Einstellung der Heizungspumpe - Geräuschentwicklung bei wenig Wärmeabnahme - Folgeschäden am Rohrnetz?

Diskutiere Einstellung der Heizungspumpe - Geräuschentwicklung bei wenig Wärmeabnahme - Folgeschäden am Rohrnetz? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, meine Anlage (Heizkörper) ist für einen Durchfluss von 800 Liter ausgelegt, wenn alle Heizkörper geöffnet sind. Wenn jetzt allerdings auf...

Fussbodenheizer

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Hallo,

meine Anlage (Heizkörper) ist für einen Durchfluss von 800 Liter ausgelegt, wenn alle Heizkörper geöffnet sind.
Wenn jetzt allerdings auf der Südseite die Sonne stark einstrahlt, dann schließen irgendwann die Thermostate. Auf der Nordseite muss hingegen noch geheizt werden und hier kommt es jetzt zuhörbaren Strömungsgeräuschen.

Pumpe ist eine Cosmo CPH 2.0 6-32 (Hmax = 6m; Qmax = 3,6 m³/h).
Vom Heizungsbauer wurde mir gesagt sie soll auf der Kennline "Konstantkennine" in Stufe 2 (mittlere Stufe) betrieben werden. Hier schafft sie, wenn alle Heizkörper offen sind ca. 0,8 m³/h und es kommt zu keinen Geräuschen.
Wenn auf der Südseite viele Heizkörper schließen, dann kommt es zu Geräuschen an den Heizkörpern.

Es gibt noch die Kennlinie "Proportionaldruck" und "Konstantdruck".
Wären diese Kurven ggf. besser, weil sie vielleicht runterregeln würden, wenn der Widerstand im Rohrnetz wegen geschlossener Heizkörper steigen würde?
Oder ist die Konstantkennlinie schon richtig?

Ich mache mir insbesondere auch Gedanken, weil ich die maximalen Fließgeschwindigkeiten in den Heizungsrohren nicht kenne.
Bei den Rohren handelt es sich um Raxofix (MSVR).
Kann hier durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten sich das Rohr innerlich auflösen?
Oder schafft eine Heizungspumpe nie im Leben solche Fließgeschwindigkeiten und ich habe nur ein akustisches Problem?
 
Bastischäfer

Bastischäfer

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Für Heizkörper stellt man normalerweise Proportionaldruck ein. Mit deiner aktuellen Einstellung läuft die Pumpe immer mit gleicher Drehzahl. Daraus ergeben sich dann die Strömungsgeräusche.
 
cephalopod

cephalopod

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Für Heizkörper stellt man normalerweise Proportionaldruck ein.
Aber nur, wenn die Heizkurve zu hoch ist und die Thermostate regelmäßig schließen.
Ohne dieses Auf-und-Zu ist Konstantförderung völlig in Ordnung (weil sich die Druckverhältnisse ja nicht ändern). Die konstante Menge muss natürlich passen.

@Fussbodenheizer
Willst du wirklich bei Sonne noch mehr Heizfläche wegnehmen?
Dein Takten wird dadurch nicht besser ...
Oder lieber Durchheizen :unsure:
 

Fussbodenheizer

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Für Heizkörper stellt man normalerweise Proportionaldruck ein.
Das wäre dann bei mir die Kurve "Regelung bei proportionalen Differenztialdruck".
Heißt das je nach Kurve versucht die Pumpe immer den gleichen Druck im System zu halten?
Und eine steilere Kurve heißt es wird mehr Druck gestellt also mehr Durchfluss?

Willst du wirklich bei Sonne noch mehr Heizfläche wegnehmen?
Dein Takten wird dadurch nicht besser ...
Oder lieber Durchheizen :unsure:
Naja, am besten wäre Durchheizen, aber wir haben auf der Südseite sehr viele und große Fensterflächen. Da wird der Raum auch im Winter schnell um 2-3 Grad wärmer. Der Heizungsfühler ist auf der Nordseite ohne Sonne. Das kann ich der Heizung befürchte ich nicht anders beibringen, weil sie ja nicht Südseite weniger heizen kann als die Nordseite. Außer man hätte zwei Heizkreise.

Das Takten der Therme muss ich weiter optimieren, aber lieber taktet mir die Therme als das sich im schlimmsten Fall die Rohre auflösen.
Darum ja auch die Frage, ob das Rohrnetz realistisch schaden nehmen kann oder eigentlich nicht?
 
cephalopod

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Der Heizungsfühler ist auf der Nordseite ohne Sonne. Das kann ich der Heizung befürchte ich nicht anders beibringen, weil sie ja nicht Südseite weniger heizen kann als die Nordseite. Außer man hätte zwei Heizkreise.
Ist ja alles in Ordnung und dafür sind die Thermostate auch da.
Nur in deinem speziellen Taktproblem habe ich das angemerkt.

