Gastherme Verbrauch

Diskutiere Gastherme Verbrauch im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Man spart im Abschaltbetrieb nur DAS was durch die verringerte Temperatur aufgrund verringerter Temperaturdifferenz innen/außen anfällt. Ist diese...
Dr Schorni

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Man spart im Abschaltbetrieb nur DAS was durch die verringerte Temperatur aufgrund verringerter Temperaturdifferenz innen/außen anfällt. Ist diese wie hier im Altbau SO groß, so ist auch die Ersparnis relativ hoch.
Die Speichermasse der Wände verzögert die Temperaturabsenkung, so dass das Zeitfeld sich für die Einsparung verringert, ebenso muss man diese Energie wieder zum Aufheizen investieren, rein mathematisch hebt sich das auf. Daher kommt nur ein geringer Teil als wirkliche Einsparung zum Tragen, tendenziell eher so 30%.
Den Idealfall den weiter oben beim Hausdoc ein Mieter MEINTE realisieren zu können gibt es in der Praxis daher nicht. UND man muss gerade in solch alten (ZU alten!) Gebäuden auch die Taupunktgeschichte im Auge behalten sowie ggf bei der Behaglichkeit Abstriche machen.
 
tricotrac

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Also kostet es nun mehr Gas wenn ich von 12 Grad immer wieder auf 21 Grad heizen musste als wenn 20-21 dauerhaft geblieben wären.
Wann wäre der Verbrauch denn beim Betrieb eines PKW höher ? Ständig 60 - 80 - 100 - 80 - 60 Km/h fahren oder kontinuierlich mit Tempo 100 ?
 
Dr Schorni

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Ständig 60 - 80 - 100 - 80 - 60 Km/h fahren oder kontinuierlich mit Tempo 100 ?
Vorsicht! Es gibt die Methode des "intermittierenden Beschleunigens" auch english "pulse and glide" genannt, das vom stationären Dauerbetrieb erheblich abweicht und mit dem durchaus nochmals Verbrauchs-Einsparungen erzielt werden KÖNNEN.
 
Andreas1956

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Also kostet es nun mehr Gas wenn ich von 12 Grad immer wieder auf 21 Grad heizen musste als wenn 20-21 dauerhaft geblieben wären.
So ist das unter den baulichen Gegebenheiten Deiner Wohnung, ja.

Ziel sollte im Interesse möglichst wirtschaftlichen Heizens immer sein, die Systemtemperaturen der Heizungsanlage so niedrig wie möglich zu halten. Es wird Dir einleuchten, daß die Heizung die lediglich fortlaufend gleichmäßig die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle kompensieren muß, weniger hohe Systemtemperaturen fahren muß, als wenn Du nach 8 oder 10 Stunden Heizpause auf einen Schlag die Wärmeverluste mehrerer Stunden nachträglich ausgleichen willst. Vor Dir liegt nach der mehrstündigen Heizpause - bildlich gesprochen - ein steiler Berg, um den hochzukommen mußt Du dann mehr Gas geben, als würdest Du einfach nur auf ebener Straße dahinrollen. Wobei wirst Du da wohl mehr Sprit brauchen?

Das war von meiner Seite bisher die rein energetische Betrachtung unter Ausklammerung der bauphysikalischen Seite. Bauphysikalisch ist, wie bereits einige andere User zu recht angemerkt haben, die Problematik des sogenannten Tauwassers zu bedenken. In den Räumen hat man Luft, diese wird durch Kochen, Duschen, Zimmerpflanzen, trocknende Handtücher oder gar Wäschestücke und die vom Menschen über Atmung und Haut freigesetzte Feuchtigkeit mit Wasserdampf angereichert.

