Drosselung" offensichtlich zu einem Anstieg meines Gasverbrauchs führt.
  1. Löst die Installation eines VRT calormatic 330 mein ganzes "Problem" (auch, bzw. insbesondere bei gegebener Drosselung)?
  2. Sollte ich nach VRT-Anschluss die "Drosselung" rückgängig machen? (Dimensionierung der Therme ist offensichtlich von Anfang an zu groß. 27,6 KW werden doch nie benötigt).
  3. Übernimmt ein VRT durch modulierten Betrieb des Brenners quasi die Drosselung oder geht der Brenner bei Anforderung dann automatisch in Vollast (27,6 KW) und moduliert runter? Oder beginnt die Modulation des Brenners mittels VRT bereits durch Soll-Ist-Vergleich der Temparaturen und bei Anforderung startet die Therme bei geringer Differenz z.B. nur mit 20 KW?
So, ich hoffe, ich habe euch durch meine ausführliche Beschreibung nicht abgeschreckt oder gar ermüdet. :p Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar. :thumbsup: Sollte ich mich an der ein oder anderen Stelle unfachmännisch ausgedrückt haben, bitte ich schon im Voraus um pardon. ;(


Vielen Dank

Christian
 
Hausdoc

Hausdoc

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Bei so einer Anlage wird man keinen Cent mehr investieren.

Daß dein Kaminkehrer begeistert ist, ist nicht verwunderlich.
Bei einer neuen Anlage würde er ja statt wie Bisher jährlich , später nur noch alle 2 bzw 3 Jahre was verdienen.

Befasse dich lieber mit einer Erneuerung der Anlage. Künftig wird ganz sicher nur noch ein Brennwertgerät in Frage kommen.

Jetzt hast du noch Zeit dazu...



Ich habe am Gasdruckventil gestern die Minimal- und Maximallast (volumetrisch) gemäß Tabelle verändert
WOW!!!!
Nimm das Gerät umgehend außer Betrieb!!


Laß vom Fachmann alles wieder korrekt einstellen.
 

Heizchris

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Hallo Hausdoc,

zunächst vielen Dank für die Antwort.

Ich habe nur in der ICH-Form geschrieben. Das mit der Gaseinstellung hat der Fachmann gemacht; nicht ich!

Habe inzwischen eine calormatic332 an 7,8,9 angeschlossen. Funktioniert einwandfrei. Nur die Frage bleibt, bei bestehender Anlage: (eine neue wird es sicher demnächst geben!)

Inwiefern moduliert jetzt das VRT die Anlagenleistung von... bis... KW? Beziehungsweise sollte die Nennleistung wieder den vollen Bereich abdecken, wenn das VRT die Anlage steuert?
 

Heizchris

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Steht auf 4
 

Heizchris

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So, ich habe jetzt nochmal alle Werte ausgelesen:

Therme:
VT-Regler: 4
Brennereinschaltsperre: 6 Minuten
Anlagendruck: 1,5 bar

VRT:

Wunschtemperatur: 21° C (Tag) - 16° C (Nacht)
Steuerung seit heute morgen 08:30 Uhr im Tag-Modus
Aktuelle Temperatur: 21 ° C
Vorlauftemperatur-Sollwert: 53° C

So, habe jetzt in den letzten beiden Stunden den Gaszähler kontrolliert: Verbrauch von1,89 m³ Gas.

Ist das nicht ziemlich viel, dafür, dass ich "ungeregelt" nur 10 m³ Gas/Tag verbraucht habe? :(
 
Hausdoc

Hausdoc

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So, habe jetzt in den letzten beiden Stunden den Gaszähler kontrolliert: Verbrauch von1,89 m³ Gas.



Ist das nicht ziemlich viel, dafür, dass ich "ungeregelt" nur 10 m³ Gas/Tag verbraucht habe? :(
Ich fürchte, der Vergleich hinkt etwas....
 

Heizchris

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...und warum meinst du, dass der Vergleich hinkt?

