Erdgas - Können nach Umstellung auf Brennwerttechnik die Heizkörper zu klein sein?

Diskutiere Erdgas - Können nach Umstellung auf Brennwerttechnik die Heizkörper zu klein sein? im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo bei der Angebotseinholung zur Umstellung von atmosph. Gaskessel auf Brennwerttechnik machte mich ein Heizungsbauer auf folgende Gefahr...

Frontiere

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Hallo

bei der Angebotseinholung zur Umstellung von atmosph. Gaskessel auf Brennwerttechnik machte mich ein Heizungsbauer auf folgende Gefahr aufmerksam:

Da Brennwert angeblich mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (insbesondere bei Heizkörper) in Verbindung mit einem kleinen Delta T von ca. 5°C arbeitet, kommt logischerweise weniger heißes Wasser bei den Heizkörpern an. Somit müssen sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auskommen, was möglicherweise dazu führt, dass sie größer dimensioniert werden müssten. Dann würde man ja Gefahr laufen, auch noch die Heizkörper erneuern zu müssen.

Stellt man die Vorlauftemperaturen am Brennwertgerät trotzdem höher, würde es im ungünstigeren hohen Temperaturbereich arbeiten und die Brennwertersparnis wäre futsch ...

Da das nur einer von drei Heizungsbauern gesagt hat, zweifele ich daran. Inwieweit hat der eine Recht oder ist das eine Ente???

Danke und viele Grüße

Peter
 
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Poste mal ein Bild eines der betroffenen Heizkörper
 
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Brennwerttechnik beruht in erster Linie auf der Rückkondensation des Abgases. Das heißt dem Abgas wird die Wärme entzogen und das gibt die 13% an mehr Energie. In Verbindung mit der Flammenmodulation werden die Brennerstillstandszeiten verringert, damit muss die Brennkammer nicht ständig wieder aufgeheizt werden.



Wenn also höhere Temperaturen "gefahren" werden bleibt ein TEIL der Effekte aus. Du kannst also ruhig ein Brennwertgerät benutzen nur wirst du nicht unbedingt ALLE Einspareffekte mitnehmen. Bezogen auf die Modulation der Flamme, also der zugeführten Energie, hast du einen Vorteil. Wenn du nicht gerade Radiatoren benutzt, also nicht mit 60-70°Vorlauf reingehst, wird sich wahrscheinlich auch der Brennwerteffekt einstellen.



Wie ist den deine aktuelle Einstellung?
 

De-Us74

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Da Brennwert angeblich mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (insbesondere
bei Heizkörper) .in Verbindung mit einem kleinen Delta T von ca. 5°C
arbeitet, kommt logischerweise weniger heißes Wasser bei den Heizkörpern
an. Somit müssen sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auskommen, was
möglicherweise dazu führt, dass sie größer dimensioniert werden
müssten. Dann würde man ja Gefahr laufen, auch noch die Heizkörper
erneuern zu müssen.
Ein Brennwertgerät arbeit in der Regel mit niedrigen Vorlauftemperaturen um den vollen Wirkungsgrad zu erreichen - soweit ist es fast richtig. Aber warum soll denn bei Brennwerttechnik mit einer Temperaturdifferens von 5°C gearbeitet werden? Schon früher hat man die Leistungsangaben bei 70/55 °C gemacht.... das sind 15 °C DeltaT (Temperaturdifferens zwischen Vor und Rücklauf).

Zudem sollte man sich mal die Leistungsdiagramme von Heizkörpern anschauen. Wer dies kennt der weiss das eine Verdopplung der Vorlauftemperatur nicht auch die Verdopplung der Heizkörperleistung heisst. Vielmehr sind es im oberen Segment nur wenige Prozent mehr Leistung.

Wenn ich die alten Heizer gesehen habe haben diese eh meist mit einen plattgekloppten Daumen die Heizkörpergröße gepeilt - sprich diese waren für die Räume schon damals zu groß und wenn dann in der Zwischenzeit die Dämmung verbessert oder die Fenster getauscht worden sind sind diese eher zu groß als zu klein. Ich würde es aufjedenfall ausprobieren.

Stellt man die Vorlauftemperaturen am Brennwertgerät trotzdem höher,
würde es im ungünstigeren hohen Temperaturbereich arbeiten und die
Brennwertersparnis wäre futsch ...
Es wird Zeiten geben da ist dies vollkommen normal, das ist immer dann wenn du so hoch heizen musst das der Rücklauf über 57°C zurück ins Gerät kommt - aber das muss man eigentlich nur bei extremer Kälte.

Wenn man aber meint das man ständig 65°C Vorlauftemperatur benötigt dann sollte man Abstand von Brennwertern nehmen - denn hier wäre der Selbstreinigungseffekt vom Kondensat nicht vorhanden und der WT müsste entwerder ständig gereinigt werden oder er sitzt schnell zu.