Luft kann pro Kubikmeter um so mehr Wasser in Form von Wasserdampf aufnehmen, je wärmer sie ist. Das bedeutet umgekehrt, daß sich abkühlende Luft die einen relativ hohen Anteil an Wasser(-dampf) enthält, diesen an die Umgebung abgeben muß. Anschauliches Beispiel ist die kalte Bierflasche, die man im Sommer bei schwüler Luft mit auf die Terrasse nimmt und die dort ruckzuck außen naß wird. In der Wohnung sind die im Winter kalten Außenwände vergleichbar mit der Bierflasche, an der Wand fällt Tauwasser aus und macht diese feucht. Das geschieht zwar nicht ganz so schnell wie bei der Bierflasche aus Glas, da Tapeten, Wandfarben und Wand zunächst einmal ein gewisses Maß an Feuchte aufnehmen können, so daß zumindest nicht gleich das Wasser die Wände herunterrinnt.

Gleichwohl entsteht so eine zunehmend feuchte Wandoberfläche und schließlich auch Wand an sich, deren Wärmedurchgang = Wärmeverlust nach außen steigt und die den idealen Nährboden für Schimmelpilze bildet. Die Schimmelpilze sehen nicht nur scheiße aus und müffeln, sondern sie emittieren auch Pilzsporen in die Raumluft, was Allergien und Asthma hervorrufen und so für richtig Spaß bei den Bewohnern sorgen kann. Klarer formuliert: die Sache wird richtig ungesund.

Wenn man aber durch das Auf und Ab der Raumtemperaturen nicht einmal Energie und damit Geld sparen kann, gibt es erst recht keinen Grund, das Heizen stundenweise zu unterbrechen.
 
Dr Schorni

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Ziel sollte im Interesse möglichst wirtschaftlichen Heizens immer sein, die Systemtemperaturen der Heizungsanlage so niedrig wie möglich zu halten.
Das ist in der Grundaussage NICHT falsch, aber hier anders zu bewerten. Da wir hier lediglichen einen altertümlichen/primitiven/urzeitlichen/auf-dem-Marktplatz-öffentlich-zu-zerschlagenden Niedertemperatur-Heizwert-Kessel haben, ist die Effizienzsteigerung durch niedrige Heizkreis-Systemtemperaturen im kaum messbaren Bereich und werden sie auch eher nie kommen, da:
- die Anlage sicher nicht explitzit auf Niedertemperatur ausgelegt ist (Ur-Altbau und installierte Heizkörpergröße)
- die Heizkurve ohnehin zu hoch/nicht optimiert ist
- und diese es nie sein kann, da kein hydraulischer Abgleich gegeben ist.
DAS wäre bei einem üblichen Brennwert-Kessel ganz ganz anders, DA wirken sich die niedrigen Systemtemperaturen extrem aus. Aba: ham'wa nich, also is NICH!
Der Kessel steht zwar im Keller und seine Temperaturverluste sind somit dort verloren, aber die ganze Heizkreisverteilung läuft mit Sicherheit auf der Innenseite der Außenwand IN der Wohnung, so dass das MIT zur Beheizung beiträgt.
Gleichwohl entsteht so eine zunehmend feuchte Wandoberfläche und schließlich auch Wand an sich, deren Wärmedurchgang = Wärmeverlust nach außen steigt und die den idealen Nährboden für Schimmelpilze bildet. Die Schimmelpilze sehen nicht nur scheiße aus und müffeln, sondern sie emittieren auch Pilzsporen in die Raumluft, was Allergien und Asthma hervorrufen und so für richtig Spaß bei den Bewohnern sorgen kann.
DA bin ich Fatalist und sage "DAS ist das Problem der WAND - und somit des Eigentümers, also SEIN Schimmel!" Denn allein und nur DER kann und HAT dafür zu sorgen, dass das nicht eintreten kann, indem er diese Schrottwand endlich DÄMMT. Es muss halt immer erst etwas "passieren" damit sich was bewegt, das der Verstand schon längst bejaht, man aber stillhält "weils ja keiner merkt und es nicht auffällt".
 