Keine Angst, auflösen wird sich nichts.
 

SG03

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Bei Konstantdruck fördert die Pumpe konstant, ohne Rücksicht auf geschlossene Ventile, also erhöhten Widerstand zu reagieren. Deshalb Proportionaldruck wählen, damit die Pumpe proportional zum Gegendruck, der gerade anliegt, arbeiten kann.
 
Heizer21

Heizer21

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übrigens, an alle die, die bauen oder umbauen wollen oder nicht mehr von fliesgerauschen in Heizkörpern belästig werden wollen

Mit Danfoss RA DV

Des Weiteren sorg so ein Teil für einen perfekten hydraulischen Abgleich in allen Situationen.
Diese Technik wird auch von anderen Herstellern angeboten.
Die Preisdifferenz ist nur minimal
 

corsa

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Eine Berechnung für die Voreinstellung brauchst du trotzdem. Fliesgeräusche entstehen durch Rohrreibung, egal wie dynamisch ein Ventil ist, wenn Förderdruck hoch und Durchflussöffnung klein ist ..
 
Heizer21

Heizer21

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Eine Berechnung für die Voreinstellung brauchst du trotzdem. Fliesgeräusche entstehen durch Rohrreibung, egal wie dynamisch ein Ventil ist, wenn Förderdruck hoch und Durchflussöffnung klein ist ..
wobei die HKs mit dem AR DV, auch bei einem nicht oder mässig falsch eingestellter Hyd. Abgleich kaum noch lärm machen…
 

Fussbodenheizer

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Fliesgeräusche entstehen durch Rohrreibung, egal wie dynamisch ein Ventil ist, wenn Förderdruck hoch und Durchflussöffnung klein ist ..
Der Begriff Rohrreibung hört sich für mich immer so schlimm an und klingt stark nach Abnutzung.
Kann man groß sagen welche Fließgeschwindigkeiten aus Sicht von Materialablösung bei einem MSVR in der Heizungsanwendung unbedenklich sind? 1, 2, .... 5 m/s?
Und ab welchen Geschwindigkeiten hört man es etwa in den Rohren/Ventilen?
 
cephalopod

cephalopod

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Wenn keine Feststoffe mitgefördert werden (Abrasion), löst sich kein Material in Rohrleitungen auf/ab.
NIEMALS!
Wer hat dir denn das erzählt??????
 
Heizer21

Heizer21

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Der Begriff Rohrreibung hört sich für mich immer so schlimm an und klingt stark nach Abnutzung.
Kann man groß sagen welche Fließgeschwindigkeiten aus Sicht von Materialablösung bei einem MSVR in der Heizungsanwendung unbedenklich sind? 1, 2, .... 5 m/s?
Und ab welchen Geschwindigkeiten hört man es etwa in den Rohren/Ventilen?
Bei unseren Gletchermühlen hier in der Schweiz dauert es ein paar Millionen Jahre.
Bei einer Heizung bzw Heizkörper, werden es wohl 10-15‘000 Jahre sein, bis nennenswerte Schäden bemerkbar werden…
 

corsa

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Rohrerosion ist ein bekanntes Problem, meistens eher in öffentlichen Gebäuden mit grossen Zirkulationsnetzen und hohen Strömungsgeschwindigkeiten
 

Fussbodenheizer

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Wer hat dir denn das erzählt??????
Vor einiger Zeit ein Arbeitskollege als wir über Heizungen geredet haben.

Rohrerosion ist ein bekanntes Problem, meistens eher in öffentlichen Gebäuden mit grossen Zirkulationsnetzen und hohen Strömungsgeschwindigkeiten
Also ist das dann im Einfamilienhaus auch ein mögliches Problem?
Oder ist der Druckverlust in einem Rohrnetz im EFH so hoch, dass selbst bei nur einem geöffneten HK-Ventil und eine Pumpe auf Höchstdrehzahl (normale Heizungspumpe) keine entsprechenden Fließgeschwindigkeiten entstehen können?
Wie hoch muss die Strömungsgeschwindigkeit hier sein, dass etwas passieren kann?
 

Fussbodenheizer

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Nochmal eine Frage zur korrekten Einstellung der Pumpe und zurück zum Thema :)
Wäre das Vorgehen und mein Verständnis so richtig?

  1. Öffnung aller HK-Ventile
  2. Pumpe mit Kurve "Regelung bei proportionalen Differenztialdruck" so einstellen, dass sich der errechnete Durchfluss Y (gem. hydraulischem Abgleich) einstellt
  3. Es stellt sich ein Druck X mit einem Durchfluss Y in der Hauptversorgungsleitung ein

Wenn ich jetzt im Anschluss Heizkörper komplett schließe, würde normal der Druck X in der Hauptversorgungsleitung steigen, wenn die Pumpe konstant weiter laufen würde.
Da es aber eine Regelung auf proportionalen Differenztialdruck ist, reduziert die Pumpe ihre Drehzahl soweit, dass wieder der Druck X in der Hauptversorgungsleitung vorhanden ist. Allerdings wird der Durchfluss Y sinken, das ist aber auch korrekt, weil weniger Heizkörper versorgt werden müssen.