Noch ein Tip am Rande:
Wenn du eine alte Anlage hast dann lass diese komplett durchspülen um die Verschmutzungen aus den Rohren und Heizkörpern zu bekommen. Ein Wandhängendes Brennwertgerät ist hier in der Regel weit anfälliger wie ein alter bodenstehender Kessel. Und wenn due ein LAS System bekommst lass den Schornsteinfeger vor Einbau des Abgassystems noch einmal durch den Kamin putzen.
 

De-Us74

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socko schrieb:
Brennwerttechnik beruht in erster Linie auf der Rückkondensation des Abgases. Das heißt dem Abgas wird die Wärme entzogen und das gibt die 13% an mehr Energie.
13% bei Erdgas? Ich sag mal das ist Schwachsinn - es sind teoretisch 11% die genutzt werden können, in der Regel sind aber max 9% realistisch.

In Verbindung mit der Flammenmodulation werden die
Brennerstillstandszeiten verringert, damit muss die Brennkammer nicht
ständig wieder aufgeheizt werden.
Die Brennermodlulation ist eine Technik nur die Wärme zu produzieren die auch abgegeben wird. Dies hat aber nicht den Grund die Brennkammer ständig aufgeheizt zu lassen sondern die mechanische und thermische Beanspruchung gewisser Bauteile gering zu halten. Zudem wird bei jeden Brennerstat unnötige Verluste und "Verbrennungsdreck" (CO, Verbrennungsrückstände etc) produziert.

Bezogen auf die Modulation der Flamme, also der zugeführten Energie,
hast du einen Vorteil. Wenn du nicht gerade Radiatoren benutzt, also
nicht mit 60-70°Vorlauf reingehst, wird sich wahrscheinlich auch der
Brennwerteffekt einstellen.
Was bitte hat die Modulation der Flamme mit dem Brennwerteffekt zu tun? Erklär mal bitte.....
 

De-Us74

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Hausdoc schrieb:
Poste mal ein Bild eines der betroffenen Heizkörper
Was bitte bringt ein Bild eines Heizkörpers wenn du nichts über die notwendige Heizenergie weisst? Hier mal nen krasses Beispiel: ein HK Typ 33/600x2400 als Bild und dieser sitzt in einen 10m² großen Raum..... alternativ kann der selbe Heizkörper aber auch in einen 70m² großen Raum hängen.....
 
Hausdoc

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Was bitte bringt ein Bild eines Heizkörpers wenn du nichts über die notwendige Heizenergie weisst?
Wenn das so ein Katastrophenheizkörper aus den 70er ist, der auf 90/70 augelegt ist, hätte der Fachmann mit dem Austausch der Heizkörper Recht.

Sofern die überwiegende Zeit die Rücklauftemperatur unter 55° liegt, gibt es durch einen Austausch der Heizkörper oder vergrößern des Delta T keinen Vorteil
 

Frontiere

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Danke für die vielen Antworten, hier weitere Details

Danke für die bisherigen Beiträge, gleichwohl ich skeptisch war. Es kommt langsam Licht ins Dunkel. Aber hier noch ein paar Details, damit diejenigen die sich engagieren, nicht im Nebel herumstochern müssen. Wollte nicht gleich einen ganzen Roman schreiben, aber einiges sollte man doch wissen:

1 1/2 Familenhaus, Baujahr 1990, also noch nicht so alt, normale Wärmedämmmaßnahmen, kein Vollwärmeschutz. Die beiden Wohnungen sind vermietet, wir als Eigentümer benützen nur das Schwimmbad. Früher hat sich mein Vater darum "gekümmert", seit ein paar Jahren mache ich das. Dabei komme ich immer mehr darauf, dass es heizungsmäßig in mehreren Bereichen totale Energieverschwendung herrschte. Das will ich jetzt ändern!

Bisher: atmosph. Gaskessel Buderus mit externem witterungsgeführter Regelgerät Centratherm. Mit dem Regelgerät allein lassen sich schon Bände füllen - man kann aber auch anders sagen: Eine tolles Gerät, wo man über Codes (Kunden- und Servicebereich) ganz viel einstellen kann.

Heizkreis 1: Heizkörper im Dachgeschoss, Heizkreis 2: FBH im Erdgeschoss, ungemischter HK: von Hand gemischte FBH im Keller + Wärmetauscher Schwimmbad (25 qm groß), WW-Speicher 350 ltr., 5 Vakuumröhrenkollektoren mit Differenztemperatursteuerung Boiler vs. Schwimmbad.

Den Jahresenergieverbrauch habe ich bereits nur durch geänderte Nutzereinstellungen von 63.000 auf 50.000 kWh runtergebracht, und ich glaube, dass das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist.

Ich hoffe, dass diese Angaben eine bessere Beurteilung ermöglichen.

Gruß Peter
 
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