Andreas1956

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Der Kessel steht zwar im Keller und seine Temperaturverluste sind somit dort verloren, aber die ganze Heizkreisverteilung läuft mit Sicherheit auf der Innenseite der Außenwand IN der Wohnung, so dass das MIT zur Beheizung beiträgt.
Auch der Heizkessel hat, gerade wenn er im unbeheizten Keller zu Hause ist, Wärmeverluste. Gleiches gilt für die Heizungsrohre soweit sie durch den Keller führen, was sie ja wohl müssen. Die Wärmeverluste von Kessel und Heizungsrohren im Keller und an sich gar nicht zu beheizenden Nebenräumen steigen, um so größer die Temperaturdifferenz zwischen Kessel / den Heizungsrohren und der Temperatur im Umfeld ist. Außerdem sind diese jeglicher bedarfsorientierten Regelung entzogen. Ich sehe auch den Grundsatz nicht durchbrochen, wonach die Systemeffizienz sinkt, wenn - aus welchen Gründen auch immer - die Systemtemperatur steigt.
 
Dr Schorni

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Ja, unbestritten: im Keller gibts Wärmeverluste die sich mit der Systemtemperatur erhöhen, natürlich AUCH umso mehr, je mehr die Rohre frei IM Keller verlaufen. Es ist aber wesentlich wahrscheinlicher und logisch schlüssig, dass vom Kessel ein direkter Steigstrang zu dieser Anlage im I.OG hochgeht und DORT dann als Sockelleisten-Verrohrung geführt wird. Somit ist der überwiegende Anteil (über 60-70%) der Rohre und damit deren Verluste im beheizten Bereich und dienen der Be-Heizung.
 

KarlZei

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Ziel sollte im Interesse möglichst wirtschaftlichen Heizens immer sein, die Systemtemperaturen der Heizungsanlage so niedrig wie möglich zu halten. Es wird Dir einleuchten, daß die Heizung die lediglich fortlaufend gleichmäßig die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle kompensieren muß, weniger hohe Systemtemperaturen fahren muß, als wenn Du nach 8 oder 10 Stunden Heizpause auf einen Schlag die Wärmeverluste mehrerer Stunden nachträglich ausgleichen willst. Vor Dir liegt nach der mehrstündigen Heizpause - bildlich gesprochen - ein steiler Berg, um den hochzukommen mußt Du dann mehr Gas geben, als würdest Du einfach nur auf ebener Straße dahinrollen. Wobei wirst Du da wohl mehr Sprit brauchen?
Das leuchtet eben nicht ein und, wie so häufig bei Auto-Vergleichen, passt er auch hier nicht wirklich und stellt Dein Vergleich die tatsächliche Situation übertrieben negativ und damit eigentlich unvollständig bis falsch dar.

Während beim Dahinrollen auf ebener Straße ständig Benzin verbraucht wird, verbraucht das Auto in der Heizpause bis zum Erreichen der Absenktemperatur überhaupt gar kein Benzin. Es rollt bei ständigem Gefälle vom einem Plateau herunter und baut dabei kinetische Energie auf. Ab Erreichen der Absenktemperatur und bis zum Ende der Heizpause fährt es mit niedrigerem Benzinverbrauch und hält die Energie konstant. Am Ende der Heizpause muss es auch keinen steilen Berg "auf einen Schlag" hochkommen, sondern es muss nur in angemessener Zeit, die bei der Absenkung zu berücksichtigen ist, auf das ursprüngliche Plateau zurück. Dazu nutzt es die Gewinne aus der Absenkung (Benzin, kin. Energie), wobei es während des Hochfahrens zusätzlich den Vorteil hat, dass der Wirkungsgrad des Motors besser ist, weil die Verluste bis zum Erreichen des Plateaus geringer sind.

Man muss letztlich für sich nur prüfen, ob die Gewinne während der gesamten Absenkung so hoch sind, dass sich der Aufwand dafür tatsächlich lohnt. Das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, von denen einer auch das Betriebsverhalten des Heizgerätes sein muss. Und man/frau muss natürlich bereit sein, ev. negative Auswirkungen der Absenkung, die ja korrekt und zu Recht dargestellt wurden, in Kauf zu nehmen.
 
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