Ist das so richtig oder grob falsch?
 

Fussbodenheizer

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Ich habe jetzt viel getestet.
Die Pumpe braucht in der höchsten Stufe pro Stunde gute 25 W mehr Strom pro Stunde als in der kleinsten Stufe.
Klar durch mehr Durchfluss wird die Spreizung kleiner und ich kann mit der VL-Temperatur weiter runter .....!

Frage ist nur, ob ich damit über eine halbe kWh Mehrverbrauch an Strom am Ende überhaupt einsparen kann?
Hat hier schon mal wer langfristig experimentiert?
 

heizregelung

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Ich habe denke ich ein ähnliches Thema, wie Du: "solare Gewinne" bringen auch hier das Volumen gehörig durcheinander. Ich habe allerdings die PWM-geregelte Pumpe über die Steuerung so stark eingebremst im Heizbetrieb, dass auch bei ca. nur noch 2/3 Volumen die Fließgeräusche minimal sind (der hydraulische Abgleich muss eben passen an der Stelle). Leider ist die verbaute BM-2 von Wolf an der Stelle so dermaßen schlecht, dass sowohl Heizleistung als auch Pumpenleistung statisch sind - dabei könnte man diese Situation so einfach abfackeln: Pumpenleistung runternehmen und genauso die Modulation (Brennerleistung zurücknehmen).
Ich habe den Eindruck, nebenbei bemerkt, dass die Fließgeräusche auch daher rühren könnten, dass noch Luft in der Anlage ist. Bei geringerer Pumpenleistung fällt das nicht mehr auf. An der Stelle frage ich mich allerdings: wie soll man diese geringe Mengen an Luft rausbekommen? Überall da, wo ich Luft vermute (aufgrund der Geräusche), kommt beim Entlüften nur Wasser und ich muss hinterher wieder nachfüllen - wodurch wieder Luft reinkommt ... .

Was mich mal interessieren würde: Es wird immer darauf hingewiesen, dass Takten schlecht ist. Das ist auch korrekt. Meine Frage ist an der Stelle aber: ab wann ist denn Takten schlecht? Wenn zwischen dem Ende des letzten Laufs und dem Beginn des nächsten Laufs >> 1h liegt, verstehe ich das noch nicht als kritisches "Takten".

Dass ein Brenner immer konstant durchläuft, halte ich für unrealistisch (zumindest nicht in jeder Betriebssituation) - insbesondere, wenn der Brenner nach einer Stunde einfach unterbrochen wird und nach ein paar Minuten wieder neu gestartet wird (siehe Wolf BM-2). Ein derartiges Steuerungsverhalten konterkariert lange Laufzeiten vollständig.
 

Fussbodenheizer

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So jetzt habe ich einige Stunden vor meiner Heizungspumpe verbracht und verstehe so recht die Welt nicht mehr.
Es zeigt sich folgendes für MICH nicht erklärbares Verhalten. Alle Daten laut Display auf der Pumpe nach 5 Minuten "Einlaufzeit" und alle Heizkörper offen.

Proportionaldruck - Stufe 1:
Leistung: 8,4W
Förderhöhe: 1,4 m
Fördermenge: 0,7 m³

Proportionaldruck - Stufe 2:
Leistung: 12W
Förderhöhe: 2,0 m
Fördermenge: 0,6 m³

Wie ist es möglich, dass ich trotz mehr Pumpenleistung und mehr Förderhöhe weniger Durchfluss habe?
 

corsa

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Ich schätze die Fördermenge wird nicht gemessen sondern nur errechnet. Auf Stufe 2 ist ein höherer Druckverlust eingerechnet (2,0m statt 1,4) wodurch wahrscheinlich ein verändertes Fördervolumen zu stande kommt
 

Fussbodenheizer

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Ich schätze die Fördermenge wird nicht gemessen sondern nur errechnet. Auf Stufe 2 ist ein höherer Druckverlust eingerechnet (2,0m statt 1,4) wodurch wahrscheinlich ein verändertes Fördervolumen zu stande kommt
Das würde natürlich dann Sinn machen. Aber damit kommen wieder Fragen auf. :(
Welchem Wert darf ich dann am Ende wirklich trauen? Ggf. angezeigte Leistung oder Förderhöhe?
Bzw. welchen Wert messen die Pumpen wirklich in Echtzeit?
 
Thema:

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