Klar habe ich vorher über die "Zeitschaltuhr-Regelung" 15 h/Tag die Therme "abgeschaltet" und damit 0 m³ Gas verbraucht. Insofern hinkt der Vergleich! :)

Allerdings sollte doch Ziel der Aktion sein, durch den VRT den Gasverbrauch zu senken! Oder bin ich vielleicht zu ungeduldig und muss einfach warten? (Aufheizung der Wände/des Hauses insgesamt)
 

NinjaZX6R

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du solltest viel längere zeiträume zum vergleich nehmen. 1 woche oder 2-3!
vorausgesetzt die aussentemperaturen sind in etwa gleich.
lg
 

Heizchris

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Na, dann muss ich mich wohl in Geduld üben und hoffen, dass die Temperaturen gleich bleiben, wie? :huh:

Würde denn, wenn ich den VT-Regler auf 9 stelle, der VRT die Modulation des Brenners anpassen, bzw. genauso ausführen wie jetzt, oder würde die Therme dann einfach schneller hoch heizen und dafür seltener anspringen? Wie würde sich das denn dann auf den Gasverbrauch auswirken?

Muss ich da etwas mit den Einstellungen spielen, oder einfach mal alle Gaszähler, Displays etc... zukleben, mich um garnichts (bzw. meine Frau :D ) kümmern und gut isses?
 
Hausdoc

Hausdoc

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Nein, den VL Temperaturregler solltest du so niedrig wie möglich einstellen.
 

Heizchris

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Oki,

ich danke euch Beiden dann schonmal herzlich und versuche einfach mein Glück mal mit Geduld.

Berichte dann später über meine Erfahrungen/Erfolge!

Vielen Dank und LG aus dem tief verschneiten Hessen

Christian :thumbsup:
 

NinjaZX6R

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zu niedrig darfst du das vorlaufpoti auch nicht einstellen. du hast radiatoren die arbeiten mit höherer vl temperatur wie zb. eine fußbodenheizung.

lg
 

Heizchris

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Weil ich nichts Besseres zu tun habe, habe ich eben nochmal nachgeschaut!

In der Fachhandwerkerebene des VRT ist als VL-Solltemperatur 51° C angegeben. Die Therme hat jedoch gerade bei 46° C abgeschaltet!

  1. Normal?
  2. Oder ist das ein Hinweis, dass der VL-Podi zu niedrig eingestellt ist?
Im Übrigen stimmen Wunschtemperatur und gemessene Raumtemperatur (21° C) überein. Trotzdem schaltet die Therme.

  1. Ist das vielleicht dem Trägheitsverhalten des VRT geschuldet?
  2. Müsste/sollte ich was an der Streckenanpassung etwas ändern?
LG Chris
 

NinjaZX6R

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1. kann man bei einer 20 jahre alten therm (oder vll. älter) nicht erwarten, dass diese aus grad genau ein/ausschalter.
2. nimm die betriebsanleitung von deiner therme, da steht drin wie du das vorlaufpoti richtig einstellt.

lg
 

Heizchris

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Hallo nochmal,

kurze Zwischenmeldung: Ich beobachte jetzt mal geduldig ^^ die Funktion meines VRT und das damit verbundene Brennerverhalten!

@ ninja

2. nimm die betriebsanleitung von deiner therme, da steht drin wie du das vorlaufpoti richtig einstellt.
Also in der Betriebsanleitung (weder Therme noch VRT) steht diesbezügliches logischerweise nichts drin; sprich: Vorlauftemperatur einstellen in Verbindung mit VRT! Deshalb ja meine Frage. Also doch Gefühlssache?

Mein Grundverständnisproblem besteht übrigens immer noch: (unabhängig von Gerätetyp/-alter oder VRT) Ist es sinnvoller hohe VL-Temperatur mit kurzer Brennerlaufzeit (Vollast) oder niedrige VL-Termperatur mit ewig langer Brennerlaufzeit (schnelle "Herabmodulation" in Minimallast) - Die Therme lief heute morgen z.B. 1,5 Stunden im Dauerbetrieb auf Min.-Last um aus der Nachtabsenkung von ca. 17° auf 21° Tageswert zu kommen.

LG Christian
 

NinjaZX6R

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