Fußbodenheizung bei Sanierung berücksichtigen?

Diskutiere Fußbodenheizung bei Sanierung berücksichtigen? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, wir wohnen aktuell in einem Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten, von denen uns 2 Einheiten gehören. In den kommenden Monaten...

destro84

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Hallo zusammen,

wir wohnen aktuell in einem Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten, von denen uns 2 Einheiten gehören. In den kommenden Monaten werden wir unsere beiden Wohneinheiten vereinen, so dass das Haus zukünftig nur noch als 2 Familienhaus genutzt wird. Dabei werden wir die vormals vermietete Wohnung auch sanieren und die aktuell verlegten Fliesen entfernen.

Das geht soweit auch gut, der Fliesenkleber kommt soweit auch ohne tiefe Beschädigung des Estrichs raus.

Kurz vorab: Ich bin definitiv kein Heizungsprofi und werde mir da auch noch Rat suchen, vielleicht krieg ich hier aber auch mal die ein oder andere Einschätzung vorab.

Hintergrundinformationen zum Haus:
BJ 1971
Wohnflächen:1x150qm (EG), 1x110qm (1.OG, gehört uns), 1x90qm (DG, gehört uns)

Sanierung vor 15 Jahren
Ölheizung (Sieger, ca. 15 Jahre alt), Jahresverbrauch ca. 3500-4000L fürs komplette Haus (davon 70% Wohnung EG, Wärmemengenzähler in jeder Etage)
Austausch aller Heizkörper und Kreisläufe. Verbundrohr wurde dabei im Rücklauf etwas "großzügiger" im Estrich verlegt (Fußbodenerwärmung, merkt man beim Betrieb auch)
Neueindeckung und Dämmung des Daches (Gebälk ist noch original)

Sanierung vor 8 Jahren
Außendämmung der Fassade mit 15cm WDVS, Austausch aller Fenster durch Dreifachverglasung

Sanierungsmaßnahme der kommenden Monate
Austausch Dachflächenfenster durch elektrische Fenster mit Dreifachverglasung
Bei Bedarf: Erneuerung der Dachdämmung. Die Gipsfaserplatten werde ich ohnehin komplett tauschen, da der vorherige Bewohner ein extrem starker Raucher war.

Wir haben aktuell schon einen Großteil der Fliesen entfernt. Wenn man so ein Projekt umsetzt, will man aber natürlich so viel wie möglich für die Zukunft vorbauen und den zukünftigen Arbeitsaufwand minimieren.

Daher stellt sich die Frage: Sollten wir bei der Sanierungsmaßnahme über eine Fußbodenheizung im Dachgeschoss nachdenken? Diese sollte dann in den aktuellen Bestandsestrich eingefräst werden (sofern das keine Probleme mit den bereits verlegten Rohren gibt - diese wären dann zukünftig ungenutzt).

Hintergrund des Gedankens: Wir haben hier auch schonmal über die Zukunft unserer Ölheizung diskutiert. Ich bin da eigentlich eher bereit zu investieren (auch in PV) und auf eine Wärmepumpe umzustellen, der Nachbar und weitere Eigentümer wird vermutlich erstmal nicht mitziehen. Daher kann das auch noch etwas dauern. Vor diesem Hintergrund wollte ich ganz einfach vorbauen und auf größere Oberflächen setzen, die somit mit geringeren Vorlauftemperaturen arbeiten können.

Das Problem wird allerdings sein, dass in der (unbestimmten) Übergangszeit mit der aktuellen Ölheizung die Vorlauftemperaturen einfach zu hoch sein werden.

Was meint ihr dazu?

Bin für jede Meinung dankbar :)

Danke + Gruß
 
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Heizer21

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grundsätzlich ist es, im Hinblick auf die Instalation einer Wärmepumpe, sinnvoll auf eine tiefe Vorlauftemperatur bzw eine grossen Heizfläche zu achten. Die benötigten Heizflächen und die zugehörige Vorlauftemperatur sollte aber berechnet bzw ausgelegt werden, und nicht einfach Pi x Daumen zusammen geschustert werden, sonst ist es dann irgend wo zu kalt oder die Vorlauf Temp doch zu hoch…
 
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destro84

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Wir werden in dem Haus halt immer einen gewissen Zwiespalt haben, denn auch im restlichen Haus wird über die Radiatoren geheizt (überall Fußbodenerwärmung über den Rücklauf)... D.h. hier wird ja zwangsläufig eine höhere Vorlauftemp. benötigt. Und der Nachbar wird sicherlich nicht den Fußboden erneuern, da hier recht teurer Granit verlegt wurde.

Ich nehme den Rat aber ernst und werde mich mal an einen Fachmann zur Berechnung wenden. Eventuell kommt ja auch eine Trennung der Heizkreisläufe in Frage, so dass wir eine eigene Wärmepumpe hätten.
 
Dr Schorni

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dass in der (unbestimmten) Übergangszeit mit der aktuellen Ölheizung die Vorlauftemperaturen einfach zu hoch sein werden.
Die werden JETZT schon zu hoch sein für die bestehende Anlage - oder hat man die Heizkurve nach dem WDVS angepasst??
...für Deine FBHz bräuchtest Du aber auf jeden Fall einen Mischer um die niedrige VL-Temp zu erreichen. Entweder im Heizungsraum wenn dort Dein separater Heizungskreislauf abzweigt oder als Wohnungsstation IN der Wohnung.
 

destro84

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Die Heizkurve wurde damals angepasst... jedenfalls wurde die Vorlauftemperatur runtergenommen, das weiß ich. Ich kann ja mal die aktuelle Einstellung prüfen und die Daten durchgeben.

