Emissionsmessung 6 Wochen nach vorheriger Messung durchgeführt

[Dr.Eier]

Hallo zusammen,

mich habe ein Einfamilienhaus mit Buderus Logamax U122 - läuft problemlos. Jährlich lasse ich die Anlage warten.

Ich wohne in Westdeutschland und werde in 1-2 Jahren auf H-Gas umgestellt. Als Vorbereitung war jemand vom Netzbetreiber hier und hat Ende Juli u.a. eine Abgasmessung durchgeführt. Die Werte waren laut Monteur sehr gut.

Anfang September kam mein „Haus und Hof“ Monteur zur jährlichen Wartung. Er hat den Glühzünder ausgetauscht und dann wieder eine Abgasmessung durchgeführt - keine 6 Wochen nach der vorherigen Messung durch den Netzbetreiber. (Obwohl er den Nachweis der wenige Wochen zuvor erfolgten Messung auf der Anlage hat kleben sehen)

Für mich fühlt sich das nach Nepp an, leicht verdientes Geld für die Sanitärfirma. Liege ich richtig mit meiner Vermutung?

Danke im Voraus für Eure Einschätzung & Beste Grüße
Dr.Eier

 

[Dr Schorni]

Das sieht auf den ersten Blick so aus, muss man durchaus separiert betrachten, denn jeder dokumentiert mit der Abgasmessung SEINE Arbeit oder Bewertung, das hat auch Haftungsgründe.
Kommt nun auch noch der Schornsteinfeger, dann haste eine dritte Messung, die auch nicht entfallen kann.

 

[Dr.Eier]

Danke für deine Einschätzung.
Ist es denn mit dem Glühzünder in der Logamax wie mit Zündkerzen im Auto? D.h. man wechselt diese aus, muss aber sonst nix mehr einstellen etc. - plug&play? Oder ist es üblich den Glühzünder auszutauschen und hinterher noch irgendwas einstellen zu müssen um die Verbrennung zu optimieren?

 

[Dr Schorni]

Der Glühzünder hat mit der Verbrennungsqualität nichts zu tun, NUR mit der Zündung. Die Verbrennungsqualität wird unabhängig davon eingestellt. Im Dauerbetrieb einmal bei kleinster Leistung und bei größter Leistung. Die Abgasmesswerte und die eingestellten Gas-Drücke oder -durchflüsse dokumentiert ja der Wartungsdienst an der Anlage im Protokoll oder der Tabelle in den Buderus-Unterlagen. Dort sind auch die einzustellenden Werte gelistet.
Wie waren sie denn so diese wichtigen Werte...?

 

[Dr.Eier]

Vielen Dank für die Information, jetzt bin ich ein wenig schlauer!

Bzgl. der Werte habe ich keine Ahnung. Daher hänge ich mal zwei Dateien an (EVM ist der Netzbetreiber, d.h. dessen Prüfung war zuerst). Sind die Werte OK?

 

[Dr Schorni]

1.) ICH hab mich vertan, DACHTE das wäre ein Brennwertgerät
2.) Das ist aber ein HEIZwertgerät, an einem Schornstein oder direkt unterm Dach?
3.) Die Messwerte differieren leider derart, dass man das erst nach Konkretisierung von Geräteart und Abgasanlage beurteilen kann.
4.) Ohne Dokumentation der eingestellten Gasmengen/Drücke ist die Wartung/Umstellung fürn Eimer

 

[Dr.Eier]

Ok, kein Problem.
Gerät ist direkt unter dem Dach.
Ist ein Buderus Logamax U122.

 

[Dr Schorni]

Ok, dann ist DAS klar. MEHR "Dokumentation" als die "Kassenzettel" gibts nicht? Hast du die SERVICE-Anleitung zum Gerät?

 

[Dr.Eier]

Anleitungen habe ich da. Welche Angaben daraus soll ich hochladen?

 

[Dr Schorni]

Prima. In der Service-Anleitung ist auf den letzten paar Seiten die Wartungs-Dokumentation.

 

[Hausdoc]

Für mich fühlt sich das nach Nepp an,

Jeder (!) der am Gerät war und daran gearbeitet hat muss(!) eine Abgasanalyse machen.

Stell dir vor durch ein kleines Missgeschick produziert das Ding tödliche Kohlenmonoxidkonzentration - und keiner misst nach....... Familie tot.

 

[Dr Schorni]

Stell dir vor durch ein kleines Missgeschick produziert das Ding tödliche Kohlenmonoxidkonzentration - und keiner misst nach....... Familie tot.

Ja, die Vogelfamilie aufm Dach oder der Storch aufm Kamin, aber HIER: raumluftUNabhängiges Dachgerät. Restrisiko minimalstens.

 

[Dr Schorni]

LINKS: Wenn ich den Aufkleber richtig interpretiere, so ist das Gasgerät für die Umstellung lediglich ERFASST , aber NICHT im Vorraus UMGESTELLT. Denn sonst müssts ein Protokoll UND die eingestellte Gasmenge geben.
Hier wurden offensichtlich die Abgase bei Mindest-Brennerleistung (Werte oben) und Vollast (Werte unten) gemessen. Bzgl "CO" : jeweils unter 50 ppm = messtechnisch "sauber".

RECHTS: Eine reine Vollast-Abgasmessung, Abgasverlust sehr gut (Grenzwert ist 11%). Vermutlich wurde aber nicht im quasi-Beharrungszustand - nach so 2-3 Minuten Dauerbetrieb - gemessen, WÄRE denkbar. "CO" ebenfalls voll ok.

Wenn jetzt noch der Schornsteinfeger kommt, dann sind wir komplett, denn DER macht zusätzlich zur Vollastmessung noch eine Ringspaltmessung mit der die angesaugte Verbrennungsluft analysiert wird um die Dichtheit des Luft-Abgas-Systems zu kontrollieren.
UND der Schornsteinfeger nimmt ja auch nochmal jedesmal das Gerät auseinander und inspiziert innen alles.

Wenn Du in der Service-Anleitung die Wartungs-Positionen und Dokumentationsposten gefunden hast weißte ja selber was noch fehlt.

 

[Heizer87]

Hier wird wieder ein Fass aufgemacht...
Nach Reparatur wird gemessen und fertig!