Das mit dem Mischer könnte in der Tat etwas problematisch werden. Wir haben leider nur einen Heizstrang, der von unten nach oben geht und dann abgezweigt wird. Ein einzelner Kreislauf pro Etage wäre mir auch lieber, dann könnte man auch einfacher auftrennen.
 

destro84

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Also wenns gar keine wohnungsselektive (EIN Rohr für die Wohnung, mit RL dazu) Versorgung gibt wirds praktisch unmöglich.
Leider nein. Also vielleicht ist das ja alles nur Spinnerei von mir und in der Praxis absolut nicht umsetzbar, aber evtl. gibt es ja die Möglichkeit die Zuleitung oben zu "kappen" und zu verschließen. Dann eine Geschosslösung für die Wärmepumpe, die dann direkt von oben einspeist ... Wenn es sowas überhaupt geben sollte. Aber vermutlich den ganzen Aufwand nicht wert.

Alternativ muss man eben den Schacht nochmals aufmachen und eine zweite Rohrleitung legen.
 
Dr Schorni

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Ja, alles halt baulich aufwändig und sobald da andere Wohnungen tangiert werden fast unmöglich.
 

destro84

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Also sorry, dass es etwas länger gedauert hat. Viel um die Ohren momentan.

Folgende Parameter habe ich mal ausgelesen:
Die Kennlinie der aktuellen Öl-Heizung (Sieger) ist auf eine 0.95 Steilheit eingestellt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entspricht das ca. 42°C Vorlauftemperatur. Die Vorlauftemperatur ist zusätzlich noch auf 49 °C max. begrenzt.

Damit fahren wir momentan eigentlich ganz gut. Bezüglich der geplanten Maßnahme (Fußbodenheizung einfräsen) werde ich mich aber ers tnoch schlau machen bzw. auch mal etwas Geld in die Hand nehmen und einen Energieberater beauftragen.

Evtl. gibt es die Möglichkeit im Geschossverteiler eine Mischstation einzubauen. Wertet der Wärmemengenzähler denn dann noch zuverlässig aus?
 

destro84

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So ich will nochmal auf das Thema zurückkommen, da wir nun in der Angelegenheit doch etwas weiter fortgeschritten sind.

Was hat sich geändert und wie ist nun die Lage? Ich fasse nochmal kurz zusammen:

- 3 Familienhaus, DG Wohnung (Eigentum) wird saniert
- Ölheizung Sieger
- Bisher in allen Stockwerken Heizkörper + Fußbodenerwärmung über Rücklauf (Rohre im Estrich verlegt)
- Energetische Sanierung
- Heizkreisverteiler auf jeder Etage jeweils mit eigenem Wärmemengenzähler

Was hat sich geändert: Der Estrich kommt nun raus, da wir das komplette Wohnungskonzept und die Aufteilung ändern. Sprich, wir haben diesbezüglich nun viel größere Gestaltungsmöglichkeiten.

Das Problem: Es gibt jeweils nur 1 Rohr (35mm Außendurchmesser) für Vor- und Rücklauf, von denen dann in die Etagenheizkreisverteiler abgezweigt wird. Der Verteilerkasten an sich soll nicht das Problem sein, dieser kann unproblematisch ausgetauscht bzw. vergrößert werden. Müsste sowieso erfolgen, da ich mehr als 7 Heizkreise benötige.

So und nun eine generelle Frage, bevor ich mich mit dem Thema weiter beschäftige und einen Fachmann beauftrage:
Kann man unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Fußbodenheizung realisieren, wenn die 2 anderen Wohnungen weiterhin mit den Heizkörpern betrieben werden?

Klar ist, dass man in jedem Fall im Etagenverteiler einen Mischer installieren muss, um mit den Vorlauftemperaturen entsprechend runter zu kommen. Das stellt auch kein Problem dar, seht das als gesetzt an.

Aber wie sieht es hier hydraulisch aus? Prinzipiell möglich?
Oder muss zwangsläufig bei so einer Konstellation eine separate Leitung von der Heizung in die einzelne Wohnung erfolgen?

Vielen Dank im Voraus!
 

willi-heinrich

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Ist es denn wirklich unmöglich, neue Steigleitungen zu verlegen?
 

destro84

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Ist es denn wirklich unmöglich, neue Steigleitungen zu verlegen?
Ich sag mal „ja“ dazu… Also der Aufwand ist dann wirklich erheblich größer.

Warum?
Man müsste den kompletten Schacht (im Treppenhaus, d.h. auf jeder Etage) öffnen und ich bin mir nicht sicher, ob da noch Platz für neue Steigleitungen ist.

Zudem kriegt man den Strukturputz im Anschluss nicht wieder so hin.
Das wird sicherlich mal passieren, aber erst mit Umstellung auf Wärmepumpe.


Gibt es technisch keine Lösung, um die 35mm Steigleitung hierfür zu nutzen? Evtl. mit neuer Pumpe im Keller?

Problem wäre dann der hydraulische Abgleich?

PS: in Vorbereitung auf Solarthermie (wurde nie umgesetzt) liegen auch noch 2 ungenutzte Verbundrohre im Schacht. Leider handelt es sich aber nur um 18x1mm…
 
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